Archiv der Kategorie: Foto-Tipps

Der Sinn ähnlicher eigener Bilder

Wer wie ich sei­ne Bilder und Arbeitsweise öffent­lich zur Schau stellt, muss mit Kommentaren rech­nen. Die sind mal nett, mal hilf­reich und manch­mal auch nur boshaft.

Letzteres vor allem dann, wenn ich stell­ver­tre­tend als Ventil für den Frust tra­di­tio­nel­ler Macrostock-​Fotografen auf die Microstock-​Bildagenturen her­hal­ten muss. So neu­lich wie­der bei einer Diskussion im Foto-​Talk-​Forum gesche­hen. Aber ich will nicht zurück­kei­fen, son­dern lie­ber einen Denkfehler aufzeigen.

Hier mal ein Ausschnitt der Vorwürfe des – anonym blei­ben­den – Fotografen:

Vielleicht bin ich aber auch nur unge­eig­net, zw. den doch recht ähn­li­chen Bildern einen Unterschied zu erkennen?

http://de.fotolia.com/id/24784423
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Ich kann aber zäh­len: „Mann“ und „Bilderrahmen“ in Robert Kneschkes Portfolio erge­ben 12 Downloads. Nimmt man noch „Frau“ und „Bilderrahmen“ dazu, kommt ein wei­te­rer Download hin­zu, also 13 Downloads. Der Rahmen ist sehr wahr­schein­lich noch immer nicht refi­nan­ziert, aber macht es des­halb Sinn, noch mehr Bilder mit einem Kopf im selbst gehal­te­nem Bilderrahmen zu machen?“

Dieser Beitrag ist inter­es­sant, weil er sich gut eig­net, ein nütz­li­ches Prinzip der Stockfotografie, spe­zi­ell der Microstock-​Fotografie zu illus­trie­ren. Das Prinzip der Serie.

Wer sich nicht die Mühe machen will: Die Links zei­gen Frontalaufnahmen von Männern, die durch den glei­chen lee­ren Holzbilderrahmen schau­en. Die Fotos unter­schei­den sich nur durch die Wahl des Models, ansons­ten sind sie identisch.

Ist das sinn­voll? Der anony­me Fotograf bezwei­felt das.
Ich sage: Doch, es ist sinnvoll.

Aus zwei Gründen:

1. Kunden kau­fen ger­ne Bildserien. Wer einen Flyer, eine Webseite oder einen Artikel in einer Zeitschrift illus­trie­ren will, möch­te ger­ne einen homo­ge­nen Look haben. Da bie­tet es sich an, meh­re­re Bilder des glei­chen Fotografen zu neh­men. Beispiele gefällig?

Das funk­tio­niert natür­lich auch mit ande­ren Motiven:

2. Bildagenturen haben unter­schied­li­che Sortierungsalgorithmen, die Faktoren wie Downloads und Alter unter­schied­lich berück­sich­ti­gen. Zum Beispiel ist die Suchmaschine der Bildagentur Shutterstock sehr dar­auf aus­ge­rich­tet, neue Bilder vor­ne zu zei­gen, weil sie durch ihr Abo-​Modell vie­le Stammkunden haben, die älte­re Bilder schon ken­nen. Wer da ähn­li­che Bilder neu ein­stellt, kann davon profitieren.

Ähnlich ist es bei Dreamstime, aber aus ande­ren Gründen: Dort wird ein Foto umso teu­rer, je öfter es ver­kauft wur­de. Einige Kunden neh­men höhe­re Preise in Kauf, weil sie wis­sen, dass sie dadurch „eta­blier­te“ Fotos erwer­ben, ande­re Kunden sor­tie­ren die Suchergebnisse gezielt nach Preis, um die güns­tigs­te Variante zu fin­den. Wenn ich ein gut ver­käuf­li­ches Motiv mehr­mals foto­gra­fie­re, kann ich bei­de Käuferschichten ansprechen.

Fairerweise muss ich erwäh­nen, dass zuviel ähn­li­che Bilder auch nach­tei­lig wir­ken kön­nen. Ein wei­te­rer Faktor bei der Sortierung der Suchergebnisse ist – je nach Agentur – auch das Verhältnis zwi­schen Klicks und Verkäufen. Je mehr ähn­li­che Fotos ein Fotograf anbie­tet, des­to mehr Klicks erhält er, da der Kunde mehr Auswahl hat. Im Verhältnis dazu erzielt er aber weni­ger Verkäufe, da die meis­ten Käufer nur eine bestimm­te Anzahl an Bildern brau­chen und sich nicht plötz­lich für die dop­pel­te Menge ent­schei­den, nur weil sie mehr Auswahl haben. Das kann sich nega­tiv auf die Positionierung der eige­nen Fotos bei den Suchergebnissen auswirken.

Unter dem Strich stimmt es des­halb, dass ein Fotograf mög­lichst unter­schied­li­che Motive im Portfolio haben soll­te. Die Unterschiede müs­sen aber nicht unbe­dingt bei den Requisiten zu sehen sein, son­dern auch Alter, Gender und Anzahl der Models, Kleidung oder Locations kön­nen vari­ie­ren und zu ande­ren Fotos füh­ren. Sonst könn­te ich auch behaup­ten, ein Fotograf, der nur „Fashion-​Fotos“ macht, mache immer das Gleiche… 🙂

Ich hat­te mir vor­ge­nom­men, nicht dar­auf ein­zu­ge­hen, aber da die Argumentation des anony­men Fotografen am Ende etwas hinkt, will ich noch sei­ne Rechnung verbessern.

Erstens: Der Rahmen hat mich auf dem Flohmarkt einen Euro gekos­tet. Das hat­te ich nach dem Verkauf einer S‑Lizenz bei Fotolia wie­der drin.

Zweitens: Hätte der Herr nicht nach“ Bilderrahmen“, son­dern nur nach „Rahmen“ und Mann bzw. Frau gesucht, hät­te er einer­seits deut­lich mehr Bilder gefun­den (was für sein Argument sprä­che), ande­rer­seits aber auch viel mehr Downloads bemer­ken müs­sen (was gegen sein Argument spricht). Dazu kommt, dass ich die Fotos nicht nur bei einer, son­dern bei vie­len Bildagenturen anbiete.

Einem wei­te­ren Zitat aus oben ver­link­ter Diskussion kann ich des­halb nicht zustimmen:

Der Link zu RK [Robert Kneschke] und das Beispiel dien­te doch ledig­lich der Demonstration wie man es nicht braucht und auch nicht als Lehrstoff ver­brei­ten sollte.“


Was meint ihr? Was spricht für und gegen ähn­li­che Bilder im eige­nen Portfolio?

Welche Fehler Fotografen bei ihren Portfolios machen

Heute leh­ne ich mich etwas aus dem Fenster.

Ich bekom­me oft Mails von ande­ren Fotografen oder Hobby-​Fotografen, die den Sprung in die Profiliga schaf­fen wol­len. Fast jeder von Ihnen hat eine  auf­wän­dig gestal­te­te Webseite mit eige­nen Fotos, wel­che Kunden, Bildedakteure und Models über­zeu­gen sollen.

Dabei sehe ich oft die glei­chen Fehler bei der Bildauswahl für das Portfolio. Egal, ob sich das Portfolio als Galerie auf einer Webseite oder gedruckt in einer Mappe befindet.

Hier kommt auch der Punkt, wo ich mich aus dem Fenster leh­ne: Da ich sehr sel­ten Bildkäufer bin und auch kei­ne Aufträge an Fotografen ver­ge­be, steht es jedem frei, mei­ne Tipps für die Verbesserung des eige­nen Portfolios anzu­neh­men oder in den Wind zu schie­ßen. Doch ich hof­fe, dass mei­ne Begründungen für sich sprechen.

Zuviele Themen im Portfolio
Häufig bege­hen Hobby-​Fotografen die­sen Fehler. Auf ihrer Webseite haben sie Galerie-​Ordner zu den Themen „Natur, Autos, Portraits, Hochzeit, Tiere, Akt, Blumen, …“ Die Fotografen den­ken, mit vie­len Themenbereichen kön­nen sie zei­gen, wie viel­sei­tig und talen­tiert sie sind.

Das Gegenteil ist lei­der der Fall: Zuviele Themen im Portfolio erzeu­gen unge­fähr den glei­chen Effekt wie die Antwort „Eigentlich alles“ auf die Frage, wel­che Musik man möge: Sie zeigt, dass man kei­ne Ahnung hat. Wie auch? Für jeden Themenbereich gibt es spe­zi­el­le Anforderungen und kein Art Director erwar­tet von einem Fotografen, alle zu beherr­schen. Der Kunde möch­te einen Fotografen für eine bestimm­te Arbeit buchen. In der Regel wird dann jemand bevor­zugt, der sich auf sol­che Motive spe­zia­li­siert hat. Einen „Allround-​Fotografen“ sucht kaum jemand.

Dabei wäre es nur halb so schlimm, wenn der Allround-​Fotograf zu jedem Thema gleich vie­le Bilder ähn­li­cher Qualität zei­gen könn­te, um zu bewei­sen, dass er wirk­lich alles kann. In der Praxis befin­den befin­den sich in jedem Ordner jedoch nur 3–4 ähn­li­che Bilder, nur in 1–2 der Ordner sind der Mehrzahl der Bilder zu sehen.

Deshalb: Mut zur Lücke. Erkenne Deine Stärke und kon­zen­trie­re Dich darauf.

Zu ähn­li­che Fotos
Google hat bewie­sen, dass Schlichtheit zu Erfolg führt. Das kann auch auf Portfolios über­tra­gen wer­den. Da Anfänger anfangs erst weni­ge Fotos haben, zei­gen sie para­do­xer­wei­se so viel wie mög­lich, um zu bewei­sen, dass sie ja doch schon lan­ge foto­gra­fie­ren und sehr erfah­ren sind.

Das führt dazu, dass die Bilder sich sehr ähn­lich sehen. 3x die glei­che Blume aus drei ver­schie­de­nen Blickwinkeln, 3x die glei­che Landschaft, 1x in Farbe, 1x in Sepia, 1x in Schwarzweiß. Das ist ein No-​Go: Zeige nie­mals iden­ti­sche Bilder auf Deiner Webseite! Was soll ein Kunde davon haben, das glei­che Foto in Farbe und S/​W zu sehen? Soll er den­ken: Oh, der kann aber gut Bilder in Photoshop umwan­deln? Oder soll sich der Kunde selbst ent­schei­den, wel­che Variante bes­ser passt? Das ist die Aufgabe des Fotografen. Wer sich die­ses Urteilsvermögen nicht zutraut, dem wer­den auch Kunden nicht ver­trau­en. Denn Bildkompetenz ist doch der Grund, war­um sie einen Fotografen bezah­len wol­len, anstatt selbst die Bilder zu machen.

Sonderfall People: Zu oft die glei­chen Models
Im Grunde ist die­ser Tipp eine Variante des vori­gen. Im Portrait-​Bereich des Portfolios haben Anfänger oft nur ein oder zwei Personen, von denen sie dann zehn oder mehr Fotos zei­gen. Auf den Betrachter wirkt das aber ermü­dend und unbe­wußt leuch­tet in des­sen Gehirn die Frage auf: „Warum sind das so wenig Models? Ist der Fotograf zu schüch­tern, um Models anzu­spre­chen? Vergrault er die Models mit per­ver­sen Sprüchen? Hat er noch nicht oft mit Models gear­bei­tet?“ In allen Fällen wäre so ein Fotograf nicht der rich­ti­ge für den Job, den Auftrag, die gro­ße Kampagne.

Aber was tun? Woher mehr Models zau­bern? Im Grunde ist es ein­fach: Weitermachen! (Wem die­se Antwort nicht reicht, der sei damit getrös­tet, dass ich gera­de einen wei­te­ren Artikel über die Arbeit mit Models schrei­be.) Mit der Zeit kom­men mehr Bilder, mehr Models, mehr Übung, mehr Erfahrung. Trotzdem soll­ten auch am Anfang 2–3 Fotos des glei­chen Models im Portfolio reichen.

Auch Profis zei­gen aus einem Shooting höchs­tens 1–3 Fotos in ihren Portfolio. Einzige Ausnahme sind the­ma­ti­sche Fotostrecken, die eine Geschichte erzäh­len oder eine Serien erken­nen las­sen sol­len und doku­men­ta­ri­sche Arbeiten.

Zuviel Style, zuwe­nig Komfort
Manchmal haben Hobby-​Fotografen eine schi­cke­re Web-​Galerie als Profis. Nur: Oft wird vor lau­ter Stil der Nutzen ganz ver­ges­sen: Wenn jemand 40 Sekunden der Flash-​Webseite beim Laden zuse­hen muss, klickt der Kunde wei­ter, bevor er ein Bild gese­hen hat. Wenn die Navigation durch die Bilder zu umständ­lich oder unkom­for­ta­bel ist, erreicht der Betrachter nur sel­ten das Ende der Galerie.

Deswegen: Immer den alten Design-​Spruch „Form fol­lows Function“ beherzigen.

Keine Kontaktdaten
Für mich unbe­greif­lich, aber Realität: Auf der gan­zen Webseite steht nur ein offen­sicht­li­cher „Künstlername“ und eine Freemail-Adresse(z.B. superknipser85@yahoo.de), aber kei­ne wei­te­ren Angaben zur Person. Egal, ob es wegen der Angst vor dem Finanzamt, der eifer­süch­ti­gen Freundin oder hämi­schen Arbeitskollegen ist: So wird Euch kei­ner buchen. Kunden wol­len Transparenz, sie wol­len sehen, mit wem sie es zu tun haben, wo die Person wohnt und sie auch tele­fo­nisch errei­chen können.

Bonus
Wer nun auf den Geschmack gekom­men ist und sei­ne Fotografen-​Webseite über­ar­bei­ten will, dem emp­feh­le ich auch die „5 Tipps für Webseiten von Fotografen“, die ich als Gastartikel für Fotografr geschrie­ben habe.

Welche Tipps habt ihr für die Verbesserung von Fotografen-​Portfolios? Oder anders­rum: Was stört Euch am meis­ten, wenn ihr Portfolios durchschaut?

Tipps für die Photokina-Vorbereitung

Am Dienstag ist es wie­der soweit. Die gro­ße Foto-​Messe Photokina öff­net für sechs Tage ihre Pforten.

Damit ihr mög­lichst viel davon habt, hier eini­ge Tipps zur Vorbereitung auf die Messe. Die meis­ten Tipps gel­ten auch für ande­re Messen, ande­re sind spe­zi­ell auf die Photokina zugeschnitten.

Planung ist alles!

Die Photokina ist rie­sig. Sieben wei­te Hallen voll­ge­stopft mit Veranstaltern. Wer in sei­ner Zeit Erfolg haben will, soll­te sich vor­her über­le­gen, wel­che Ziele er mit der Photokina errei­chen will. Will ich eine neue Kamera und neue Objektive kau­fen und mir des­halb die Neuigkeiten der ent­spre­chen­den Hersteller anschau­en? Suche ich Möglichkeiten, online mein Portfolio am bes­ten zu prä­sen­tie­ren? Will ich neue Anbieter für den Fine Art Druck ent­de­cken? Will ich alte und neue Geschäftspartner tref­fen? Möchte ich an Vorträgen und Workshops teil­neh­men? Wer sei­ne Fragen vor­her beant­wor­tet hat, kann sich im Aussteller-​Verzeichnis schon die Anbieter raus­su­chen und eine „Route“ planen.

Sinnvoll ist es auch, das Veranstaltungsprogramm im Vorfeld zu stu­die­ren und sich zu über­le­gen, wel­che Vorträge Du besu­chen willst. Rechne damit, dass Sitzplätze schnell ver­ge­ben sind, wenn Du erst paar Minuten vor Vortragsbeginn erscheinst. Zur Erinnerung: Ich wer­de am Freitag, den 24.09., 11 Uhr in Halle 1 einen Vortrag zum Thema „Was macht ein gut ver­käuf­li­ches Foto aus?“ halten.

Egal, ob Du Termine mit Geschäftspartnern und Kollegen hast, einen Vortrag anhö­ren willst oder nur Deine Zeit ein­tei­len willst: Unterschätze nicht die gro­ßen Entfernungen. Der Weg von Halle 1 bis Halle 9 zum Beispiel kann durch­aus 20 Minuten dauern.

Wer vor oder nach der Messe noch Zeit hat, fin­det auch in der Kölner Innenstadt hier und hier eine gro­ße Auswahl an Foto-​Ausstellungen.

Ich packe meinen Koffer und nehme…

viel mit. Zum Beispiel emp­feh­le ich:

  • vie­le Visitenkarten: Idealerweise in einer Box, wo sie nicht kni­cken kön­nen und noch Platz für die Visitenkarten ist, die Du auf der Messe bekommst.
  • Stift und Notizblock: Zwar wer­den über­all auf der Messe Kugelschreiber ver­schenkt, aber wenn man einen braucht, ist kei­ner greif­bar. Und lose Zettel ver­schwin­den leicht, Absprachen in einem Notizblock sind auch noch Tage nach der Messe auf­find­bar. Sinnvoll ist auch, Gesprächsnotizen direkt auf die Visitenkarte des Gesprächspartners zu machen, sonst weißt Du bald nicht mehr, was Du mit wem bespro­chen hast. 
  • Bequeme Schuhe: Wie gesagt, die Messe ist groß und die Laufwege sind weit. Das ist nicht zu unterschätzen.
  • Snacks: Wer den über­teu­er­ten beleg­ten Brötchen auf der Messe ent­ge­hen will, soll­te sich paar Müsli-​Riegel und etwas Obst ein­ste­cken. Ein Tag auf der Messe ohne Mittagessen schlaucht ganz schön.
  • Rucksack: Für die vie­len Prospekte, Kataloge, Zeitschriften und Flyer gibt es zwar an vie­len Ständen Tragetaschen aus Pappe/​Plastik, aber oft sind die häß­lich und voll mit Werbung bedruckt. Außerdem läp­pert sich das Gewicht von Papier schnell zusam­men. Deswegen lie­ber einen Rucksack oder eine ande­re beque­me Tragemöglichkeit mitnehmen.
  • USB-​Stick mit eige­nen Digitalfotos: Auf der Messe gibt es vie­le Möglichkeiten, eige­ne Digitalfotos aus­dru­cken zu las­sen. Das ist die idea­le Möglichkeit, die Druckqualität ver­schie­de­ner Anbieter mit­ein­an­der zu vergleichen.
  • Bargeld: Das ist ein zwie­späl­ti­ger Tipp. Zum einen ver­kau­fen vie­le Aussteller auf der Messe ihre Produkte oder Ausstellungsstücke zu güns­ti­ge­ren Messe-​Preisen. Wer bei so einem Schnäppchen zuschla­gen will, braucht das pas­sen­de Kleingeld. Andererseits erhöht es das Risiko, Opfer von Taschendieben zu wer­den, des­we­gen gilt es aufzupassen.


Welche Tipps habt ihr für den Photokina-Besuch?

Koole Kostüme auf der Kölner Karnevalsmesse

Wie in den letz­ten News ange­kün­digt, habe ich mich auf die Kölner Karnevalsmesse InterKarneval bege­ben, in der Hoffnung, Nützliches für Euch Fotografen auszugraben.

Als gebo­re­ner Berliner (also da, wo Karneval noch Fasching heißt) war das kein Zuckerschlecken. Aber Ohren zu und durch.

Karnevalsmmesse Perücken

Im Grunde gab es vier Arten von Ständen. Erstens die Karnevalsvereine und Tanzsportgruppen, zwei­tens die Fress- und Sauffirmen mit pseudo-​witzigen Alkoholika und ber­ge­wei­se Kamelle) und drit­tens die Fabrikanten von Orden, Auszeichnungen, Pokalen und so weiter.

Für Fotografen am inter­es­san­tes­ten war die vier­te Art von Ständen: Kostüme, Perücken, Deko-​Artikel und Schminke.

Das Foto oben zeigt zum Beispiel den Stand von „Monika’s Haarstudio“ (stil­echt mit falsch gesetz­ten Apostroph), die rea­lis­tisch aus­se­hen­de Perücken anboten.

An Kostümen gab es eine reich­hal­ti­ge Auswahl, wobei der Schwerpunkt ein­deu­tig bei alter­tüm­li­chen Verkleidungen (baro­cke Rüschen etc.) lag. Für Stockfotografen wenig hilf­reich, aber für Fantasie-​Fotografen wie Stefan Kassal sicher eine net­te Fundgrube. Übrigens geht der Kostüm-​Trend die­ses Jahr ein­deu­tig in Richtung …Trommelwirbel… Pirat! Höhlenmensch scheint aber auch in zu sein.

Das Problem mit Kostümen für Stockfotos ist, dass die­se oft zu künst­lich aus­se­hen und Berufe nicht glaub­wür­dig genug umset­zen. Dafür ist die Kleidung jedoch deut­lich güns­ti­ger als ech­te Berufskleidung (aber auch hier gilt: je teue­rer das Kostüm, des­to bes­ser oft die Details und Verarbeitung) und manch­mal gibt es auch Klischees und Stereotypen, die sich mit über­trie­be­ner Kostümierung vor­teil­haf­ter umset­zen las­sen. Aber bit­te: Fotos von ultra-​sexy Krankenschwestern wer­den sel­ten gebraucht…

Drei Kostümfirmen mit eini­gen nütz­li­chen Kostümen sind zum Beispiel:

  1. Deko Schmitt. Die haben zum Beispiel eine oran­ge­ne Gefangenenbekleidung (wäre vor paar Jahren super zum Thema „Guantanamo“ gewe­sen), die­se ecki­gen Graduiertenhüte für Uni-​Absolventen, eine über­gro­ße Spritze oder ein Scheich-​Kostüm. In Zeiten der Rohstoff-​Knappheit und der Ölkatastrophe von BP sicher eine Überlegung wert. Die Firma hat in Köln auch eine rie­si­ge Ausstellung auf dem 5000qm-Firmengelände.
  2. Hendriks Mode. Die nie­der­län­di­sche Firma hat ein halb­wegs pas­send aus­se­hen­des Zauberer-​Kostüm im Sortiment, ein kli­schee­haf­tes Sherlock-​Holmes-​Kostüm mit Schottenmuster und kurio­ser­wei­se vie­le bay­ri­sche Trachten.
  3. Karnevalshop24.de Die hat­ten eine coo­le gro­ße gold­far­ben­de Bling-​Bling-​Dollarkette für Gangsta-​Rapper und halb­wegs annehm­ba­re Polizei- und Flugkapitän-​Uniformen. Ja, die sexy Flugbegleiterin-​Uniform gab es auch.

Karnevalsmmesse Hintergründe

Ebenfalls inter­es­sant für Fotografen könn­te die Firma IDE-​KO sein, die gro­ße Dekorationen und Bühnenkulissen her­stellt, ver­leiht und ver­kauft. Auf dem Foto oben ist eine Stadtkulisse zu sehen. Das eig­net sich vor allem für Fotografen mit gro­ßen Studios, die sich – gerin­ge Tiefenschärfe vor­aus­ge­setzt, so Property Releases und ner­vi­ge Reklame im Hintergrund spa­ren können.

Die Firma Europalms bie­tet eine gro­ße Auswahl an rea­lis­tisch anmu­ten­den Kunstpflanzen, Kunstbäumen und so wei­ter. Für den Hintergrund sicher lang­le­bi­ger und pfle­ge­leich­ter als ech­te Pflanzen.

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Nicht vor­ent­hal­ten will ich Euch die Firma Sili Creations, die in Handarbeit und als Einzelstücke rie­si­ge Hüte aus Schaumstoff her­stellt. Für Fotografen nicht auto­ma­tisch geeig­net, aber da der Inhaber Sjohn Smeets ger­ne auf Kundenwunsch hin eige­ne Hüte anfer­tigt, fällt eini­gen Fotografen viel­leicht etwas ein. Ich hat­te zum Beispiel mit dem Gedanken gespielt, den Geburtstagstorten-​Hut links im Bild zu kau­fen, um ihn einem Model mit Geschenken in der Hand aufzusetzen.

Stattdessen habe ich mir aber für paar ande­re Kostüme ent­schie­den. Welche das sind, ver­ra­te ich heu­te noch nicht. Die wer­det ihr sicher bald auf mei­nen Fotos entdecken.

Wer spon­tan ist: Die Karnevalsmesse läuft noch bis Sonntag, den 27.6.2010, 18 Uhr in der Kölner Messe.

Kurzer Tipp für Blumenfotos

In die­ser Zeitschrift, die immer in Zügen der Deutschen Bahn aus­liegt, las ich im Mai ein Interview mit dem Fleurop-Chef. Er erklär­te, zu wel­chen vier Anlässen am häu­figs­ten Blumen geschenkt würden.

Rote Rosen hinter dem Rücken

Hier die Liste, sor­tiert nach Häufigkeit:

  1. Geburtstage
  2. Danksagungen
  3. Liebe
  4. Entschuldigungen

Übrigens erwähn­te er auch, dass die Größe des Blumenstraußes unter­schied­lich ist. Am größ­ten fal­len die Gebinde bei Entschuldigungen aus und wer­den dann zur Nummer eins hin kleiner.

Wer also Fotos mit Blumen machen will, soll­te über­le­gen, wie er die genann­ten vier Anlässe mit ein­bau­en kann oder bei Fotos zu die­sen Themen die Blumen nicht vergessen.