Manchmal werde ich gefragt, nach welchen Kriterien ich entscheide, bei welchen Bildagenturen ich meine Fotos anbiete. Neben einigen objektiven Faktoren wie Preis, Kommissionen, Uploadprozess und so weiter gehört dazu auch immer eine gehörige Funktion Bauchgefühl. Bei der Agentur Depositphotos hat mein Bauch immer unangenehm gegrummelt. Die Agentur hat mehrfach versucht, mich mit vorteilhaften „Deals“ ins Boot zu holen und eine nüchterne Analyse ließ die Deals auch sehr verlockend aussehen. Aber dann kam wieder das Bauchgrummeln.

Es hatte verschiedene Ursachen:
Es fängt damit an, dass Depositphotos nach eigenen Aussagen mit der Firma Depositfiles verbunden ist und von ihr finanziert wird. Depositfiles ist ein Online-Datenspeicher, der von vielen auch dazu genutzt wird, illegal urheberrechtlich geschütztes Material zu verteilen.
Vor fast genau drei Jahren schrieb ich hier im Blog über deren unsägliches SMS-Download-Angebot. Andere Fotografen regten sich vor paar Monaten auch über Bildverkäufe mit einer „erweiterten Lizenz“ auf, die auf der Depositphotos-Seite für 80 $ angeboten wird, von der Fotografen aber teilweise nur 2,64 $ abbekamen. Es scheint, als versuche Depositphotos jetzt, die Fotografenhonorare mit einer interessanten, wenn auch mehr als fragwürdigen Methode weiter nach unten zu drücken.
Partnerprogramme/Reseller bei Depositphotos
Einige Fotografen hatten in diesem Thread im Stockfotografie-Forum entdeckt, dass Bilder von ihnen bei der deutschen Agentur Shotshop angeboten werden, die von Depositphotos (DP) geliefert werden mussten. Wer es selbst überprüfen will, ob seine Depositphotos-Bilder auch bei Shotshop zu finden sind, muss dort einfach nach einer Bildnummer von DP-Fotos suchen.
Das Agenturen Material von anderen Bildagenturen verkaufen, ist nichts Neues. Spannend ist hier jedoch das Lizenz- und Abrechnungsmodell. Testkäufe von mir und anderen Fotografen ergaben folgendes: Wenn ein Kunde bei Shotshop ein Foto in voller Auflösung für 29,90 Euro kauft, was über Depositphotos geliefert wurde, erhält der Fotograf bei Depositphotos nur die Meldung, dass das Foto als „Abo-Download“ erworben wurde und der Fotograf dafür (je nach Ranking) zwischen 0,22 bis 0,26 Euro (0,30–0,36 $) erhält! Das wären weniger als 1% Fotografenanteil! Wie ist das möglich?
Auf meine Anfrage an Shotshop antwortete der Geschäftsführer Stephan Krömer nur:
„[…] Wir nutzen das Reseller Programm von Depositphotos und ich kann leider auch wirklich nur zu sämtlichen internen Abrechnungsfragen von Deposit nur an Deposit selbst verweisen. Bei Agenturverträgen gibt es immer ein „Non-disclosure Agreement“, welches man unterschreiben muss und an das wir uns halten müssen. […]“
Meine Anfrage an Depositphotos brachte mir nur eine Copy & Paste-Standardantwort von Depositphotos ein, welche alle Fotografen erhielten, die in den letzten bei DP nach Details fragten:
„Hello Robert,
Our Partnership programs have been created to boost contributors’s sales via new markets. Our contributors were opted out of our Extended license partner sales upon their requests, so their files are no longer sold via our Extended license partner sales. Shotshop is our API reseller. Shotshop purchases our subscriptions to resell our images under the Standard license.
Depositphotos reserves the right to determine the conditions of its coöperation with Partner companies. We sell those files by subscriptions (under the standard license), but it is up to our partners to set their prices and the way to sell them as long as they stick to license terms.
It is stated in our Supply Agreement:
“Depositphotos reserves the rights to distribute Files not only on the Website directly, but also through Partners. Contributor agrees that Depositphotos has the right to grant or pass along to Partners under separate agreements specific rights, constraints, obligations, licenses and other legal and business matters regarding Files. Depositphotos has the implicit right to provide Partners with access to the Files accepted at the Website via its own program interfaces (API) or any other means sanctioned and approved by Depositphotos, provided such access does not breach the provisions of the Standard and Extended License Agreements. “If contributors want to opt out of our partnership programs, we will exclude their portfolios from all our partnership programs upon their requests and their images will be sold solely on depositphotos.com
Kind regards,
Vicky.“
Diese Erklärung wirft leider mehr Fragen auf als das sie Antworten liefert.
Fangen wir oben an: Shotshop ist ein Wiederverkäufer von Depositphotos mit einer API-Anbindung. Laut der Mail kauft Shotshop die Bilder mit einem Abo unter der Standardlizenz. Im Vertrag zum API-Programm steht bei Depositphotos jedoch folgendes:
„[…] Der Anbieter bietet dem Wiederverkäufer Dateien zu Standardpreisen oder über ein Abonnement an. Der Wiederverkäufer legt den Preis, den ihm seine Käufer für die Dateien bezahlen, selbst fest. […]“
Weiterhin steht dort:
„7. UNTERSAGTE HANDLUNGEN
[…] Der Verkauf von Dateien des Anbieters, ohne an ihn die ihm vertraglich zustehende Gebühr zu entrichten. […]“
Die erste große Frage ist: Wieso darf Shotshop Fotos zu hohen Preisen verkaufen, diese aber zu den niedrigen Abo-Preisen bei Depositphotos abrechnen? Unter der erwähnten Standardlizenz ist ein Weiterverkauf auch ausdrücklich ausgeschlossen.
Die zweite Frage ist: Wenn von einem Verkaufspreis von 29,90 Euro nur ca. 0,25 Euro beim Fotografen ankommen, wie teilen sich die restlichen 29,65 Euro zwischen Shotshop und Depositphotos auf? Wer steckt sich den Löwenanteil ein?
Unten in der Mail von Depositphotos wird erwähnt, dass ein Ausschluss der eigenen Bilder aus dem „Partnerprogramm“ möglich sei (wenn man eine Mail an support@depositphotos.com schreibt) und die Bilder dann nur über Depositphotos verkauft würden. Mir liegen jedoch Screenshots vor, die beweisen, dass das nicht ganz korrekt ist. Einige Fotografen hatten schon vor Monaten um die Deaktivierung ihrer Bilder vom Partnerprogramm gebeten, deren Fotos sind aber weiterhin bei Shotshop zu finden. Auch Sean Locke hat in der Microstockgroup geäußert, dass ihm per Mail ausdrücklich zugesichert wurde, seine Bilder würden nur über die Seite von Depositphotos verkauft, er aber trotzdem seine Fotos bei Shotshop findet.
Vielleicht liegt das an dem feinen sprachlichen Unterschied zwischen „Partnerprogramm“ und „Wiederverkaufer (Reseller)“, der in der Mail aufgemacht wird. Ein Fotograf bot folgenden Erklärungsversuch an: Die Agentur Shotshop kauft die Bilder von Depositphotos als Abo, deswegen würden sie ja über Depositphotos verkauf werden. Zufriedenstellend wäre diese gehirnquetschende Logik jedoch nicht.
Der Vorteil von Shotshop
Für Fotografen besonders ärgerlich ist auch das Verhalten von Shotshop. Die Berliner Agentur galt schon lange als eine Agentur mit einem der kompliziertesten Upload-Verfahren und gleichzeitig sehr vielen Ablehnungen. Besonders beliebt bei Shotshop ist der Ablehnungsspruch: „Für die Vermarktung durch Shotshop nicht geeignet“. Der ergibt endlich Sinn, denn natürlich ist es für die Agentur lukrativer, das gleiche Material von Depositphotos zu beziehen und dort deutlich weniger als die 35–67% Fotografenanteil für nichtexklusives Material zahlen zu müssen.
Nur die Spitze des Eisbergs?
Shotshop ist nicht die einzige Agentur, welche Material von Depositphotos verkauft. Eine andere Agentur ist beispielsweise die indische Agentur ibudgetphoto.com. (Deposit-Bilder werden dort unter dem Kürzel „DPPS_BILDNUMMER“ geführt) Testkäufe wurden schon getätigt, aber Abrechnungen bei Depositphotos sind bisher nicht erfolgt. Nachdem Depositphotos auf wiederholte Fragen nach einer Liste von Vertriebspartnern nicht reagiert hat, steht die bange Frage im Raum: Wie viele Agenturen vertreiben noch Bilder von Depositphotos mit einem billigen Abo? Das würde vielleicht endlich erklären, warum der Abo-Anteil bei Depositphotos so verdammt hoch ist.
Vertrauen in Partner
Üblicherweise läuft ein Deal zwischen mehreren Bildagenturen so: Wenn eine Bildagentur das Bild einer anderen Bildagentur verkauft, teilen sich beide Agenturen die Einnahmen 50:50 und der Fotograf bekommt von den 50% seinen vertraglich vereinbarten Anteil ab. Läuft die Vertriebskette über mehrere Agenturen, verlängert sich das und der Fotograf bekommt seinen Anteil nur von 25% oder 12,5%. Aber weniger als 1% ist schon eine starke Leistung.
Da wir als Fotografen kaum Kontrollmöglichkeiten haben, welche Agentur welche Bilder wann verkauft hat, müssen wir Vertrauen in die Bildagenturen haben. Depositphotos verspielt dieses Vertrauen gerade massiv. Und mein Bauch grummelt schon wieder.
Habt ihr auch Bilder bei Depositphotos? Findet ihr diese auch bei anderen Agenturen wie Shotshop wieder?
Ich habe an Depositphoto schon eine Email geschrieben , das die Abo-Abrechnung nicht stimmen kann , bekam bis her leider keine Stellungnahme. Ebenfalls wurde Shotshop angeschrieben mit bitte um eine Stellungnahme , auch bisher keine Reaktion
ich habe eine ähnlliche Aussage erhalten, meine Fragen waren:
- Ist Shotshop ein Partner oder ein Reseller?
– Wie hoch ist der Anteil, den depositphotos aus einem Verkauf erhält?
– Wie hoch ist der Anteil, den ich als Verkäufer aus einem Verkauf erhalte?
– Kann ich mit meinem Portfolio aus dieser Vereinbarung herausgenommen werden?
darauf habe ich folgende Antwort erhalten:
Shotshop is our API re-seller. Our API re-sellers re-sell images not only by subscriptions but by credits as well. Your royalty rate is fixed and depends whether our API re-sellers purchased your files by credits or by subscriptions directly on depositphotos.com. Once your file is sold by credits, you will get your commissions that you usually receive when your files are sold by credits, depending on your contributor’s level. So the point is that our partners re-sell your portfolio by credits as well throughout the world. Regardless the way your files are sold on our partner sites, Depositphotos remains your main source of revenue.
—
Hier kommt der Verdacht nahe, dass es wirklich einen Unterschied zwischen Partner und Reseller gibt und ein opt-out aus den Partnervereinbarungen nichts bringen könnte.
Da ich schon länger überlegt habe, aus dieser unrentablen Agentur auszusteigen mit meinen Bildern, gab dein Artikel jetzt den letzten Ausschlag – ich habe mein Portfolio gekündigt.
Ich lade dort auch nichts mehr hoch. Diese „lukrativen“ Angebote habe ich auch von denen permanent in meinem Postfach. Aber genau wie bei dir Robert, ist bei mir ein Grummeln im Bauch bei der Agentur. Zudem sie mit die erste war, die diese Mini Abos eingeführt hat.
Die einzige Möglichkeit ist da nur, komplett auf Partnerprogramme zu verzichten.
Im Falle von Shotshop ist es schon arg dreist, wenn sich das bewahrheitet. Ablehnungen, kosmische Uploadorgien und Standardbegründungen. Auf der anderen Seite aber die Bilder, die abgelehnt wurden, über Deposit wieder reinzuholen und billig zu verkaufen.
Mal wieder ist am Ende derjenige, der mit seiner Arbeit die Agenturen am Leben hält, der Dumme.
Schön, dass ich beide Agenturen nicht mehr bediene.
Wurde gerade von Shotshop persönlich angerufen auf mein Email hin.
Es war ein sehr angenehmes Gespräch, leider möchte sich Shotshop zu keiner schriftlichen Stellungnahme bewegen, auch direkt im Forum wollen Sie sich nicht an der Diskussion beteiligen, da Sie dann eh nur zerrissen werden und der Schuss egal was man schreibe nach hinten losginge.
Statt dessen wird jeder Fotograf der sich bei Shotshop beschwert hat , angeblich persönlich angerufen. Wer hat noch nicht geschrieben?.
Laut Shotshop ging es bis vor 2–3 Tagen nicht, Fotografen die auch bei Deposit sind oder von Shotshop bei der Bewerbung abgelehnt worden sind raus zu filtern.
Die Möglichkeit wurde jetzt angeblich geschaffen ( was für ein Zufall).
Meine Fotos von Deposit zumindest waren schon entfernt.
Natürlich würde einen auch vorgeworfen, das man selber schuld wäre wenn Fotos per Abo verkauft werden ( ob man es will oder nicht wie bei Deposit der Fall) .
Auf Deutsch gesagt , Shotshop versteht gar nicht wie man bei Deposit Bilder anbieten kann.
Ich hatte den Eindruck Shotshop ringt gerade um seine Glaubwürdigkeit.
Fazit: Gemeinsam kann doch etwas bewegt werden.
Leider habe ich von Deposit bisher noch keine Stellungnahme bekommen, weshalb die Fotos als Abo abgerechnet werden und auch noch keine Nachricht das meine Fotos von den Partnerseiten entfernt wurden.
Hallo Robert, vielen dank für diesen Artikel, wir Fotografen sollten aufhören uns ständig unter Preis zu verkaufen, jeder weiss das Deutschland ein hochpreis Land ist und bei solchen geringen Honorar Preisen kann man in diesem Land nicht mehr leben.( evt. in Russland, Indien) Jeder der von sich etwas hält sollte schnellstens seine Bilder sichern und sich von solchen Agenturen verabschieden. Ich denke es wäre besser jeder Fotograf hat seine eigene Bildagentur mit seinen Preisen die er für richtig hält. Ich hoffe auf die Zeit, und das viele Fotografen bald genug davon haben immer bei den Preisen als letzes zustehen und sich diktieren zu lassen was man für ein Honorar bekommt. Cello Armstrong
Alle meine Deposit-Bilder habe ich ohne Ausnahme bei Shotshop gefunden.
Die Bilder werden augenscheinlich durchgereicht, denn auch die aktuellsten Uploads sind dabei.
Anscheinend entwickeln einige Agenturen immer neue „kreative Ideen“ .
Die Frage ist, ob das ganze einfach so OK ist, schließlich entgeht dem Fotografen Gewinn.
Hallo Robert,
Vielen Dank für deinen Artikel. Dein Bauchgrummeln, welches ich bis jetzt ignoriert habe, ist nun definitiv auch für mich nachvollziehbar.
Dass Depositphotos über ihr Spin-off Clashot bereits alle meine Editorial-Bilder für 99 Cent (XL) anbietet fand ich schon richtig übel. Dein Artikel lässt mich nun aber definitiv ins Anti-Depositphotos-Lager wechseln.
Die Agentur kriegt von mir keine neuen Bilder mehr und ich überlege mir sogar mein Port zu deaktivieren bzw. zu reduzieren.
Ich bin raus aus Deposit, die hatten eh schon lang nichts mehr bekommen von mir.
Hallo Robert,
erstmal danke für deinen hilfreichen Blog. Als Neueinsteiger habe ich mich erst vor kurzem bei Depositphotos angemeldet und alle mein Bilder acuh bei Shotshop wieder gefunden, obwohl mir der Shop bis zu deinem Artikel völlig unbekannt war. ich habe meine Bilder bei Depositphoto deaktiviert und sie waren zeitgleich aus dem Shotshop-Portfolio verschwunden. Gerade für Neulinge ist es extrem schwer abzuschätzen wie einträglich dieser Job ist. Damit werden die Buldagenturen langfristig viele gute Fotografen verlieren und sich damit letzlich auch selbst die Grundlage nehmen. Vielleicht sollten alle geschlossen handeln oder ne eigene Börse oder Agentur gründen und lediglich die Kosten des Vetriebs als Provision abgeben.
Liebe Grüße
Henryk
Ich habe diese Agentur noch nie beliefert und werde diese Agentur auch NIE NIE NIE beliefern.
das passt doch alles wunderbar zusammen.
Die Preissenkungen der letzen Jahre und gleichzeitig dazu die ganzen Reseller und Api-Programme!
Die Werke werden beliebig umgelabelt bzw. entlabbelt und dann verschleudert. Hat DP bei euch schon jemals ein Werk abgelehnt? Die nehmen alles! Um es dann durchs Hintertürchen zu verschleudern!
Z.B. bei Shotshop.com. Ich wüsste gerne mal wie es bei SHOTSHOP.Com mit Qualitätsstandards vereinbar ist, dass die abgelehnten Bilder doch über DepositPhotos in die Agentur einfließen?
SHOTSHOP.COM möge sich dazu bitte erklären ansonsten sollte die Community auch Shotshop.com nicht mehr beliefern.
Ich habe ja überhaupt keine Kontrolle mehr wo meine Fotos verwertet werden. Bei den 10 Agenturen die ich beliefere werden die API Programme nun ausgeschaltet. Wo dieses nicht möglich ist werde ich per Email nachhaken und bei unbefriedigender Antwort den Account löschen.
In Deutschland wäre so ein Geschäftsgebaren (das unkontrollierte verkaufen über API-Programme ohne opt OUT) überhaupt nicht möglich. Das funktioniert nur weil Shotshop.com das Unschuldslamm spielt und ja lediglich die Images von DP bezieht.
Solidarische Grüße an alle Künstler, Urheber und natürlich Robert!
HorstG
Hallo Robert,
da hatten wir dasselbe Bauchgefühl. Mir kam diese Bildagentur schon immer irgendwie seltsam vor und habe dort nie Bilder angeboten.
Zwei Werbeversuche per Mail konnte ich zum Glück standhalten und bin weiter meinem Bauch gefolgt.
Selbst die Provisionen bei Direktverkäufen waren mir immer zu niedrig.
Solche Geschäftspraktiken werden der Agentur zwar kurz- bis mittelfristig eine gute Marge einbringen. Sobald es aber wie in diesem Fall ans Tageslicht kommt, werden viele Bild- und Grafikanbieter ihr Portfolio abziehen.
Lügen haben auch hier nur kurze Beine.
Account bei DP geschlossen, das war der letzte Tropfen der nötig war. Vielen Dank, Robert, für die sachliche Darstellung
Gibt es denn vielleicht so etwas, wie eine von Fotografen geführte Bildagentur für Stockfotografie? Ich weiß, dass es das in der Reportagefotografie auf jeden Fall gibt.
Grüße Henryk
@ Henryk: Ja gibt es. Ich habe eine, kenne auch noch eine weitere in D. In Amerka ist es z.B. die von John Lund, habe nur seinen Link, nicht den von derAgentur:
http://www.johnlund.com/
Und dann noch die YA – Peopleimages
Und hier eine Übersicht unter anderem auch der deutschen Fotografen mit eigner Bildagentur:
http://www.picturemaxx.com/index.php?91843790718103728270.000012651351349321610011018022014180652
zu sehen unter Medienanbieter.
Ich bin mir sicher, Henryk meinte eher eine von Fotografen geführte Bildagentur, bei der sich auch andere Fotografen selbst bewerben können und keine „Bildershops“ von einzelnen Fotografen.
Es gibt stocksy. http://www.stocksy.com. Nur reinkommen ist schwierig.
Ich hab eher daran gedacht, ob man so etwas nicht selbst organisieren kann. Eine von Fotografen geführte Plattform, die nur die Kosten berechnet, die für die Vermittlung zwischen Käufer und Fotograf anfallen. Wenn sich viele regionale Stockfotografen zusammentun kann man so etwas quasi solidarisch organisieren. Und wenn es so etwas in Ballungsräumen wie Berlin, Köln oder London gäbe, hätte man ein bessere Positionen bei der Preisgestaltung. Denn die Bildagenturen leben ja von qualitativer und technisch sauberer Stockfotografie. So könnte man der inflationären Entwicklung entgegen wirken. im Filmbereich ist so etwas schon erfolgreich umgesetzt worden. Ist natürlich nur ne unausgereifte Idee.
@Henryk: Das hatten wir in verschiedenen Foren und Beiträgen schon des öfteren wenn wieder ein allgemeiner Aufschrei wegen komischer Agentursachen war.
Das wird nichts werden Beim letzten Mal hat man sich nicht einmal auf einen gemeinsamen Treffpunkt für eine erstes Meeting einigen können. So etwas kostet auch Geld. Und das nicht zu knapp. Von den vielen Nebenberuflern in der Stockfotografie, die 100 – 200 Euro im Monat Umsatz machen wirst Du dafür nicht genug Geld einsammeln können. Und die Großen verfolgen meistens andere Strategien.
Solidarität gibt es in diesem Business nicht. Sicher auch deshalb, weil so viele Anbieter mit verschiedensten Interessen am Markt sind.
UND: Da müßten alle Nationen an einem Strang ziehen. Den Ukrainern, Weißrussen, etc. wird das sowas von egal sein. Und alleine von denen hat EINE Agentur bereits einen Bildanteil von rund 15% bei Fotolia. Stockfotografie ist Wirtschaft. Und Wirtschaft folgt dem Spiel von Angebot und Nachfrage. Und Wirtschaft gibt es nicht ohne Risiko.
Da ist es besser, als Fotograf seinen eigenen Bildershop aufzumachen. Nur bei 10.000 Bilder die man vielleicht hat, muß man sich auch Kunden suchen. Das ist das Problem. Der Shop, die Technik nicht.
Eine alternative ist, seine Bilder wo einstellen, wo schon Kunden vorhanden sind, wie Picturemax oder Fotofinder. Man bekommt den VOLLEN VERKAUFSERLÖS. Nachteil: Es kostet halt auch was.
Sorry, wenn ich hier vielleicht ein wenig destruktiv klinge. Aber so ist es nun einmal.
Ich habe nochmal bei deposit nachgehakt, wie es um das API-Program steht und ob man dort auch einen opt-out beantragen kann:
- is the API-Program part of the partner deals?
– If I want to opt out from the partner deals, does this also mean, that API-Sales are also disabled?
– Is it possible to opt-out from the API-Progam only?
Hier die Antwort vom Support:
API-program is a different deal. Yes, if you opt out of the partner deals, API sales will be also disabled. There is no way to opt out just of API-Progams.
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Ich habe mich dazu entschlossen, mein Portfolio nur aus dem Partnerprogramm herausnehmen zu lassen, da ich doch einigen Umsatz über deposit generiere. Es wird wahrscheinlich eine Zeit lang dauern, bis die Umstellung passiert.
@Phoelix: Ich wäre bei denen mit solchen Versprechungen vorsichtig. In der jüngsten Vergangenheit hat Depositphotos ja einige Aussagen getroffen, die sich nicht bewahrheitet haben…
Ja, da hast Du recht, wahrscheinlich beziehst Du Dich auf Sean Locke und seinem Deal mit DP.
Ich werd DP auf alle Fälle im Auge behalten. Laut einer Aussage im MSG wird es wahrscheinlich mindestens einen Monat mit der Umstellung dauern. Mehr als Abwarten kann ich erstmal nicht, also muss ich mich gedulden und zur Not in einem Monat nochmal nachhaken.
@Phoelix: Wenn du ein Bild bei DP manuell deaktivierst, ist es sofort (!) auch bei Shotshop deaktiviert – es ist dann nur noch ein Thumbnail zu sehen, weil Shotshop vermutlich die Bilder nicht selbst hostet. Was du also manuell machen kannst, soll bei der IT-Abteilung von DP einen Monat dauern? Da kann man nur sagen, lasst Euch nicht verschaukeln, das hat System. In einem Monat ist ein anderes Thema aktuell und kaum jemand wird sich für die aktuelle Problematik noch sonderlich interessieren, aber die Abzocke geht weiter. Da hilft nur, konsequent sein!
@roede-orm:
Ich hab keinen Deal mit DP wie Sean Locke, hab also einen Batzen Abo-Downloads. Ich wäre auch niemals auf die Problematik gestoßen, wäre es nicht in der MSG und hier bei Robert aufgeploppt. Ein Abo-Download mehr oder weniger fällt mir da einfach nicht auf.
Klar wäre ich gern in der Position, einfach mal eine (für mich) große Agentur rauszuhauen, ich kann es mir aber umsatzmäßig noch nicht leisten.
Aus dem Partnerprogramm auszusteigen ist jetzt für mich in der Situation die einzige Möglichkeit, deren Geschäftsgebaren auf die Finger zu hauen, ohne auf einen Großteil meiner DP-Umsätze verzichten zu müssen.
Die Ausrede von DP, dass es einige Zeit dauern wird, stößt mir auch übel auf, kann ich aber meiner Position nicht ändern.
Ich habe mal bei DP nachgefragt wie ich Bilder löschen kann. Die Antwort ist, dass dieses nicht möglich sei und sie die Bilder zu statistischen Zwecken behalten auch wenn diese deaktiviert sind.
Die behalten jedes Foto!!! Man muss sich mal erkundigen ob das juristisch zu halten ist!?
Wer da jetzt noch Fotos hochlädt ist selber Schuld.
ich muss meinen Post ergänzen:
Also sie haben nicht selbst gesagt, das dass löschen nicht möglich wäre.
Ich habe gefragt wie ich Fotos löschen kann da mir ein deaktivieren nicht reicht. Daraufhin haben die dann nicht direkt geantwortet. Sondern dieses hier geschrieben:
„If you deactivate a file, it will no longer be online. We keep all your deactivated files for statistics only“
Man kann diese Files aber selbst wieder aktivieren. D.h. da liegt dann das komplette Image inlusive IPTC etc. nicht etwa nur ein Thumb deaktiviert rum.
Das machen viele Agenturen so. Es könnte ja seine das es mit einem deiner verkauften Bilder später rechtliche Probleme gibt. Die Bilder sind dann eine Art Beweismittel.
Wobei die Bilder selber ja keinen Wert haben, sondern für die Lizenzen bezahlt wird.
Zu DP, da habe ich nie was hochgeladen, der Laden war mir von Anfang an suspekt.
Hallo,
das ist schon ein starker Stück, heute habe ich mal geprüft ob bei shotshop Bilder von mir existieren, und ich wurde fündig und das gleich mit 2088 mal. Als Zulieferer bin ich dort unbekannt und eine Kontrolle über Verkäufe dem zu folge habe ich auch nicht. Ich habe schon lange den verdacht das die Agenturen gute Geschäfte hinter den rücken der Fotografen macht, und das ist nicht nur die oben erwähnte Agentur, ich bin auch davon Überzeugt das Fotolia und Co da nicht besser sind.
Es ist schon seltsam das eine Agentur wie Deposit mehr Bilder von mir verkauft als die Große Agentur Fotolia. Als ich dort um Support bat kam nur eine sporadische Mail das ich den Support telefonisch kontaktieren sollte, was ich natürlich sofort tat. Dort sagte mir mal einer das ich mein Anliegen schriftlich an die mir genannte Mail vortragen sollte, was ich natürlich auch gemacht habe, nur leider ohne Antwort. Ich frage mich ob das alles nicht nur Taktik ist, den irgend wann wenn die Bilder nicht verkauft werden landen die automatisch als kostenlose download. Bis jetzt werden meine Bilder noch bei anderen Agentur gekauft nur wie lange wenn die wo anders umsonst zu bekommen sind.
Ich bin überzeugt das wir als Fotografen ganz schön veräppelt werden.
@Christophe: Dad stimmt nicht, Bilder, die bei Fotolia lange nicht verkauft werden, werden nicht automatisch kostenlos angeboten…
Robert – thanks!
Interessant mit was für einer raffgierigen Bande man es manchmal zu tun hat.
Einerseits kriegt man per Ablehnung signalisiert, wie wertlos diese Arbeit doch sei und anderseits vergoldet man sich an dieser Arbeit dann den eigenen Laden.
Sind hier ein paar Leute aus Berlin? Hätte glatt mal Lust mit einem Pulk von Trotteln wie uns hier bei ShotShop vorbeizuschneien und nach den unterschlagenen Abrechnungen lautstark vor Ort zu fragen. Habe auch von mir Zeugs dort gefunden ohne dort registriert zu sein und hatte bei Deposit primär auch fast nur Abo-Downloads. Damit hätte ich auch leben können – die bringen so erstmal auch nicht unbedingt weniger als bei Fotolia. Dass ein anderer deutscher(! – kein Briefkasten in einer rechtsfreien Oase) Laden damit aber dann teuer weiterhökert ist ja wohl ein Ding!
@Michael. Ich bin auch aus Berlin und hätte da mal Lust drauf. Allerdings halte ich für klüger, wenn man sich regional organisiert und schaut welche Möglichkeiten der Selbstvermarktung es gibt. Ich stelle mir da einen regelmäßigen Stammtisch vor. Das Argument der fehlenden Solidarität innerhalb der Branche kenne ich zwar, aber alles können ja Ukrainer und Sonstige in diesem Zusammenhang Genannten auch nicht liefern. Ich denke deutsche Stockfotografen liefern gut durchdachte Qualität in einer Konstanz und Zuverlässigkeit, auf die auch die großen Agenturen nicht einfach verzichten können, das zeigt Roberts Portfolio ziemlich deutlich.
Eine Alternative ist Belieferung von Deposit über die API einer anderen Bildagentur. Wir bieten Deposit beispielsweise als Partner an. Die Fotos sind dann aber nur bei Depositphotos im Vertrieb, nicht bei deren externen Partnern.
Tja, wenn man das hier so liest, dann überlegt man sich aber doch zweimal, ob man seine Bilder auch für Deposit über Zoonar freigibt.
Hallo Robert,
also ich finde besonders interessant, dass sich DP offensichtlich mit zwei der Antworten auf E‑Mail anfragen selbst widerspricht…
Aus der Antwort an Robert:
„…Shotshop purchases our subscriptions to resell our images under the Standard license…“
Aus der Antwort an Phoelix:
„…Our API re-sellers re-sell images not only by subscriptions but by credits as well…“
UND
„.…Once your file is sold by credits, you will get your commissions that you usually receive when your files are sold by credits…“
Das klingt dann doch etwas eigenartig. Ist es jetzt relevant ob der re-seller per Abo oder Credits kauft oder der Endkunde…?
@Henry
@Michael
Gute idee und ich bin aus Berlin und dabei. (Bringe auch gerne meinen Angestellten, Auszubildenden und Praktikanten mit)
Hatte Robert nicht irgendwo erwähnt das er 1.000€ drauflegt wenn @roede 300 Fotografen auftreibt die bereit wären sein Bestreben nach Einschaltung eines Anwalts zu unterstützen?
Das wäre doch mal ein guter Stresstest um zu sehen ob die vielgewünschte und wenig vorhandene Solidarität vorhanden ist.
Zusage:
Wenn 300 Fotografen zusammenkommen von denen jeder bereit ist 100€ zu spenden lege ich noch 2.000€ drauf
Gruss Axel Lauer
so.…wenn Shotshop unsere Bilder von DP „übernimmt“ können wir ja wohl davon ausgehen das man diese dort als „Für die Vermarktung durch Shotshop geeignet“ einstuft.
Deswegen hab ich jetz mal folgende Mail an Herrn Krömer (Geschäftsführer von Shotshop) gesendet)
Mal sehen was passiert 😉
Sehr geehrter Herr Krömer,
wie wir soeben feststellen mussten befinden sich auch unsere Bilder (wir gehen momentan von ca.13.000 aus) durch Ihre heiss diskutierte Partnerschaft mit Depositphotos auf Ihrer Website.
Wir haben soeben der Firma Depositphotos den Vertrieb unserer Fotos untersagt.
Da sich unsere Arbeiten auf Ihrer Website befinden können wir davon ausgehen das diese Ihr Interesse geweckt haben und bei der direkten Einreichung von Ihnen akzeptiert werden und nicht mit der bekannten Antwort „Für die Vermarktung durch Shotshop nicht geeignet” abgelehnt werden würden.
Gerne stellen wir Ihnen unsere Arbeiten zur Verfügung die Sie sich hier in Gänze ansehen können.
http://www.shutterstock.com/gallery-1309612p1.html
Selbstverständlich stellen wir Ihnen dann gerne alle momentan vorhandenen 13.000 Fotos (mit eingebetteten Metadaten) auf einer Festplatte bereit.
Wir sehen Ihrer Antwort mit grossem Interesse entgegen und verbleiben
.……
Bin zwar nicht bei deposit da schon gekündigt aber die 100 gibts von mir allemal.
Herr Krömer hat geantwortet:
„Anrede…
..danke für Ihr Interesse Ihre Bilder von uns vermarkten zu lassen. Zur Registrierung benutzen Sie bitte das Bewerbungsformular auf unserem Fotografenportal:
Link“
War ja eigentlich nicht anders zu erwarten.
Ich denke jetzt ist es Zeit mal bei uns einen gepfefferten (ich bin ja bekanntermassen nicht so sachlich und milde wie du, Robert) Blogbeitrag zu schreiben.
Dieses gesamte Business verkommt immer mehr zu etwas womit man sich als seriöser Fotograf egentlich garnicht mehr beschäftigen will. Bäääähh
Unser Anwalt hat heute mal das erste Schreiben an Shotshop verfasst.
Ich halte auf dem Laufenden.
Gruss axel