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Stockfotografie-​News 2009-12-11

Nein, die News sind nicht tot. Hier ist der Beweis. Nach zwei Wochen Nachrichtenabstinenz geht es heu­te wei­ter mit Meldungen aus der Bilderbranche. Anschnallen, es wird eine rasan­te Fahrt:

  • Fangen wir mit iStockphoto an. Da geht eini­ges. Deren Chef Kelly Thompson hat im istock-​Forum einen Brief mit einem Rückblick und Ausblick ver­öf­fent­licht. Das Wichtigste: Die Preise wer­den stark durch­ge­schüt­telt. Zum einen wer­den die Preise für die XL bis XXXL-​Größen gesenkt (10, 15 oder 20 Credits statt wie bis­her 12, 18 oder 22 Credits). Exklusive Bilder hin­ge­gen wer­den teu­rer und fan­gen jetzt nicht mehr bei einem Dollar, son­dern bei zwei an. Außerdem wird eine neue Preisstufe zwi­schen „nor­mal“ und der hoch­prei­si­gen „Vetta“-Kollektion gestar­tet, bei der die exklu­si­ve Fotografen selbst bis zu 20% ihres Portfolios teu­rer anbie­ten kön­nen. Außerdem wer­den die Preise pro Credit leicht ange­ho­ben. 50 Credits kos­ten bei­spiels­wei­se bald nicht mehr wie bis­her 70 USD, son­dern 73 USD. Es ist schwer abzu­schät­zen, wie sich das für die Fotografen aus­wir­ken wird. Zuerst dach­te ich als nicht-​exklusiver Fotograf „Mist, Preise sin­ken, ich ver­die­ne weni­ger“. Aber die Preissenkung scheint anzu­deu­ten, dass ein Teil der Microstock-​Kunden die bis­her kon­ti­nu­ier­li­chen Preissteigerungen nicht mehr mit­macht. Das könn­te auch hei­ßen, dass nicht-​exklusive Fotografen zukünf­tig mehr Downloads ver­bu­chen kön­nen, da vor allem deren Druckgrößen immer­hin fünf Credits güns­ti­ger sein wer­den als von exklu­si­ven Fotografen.
  • Außerdem kün­digt Thompson an, ab dem 24.02.2010 die Canister-​Level stark anzu­he­ben. Canister-​Level sind ein inter­nes Ranking-​System, was den Fotografen erlaubt, mehr Bilder mit jedem höhe­ren Rang hoch­zu­la­den bzw. bei exklu­si­ven Fotografen auch mehr Prozente pro Verkauf aus­ge­zahlt zu bekom­men. Jetzt muss ich stark hof­fen, dass ich es noch vor­her vom Bronze- zum Silber-​Level schaf­fe. Es wird schwer, aber es wäre machbar.
  • Die Microstock-​Bildagentur Digitalstock mel­det die Einstellung ihres inter­na­tio­na­len Partner-​Portals Agodia.com ab dem 01.12.2009.
  • Die Microstock-​Agentur Dreamstime been­det ihren „Druck-​Service“ zum 15.12.2009, bei dem Kunden sich Abzüge der Archivfotos bestel­len konn­ten. Grund waren logis­ti­sche Probleme mit den exter­nen Dienstleistern.
  • Die Bildagentur Panthermedia kün­dig­te in ihrem Dezember-​Newsletter an, die Preise für deren Merchandising- und Konzern-​Lizenzen noch im Dezember zu erhö­hen. Ich höre ein Aufatmen der Konkurrenz, wel­che in den letz­ten Monaten gespannt das Experiment beob­ach­tet hat. Wäre es geglückt, wären die ohne­hin nied­ri­gen Microstock-​Preise noch mal gesun­ken. So zeigt PantherMedia Einsicht und lässt den Markt etwas stabiler.
  • Ich bin mir nicht sicher, ob es als Nachricht gilt, denn über­rascht hat mich die fol­gen­de Meldung nicht. Aber der Vollständigkeit hal­ber: Getty Images ist die offi­zi­el­le Bildagentur der Olympischen Winterspiele 2010.
  • Der Konkurrent Corbis kon­tert mit hand­ge­mal­ten Weihnachtsbildern von Andy Warhol.
  • Die Bildagentur Pitopia hat ihr Upload-​System für Fotografen etwas ver­ein­facht. Das eher nutz­lo­se Feld „Dateityp“ wur­de gestri­chen, die 100%-Vorschau muss nicht mehr vom Fotografen defi­niert wer­den und die Anzahl der bis­her ein­ge­tra­ge­nen Keywords wird live ange­zeigt. Sind alles Kleinigkeiten, die zusam­men genom­men mei­nen Upload aber erheb­lich beschleu­ni­gen. Danke.

Habe ich etwas ver­ges­sen? Dann wie immer in den Kommentaren ergänzen.

Mein Gesicht in einer Zeitschrift

Vor eini­gen Monaten habe ich eini­ge Selbstportraits von mir gemacht, die ich auch über Bildagenturen zum Verkauf anbie­te. Das hat den Vorteil, dass mei­ne Models sehen, dass ich selbst Vertrauen in die Agenturen habe und kei­ne Probleme mit dem „Verkaufen“ mei­nes Gesichts. Außerdem spa­re ich die Modelhonorare. Eine wei­te­re schö­ne Nebenwirkung ist, dass ich nun nicht nur Fotos von mir, son­dern auch mit mit in Zeitungen sehen kann.

So zuerst gesche­hen in der Ausgabe 09/​2009 der Zeitschrift Econo. Dort ist ein Firmenportrait der Bildagentur Pitopia abge­druckt, was die Agentur als Hauptförderpreis des Mittelstandsprogramms gewon­nen hatte.

econo_2009-09_pitopia

Mit dabei: Ein Foto mit mei­nem Gesicht in der Mitte. Wer sich den Artikel durch­le­sen will oder von sich auch ein Foto gefun­den hat, kann sich die Seite hier run­ter­la­den.

Übrigens plant Pitopia bald eine grund­le­gen­de Verbesserung des Upload-​Prozesses. Ich bin gespannt, wie der aus­se­hen wird.

Stockfotografie-​News 2009-06-26

Es ist der letz­te Freitag im Juni und die Bildagenturen waren wie­der flei­ßig. Fangen wir an.

  • Die Bildagentur Moodboard ver­öf­fent­licht die zwei­te Ausgabe ihres PDF-​Magazin. Wer wie ich als Bilderjunkie stän­dig fri­sche Fotos braucht und neben­bei noch paar Tipps bekom­men will, soll­te mal reinlesen.
  • Die Microstock-​Agentur istock­pho­to war­tet die­se Woche mit einer gan­zen Palette an Neuigkeiten auf. Zuerst wei­sen sie dar­auf hin, dass ihr „Best Match 2.0″-Suchalgorithmus nun aktiv ist. Ich dach­te zwar, der wäre vor­her schon aktiv gewe­sen, aber kann sein, dass es nur die Testphase war. Neu ist ein „Regler“, mit dem bestimmt wer­den kann, wie stark die Suchbegriffe berück­sich­tigt wer­den sol­len. Außerdem wird dar­an gear­bei­tet, loka­le Besonderheiten der Bildkäufer bes­ser zu berück­sich­ti­gen. Außerdem haben sie die „Vetta“-Bildkollektion mit über 35.000 Fotos gestar­tet, die ähn­lich wie bei Fotolia die „Infinite“-Kollektion nur das Beste der Bildagentur ent­hal­ten soll. Das hat auch sei­nen Preis: 20–70 US-​Dollar kos­tet dort ein Bild.
  • Google ist wei­ter dabei, sei­ne Bildersuche mit neu­en Technologien zu ver­fei­nern und sorgt dafür, dass sich die Bildagenturen nicht aus­ru­hen kön­nen. In einem „White Paper“ erklärt Google, wie sie zukünf­tig auto­ma­tisch Inhalte auf Fotos erken­nen wol­len – ohne Suchbegriffe.
  • Die deut­sche Bildagentur Pitopia will bald Credits ein­füh­ren.
  • images.com ver­kauft jetzt auch knapp 1.000 Illustrationen aus dem Lexikon „Encyclopaedia Britannica“.
  • In eige­ner Sache: Wegen eines tech­ni­schen Fehlers ging bis­her das Email-​Abo mei­nes Blogs nicht. Nun aber: Wer regel­mä­ßig die Blog-​Artikel per Email erhal­ten will, dann die­se nun in der rech­ten Spalte abonnieren.

Wenn ihr noch was habt, wie immer rein in die Kommentare damit. Ansonsten: Schönes Wochenende!

Der Sinn von Kategorien in Bildagenturen

Fotos ver­kau­fen macht Spaß. Bilder hoch­la­den weni­ger. Vor allem, weil es lan­ge dau­ert. Selbst wer die Suchbegriffe, Titel und Beschreibungen mit dem IPTC-​Standard in sei­ne Fotos ein­bet­tet, stockt spä­tes­tens dann, wenn die Bildagenturen ver­lan­gen, die Fotos ihren Kategorien hin­zu­zu­fü­gen.

Matt vom Microstock-​Blog „Nil To Mil“ hat sich aus­führ­li­cher mit Bildkategorien beschäf­tigt und gibt in einem sei­ner Artikel Tipps zum schnel­le­ren Zuordnen.

In einem ande­ren Artikel regt er sich dar­über auf, kei­ne Informationen zu haben, ob sich der Aufwand, Fotos Kategorien hin­zu­zu­fü­gen, über­haupt lohnt.

Das brach­te mich auf die Idee, bei eini­gen Bildagenturen nach­zu­fra­gen, wel­chen Nutzen sie in ihren Kategorien sehen und ob sich die­ser Nutzen in Zahlen mes­sen lässt. Hier die Antworten der Bildagenturen.

Martin Ruge, Director German Operations bei Fotolia:

Unserer Erfahrung nach sind Kategorien für man­che Käufer sehr nütz­lich. Profis suchen  ger­ne in Kategorien aus Gründen der Zeitersparnis und wegen der sehr  hohen Such- und Treffergenauigkeit.

Viele Einkäufer grei­fen aus Gründen der Einfachheit und Bequemlichkeit  auf Kategorien zu, weil sie in vor­sor­tier­tem Content stö­bern möch­ten.  Aktuell ger­ne genutz­tes Beispiel: FINANZEN /​ GELD.

Es gibt aber auch ganz ori­gi­nä­re Vorteile von Kategorien, von denen  vor allem Profis Gebrauch machen:
Die Kategorien sind sehr genau (vor­ab) in alle bei Fotolia ver­füg­ba­ren  Sprachen über­setzt. Weiterhin ist die ein­gren­zen­de Suche per Keywords  inner­halb von Kategorien mög­lich und sehr wir­kungs­voll. Einerseits  tre­ten daher Übersetzungsfehler bei der Suche mit Keywords nicht auf.

Beispielsweise die übli­che Suche in deutsch: „Rasen“ > racing  oder auch lawn. Innerhalb einer Kategorie, z.B. „Flora & Fauna“ wür­de das Suchergebnis „racing“ gar  nicht erst berück­sich­tigt werden.

Durch die Kombination las­sen sich Suchen also stark ein­gren­zen und  för­dern genaue Suchergebnisse.

Noch was. Fotografen kön­nen sich beim Upload ent­schei­den, ihre Bilder  auch direkt in Kategorien hoch­zu­la­den. Manche shoo­ten sogar in  Hinblick auf nahe­lie­gen­de und ger­ne fre­quen­tier­te Kategorien.“
(Anmerkung R.K.: Morgen gibt es an die­ser Stelle im Blog die Anleitung, wie genau bei Fotolia den Fotos Kategorien als IPTC-​Datenfeld zuge­ord­net wer­den können.)

Claus V. Schraml, Vertrieb bei PantherMedia:

Generell ist zu beob­ach­ten, dass Kategorien an sich doch von einer bestimm­ten Klientel ger­ne genutzt wird, um sich inspi­rie­ren zu las­sen oder auch um zu suchen. Je nach Präsenz der Kategorien auf der Startseite konn­ten wir nach­voll­zie­hen, dass bei ein­ge­blen­de­ten Kategorien auch die Suche über
Kategorien häu­fi­ger genutzt wur­de als bei aus­ge­blen­de­ten Kategorien.

Von allen Suchanfragen sind etwa 5% Kategorie-​Suchanfragen. Bezüglich der Erfolgs- bzw. der Kaufrate wird es schwie­rig genaue Aussagen zu tref­fen. Wir gehen davon aus, dass auch im glei­chen Maße Bilder gekauft wer­den, d.h. 5% wer­den über die Kategorie-​Suche bestellt.

Dies sta­tis­tisch nach­zu­wei­sen ist jedoch nicht mög­lich, da die meis­ten Kunden ein Bild über die Eingabe einer Bildnummer in den Warenkorb legen.

In der Praxis sieht ein typi­scher Such- und Bestellvorgang fol­gen­der­ma­ßen aus: Kunden suchen erst nach Bildern per Suchbegriff, Kategorie, oder sons­ti­ge Filter. Einige legen Bilder in den Warenkorb, ande­re par­ken die­se im Leuchtkasten oder notie­ren sich die Bildernummer. Beim spä­te­ren Kauf geben die­se dann die Bildnummer in der Suchbox ein und bestel­len dar­auf­hin das Bild. Das macht es unmög­lich her­aus­zu­fin­den, wie das Bild ursprüng­lich gesucht wurde.“

Karin Rothballer, Marketing & PR bei Mauritius Images:

Wir haben auf unse­rer Website die Suche nach Kategorien her­aus­ge­nom­men, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass Kunden eher nach Themen und Themenbereichen und nicht nach einem vor­ge­ge­be­nen Kategorienbaum suchen.

Im Vorfeld, bei der Zuordnung der Bilder und beim Keywording ist die Kategorisierung natür­lich wich­tig um die Bilder ein­tei­len zu kön­nen, aber direkt für den Verkauf sind die Kategorien erfah­rungs­ge­mäß nicht so wich­tig, da sie, als wir sie noch auf der Seite hat­ten, kaum zur Bildsuche genutzt wurden.

Meist sind die Kategoriebäume auch zu unüber­sicht­lich und zu lang. Eine Einteilung in Themengebiete und die Suche nach Themen gibt da wesent­lich mehr her. Die belieb­tes­ten Themengebiete sind People und Lifestyle und Reise/​Geographie, aber auch Nischengebiete wie z.B. Medizin,  wer­den ger­ne gesucht.“

Max Wieberneit, Sales and Manager Director Deutschland und Österreich bei Corbis:

Bei Corbis gibt es kei­ne Kategorien, son­dern eine „Schlagwörtersuche“. Bei der Breite unse­res Angebotes ist eine per­fek­te Verschlagwortung extrem wich­tig, da wir andern­falls unse­ren Kunden nicht das best­mög­li­che Material zuerst zei­gen kön­nen. Hier ist also ein direk­ter Zusammenhang zum Verkauf zu sehen.

Es gibt auch Verkaufszahlen, die­se sind jedoch nicht offi­zi­ell und kön­nen inso­weit hier lei­der nicht dar­ge­stellt wer­den. Interessanterweise funk­tio­nie­ren Kategorien aber nur dann, wenn es weni­ge (aber rele­van­te) Auswahlkriterien gibt, sonst gilt das Prinzip Google.

Die belieb­tes­ten Kategorien der Bildkäufer sind People und Lifestyle.“

Alison Crombie, Senior Director, Public Relations, EMEA & Asia Pacific bei Getty Images:

Unsere Kunden haben ganz unter­schied­li­che Bedürfnisse und Anforderungen, da sie in den unter­schied­lichs­ten Branchen tätig sind. Wir betreu­en Firmenkunden, Bildeditoren aus dem Medienbereich, Art Buyer in Agenturen und vie­le ande­re. Durch Bereitstellung ver­schie­de­ner Suchwerkzeuge unter­stüt­zen wir sie dabei, in kür­zes­ter Zeit das per­fek­te Material aus unter­schied­li­chen Bereichen zu fin­den: Film, Musik, Editorial und Creative. Der Zugriff auf digi­ta­le Inhalte von Getty Images ist offen gestal­tet und für Nutzer inspi­rie­rend, da sie die Suche krea­tiv durch­füh­ren und neue Ideen ent­wi­ckeln kön­nen. Im Gegensatz dazu wür­de die Suche in Kategorien die Freiheit der Nutzer einschränken.

Catalyst ist nicht nur die bran­chen­weit füh­ren­de Suchmaschine für Bildmaterial aus dem Creative Bereich von Getty Images son­dern auch eine Inspirationsquelle. Kunden haben die Möglichkeit, die Suche fle­xi­bel zu gestal­ten, indem sie Schlagwörter hin­zu­fü­gen oder Vorschläge für Schlüsselwörter igno­rie­ren. Die intui­ti­ve Suchmaschine wur­de kon­zi­piert, um den spe­zi­el­len Anforderungen von Kreativen gerecht zu wer­den: Während der Suche kann der Nutzer neue Ideen gene­rie­ren und spon­ta­nen Intuitionen fol­gen – die Ergebnisse sind zwar manch­mal etwas uner­war­tet, aber stets zielgenau.

Getty Images Live“ steht zum Download für MAC und PC zur Verfügung. Die Anwendung bringt alle unter www.gettyimages.de ver­füg­ba­ren aktu­el­len Inhalte aus den Bereichen Editorial und Creative direkt und unkom­pli­ziert auf den Desktop.

Kunden, die auf der Suche nach der rich­ti­gen Musik sind kön­nen die Songs in den Kollektionen Pump Audio und Premium Playlist unter­schied­lich fil­tern – bei­spiels­wei­se nach Stimmung, Genre, Künstler oder Label. Damit fin­den sie das Stück, das ihrem jewei­li­gen Projekt am Besten entspricht.

Bei der Suche nach Filmmaterial nut­zen Kunden ent­we­der die Auswahl unse­rer Redakteure oder geben ihre eige­nen Suchbegriffe ein, um von der Vielfalt der hoch­qua­li­ta­ti­ven Inhalte in den Bereichen Editorial und Creative zu profitieren.

Wir bie­ten unse­ren Kunden umfas­sen­de Unterstützung bei der Suche nach Inhalten hier auf der Webseite von Getty Images.“

Martin Baumann, Inhaber von Adpic:

Wir haben uns für unse­re Bildagentur für eine fla­che Kategoriestruktur ent­schie­den und legen hohen Wert auf eine exak­te Verschlagwortung. Die Suchworte erwei­tern wir dann zusätz­lich mit unse­rer umfang­rei­chen eige­nen Synonymdatenbank (Keyword-​Extender).

Die vor­ge­ge­be­nen Kategorien nut­zen haupt­säch­lich Kunden, die bis­her nur wenig Erfahrungen mit der wesent­lich effi­zi­en­te­ren Keyword-​Suche haben. Nach unse­rer Kundenumfragen 10/​2008 mit über 1.000 Teilnehmern nut­zen 60,68 % der Benutzer haupt­säch­lich die Keyword-​Suche, 26,5 % mal Kategorien /​ mal Suchworte, 6,84 % nut­zen erst Kategorien und dann Suchworte und nur 5,13 % nut­zen haupt­säch­lich die Kategorien.

Wir wer­ten die Verkäufe in Kategorien aus. Dabei inter­es­siert uns beson­ders die Verkaufsquote (Anzahl der Bilder in der Kategorie /​ Verkaufe). Besonders erfolg­rei­che Kategorien sind „Berufe und Branchen“, „Geld und Börse“, usw. Eher schlech­te Zahlen habe die Kategorien „Jahreszeiten“, „Lebensmittel“ (mit der Ausnahme „Getränke“), „Natur“ usw.“

Michael Hubschneider, Geschäftsführer von Pitopia:

Bei Pitopia haben Kategorien eher unter­ge­ord­ne­te Bedeutung, da wir Kategorien nur im Food-​Portal haben. Bei Pitopia gibt es nur Themenbereiche zur Filterung der Suche.

Aus unse­rer Sicht wird die Kategoriensuche eher dazu benutzt, um eine Agentur bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen, z. B. wel­che Bildsprache die Agentur bevor­zugt und wel­che Themen ihr wich­tig sind. Die kauf­re­le­van­te Suche läuft über Keywords.

Wir bevor­zu­gen als ver­gleich­ba­re Technik „ver­wand­te Suchbegriffe“. Diese ist bei unse­ren Kunden gut bekannt,  stark benutzt und wird im kauf­re­le­van­ten Prozess genutzt (ca. 25%). Auch beliebt und genutzt sind die „ähn­li­chen Bilder“ mit ca. 20%.

Die belieb­tes­ten Kategorien der Bildkäufer sind „Gesundheit“, „Business, IT und Kommunikation“ sowie „Sport und Freizeit“.“

Nora Hauswirth, Geschäftsführung bei Sodapix:

Unser System wer­tet aus, über wel­che Seitenzugriffe Bilder schluss­end­lich im Warenkorb lan­den. Die Kategoriensuche gibt dem Bildsuchenden Inspiration, doch gesucht wird haupt­säch­lich über Keywords.“

Thomas Sokolowski, Inhaber von Apply Pictures:

Etwa 20% unse­rer Suchabfragen wer­den über unse­re Kategorien- bzw. Themensuche durchgeführt.

Dabei wer­den aber nur wie­der­um 20% der ange­bo­te­nen Themen gewählt, das sind die Bildthemen, die wir beson­ders auf unse­rer Website her­aus­stel­len oder für die wir auch bekannt sind bzw. auch eher exo­ti­sche Kategorien/​Themen, die eine gewis­se Neugier wecken.. Wir sind des­we­gen bestrebt in Zukunft unge­wöhn­li­che Kategorien/​Themen zu schaf­fen, um auf die­se Weise eine gewis­se Neugier auf Kundenseite zu erzeu­gen, sich die­se Themen anzu­schau­en. Diese Kategorien wer­den sogar nur tem­po­rär in der Suche auf­tau­chen, also sich sai­so­nal austauschen.

Wenn wir also mit­tels Werbeaktionen und/​oder Newsletter exem­pla­risch Themen her­aus­stel­len (wie letz­tens unser Thema: sex&crime) wird die­se Kategorie inner­halb der Suche tem­po­rär stark genutzt (etwa 80% der mit Newsletter ver­sorg­ten Kunden wähl­ten in der Folgewoche beim Besuch unse­rer Website das Thema, wel­ches wir im Newsletter bewor­ben haben).

Auch Kategorien/​Themen, die wir auf unse­rer Startseite her­aus­stel­len wer­den gern ausgewählt.

Unsere am stärks­ten fre­quen­tier­ten Kategorien sind: 1. Abstrakte Bilder, 2. Generationen, 3. Partnerschaft/​Liebe, 4. Bauen/​Renovieren, 5. Junges Leben

Gefühlt nei­ge ich dazu, dass die Verwendung von Kategorien und Themen all­ge­mein rück­läu­fig ist, da der Umgang mit detail­lier­ten Bildsuchfunktionen in den letz­ten Jahren auf Kundenseite ver­trau­ter gewor­den ist – das liegt u.a. an einer gewis­sen Professionalisierung und Standarisierung auf der Anbieterseite sowie an dem Lern- und Gewöhnungsprozess auf der Kundenseite. Verlässliche Zahlen kann ich kei­ne nen­nen, da sich der Aufbau unse­rer Website in den letz­ten Jahren ein paar mal stark ver­än­dert hat und die Themen/​Kategoriensuche jedes mal anders posi­tio­niert und gewich­tet waren – ein lang­fris­ti­ger Vergleich ist daher lei­der nicht objek­tiv möglich.

Intern haben die Kategorien/​Themen aber einen gro­ßen Stellenwert, wir kön­nen so auf Kundenseite den Bedarf the­men­spe­zi­fisch mes­sen und unse­re Rückschlüsse direkt auf unse­re Foto-​Produktionen anwen­den. Es ist ein­fa­cher, Themen an unse­re Fotografen wei­ter­zu­ge­ben als genaue Bildideen, da die­se zu stark eine krea­ti­ve Umsetzung gefähr­den, von der wir gera­de leben.

Ich den­ke, dass die Verwendung von Kategorien auch stark vom Anbieter abhän­gig ist – bei einem klei­nen Anbieter wie uns mag es noch Sinn machen, Kategorien zu offe­rie­ren. Anbieter, die zu einem Thema meh­re­re hun­dert­tau­sen­de Bilder zei­gen kön­nen, kön­nen die­ses eigent­lich nur kom­bi­niert mit Stichwörtern oder ande­ren Parametern tun.

Auch haben wir fest­ge­stellt: Das Suchverhalten bei einem gro­ßen Anbieter ist anders als bei einem klei­ne­ren Bildagentur, da sich die Kunden in der Regel schon sehr bewusst sind, was sie bei wel­chem Anbieter bes­ser fin­den kön­nen – das ist wie im rea­len Leben. Man ist sich im Klarem, was man in einem Supermarkt und was man im Feinkostladen erwar­ten kann – in einem Feinkostengeschäft lässt man sich schon mal bera­ten, pro­biert etwas Neues aus oder schlen­dert an den Regalen vor­bei und lässt sich fürs nächs­te Abendessen inspirieren.

So ist man bei einem Anbieter, der eher als inspi­ra­tiv gilt und mehr über sei­ne Bildsprache arbei­tet, eher geneigt, sich ange­bo­te­ne Bildthemen anzu­schau­en, als in einem Supermarkt, wo man gezielt, gut und güns­tig ein­kau­fen möchte. “

Sven Ole Schubert, PR & Marketing bei istock­pho­to:

Die Suche mit Hilfe der Kategorien ist ein sehr prak­ti­scher Weg, rele­van­te Ergebnisse the­ma­tisch ein­zu­gren­zen. iStockphoto bie­tet der­zeit 18 Kategorien und 164 Unterkategorien, wel­che die wich­tigs­ten Konzepte und Themenfelder abde­cken. Nutzer, die nicht auf der Suche nach DEM Motiv sind (“Schwarze Katze, die am Freitag, dem 13. unter einer Leiter durch­geht”), bekom­men durch die Kategoriensuche eine pas­sen­de Auswahl an Bildern zu dem gewünsch­ten Bereich.

Noch bes­se­re Ergebnisse wer­den erreicht durch die Verbindung mit der “Erweiterten Suche”, z.B. Farbsuche oder CopySpace, die von iStockphoto ent­wi­ckel­te Suche nach frei­em Raum in einem Bild, um dort Text oder ein Logo zu plat­zie­ren.  Insofern hat die­se Suchmöglichkeit etwa die glei­che Bedeutung wie die direk­te Suche mit Schlüsselwörtern, nach Anbietern, Farbe usw.

Zahlen dar­über, wie­viel Prozent aller Verkäufe über eine Kategoriensuche erzielt wer­den bzw. wie häu­fig die Kategorien genutzt wer­den, lie­gen nicht vor.

Gern genutzt wer­den die “Seasonal Searches”, die z.B. zu den Themen “Ostern” oder “Valentinstag” ent­spre­chen­de Motive bereit stel­len. Sehr bedeu­tend sind auch die Kategorien “Konzepte und Ideen” sowie alles zu den Bereichen “Unternehmen”, “Essen und Trinken”, “Wellness”, “Gesundheit” und “Lifestyle”.“

Zusammenfassung

Insgesamt lässt sich bei den Antworten ein Trend erken­nen. Die Kategorien sind vor allem für neue Bildkäufer inter­es­sant, die erst mal „stö­bern“ wol­len, bevor sie die Kraft einer ziel­ge­rich­te­ten Stichwortsuche ent­de­cken. So ist es auch kon­se­quent, dass die Bildagenturen, die eher pro­fes­sio­nel­le Bildkäufer wie Verlage, Zeitschriften und Werbeagenturen als Kunden haben, viel sel­te­ner Kategorien anbie­ten als zum Beispiel Microstock-​Agenturen, die auch Käufer anspre­chen wol­len, die bis­her kei­ne Erfahrungen beim Fotokauf haben.

Welche Erfahrungen habt ihr als Fotograf oder Bildkäufer mit Kategorien gemacht?