Zum Karfreitag gibt es noch mal eine Runde Nachrichten aus der Branche.
- Shutterstock hat einen interessanten Bericht über deren Auszahlungen an Fotografen veröffentlicht. Demnach haben sie u.a. im letzten Jahr ca. 63 Mio. Euro Fotografenhonorar ausgeschüttet. Wenn wir das in Verhältnis zu den ca. 328 Mio. US-Dollar Jahresumsatz von 2014 setzen, kommen wir – je nach aktuellem Wechselkurs – auf schätzungsweise knapp 26% Kommission, welche die Fotografen dort verdienen.
- Außerdem ändert Shutterstock die Lizenzbedingungen: Einige Auflagenlimits wurden entfernt, das tägliche Downloadlimit wurde in ein monatliches umgewandelt, Zahlungsmöglichkeiten erweitert und einiges mehr.
- Wie können Stockfotos in sozialen Medien verwendet werden? Beispiele gibt es in diesem Blogpost von Fotolia.
- Mein Lieblingsanalyse-Dienst Stock Performer unterstützt jetzt auch die Agentur Bigstock und erweitert die Auswertung damit auf insgesamt zehn Agenturen.
- Amazon bietet jetzt einen unlimitierten Cloud-Speicher für Fotos an. Kunden von Amazon Prime können den Dienst kostenlos nutzen, für alle anderen kostet der Service ca. 12 US-Dollar im Jahr.
- Die Bildagentur Pond5 verkauft jetzt auch PSD-Dateien mit Ebenen.
- Sieht nicht gut aus für iStock: Das gute Personal läuft weg. Der Co-Gründer von Getty Images, Jonathan Klein, gibt seinen CEO-Posten gegen einen Sitz im Vorstand auf und die exklusive Top-5-Fotografin bei iStock, Amanda Rohde, hat ihre Exklusivität dort gekündigt.
- Welchen Text-Themen verkauften sich 2014 am besten? Die Antwort liefert Reportagen.de, das neue Agenturprojekt von Zoonar-Gründer Michael Krabs.
- Paul Melcher stellt hier in seinem Blogpost zwei neue interessante Bildagenturen vor: Einmal Placeit als Agentur für Mockups, bei denen Screenshots o.ä. direkt live in die Bilder eingebunden werden können sowie Come Alive Images, die sich auf animierte GIFs und Cinemagraphien spezialisiert haben.
- Macht Instagram uns alle zu Psychopathen? Schön geschriebener Artikel hier zum Abschluss des heutigen Artikels.
Fehlt was? Dann bitte in den Kommentaren ergänzen.
Du willst früher informiert werden?
Dann abonniere meine Facebook-Seite, wo es diese und weitere News tagesaktuell gibt.
Was für ein Preisverfall der Fotografie, 63 Mio € Ausschüttung von Shutterstock sind sehr bedenklich. War es 2005 (?) als ZEFA (Düsseldorf) an Corbis verkauft wurde, die hatten damals einen Umsatz von 40 MIO € und haben davon 60% an die Fotografen ausgeschüttet. Der Wert der Fotografie ist also in den letzten 10Jahren !!! ins Bodenlose gefallen – hoffentlich stoppt der Trend, hoffentlich steigt das Niveau der
Fotografie wieder, hoffentlich.……sonst wird es 10Jahren keinen Fotografen mehr geben, der von Stock leben wird.
ZEFA kommt mir bekannt vor. Da gab es in den 80ern, oder 90ern mal eine Foto Wettbewerbs Zeitschrift. Ich glaube die nannte sich Foto Creativ, oder so ähnlich. Da habe ich hin und wieder mitgemacht. Damals hat mich ZEFA mal angeschrieben, ob ich Interesse an Stockfotografie hätte. Die sind glaube ich auf diese art gestartet, mit Wettbewerbs Fotografen.
Die wollten damals aber doch sehr viele Bilder pro Jahr haben, ich glaube ein paar hundert Fotos. Da habe ich einen Fehler gemacht und abgelehnt. Aber damals habe ich Mittelformat fotografiert. Ein Mittelformat Dia (6X7) kam damals umgerechnet etwa auf einen Euro pro Bild.
Wenn da von einem Film ein Bild dabei war, das ich eingeschickt hätte und von den eingeschickten Bildern 50% angenommen worden wären. Dann hätte mich jedes Bild in der Agentur 20 Euro gekostet. Bei Landschaftsfotografie ist doch immer ein wenig Ausschuss dabei. Ein Portfolio von 1000 Bilder aufzubauen, hätte mich damals ein kleines Vermögen gekostet. Im digitalen Zeitalter, kostet das nun fast gar nichts mehr.
Man muss beim Preisverfall in der der Stockfotos schon auch bedenken, dass die Produktion wesentlich günstiger geworden, de Zugang zu den Stockagenturen mehr Leuten möglich ist und somit auch eine breitere Masse Stockfotografie betreibt. Was eben den Preis drückt.
Ich glaube die Stockfotografie geht die nächsten Jahre immer mehr in Richtung Abo. Somit werden wahrscheinlich die Preise bei den teuren Agenturen weiter runter gehen.
Die Produktionskosten auf den direkten „Preis / Bild“ zu reduzieren, ist aber auch nicht hilfreich.
1. Was kostete damals eine gute 6x7 Ausrüstung? Und wie lange war man damit auf dem Stand der Technik? Und heute? Die Kosten für eine Top DSLR und vor allem die entsprechenden Objektive. Und nach 4 Jahren ist die Kamera veraltet. Hinzu kommen noch die IT-Kosten.
2. Die Kosten für Reise, Models usw. sind (im Verhältnis) auch nicht unbedingt billiger geworden.
3. Die Arbeitszeit für ein Bild (EBV, Beschriftung, Upload) ist heute auch höher als damals, was sich leider keineswegs in den Honoraren niederschlägt.
Was die Masse an Fotografen und Bilderflut betrifft, hast Du natürlich Recht. 🙁
@ MaxII: Das mag ja stimmen, das es jetzt günstiger ist zu produzieren, aber doch sehr bedenklich, dass Kunden kaum noch etwas füer ein Bild zahlen wollen (das sie mehr zahlen könnten, zeigt die Vergangenheit), Fotografie hat an Stellenwert verloren, auch bei Auftragsproduktionen, aber der Nutzen, der aus den Bildern von den Kunden gezogen wird, ist genauso hoch wie in der Vergangenheit, schließlich verkauft sich ein Produkt oftmals erst durch die Bilder. Selbst wenn die Materialkosten abgegezogen werden, sollte ein Bild „mehr Wert sein“. Setzt sich die Tendenz der letzten 10 Jahre fort, wird es eventuell nur noch Hobbyfotografen geben, die gar kein Geld mehr für die Bilder haben möchten, vielleicht wird dann ein kostenlosen Zugang zu einem sozialen Netzwerk kostenlos sein, wenn die dort eingestellten Bilder auch durch dieses vermarktet werden dürfen (Ok, derzeit noch schwierig bei Bilder für Werbung mit Modellen), aber es wird auf jedenfall enger, auch wenn Robert derzeit seinen BME hatte.
Direkt auf den Preis / Bild reduzieren ist nur bedingt aussagekräftig, stimmt schon.
Aber rechnen wir trotzdem mal nach. Eine Canon 5D MK II, oder Nikon D750 reichen im Prinzip aus. Dazu reicht im Prinzip ein 24–70 /2,8 Zoom vollkommen aus. Da liegt man preislich bei etwa 3500 Euro Investition, um Stockfotos zu produzieren. Eine Mittelformat Ausrüstung ist da viel größere Investition, um erst überhaupt mal starten zu können.
Ein Diafilm mit Entwicklung hat umgerechnet etwa 10 Euro gekostet. Da bekommt man etwa 10 Dias im Format 6X7 raus
Nehmen wir an, wir möchten unser Portfolio pro Jahr um 1000 Bilder erweitern. Nehmen wir dazu an, dass im optimalen Fall jedes fünfte Bild es in die Agentur schaffen würde. Das wären pro Jahr 5000 Euro Filmkosten.
Eine digitale Kamera wird man vielleicht 5 Jahre verwenden. Und diesem Zeitraum wären bei analog die Filmkosten bei 25000 Euro.
Eine digitale Kamera = digitaler Fiim, lässt sich nach 5 Jahren um etwa 50% des Neuwertes verkaufen = 1ooo € Filmkosten für 5000 Stocktaugliche Bilder = digitale Filmkosten von 0,2 Euro pro stocktauglichem Bild.
Die Kosten für die ersten fünf Jahre Stockproduktion, würden rein auf Mittelformat Kamera und Film bezogen einen Unterschied von etwa 25.000 bis 30.000 Euro ausmachen. Das müsste man die ersten 5 Jahre bei analogem Mittelformat nur für Kamera und Film investieren.
Ich glaube das über 80% aller angemeldeten Microstock Fotografen diesen Umsatz ihr ganzes Leben nie machen.
Etwa Anfang 2008 habe ich mal bei Fotolia begonnen. In zwei Jahren 2008 und 2009 habe ich etwa 400 Euro Umsatz gemacht. Dann habe ich die Bilder gelöscht. In der Rangliste bin ich mit meinen wenigen Verkäufen immer noch auf ca. Platz 18.600 im gesamt Ranking.
Wenn man sich jetzt neu bei Fotolia anmeldet. Dann startet man in der Ranglist bei etwa 142.000. Daher gehe ich davon aus, das bei Fotolia etwa 142.000 Produzenten (Bild,Video,Illustration) angemeldet sind. Von den 142.000 Produzenten haben scheinbar über 120.000 keine 400 Euro Umsatz gemacht.
Der Grund warum so viele Bilder produziert werden, sind sehr wahrscheinlich die geringen Einstiegs Kosten.
Wenn man nun den Umsatz von Getty Images nimmt. Der dürfte irgendwo bei $500 Millionen liegen. Das ist im Vergleich ein größeres deutsches Unternehmen mit vielleicht 1200 Angestellten und kein weltweiter Konzern.
Dann nimmt man zum Vergleich wahrscheinlich 50.000 angemeldete Fotografen bei istock. Die Preise müssen in den Keller gehen. Alleine diese Masse produziert wahrscheinlich so viel, welche nie zu vermarkten ist. Die arbeiten halt zum Teil für einen Stundenlohn von 30 Cent, oder so.
Das ist ja nicht anders wie bei der Globalisierung auch. Da gibt es welche, die arbeiten zu niedrigste Löhnen in China.
Das drückt die Löhne weltweit.
max II: Ich will auf Deine Rechnung nicht im einzelnen eingehen, ich würde da einige „Fehler“ finden, aber eigentlich ist es völlig egal und hilft eh nicht weiter.
Betreff „Löhne“: Der Knackpunkt ist vor allem der, dass es viele Hobbyfotografen im Microstock gibt, die überhaupt nichts verdienen (wollen) unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten bzw. bei denen eine korrekte Buchführung jedes Jahr einen erheblichen Verlust ausweisen würde. (Logisch, es ist ja nur ein Hobby…)
Robert Meins: Stimme Dir im Großen und Ganzen zu. Der einzige kleine „Vorteil“ ist, dass heute sehr viel mehr Bilder verwendet werden, als vor 10 oder 20 Jahren. (Ob man diese Reizüberflutung mit oft „sinnlosen“ Bildern gut finden mag, ist eine andere Frage.) Dadurch wird wenigstens ein Teil des Rückgangs der Bilderpreise kompensiert.
Wie Max schreibt, hast sich durch die Digitalisierung die Angebotskurve verschoben, die Nachfragekurve jedoch nicht im gleichen Maße.
Das führt in letzter Konsequenz zu wesentlich geringeren Verkaufspreisen. Das ist so und lässt sich nicht rückgängig machen – höchstens durch eine (künstliche) Verknappung des Angebots. So etwas lässt sich allerdings nur von einer monopolistischen Anbieterposition (z.B. de Beers) aus realisieren.
In diesem Zusammenhang ist vielleicht auch dieser alte Artikel aus 2012 hilfreich:
http://www.alltageinesfotoproduzenten.de/2012/07/10/analyse-der-situation-von-microstockfotografen-im-bildermarkt-gastbeitrag/
Kennt sich jemand mit der Moments Kollektion von Getty aus? Die möchten meine Bilder haben, nun wüsste ich gerne mit welchen Erträgen ich rechnen kann (durchschnittlicher Preis pro Bild), RF oder RM, und eine Frage noch zu dem Uploader, kann man nur einzelne Bilder hochladen oder gehen auch Bildpakete? Passt zwar nicht hier hierhin, aber vielleicht kann mir ja jemand helfen?