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Getty Images beendet das Rights Managed (RM) Lizenzmodell

Vor weni­gen Tag ging eine Email von Getty Images an deren Fotografen. Darin wird kurz gesagt das Ende des „Rights Managed“-Lizenzmodells verkündet.

Aufmerksame Leser die­ses Blogs dürf­ten das spä­tes­tens nach die­ser Portfolio-​Analyse bei Getty Images ver­mu­tet haben. Demnach sind aktu­ell nur noch ca. 8% des Bildbestands RM-Material.

Das Ende von RM ist da.

Rights Managed“, oft RM abge­kürzt, bedeu­tet, dass Bilder basie­rend auf den kon­kre­ten Nutzungsrechten lizen­ziert wer­den. Der Lizenzpreis rich­tet sich nach Variablen wie Nutzungsdauer, Auflagenhöhe, Verbreitung (Länder/​Kontinente/​weltweit) und so wei­ter. Dadurch ist die Preiskalkulation im Vergleich zu den „royal­ty free“-Bildern kom­plex und zeit­auf­wän­dig, sowohl für die Kunden als auch die Bildagentur. Eine genaue­re Erklärung zu RM fin­det ihr hier.

Laut Getty wür­den Kunden ver­mehrt Bilder wie­der­ver­wen­den wol­len und bei den geplan­ten Nutzungen fle­xi­bler sein. Deswegen wer­den seit ges­tern kei­ne RM-​Bilder mehr ange­nom­men, ab Ende Januar 2020 wer­den kei­ne RM-​Bilder mehr auf der Getty-​Webseite angezeigt.

Für alle, die die­se Mail nicht erhal­ten haben, hier ist sie im Volltext:

Continued suc­cess of royalty‑free licen­sing and our plans for a pha­sed reti­re­ment of rights‑managed crea­ti­ve images

Over the years, cus­to­mers’ needs have chan­ged. Complicated licen­sing models crea­te fric­tion and cus­to­mers demand simplicity—they want the most simp­le and most fle­xi­ble access to rele­vant, authen­tic imagery.

Royalty‑free (RF) imagery is now the pre­fer­red and domi­nant licen­sing model for our cus­to­mers ­due to the sim­pli­ci­ty, value and qua­li­ty available. Licensing com­ple­xi­ty has only led cus­to­mers to other con­tent, and in many cases, ano­ther pro­vi­der as the broa­der indus­try is now essen­ti­al­ly an RF‑only model.

We con­duc­ted exten­si­ve cus­to­mer rese­arch and test­ing on RF ver­sus rights‑managed (RM), inclu­ding Market Freeze. We have con­fi­dent­ly con­cluded that the RM crea­ti­ve image licen­sing model no lon­ger meets our cus­to­mers’ needs, espe­ci­al­ly given the fle­xi­bi­li­ty deman­ded by digi­tal mar­ke­ting and the incre­asing reu­se of imagery, and it actual­ly redu­ces our over­all competitiveness.

As a result, we plan to sim­pli­fy our pro­duct offe­ring through a pha­sed reti­re­ment of RM crea­ti­ve images, moving to an RF‑only crea­ti­ve images offe­ring during 2020. This will bene­fit cus­to­mers and pro­vi­de an oppor­tu­ni­ty to grow over­all licen­sing volu­me and reve­nue for both Getty Images and our con­tri­bu­tors:
When a cus­to­mer uses GettyImages.com, they will have only one simp­le licen­sing model (RF) which con­ta­ins all of our crea­ti­ve images.
Images appearing in cus­to­mers‘ search results will be the most relevant—no lon­ger will the results include RM, regard­less of relevance—opening up more search expo­sure for crea­ti­ve RF.
Our cus­to­mers will be able to focus on the one thing that mat­ters to them—finding authen­tic qua­li­ty con­tent that con­nects with their tar­get audi­ence.
We see this fun­da­men­tal chan­ge in our busi­ness model as key to fur­the­ring our growth and incre­asing the acces­si­bi­li­ty of ama­zing con­tent to new cus­to­mers and new markets.

Your RM crea­ti­ve images
By the end of January 2020, your RM images will be remo­ved from sin­gle image licen­sing (some­ti­mes cal­led à la car­te) on GettyImages.com. Customers will still be able to com­ple­te rene­wals and purcha­se RM crea­ti­ve images for at least the fol­lo­wing 30 days after that. Premium Access cus­to­mers will still be able to access RM images until November 6, 2020.

When RM is ful­ly reti­red, you will be able to dis­tri­bu­te your RM images as you wish, with the excep­ti­on that you must not licen­se any RM images (or simi­lars) in a way that con­flicts with any acti­ve, unex­pi­red exclu­si­ve licen­ses. We will cont­act you again in November 2020 to con­firm that RM has been ful­ly reti­red and pro­vi­de a report detail­ing such licenses.

We will stop accep­ting new RM crea­ti­ve images on November 6, 2019 at 11:59pm CET/​ 10:59pm GMT/​ 5:59pm EST/​ 2:59pm PST. You can find out more in our FAQs, below.

RF oppor­tu­ni­ty
We encou­ra­ge you to grow your RF port­fo­lio with new fresh imagery to meet cur­rent cus­to­mer demands, which you can do under your exis­ting agreement.

For gui­dance and inspi­ra­ti­on, you can review our crea­ti­ve briefs, which iden­ti­fy the most nee­ded sub­jects for our cus­to­mers and enable you to respond to gaps in our RF coll­ec­tion. Our briefs reflect the rese­arch of our industry‑leading Creative Insight team, inclu­ding mar­ket trends and cus­to­mer licen­sing data, and are available on the Contributor Community Website and our Contributor app.

If you have any ques­ti­ons or need to cont­act us, plea­se refer to the fre­quent­ly asked ques­ti­ons below and regu­lar­ly updated in our online con­tri­bu­tor forums on the Contributor Community website.“

Diese Entscheidung betrifft aus­drück­lich nur die „Creative“-Sparte mit den zeit­lo­sen Bildern, die Nachrichten-​Bilder wer­den bei Getty wei­ter­hin als „rights mana­ged“ angeboten.

Nichtsdestotrotz dürf­te die­se Entscheidung der Sargnagel für das RM-​Marktsegment sein. Zwar gibt es aktu­ell noch eini­ge Bildagenturen, die ihr Portfolio auf RM-​Basis ver­mark­ten, aber zumin­dest die Vertriebspartner von Getty Images wie Westend61, Imagebroker oder F1online dürf­ten die Annahme von RM-​Material ver­mut­lich eben­falls bald stoppen.

Verwirrung um Begriffe lizenzfrei, freie Lizenzen und lizenzkostenfrei

Viele Fotografen kla­gen über sin­ken­de Einnahmen, stei­gen­de Konkurrenz und so wei­ter. Dabei haben die Teilnehmer der Stockfotografie-​Branche eines der größ­ten „Verbrechen“ selbst began­gen: Die unge­schick­te Namensgebung ihrer Lizenzmodelle.

Früher gab es „rights mana­ged“, was übli­cher­wei­se mit „lizenz­pflich­tig“ oder kurz „RM“ über­setzt wird. Das beschreibt genau, wie ein Foto ver­kauft wird: Eine Bildlizenz ist Pflicht und die Rechte wer­den „gema­nagt“. Der Preis berech­ne­te sich nach eini­gen Faktoren der Fotonutzung wie Auflagenhöhe, Druckgröße, Ort (Land, Region, Welt) und Dauer der Nutzung. Wenn die Nutzungsdauer abge­lau­fen war oder der Bildnutzer das Foto nur für ein Land gekauft hat­te und es jetzt in einem wei­te­ren Land nut­zen woll­te, muss­te er eine neue Lizenz kaufen.

Dann kam Anfang der 1990er Jahre der Trend auf, Foto-​CDs mit ver­schie­de­nen Motiven zum Einheitspreis zu ver­kau­fen. Der Käufer konn­te – fast – alles mit den Bildern auf der CD machen und des­we­gen muss­te ein neu­es Lizenzmodell her: Die Branche tauf­te es „royal­ty free“. Übersetzt wird der Begriff mit „lizenz­frei“ oder kurz „RF“. Das „royal­ty“ hat nichts mit Königen oder der Monarchie zu tun, son­dern im Englischen wird der Begriff auch für Tantiemen oder eben Lizenzen benutzt.

Für die Fachleute war die Unterscheidung klar: Nach dem Kauf eines RF-​Fotos konn­te der Bildnutzer das Foto für immer und welt­weit nut­zen, ohne jedes Mal eine neue Lizenz bezah­len zu müs­sen. Daher: „lizenz­frei“ oder „royal­ty free“.

2000 kam jedoch mit istock­pho­to die ers­te Microstock-​Bildagentur auf den Markt und erwei­ter­te die Käuferschichten um vie­le Leute, wel­che nicht haupt­be­ruf­lich mit dem An- und Verkauf von Bildern zu tun hat­ten. Außerdem waren im Internet plötz­lich die Webseiten der Bildagenturen auch für jeden Internetsurfer frei zugänglich.

Der Otto-​Normalverbraucher denkt jedoch, wenn er „lizenz­frei“ oder „free“ liest, etwas wäre kos­ten­los. Das stimmt bei Fotos jedoch nicht. Auch lizenz­freie Fotos müs­sen gekauft wer­den. Selbst das Wort ist unpas­send, denn auch für die Nutzung eines lizenz­frei­en Bildes braucht der Nutzer eine „Nutzungslizenz“, wel­che sich die meis­ten Fotografen oder Bildagenturen bezah­len lassen.

Was lizenz­freie oder „royal­ty free“-Fotos von ande­ren kos­ten­pflich­ti­gen Fotos unter­schei­det, ist nur die Art der Abrechnung. Während bei lizenz­pflich­ti­gen Fotos pro Nutzung bezahlt wer­den muss (Web, Flyer, Plakat, etc.) gibt es bei lizenz­frei­en Fotos mit dem Kauf das unbe­schränk­te Nutzungsrecht. Um es voll­kom­men kom­pli­ziert zu machen, ist auch die­ses „unbe­schränk­te Nutzungsrecht“ nicht so unend­lich, denn im Kleingedruckten wird zum Beispiel fast immer der Weiterverkauf und ande­re Nutzungen wie dif­fa­mie­ren­de Nutzungen untersagt.

Lizenzkostenfrei und freie Lizenzen

Einige Bildagenturen wür­den den Begriff „lizenz­kos­ten­frei“ statt „lizenz­frei“ vor­zie­hen, weil er kor­rek­ter ist. Ein RF-​Foto ist ja nicht frei von Lizenzen, son­dern nur den von bei ande­ren Fotos spä­ter anfal­len­den Lizenzkosten. Aber die­se haar­fei­ne Unterscheidung bemer­ken die pri­va­ten Bildsucher im Internet nicht. Wenn sie „frei“ oder „free“ lesen, wird das Bild kopiert und damit oft geklaut. Die meis­ten bege­hen des­halb Urheberrechtsverletzungen, ohne es zu mer­ken, weil sie das Kleingedruckte nicht beachten.

Während die meis­ten Bildanbieter sich die Nutzungslizenzen auch von lizenz­frei­en Fotos bezah­len las­sen, gibt es eini­ge Webseiten wie bei­spiels­wei­se Pixelio, wel­che ihre lizenz­frei­en Fotos kos­ten­los anbie­ten. So kommt es, dass es manch­mal legal ist, ein lizenz­frei­es Foto ohne Bezahlung zu nut­zen und manch­mal nicht.

Wer bis jetzt den Überblick behal­ten hat, hal­te sich fest: „lizenz­frei“ ist nicht zu ver­wech­seln mit einer „frei­en Lizenz“. Während letz­te­re wirk­lich kos­ten­los zu haben sind, kos­ten ers­te­re meist Geld.

Wohin führt die­ses Begriffschaos?

Viele Internetnutzer sehen nur den Wortteil „frei“ oder „free“ und kopie­ren Fotos ohne Bezahlung und bre­chen damit das Gesetz. Drastisch for­mu­liert: Sie bege­hen eine Straftat, meist ohne es zu mer­ken. Das ist unschön für die Fotografen, denen Einnahmen ent­ge­hen und ärger­lich für Bildnutzer, wenn sie nach Wochen oder Monaten eine Abmahnung erhal­ten und ihnen der Anwalt die fei­nen Unterschiede erklä­ren muss.

Auch Leute, wel­che bereit sind, für gute Bilder Geld aus­zu­ge­ben, fin­den die­se ver­schie­de­nen Begriffe ver­wir­rend und ver­zich­ten im Zweifel auf einen Kauf und machen das Foto selbst.

Deshalb wäre es sinn­vol­ler, einen neu­en Begriff statt „royal­ty free“ oder „lizenz­frei“ zu prägen.

Nur: Wie könn­te die­ser Begriff lau­ten? Habt ihr einen Vorschlag?

Stockfotos kaufen – Erste Schritte leicht gemacht

Bisher habe ich im Blog viel über das Produzieren und Verkaufen von Stockfotos geschrie­ben. Aber die Bilder sol­len ja auch gekauft wer­den. Deswegen heu­te mal eine Einführung, wie ein­fach Stockfotos gekauft wer­den kön­nen. Ich hal­te die Übersicht kurz und kom­pakt und wer­de in spä­te­ren Artikeln genau­er auf Details eingehen.

Geld sparen beim Einkauf

Einleitung
Wer schnell ein Bild braucht, kann einen Fotografen anru­fen. Je nach Bilderwunsch ist das in der Regel teu­er. Üblicher ist es, fer­ti­ge Fotos zu kau­fen. Das ist dann kei­ne Auftragsfotografie, son­dern „Stockfotografie“ (von „to have in stock“ – auf Lager haben). Bildagenturen hal­ten mitt­ler­wei­le vie­le Millionen Bilder auf Abruf bereit und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das gewünsch­te Motiv schon dabei ist.

Wer Fotos von sei­nen eige­nen Produkten oder sich selbst für die Werbung braucht, wird die­se selbst­ver­ständ­lich nicht vor­ge­fer­tigt fin­den. Fast alles ande­re gibt es jedoch schon.

Sehr güns­ti­ge Bildagenturen sind heut­zu­ta­ge soge­nann­te „Microstock“-Agenturen. Die hei­ßen so, weil dort die Preise für ein Bild bei ca. 1 Euro anfan­gen. Die größ­ten Microstock-​Agenturen sind z.B.:

Dort sind in der Regel „Allerweltsmotive“ zu fin­den, also Bilder, die eine brei­te Masse an Käufern anspricht.

Darüber hin­aus gibt es ganz vie­le Bildagenturen, die sich auf weni­ge Themen wie Sport, Tiere, Landschaften oder Architektur spe­zia­li­siert haben. Dort sind dann auch sel­te­ne­re Motive die­ser Themen zu finden.

Für sehr auf­wän­di­ge Bilder sind immer noch die gro­ßen – und auch teu­re­ren – Bildagenturen eine gute Anlaufstelle. Diese bie­ten oft auch per­sön­li­chen Service und bei Fragen gibt es kos­ten­lo­se Hotlines. Einige der größ­ten Bildagenturen sind:

Bei allen Bildagenturen muss sich kurz ange­mel­det wer­den, um dort Bilder kau­fen zu kön­nen. Das geht ganz schnell. Um nur mal Fotos zu suchen oder zu stö­bern, ist kei­ne Anmeldung nötig.

1. Bilder aussuchen
Zuerst steht die Überlegung im Raum: Was für ein Bild brau­che ich über­haupt? Grob ste­hen drei Arten zur Auswahl:

  • Fotos
  • Illustrationen (also gezeich­ne­te Bilder)
  • Vektor-​Grafiken (mit dem Computer erstell­te Bilder)
  • zusätz­lich gibt es mitt­ler­wei­le auch Videos, Fonts (Schriftarten), Musik, Soundeffekte und mehr zu kaufen

Wenn das geklärt ist, soll­te sich Gedanken über das Motiv gemacht wer­den. Soll es eine Stimmung ver­mit­teln, einen Sachverhalt erklä­ren oder nur zur Zierde dienen?

Die Antwort auf die­se Frage lie­fert meist auch gute Suchbegriffe, wel­che bei den Bildagenturen ein­ge­ge­ben wer­den kön­nen. Grob las­sen sich inhalt­li­che Suchbegriffe und kon­zep­tio­nel­le Suchbegriffe unter­schei­den. Inhalte beschrei­ben das, was auf dem Bild zu sehen ist, z.B. „Frau“, „lachen“ oder „Frühstück“. Konzepte beschrei­ben, was das Bild aus­sa­gen soll. Übliche Suchbegriffe in die­ser Richtung sind bei­spiels­wei­se „Erfolg“, „Liebe“ oder „Umweltschutz“. Natürlich kön­nen auch meh­re­re Suchbegriffe kom­bi­niert wer­den, wie z.B. „Mann, Erfolg, alt“

Es wer­den dann vie­le Bilder vor­ge­schla­gen. Ist das gewünsch­te Motiv nicht dabei, kön­nen ande­ren Suchwörter pro­biert wer­den oder mit zusätz­li­chen Begriffen die Suche ver­fei­nert wer­den. Ein Klick auf ein Motiv zeigt auch mehr Details, wie die ver­füg­ba­re Größe oder den Preis.

2. Bilder bezahlen
Um ein Foto zu bekom­men, muss es erst bezahlt wer­den. Bei den Microstock-​Bildagenturen sind „Credit“-Systeme üblich. Das heißt, es wird vor­her eine Anzahl von Credits gekauft, die dann gegen Bilder ein­ge­tauscht wer­den kann. Übliche Bezahlmethoden sind PayPal, Click&Buy oder Abbuchung von der Kreditkarte. Die grö­ße­ren Bildagenturen erlau­ben – meist nach vori­ger Absprache – auch den Kauf auf Rechnung. Beim Kauf soll­te dar­auf geach­tet wer­den, dass das Bild in der rich­ti­gen Größe gekauft wird. Kleine Fotos sind zwar bil­li­ger, doch eig­nen sich meist nur für Webseiten, aber z.B. nicht für den Druck auf einem Flyer.

3. Bilder runterladen
Heutzutage kön­nen nach Anmeldung und Bezahlung bei einer Bildagentur die Fotos ein­fach per Knopfdruck run­ter­ge­la­den wer­den. Es emp­fiehlt sich, einen eige­nen Ordner für sol­che gekauf­ten Bilder anzu­le­gen und eini­ge wei­te­re Informationen zu spei­chern. Je nach Verwendungszweck ver­lan­gen Bildagenturen, dass der Name der Agentur und des Fotografen genannt wer­den. Dieser soll­te ent­we­der im Dateinamen oder in einer sepa­ra­ten Datei gespei­chert wer­den, z.B. „Foto-Frau-mit-Handy_Robert-Kneschke_Bildagentur-XY.jpg“.

4. Bilder benutzen
Wenn das Bild auf der Festplatte liegt, kann es belie­big benutzt wer­den. Aber Achtung: Je nach­dem, was für und wo ein Foto gekauft wur­de, gibt es Einschränkungen. Grundsätzlich gilt: Es wird nicht das Foto selbst ver­kauft oder das Urheberrecht (bzw. Copyright) dar­an, son­dern nur das Nutzungsrecht an einem Foto.

Der größ­te Unterschied liegt hier bei der Art des Nutzungsrechts. Es gibt vor allem zwei Lizenz-Arten:

  • lizenz­pflich­tig /​ rights mana­ged (RM)
  • lizenz­frei /​royalty free (RF)

Lizenzpflichtige Bilder wer­den unter der kon­kre­ten Angabe der geplan­ten Nutzung gekauft, z.B. „Abdruck auf einer 1/​4‑Seite im Innenteil einer Zeitung, die deutsch­land­weit erscheint“ oder „Abbildung auf der Startseite einer Webseite mit 400x600 Pixeln für 5 Jahre“. Danach berech­net sich der Preis und eine davon abwei­chen­de Nutzung ist verboten.

Lizenzfreie Bilder sind trotz dem irre­füh­ren­den Namens nicht kos­ten­los. Lizenzfrei bedeu­tet bloß, dass beim Kauf nicht gesagt wer­den muss, für was genau das Foto benutzt wer­den soll. Der Preis rich­tet sich hier vor allem nach der Größe. Je nach Bildagentur gibt aber auch Auflagen, die nur den Druck einer gewis­sen Menge erlau­ben. Zusätzlich gilt für fast alle Bildagenturen, dass zwi­schen einer „nor­ma­len“ und einer „erwei­ter­ten“ Lizenz unter­schei­den wird. Wer Fotos z.B. auf T‑Shirts, Poster, Maus-​Pads o.ä. dru­cken will, das Foto also selbst der Hauptgrund für den Kauf die­ser Produkte ist, braucht die „erwei­ter­te Lizenz“, die etwas mehr kostet.

So gut wie alle Bildagenturen ver­bie­ten auch die Nutzung der Fotos zu ille­ga­len oder por­no­gra­fi­schen Zwecken oder auf eine Weise, die das Model oder den Fotografen belei­di­gen oder deren Ruf schä­di­gen wür­den. Auch eine kon­kre­te Verknüpfung eines Bildes mit einem Produkt oder einer Dienstleistung ist oft unter­sagt. Das heißt, dass einem lachen­den Model mit einem Apfel in der Hand nicht mit einer Sprechblase  der Satz „Dank Schlankheitspillen der Firma XY habe ich 20 Kilo abge­nom­men“ in den Mund gelegt wer­den darf. Im nächs­ten Teil gehe ich auf die­se Einschränkungen genau­er ein.

Bei der redak­tio­nel­len Nutzung in Zeitschrfiten oder auf Webseiten for­dern vie­le Bildagenturen, dass der Name der Bildagentur und des Fotografen klein dane­ben geschrie­ben wer­den. Bei Bildern auf Webseiten reicht not­falls auch ein Hinweis im Impressum, z.B. „Foto  auf Seite 10: Robert Kneschke/​Bildagentur XY“ oder im Internet „Bildnachweis: Foto von Robert Kneschke/​Bildagentur XY“. Redaktionell bedeu­tet, dass das Foto nicht als Werbung genutzt wird, son­dern zur Bebilderung von Texten o.ä. ver­wen­det wird, die eine „Redaktion“ geschrie­ben hat oder betreut.

Aber kei­ne Angst, alle Bildagenturen haben auf ihren Webseiten Hinweise, wel­che Nutzung erlaubt ist bzw. nicht, wie der Fotografen-​Name erwähnt wer­den soll und oft einen FAQ-​Bereich – häu­fig gestell­te Fragen mit pas­sen­den Antworten.

Was habt ihr für Erfahrungen beim Bilderkauf gemacht? Welche Schritte soll­te ich aus­führ­li­cher erklären?

Übrigens: Das obi­ge Foto kann u.a. hier gekauft werden.