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Und wieder was gelernt

Einer der ange­neh­men Aspekte mei­ner Arbeit ist, dass ich stän­dig inter­es­san­te Menschen ken­nen­ler­ne. Oft gibt es Interessen oder Fähigkeiten einer Person, die sich foto­gra­fisch gut umset­zen las­sen. Außerdem ler­ne ich dann wie­der etwas Neues.

Eins mei­ner letz­ten Shootings hat­te ich mit einem Mann, der in sei­ner Freizeit an „Re-​Enactments“ teil­nimmt, wel­che die Ritterzeit simu­lie­ren. Deshalb besitzt er eine mög­lichst ori­gi­nal nach­ge­bau­te Rüstung eines Tempelritters (genau­er gesagt eines Templerserganten). Das ermög­lich­te uns neben „nor­ma­len“ Portraits in einer Ritterrüstung auch Konzeptfotos zu den Konzepten „Sicherheit“, „Schutz“ oder „Stärke“.

Beispiel:
Ritter + Laptop: Internetsicherheit
Ritter + Apfel: Abwehrkräfte
Ritter + Setzling: Umweltschutz
Ritter + Tabletten: Schutz vor Medikamentenfälschungen

Als Bonus zu den aus­sa­ge­star­ken Fotos kann ich nun einen Nasalhelm von einem Topfhelm unter­schei­den und weiß, wann unge­fähr die Tempelritter aktiv waren. Nachdem das Interesse geweckt war, habe ich bei Wikipedia noch eini­ges über den Templerorden und die Kreuzzüge gele­sen und gelernt.

Virtuelles Bikini-​Shooting mit Daniella

Einer der größ­ten Träume vie­ler (männ­li­cher) Fotografen ist es, die Fotos für die Bikini-​Ausgabe der US-​Zeitschrift Sports Illustrated auf­neh­men zu dürfen.

Als Werbeaktion zusam­men mit Taco Bell (eine Art „McDonalds“ mit mexi­ka­ni­schem Fast-​Food) ist es nun zumin­dest im Internet mög­lich, mit dem Model Daniella am Karibikstrand eini­ge Fotos zu machen und sie anschlie­ßend run­ter­zu­la­den: http://www.directdaniella.com (Update 2012: Inhalte mitt­ler­wei­le gelöscht)

Gut, die Einschränkungen im Vergleich zu einem ech­ten Fotoshooting sind groß, dafür sind sind auch die Nachteile geringer.

Für Models ist die Webseite übri­gens eben­falls sehr hilf­reich: Sie zeigt, wie pro­fes­sio­nel­le Models schnell und pas­send posen können.

Royalty-​Free heißt nicht kostenlos, oder doch?

Auch wenn das Wort „free“ in „royalty-​free Fotos“ drin steckt, bedeu­tet das nicht, dass die­se Fotos auch kos­ten­los sind. Der Begriff bedeu­tet viel­mehr, dass im Gegensatz zur klas­si­schen Foto-​Lizenzierung („lizenz­pflich­ti­ge Fotos“) bei die­sem Modell kei­ne Lizenzanteile pro Nutzung fäl­lig wer­den, son­dern die Nutzungsrechte (mehr oder weni­ger) pau­schal ver­kauft werden.

Der Markführer für Bildbearbeitungsprogramme Adobe („Adobe Photoshop“) hat das schein­bar miss­ver­stan­den. In den Nutzungsbedingungen sei­ner neu­en kos­ten­lo­sen Online-​Version des sonst über 1.000 Euro teu­ren Grafikprogramms Photoshop hat Adobe ein klei­nes, aber bit­te­res Schmankerl ver­steckt. Kostenlos möch­te Adobe Foto nut­zen und damit Geld ver­die­nen kön­nen, die mit Adobe Express ver­öf­fent­licht werden.

Hier der Auszug:

8. Use of Your Content.

  1. Adobe does not cla­im owner­ship of Your Content. However, with respect to Your Content that you sub­mit or make available for inclu­si­on on publicly acces­si­ble are­as of the Services, you grant Adobe a world­wi­de, royalty-​free, non­ex­clu­si­ve, per­pe­tu­al, irre­vo­ca­ble, and ful­ly sub­li­censable licen­se to use, dis­tri­bu­te, deri­ve reve­nue or other remu­ne­ra­ti­on from, repro­du­ce, modi­fy, adapt, publish, trans­la­te, publicly per­form and publicly dis­play such Content (in who­le or in part) and to incor­po­ra­te such Content into other Materials or works in any for­mat or medi­um now known or later developed.“

Für Nutzer, die mit ihren Fotos Geld ver­die­nen wol­len, wür­de sich damit die Nutzung der Web-​Version von selbst verbieten.

Schnell ruder­te Adobe aber weni­ge Tage nach Aufdeckung des Passus zurück: Nie hät­te man dar­an gedacht, die Bilder so zu nut­zen. Die haus­ei­ge­nen Rechtsanwälte arbei­ten nun an einer neu­en Version der Nutzungsrechte.

Man kann es ja mal ver­su­chen, oder? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

Mehr Mann als Frau

Bei mei­ner noch wäh­ren­den Suche nach mehr männ­li­chen Models bin ich auf einen net­ten Herren getrof­fen, der neben ele­gan­ten Männerrollen auch Frauen spie­len kann.

Cross-​Dressing“ nennt es sich, wenn Männer sich so als Frau ver­klei­den, dass es mög­lichst nicht auf­fällt, im Gegensatz zu „Drag“, bei dem die Geschlechterattribute über­trie­ben dar­ge­stellt wer­den. Die Verwandlung dau­er­te mit Schminken und Kleidungswechsel ca. 40 Minuten.

Da die meis­ten Bildagenturen zu den Themen „Gender“, „Travestie“ bzw. „trans­gen­der“ meist nur Fotos von Show-​Drag-​Queens im Angebot haben, bin ich gespannt, wie die­se Fotos ankom­men werden.

Zurück in die Zwanziger Jahre

Das Projekt ist etwas älter, aber trotz­dem sehr sehens­wert. Zwei Schülerinnen der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW Berlin) im Fach Bekleidungstechnik beka­men fei­ne Stoffe vor­ge­legt und soll­ten Kleidung unter dem Motto „Romantic meets Functional“ ent­wer­fen.

Sie ent­schie­den sich für Kleidung, die durch das Berlin der 20er Jahre inspi­riert ist. Meine Aufgabe war es, die Kleidung pas­send foto­gra­fisch umzu­set­zen. Es bot sich die Admiralsbrücke in Berlin-Kreuzberg an im Sommer an.

Fotografiert wur­de mit der Canon EOS 5D und 50mm 1.8 II-Festbrennweite von Canon, nur mit Tageslicht. Die Fotos wur­den erst „nor­mal“ retu­schiert, danach alles ent­fernt, was nicht in den 20er Jahren vor­han­den war, z.B. Graffiti an der Brückenmauer oder Tesa-​Film an der Laterne. Schließlich wur­den die Bilder in Photoshop (von Benjamin Hupfer) so bear­bei­tet, dass sie wie „ech­te“ Fotos aus den Zwanziger Jahren wirken.

Hier eini­ge Ergebnisse: