Der Erfinder des Microstock-Modells ist immer für eine Überraschung gut.
Diesmal jedoch bekommen auch alte Hasen im Bildermarkt ihren Mund nicht mehr zu. istockphoto hat drastische Änderungen angekündigt, die unter anderem dazu führen, dass viele Fotografen nur noch 15% statt der bisherigen 20% Anteil am Verkaufserlös erhalten werden.
Aber der Reihe nach. Was ist passiert?
Per Email, Site-News und Forum-Eintrag kündigte istockphoto gestern drei Neuigkeiten an.
- Die Fotografenhonorare werden verringert
- Bisher bekamen nicht-exklusive Fotografen 20% des Verkaufserlöses. Schon ziemlich wenig. Ab dem 1.1.2011 sollen sie nur 15–20% erhalten. Zu den Details komme ich gleich. Aber auch exklusive Fotografen spüren die Macht des Getty-Konzerns: Sie erhalten ab dem 1.1. nicht mehr 25–40%, sondern nur noch 25–45%. Klingt nicht nach einer Verschlechterung? Doch, denn die Anforderungen wurden stark angezogen. Auch dazu gleich mehr.
- Bisher entschieden die „Canister-Level“, wie viel Prozent ein Fotograf pro Verkauf erhielt. Je mehr Verkäufe ein Fotograf erzielte, desto höher stieg er im Level und desto mehr Prozent bekommt er.
- Ab dem 1.1.2011 sind diese Canister-Level nicht mehr für für den Fotografen-Anteil relevant, sondern nur noch für das Upload-Limit. Je höher ein Fotograf im Level, desto mehr Bilder „darf“ er pro Woche hochladen.
- Ab dem 1.1.2011 wird der Fotografen-Anteil nach „redeemed Credits“ (übersetzt: eingelöste Credits) berechnet. Das heißt, nicht nur die Anzahl der Downloads, sondern auch die Größe bzw. der dazugehörige Verkaufspreis spielt eine Rolle. Im Benutzer-Bereich wird ab sofort angezeigt, wie viel „redeemed Credits“ ein Fotograf 2009 und 2010 erzielt hat. Bei mir sind das für 2010 beispielsweise ca. 5500, damit würde ich nach der neuen Abrechnungsstruktur nur noch 16% erhalten, eine Kürzung von 20%. Die genaue Liste mit den Anteilen findet ihr hier.
Hier ist jetzt die Anzeige der Redeemed Credits zu finden. Noch ein nützlicher Rechenhinweis: Pro Verkauf erhalte ich momentan ca. 5 Credits, im Forum meinten andere Fotografen, sie würden teilweise bis zu 7 Credits pro Verkauf erhalten, falls jemand kalkulieren will, wie viele Bilder er verkaufen muss, um auf welche Prozente zu kommen.
Im istock-Forum haben sich viele Fotografen ausgerechnet, dass sie eine Kürzung ihres Umsatzanzeils von 10–20% (Prozent, nicht Prozentpunkte) erleiden werden. - Ganz wichtig: Die „redeemed Credits“ werden nur pro Jahr berechnet. Es zählt also nicht, wie viel Verkäufe ein Fotograf insgesamt hatte, sondern er wird jetzt danach bezahlt, wie viel er nur im letzten Jahr verkauft hat. Das ist besonders für die alteingesessenen Fotografen eine nachteilige Änderung.
- Exklusive Fotografen erhielten bisher beim Verkauf einer „Erweiterten Lizenz“ 10% zusätzlich. Das wird gestrichen.
- Nebenbei: Auch die Mindest-Credit-Preise für Abo-Modelle werden von 95 Cent auf 65 Cent gesenkt, was sich ebenfalls auf den Fotografen-Anteil auswirkt.
- Änderungen bei der Premium-Kollektion Vetta
- Die Preise für Bilder in der Vetta-Kollektion werden angehoben, aber der Fotografen-Anteil dafür wird ebenfalls gesenkt.
- Vetta-Bilder werden bald auch über die Webseite von Getty Images verkauft.
- Vektoren-Grafiken werden aus der Vetta-Kollektion wieder entfernt. In Zukunft soll es dazu noch eine weitere Änderung geben (eine Premium-Vektor-Kollektion vielleicht?).
- Diese Änderungen gelten ab dem 27.9.2010
- Eine neue Agentur-Kollektion soll hinzukommen
- Bisher werden Bildkäufern bei istockphoto nicht-exklusive Bilder, exklusive Bilder und Vetta-Bilder angezeigt. Jetzt soll eine vierte Art hinzukommen, die „Agency Collection“
- Die „Agency Collection“ wird Bilder anderer (wahrscheinlich Macrostock-)Bildagenturen enthalten, die dann über istockphoto, Thinkstock und Getty Images, Jupiter Images und PunchStock erhältlich sein.
- Der Preis eines Bildes aus der Agency Collection wird über dem Preis der Vetta-Kollektion liegen.
- In einigen Wochen „dürfen“ handverlesene exklusive istock-Fotografen ebenfalls Fotos der Agentur-Collection hinzufügen.
- Der Fotografen-Anteil für die Agency-Collection wird der gleiche wie für die Vetta-Kollektion sein.
Let’s Do Some Math
Damit istockphoto öffentlich davon reden kann, dass die Honorare nur „geändert“, nicht „gekürzt“ wurden, gibt es neben den meist vorherrschenden Anteilssenkungen auch eine gut sichtbare Erhöhung: Die von 40% auf 45%.
Um 45% zu erzielen, muss ein exklusiver Fotograf über 1,4 Millionen (!) „redeemed credits“ pro Jahr erzielen. Der Fotograf, der bei istockphoto am meisten verkauft, ist in diesem Fall eine Fotografin und heißt Lisa Gagne. Innerhalb von sieben Jahren hat sie eine Million Downloads erzielt.
Ich habe mir rausgesucht, wann sie wie viele Downloads erzielt hat und wie lange sie dafür gebraucht hat (Tage in der letzten Spalte).
Im Durchschnitt brauchte sie 238 Tage, um 100.000 Downloads zu erzielen.
Pro Jahr kommt sie damit auf ca. 153400 Downloads.
Selbst wenn wir jetzt annehmen, dass sie für jeden Verkauf 9 Credit erhält, würde ihr „redeemed Credit-Wert nur 1.380.600 betragen.
Das wäre immer noch weniger als die erforderlichen 1,4 Millionen Credits.
Anders formuliert: Sehr wahrscheinlich wird niemand auf einen Anteil von 45% kommen, wenn es schon die Fotografin mit den meisten Verkäufen nicht schafft.
Da auch nicht-exklusive Fotografen 1,4 Millionen „redeemed Credits“ brauchen, um wie bisher ihre 20% zu behalten, kann ich mit Leichtigkeit sagen, dass kein nicht-exklusiver Fotograf das schaffen wird. Nein, auch nicht Yuri Arcurs! Da wirkt dieser Satz aus der Ankündigung befremdlich:
„we wanted to produce a solution that: would not change most contributors‘ total compensation (except for the better), […] allows our top contributors to earn more“
Übersetzt: „Wir wollten eine Lösung erreichen, die: nichts an den Gesamteinnahmen der Fotografen ändert (außer zum Guten), […] unseren Top-Verkäufern erlaubt, mehr zu verdienen“
Vermutete Auswirkungen
Die vielen exklusiven Fotografen bei istockphoto waren bisher immer ein Pfund, mit dem istockphoto wuchern konnte. Die Bildagentur hat viele Bilder, die andere nicht haben und kann sich deshalb erlauben, dafür auch höhere Preise zu nehmen. Mit einem so heftigen Tritt gegen die Schienbeine der exklusiven Fotografen wird es schwer fallen, neue junge Talente an sich zu binden, denn gerade durch solche Aktionen zeigt sich der größte Nachteil von Exklusivität: Diesen Fotografen sind die Hände gebunden.
Ein weiterer Punkt: Durch die Öffnung der Bildagentur für das Material von Macrostock-Agenturen wird das Verkäufe von den bisherigen istockphoto-Verkäufern abziehen: Wenn mehr Auswahl besteht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Kunden ein Bild kaufen, was nicht von einem istock-Fotografen kommt. Ergo könnte das dazu betragen, dass die oben gesetzten Anteilsprozente noch schwerer zu erreichen sind.
Für den Inhaber von istockphoto, Getty Images, ist es aber ein logischer Schritt: Wir haben viel Geld für istockphoto und für Jupiterimages ausgegeben, jetzt wollen wir es wieder reinholen. Mit dem Erwerb von Jupiterimages hat Getty eben auch viele Macrostock-Fotos erworben, die sie jetzt über istockphoto verschleudern wollen.
Die Entscheidung zeigt auch, dass Microstock endgültig in der Mainstream-Geschäftswelt angekommen ist. Jetzt geht es ums Business, ums Geldverdienen, um nix anderes. Vor paar Jahren konnten Fotografen noch damit geködert werden, dass diese neuen hippen Microstock-Agenturen anders seien, cooler, community-orientiert, mit hippen Designs und flotten Sprüchen. Da war es zu verschmerzen, dass man kaum etwas verdient hat. Heute aber wird es für Hobby – und Amateurfotografen unter diesen Voraussetzungen immer schwerer, im Microstock-Bereich Geld zu verdienen. Die einzigen, die von den neuen Regelungen profitieren könnten, sind große professionell arbeitende Produktionsfirmen. Auch Fotolia hatte ja vor knapp einem Jahr mit der „Operation Level Ground“ gezielt neue Profi-Fotografen gelockt. Wer sonst noch mitspielen will, darf es gerne machen, aber nur wenig Honorar erwarten.
Was sagt ihr zu den geplanten Änderungen? Wie würde sich bei Euch konkret der Fotografenanteil ändern?
Danke für den Artikel. Jetzt im Nachhinein bin ich ja richtig froh darüber, bei Istock nicht mehr dabei zu sein. Mich würden die Meinungen der echten Mikrostockprofis (auch deine Robert) interessieren – ob das ein Grund ist in den saueren Apfel zu beißen und bei Istock auszusteigen?
@Alex: Meine Teilnahme am istock-Partnerpogramm habe ich schon im Juli deaktiviert, Erweiterte Lizenzen biete ich bei istockphoto ebenfalls nicht an. Ich bin sehr skeptisch, warte aber ab, ob es noch Änderungen seitens des istock-Managements gibt. Wenn sich meine Einnahmen ab 2011 deutlich reduzieren, werde ich die Agentur nicht mehr beliefern.
ich für meinen Teil würde 25% verlieren. Aber ich muss dazu sagen, daß mein Portfolio bei IS auch überschaubar ist. Mein voraussichtliche Konsequenz ist, aktuell keine Bilder mehr einzustellen, und sollte IS nicht zurückrudern bis ich meine nächste Auszahlung erhalte, nach dieser auch gleich mein Portfolio bei IS löschen.
Ich hoffe Du kannst auch Konsequenzen ziehen, befürchte aber, daß dies nicht schmerzlos für Dich wäre.
Was früher noch mit Freude betrieben wurde ist zu einem brutalen Geschäft geworden. Ich bin froh, vor fünf Jahren nicht alles auf die Stockfotografie gesetzt zu haben und auf kostspielige Investitionen verzichtete. Dem Trend „Mit Fotos Geld verdienen“ sind zuviele gefolgt mit der Folge eine Übersättigung des Marktes. Agenturen können heute agieren, wie es ihnen beliebt.
Nach meiner Ansicht werden zukünftig nur Fotografen bestehen, die die Stockfotografie als zusätzliche Erwerbsquelle betrachten.
Solche Entwicklungen geben mir echt zu denken.. Ich für meinen Teil kann nur hoffen das sich Fotolia kein Beispiel daran nimmt.
Die Frage ist wann und ob dieser Trend den Fotografen das Geld zu kürzen ein Ende nimmt.
Mein Portfolio dort ist auch recht eingeschränkt und ich fürchte, dass ich nicht mehr auf die Mindestauszahlungsumme kommen werde.
Neue Bilder wird i‑Stock von mir nicht mehr bekommen
Ich habe auch die Sorge, dass Fotolia und/oder Shutterstock ähnlich mit uns Fotografen umgehen wird
Perfektes Timing für mich! Ich habe eben angefangen IS zu beliefern. Zum Glück kam diese Meldung, bevor ich überhaupt ein nnenswertes Portfolio dort aufgebaut habe. Daher hab ich es auch leichter, als andere. Für mich ist IS Geschichte und ich denke erst wieder über Uploads nach, wenn sich dort was ändert. Insgesamt denke ich, es ist notwendig zu reagieren – es gibt eine Grenze, die nicht überschritten werden sollte. Meine Reaktion auf ähnliche Entwicklungen bei anderen BAs wird die Löschung meines Bildbestandes sein.
Und die große Verar… geht weiter. Ich bin froh, dass ich schon länger nicht mehr bei microstock (mit einer Ausnahme) mitmache. Auch wenn die Honorare bei den Macro-Agenturen stark sinken, so bin ich doch froh, 50 oder 60 Prozent von weniger zu erhalten (vor allem ohne mich um Verschlagwortung o.ä. zu kümmern) als bei so etwas mitzumachen. Fotolia und die ganzen anderen werden nachziehen, daran habe ich keine Zweifel. Ich bleibe dabei – die einzige Konsequenz, die man aus so etwas ziehen muss: aussteigen.
Was wäre es schön, wenn alle Fotografen sich ENDLICH einmal einig sein würden und JEDER seine Bilder bei solchen Preisen einfach mal löschen würde.
Es geht nicht um die Preise, es geht um die Prozente.
Die Argumentation ist schon krass, die hier für die Sharesenkung rangezogen wird. iStock kann scheinbar mit bis zu 80% des Verkaufspreises sein Geschäft nicht finanzieren. Da möchte man bei Boardmeeting Mäusschen spielen. Aber wenn man mal ein Stück nach hinten geht, und das alles von weiten anschaut, dann kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, das auch Fotografen und ihre Fotos ihren Anteil an solch einer Entwicklung tragen.
Wenn sich istock durchsetzt, werden andere nachziehen. Momentan scheint mir das aber noch nicht entschieden. Der Protest ist gewaltig. Ich denke man muss nicht gleich löschen, keine upload´s über die nächsten Monate ist der erste Schritt. Wenn da genug mitmachen, werden sie einknicken. Sollten sie gewinnen, ist das eine entscheidende Niederlage für die Produzenten mit langfristigen negativen Auswirkungen auf deren Einnahmen bei allen Agenturen. Ich hoffe sie bekommen richtig auf die Fresse. Diese Gier und Verlogenheit unter Ausnutzung des Community-Gedankens stinkt zum Himmel.
Jetzt liegt es in der Hand der Fotografen ob sie sich das noch gefallen lassen. Denn wenn andere Agenturen folgen werden – und das werden sie auch, wenn es bei istockphoto nicht einen merklichen Bilderschwund geben sollte – dann wird sich das besonders bei Fotografen, die gerade so von der Stockfotografie leben können sehr schmerzlich bemerkbar machen.
Ich kann jedenfalls nicht mehr verstehen wie man sich Honorare von 15–20% noch gefallen lassen kann.
Ich kann nur hoffen dass auch einige „Top-Fotografen“ davon mal wachgerüttelt werden und sich ernsthaft überlegen ob sich der Verkauf über istockphoto für sie noch lohnt. Besonders wenn man bedenkt, dass andere Agenturen nachziehen werden wenn istockphoto damit durchkommt.
@christopher: Bitte um Entschuldigung, wenn ich das nicht so geschrieben habe, dass Du es sofort verstehst.
Zudem geht es mit in meinem Kommentar um die Sache – nicht um Preise oder Prozente!
Anders ausgedrückt: verkaufe ich auch nur 1 Foto pro Jahr über meine private Website (ab 1,5 EUR), habe ich immer noch mehr eingenommen, als bei Istock – aber mit erheblich weniger Aufwand. Auf deutsch: Istock kann mich mal …
Warum beukottieren wir nicht mal langsam die Billig-BA’s
Robert, danke für den ausführlichen Artikel. Ich würde gerne mal wissen, wie du das immer schaffst – Bildidee, Modelsuche, Shooting, Bildbearbeitung, Streuen in die BA’s und dann noch deine Ausführungen hier … der Tag hat doch nur 24 Std.
Gruß Frank
‚
@Frank: Verstehe ich das richtig: Du verdienst mit istock nur 1,50 Euro im Jahr?
Das ist ja voll der schlag ins Gesicht!
Da ich erst damit anfange werde ich keinen Bilder erst mal Hochladen. Es gibt ja genug alternativen die ich testen kann und auch werde.
Ich habe meinen Käufer-Account bei iStock löschen lassen. Solchen Umgang mit Partnern können wir als Firma nicht akzeptieren. Das habe ich denen auch als Begründung geschrieben.
PS: Als „Fotograf“ hatte ich dort sowieso keine Bilder.
Ich habe auch um Löschung meines Accounts gebeten ohne jede Randbemerkung und in der Hoffnung, dass es nicht nur einige sein werden, die gehen. Schade, inhaltlich hat mir iStock gut gefallen.
@Klaus: Respekt!
Ich verfolge die Diskussion im iStock-Forum aufmerksam. Die Senkung der Honorare ist eine Sache, diese allerdings als Benefit für die Fotografen darzustellen ist nicht nur dreist sondern schlichtweg dumm.
Scheinbar setzt sich die Facebook-Masche immer weiter durch: Erst große für die Nutzer negtive Veränderungen ankündigen, um dann nach großem Protest etwas zurückzurudern. Ganz nach dem Motto: Mal schauen wie weit wir gehen können 🙂
Aber irgendwie ist das eine logische Folgerung von „Billigagenturen“. Die wollen Geld verdienen und die Fotografen machen mit. Nicht böse sein, wir sind alle mitverantwortlich und wissen das dort „nichts“ bezahlt wird. Sind die Bilder so wenig wert??
Mein Respekt gilt natürlich auch Sandra! Ihr Eintrag war noch nicht zu sehen als ich meinen geschrieben habe.
Es geht nicht um den Wert sondern um den Preis. Der regelt sich (meist) über Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist riesig. Der Preis ist logischerweise niedrig.
Im konkreten Fall geht es aber um den Anteil am niedrigen Verkaufserlös. Istockphoto versucht gerade seinen Anteil zu vergrößern, aus reiner Profitgier und ohne Gegenleistung. Die Berechungen der istocker in deren Forum belegen das nachvollziehbar.
Für mein bescheidenes Portfolio wird nicht mehr als 15% herausspringen. Mal schauen, was das in EUR ist. Wir nicht exklusiven haben ja den Vorteil, jederzeit woanders hochzuladen. Der ruinöse Preiskampf gibt es aber nicht seit gestern…
Das ist schon echt ne Riesen Abzocke, reine Profitgier…ich kann nur hoffen, dass es mich als Exclusiven Fotolianer nicht auch bald mit so einer Neuregelung erwischt, nur wir Fotografen haben es in der Hand, wie weit die Agenturen gehen können !!!
Ich glaube dennoch, das bei dem ganzen heftigen Protest, IStock vielleicht doch noch zurückrudert, ansonsten werden die eine Menge neuer,junger motivierter Fotografen an andere Agenturen verliere und das kann doch nicht denen Ziel sein oder ???
Bei der Lisa Gagne können sich die 45% ausgehen.Die Dame hat reichlich Vettas, da sollten mehr als 10 Credits pro Verkauf möglich sein. Ich selbst habe wenig Vettas und bin derzeit bei 8 Credits pro Verkauf.
Wenn ichs mir aussuchen könnte,ich persönlich würde die neue Regelung vorziehen. 2011 brauche ich nur 5000 Verkäufe um die 35% zu erreichen.Ich bin mir nicht mal so sicher, ob die Sache mit den redeemed Credits Istock bei den exklusiven Fotografen was einspart. Die 35% erreicht man geschätzt zwei Jahre früher.Die Vettas bringen zwar etwas weniger, aber die Anzahl der exklusiven Fotografen mit 35% wird sich in 1–2 Jahren deutlich erhöhen.
Jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben. Natürlich probieren IS und Co. aus wie weit sie gehen können. Bieten doch genug Fotografen Ihre Bilder für 20% Anteil an, also warum dann nicht auch für 15. Versteht mich nicht falsch, aber wenn nicht langsam mal signalisiert wird, dass die Fotografen nicht nur die Lakaien der BAs sind, wird dieser Trend sich fortsetzen.Ich war nicht bereit bei 20% Verkaufsanteil meine Bilder hochzuladen und ich verstehe auch nicht, warum die meisten nicht sofort Abstand nehmen.
Ich möchte doch für meine Arbeit bezahlt werden, und Ausgaben habe ich schließlich auch um die Bilder zu produzieren. Ein plus minus Null am Monatsende sehe ich da nicht ein.
Hoffe das andere Agenturen diesem Beispiel nicht folgen, sonst werde ich aussteigen müssen aus den Microstock-Bereich.
„Die Revolution frißt ihre Kinder.“ Aus den hippen Communities wird zu Lasten der Produzenten ein knallhartes Business. Und die Inflation der Bilderwelten in immer besseren Auflösungen zu Niedrigstpreisen rächt sich. Die Zulieferer sind nicht unschuldig.
Ich habe nie begriffen, daß einem die eigene kreative Arbeit so wenig wert sein kann.
Ich habe auch nie begriffen, daß so wenige Fotografen ihre eigenen Online-Shops und Archive betreiben und sich selbst vermarkten. Ohne Agentur. Für 300,– Euro Einrichtung und 80,– Euro im Monat z.B. kann ich ein Topixx-System betreiben. Mit Platz für 10.000 Bilder. Und keiner außer mir selbst selektiert, ich alleine lege meine Verschlagwortung fest.
Gut, gut, Kunden-Aquise für meinen Fundus muß ich dann selbst machen. Aber es gibt ja Mail und Telefon.
@Franz Roth:
Wenn ich mir deine Bilder so betrachte, dann wundert es mich, dass du überhaupt noch Bilder verkaufst. Bei einer Bildagentur würden vermutlich 95% oder mehr deiner Bilder abgelehnt werden. Deswegen vermutlich auch deine ablehnende Haltung. Tut mir leid, aber bei dir scheint die Zeit wohl vor 10–20 Jahren stehen geblieben zu sein. Zumindest die Bilder sehen sehr danach aus.
Zu IS:
Wer bei istockphoto noch Bilder zum Verkauf anbietet, weil er meint dass er doch „die paar Mücken“ auch noch mitnehmen kann, braucht sich nicht mehr zu wundern wenn andere Agenturen nachziehen und dadurch dann sein Jahreseinkommen niedriger ausfällt als wenn er einfach nur auf die istockphoto-Verkäufe verzichtet hätte.
@ Max:
Na, bisserle auf pöbeln aus?
Kinderstube beim Empfang abgegeben?
Muß Dich „leider“ enttäuschen, bei Bildagenturen werden genau die 95% und mehr genommen und, welch Wunder, sogar verkauft. Und ansonsten lebe ich auch ziemlich gut von meinen (u.a.) sog. „Antiquitäten“.
@Franz Roth:
Nein, das sollte kein Pöbeln sein. Entschuldige bitte, falls das so rüberkam.
Ich habe mich auch leider nicht ganz richtig ausgedrückt, denn mit den Bildagenturen meinte ich eigentlich Stock-Agenturen wie istockphoto, Fotolia, etc.
Ich meine mich zu erinnern, dass Du des öfteren sehr negativ über diese Agenturen schreibst und meiner Meinung nach liegt es vermutlich daran, dass deine Fotos bei den besagten Agenturen nicht so gut ankommen.
@ Max:
Meine negative Meinung zu Microstock resultiert daraus, daß ich ein unteres Limit sehe, was ein Fotograf mit seiner Arbeit verdienen sollte. Es zeigt sich ja jetzt bei iStock.
Ich habe durchaus Material auch als RF bei Agenturen. Nur bei Micros klafft meiner Meinung eine gewaltige Diskrepanz zwischen Aufwand und möglichem Ertrag. Ich habe das deutlich gemerkt, als z.B. Panthermedia on einer „normalen“ RF-Agentur zu einer Microstock-Agentur geworden ist (mit Abonnement-Modellen und allem Drum und Dran). Lag vorher das Durchschnittshonorar (mein Anteil) bei ca. 15,– Euro, so sind es jetzt rund 0,96 Euro im Schnitt. Und das ist eine Größenordnung, für die ich keinen Finger mehr krumm mache. Und insofern scheiden Microstock-Agenturen für mich persönlich eben aus.
Denn (einfach mal ein paar „harte Fakten“ auch in Euro und Cent): Über meinen in APIS eingebundenen Mecom-Pool (mein hauptsächlicher Vertriebsweg, der zugegebenermaßen bei rund 25.000 Bildern einen halben Tausender im Monat kostet) erziele ich im Schnitt ein Honorar von 90,– bis 150,– Euro. Und zwar RM für die einmalige Verwendung.
Meine Meinung resultiert daher aus einer rein kaufmännischen Betrachtungsweise.
@Robert
Die anderen Stockphoto Agenturen werden im Preisverfall mit großer Wahrscheinlichkeit nachziehen. Der starke Preisverfall ist allerdings schon seit über 2 Jahren voraussehbar gewesen.
Die Fotoindustrie hat in den letzten Jahren immer mehr Kameras auf den Markt gebracht. Durch Deine vorhandenen Bücher gehen sehr viele Hobby Fotografen dem Traum nach, das man jetzt das große Geld machen kann. Also werden DSLR Kameras gekauft und der Markt wird mit Fotos völlig überflutet.
Wie gesagt, vom Preisverfall sind nicht nur die Stockfoto Bilder betroffen, sondern eigentlich alle Bilderbereiche. Es gibt eine unüberschaubare Flut an Bildern. Hinzu kommt noch, das sehr viele Fotografen ihre Bilder für „umsonst“ abgeben.
Das sind ja leider keine guten Neuigkeiten von Istockphoto. Bisher war ich mit dem Umsätzen dort ganz zufrieden aber eine weitere Reduktion – auch bei mir fällt der Provisionssatz dann auf 16% – des Umsatzanteils ist wirklich frech und gefällt mir natürlich garnicht.
Istockphoto ist aber drittbeste Microstock Agentur, bei der ich angemeldet bin und das trotz des geringen Honorares und der Tatsache, daß ich dort wesentlich weniger Bilder habe als bei den anderen Agenturen.
Selbst wenn ich nun ca. 20% weniger Umsatz bei Istockphoto mache, ändert sich nichts an dieser Position. Insofern werde ich erstmal dabei bleiben und sehen, wie das weitergeht.
Ich kann nur hoffen, daß das keine Kreise zieht und die anderen Microstock Agenturen nicht in diese Richtung gehen wollen.