Bevor ich wie letztes Mal mehrere Monate an News aufarbeiten muss, kommt diesmal die geballte Ladung an (stock)fotografisch relevanten News etwas früher. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken:
- Interesse daran, Fotograf für Google zu werden? Hier gibt es die Anforderungen und hier die Diskussion dazu.
- Shutterstock und Facebook arbeiten ab sofort zusammen: Werbekunden, die bei Facebook Anzeigen schalten wollen, können dafür aus Bildern von Shutterstock wählen. Facebook ist damit auf einen Schlag Shutterstocks größter Abo-Kunde. Die Downloads werden in der „Single & Other Downloads“ auftauchen und mindestens wie ein normaler Abo-Download vergütet.
- Die Bildagentur ARS Box steht zum Verkauf. Oder in anderen Worten: Sie wird geschlossen, wenn sich keiner findet, der sie weiter betreiben will.
- Auch die britische Bildagentur Picturenation hat vor paar Tagen den Dienst eingestellt. Wer dort noch Guthaben hat, sollte sich da schnell melden.
- iStockphoto bekommt langsam die Nachteile der Aufhebung des Upload-Limits zu spüren. Im Rahmen einer Umstrukturierung entschied sich die Agentur, Upload-Limits aufzuheben und inoffiziell de facto keine Bildkontrolle mehr vorzunehmen. Das bedeutete auch, keine Keywords mehr zu kontrollieren. Im heute verschickten Newsletter beklagt die Agentur, dass deren „Ähnliche Bilder“-Funktion oft unsinnige Vorschläge macht, was daran liegt, dass bei neuen Fotos die Keywords nicht mehr so gut passen.
- Die Bildagentur Pitopia reagiert auf den Trend zu größeren Web-Lizenzen und führt als vierte Bildgröße eine Web-XL-Lizenz ein. Gleichzeitig werden die Nutzungsbedingungen geändert: Eine Social Media-Nutzung wird unter anderem ausgeschlossen, wenn der Fotograf es nicht ausdrücklich erlaubt und Kunden bekommen jetzt nur beim Kauf einer Print-Auflösung die Erlaubnis, die Bilder in Templates oder Produkten wie Kalendern und Postkarten zu nutzen.
- Da liege ich mit meiner Canon 5D Mark II bzw. III ganz vorne: Infografik über die beliebtesten Kameras bei Stockfotografen.
- Corbis versucht sich anscheinend am Zielgruppen-Marketing. Ein schwuler Asiate berichtet.
- Models sind zu teuer für ein Fotoshooting? Hier einige kreative Ideen, wie man Models „faken“ kann.
- Die Firma Lensrental hat ihre Daten zu Reparaturen von Objektiven ausgewertet: Welche Objektive gehen am meisten kaputt? Welche Kamerafirma hat die längsten Reparaturzeiten? Steht alles da.
- Wer viel mit Photoshop und Bridge arbeitet, wird die Seite PS-Scrips.com lieben. Dort gibt es viele kostenlose Skripte für die Automatisierung von Routinearbeiten. Empfehlenswert beispielsweise die „Ersetzen/Ergänzen“-Funktion für viele Bilder auf einmal bei Bridge oder die Möglichkeit, Keywords in Bilder mittels CSV-Datei zu importieren.
- Was darf eine Fotoproduktion heute noch kosten? Diese Frage beantwortet hier der Macrostockblog.
- Einer der Gründe, warum ich (zusammen mit euch) für Reporter ohne Grenzen spende: Ein Fotojournalist nimmt unfreiwillig den Moment seines eigenen Todes durch Erschießen auf.
- Die letzten Tage füllt ein Aufreger das Sommerloch, als bekannt wurde, dass die FDP, die NPD und eine Werbeagentur für einen Quarkhersteller das gleiche Stockvideo in einem Werbefilm verwendet haben. Kaum thematisiert wurde die Frage, ob das seitens der NPD erlaubt gewesen wäre, da in den Nutzungsbedingungen von Getty Images und iStockphoto „anstößige Nutzungen“ ausgeschlossen werden.
- Seltsame Welt: Fotografen fordern seit langen, dass Urheberrechte an Fotos deutlich gemacht werden, jetzt fordern es auch Bildnutzer, weil sie ansonsten verklagt werden, wenn sie vermeintlich kostenlose Fotos aus Google Images benutzen.
- Viele hilfreiche Tipps für Fotografen, welche die ersten Male mit einer DSLR filmen wollen, liefert Chase Jarvis hier in seinem Blog.
- Ein weiterer Tipp für euch Filmleute da draußen: Wie leuchte ich am besten dunkle Haut aus?
Wie immer: Habe ich was vergessen? Dann rein in die News damit.
Zu Google:
anscheinend suchen die jetzt (aber nur in Deutschland) professionelle Fotografen für Innenansichten von öffentlichen Gebäuden .. ähnlich wie street view. Schreck lass nach.
@Seltsame Welt: Fotografen fordern NICHT das „dass Urheberrechte an Fotos deutlich gemacht werden“ das ist seit langem deutsches Urheberrecht, der Bildnutzer muß den Urheber benennen, tut er dieses nicht, hat der Urheber ein Recht auf Schadenersatz und Unterlassung.
Ich kann mir aber vorstellen, das der Schadenersatz bei Microstockbildern marginal ist, bleibt aber noch die Unterlassung, brauch der Fotograf nur durch einen Anwalt machen.
Was darf eine Fotoproduktion heute noch kosten? – Der Artikel im Macrostockblog ist sehr interessant.
Das wäre mal ein Thema hier. Was darf eine Microstock Fotoproduktion noch kosten. Und wie viel Aufwand muss man treiben, um sich bei Microstock von der Masse abzuheben.
@Locano: Fotografen fordern das sehr wohl, auch wenn sie damit „nur“ geltendes deutsches Recht einfordern.
@Robert Kneschke: Fotografen brauchen geltendes deutsches Recht nicht „einfordern“ – sie „besitzen“ es bereits – sie brauchen es nur „durchsetzen“
Allgemein sollte ein Fotograf das „wissen“
Nur werden es halt in aller Regel die „Fotografen“ nicht wissen, die berufsfremd sind.
Es gibt ausreichend Fotografenverbände, die ständig für die Rechte des Fotografen eintreten. Das die Nemensnennung eingefordert wird ist mir nicht bekannt, es muß vor meinem Einstieg in die Berufsfotografie gewesen sein (1989) !!!
Hier reicht auch völlig ein Blick in das Urheberrecht; §63 (Stand 1988)
Mir fehlt in der Auflistung des Artikels noch Facebook, die lassen sich ja das Recht der Lizenzierung an den geposteten Fotos einräumen:
„Für Inhalte wie Fotos und Videos, die unter die Rechte an geistigem Eigentum (sog. „IP-Inhalte“) fallen, erteilst du uns durch deine Privatsphäre- und Anwendungseinstellungen die folgende Erlaubnis: Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, gebührenfreie, weltweite Lizenz zur Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest („IP-Lizenz“). Diese IP-Lizenz endet, wenn du deine IP-Inhalte oder dein Konto löschst, außer deine Inhalte wurden mit anderen Nutzern geteilt und diese haben die Inhalte nicht gelöscht.“
Es ist nicht ganz richtig was du zu iStock schreibst. Keywordkontrolle findet noch immer statt. Zumindest bei den Exclusiven. Das Problem, dass das neue feature der ähnlichen Bilder so unnsinnig macht, liegt darin, das es jetzt eine keyword-Gewichtung berücksichtigt. Viele Fotografen aber nicht nach einer solchen Gewichtung ihre Bilder verschlagwortet haben, da iStock auch nie so recht genannt hat, wie die funktionieren soll.
Das hat also nichts mit der Aufhebung der Uploadlimits zu tun sondern das Problem besteht schon lange.
Verschlagwortung über die Software Deep Meta funktioniert so, dass DM sie alphabetisch einordnet, bei iStock tauchen sie jedoch dann „durcheinander“ auf. So richtig ist nicht bekannt, wie eine Gewichtung der keywords gehen soll.
Man sagt, es sei die Reihenfolge des Aufschreibens. Wer weiß genaueres? 😉