Geld verdienen mit dem Verkauf von Fotos? Umsätze und Erfahrungen von Microstock-Anfängern

Eine der am häu­figs­ten gestell­ten Fragen zur Stockfotografie lau­tet: „Wie viel Geld kann man damit verdienen?“

Ich habe meh­re­re Jahre lang mei­ne Umsätze und Verkaufszahlen hier ver­öf­fent­licht. Aber da ich nun schon seit über zehn Jahren in der Branche tätig bin (mein ers­tes Foto habe ich online am 22. Juli 2005 ver­kauft) und das zudem haupt­be­ruf­lich mache, bin ich nicht mehr der idea­le Vergleich für Leute, die erst jetzt mit der Stockfotografie oder Microstock anfangen.

Zum einen hat sich der Markt in den letz­ten Jahren stark gewan­delt und ist schwie­ri­ger gewor­den, zum ande­ren wer­den die wenigs­ten Anfänger gleich Vollzeit Fotos produzieren.

Deshalb möch­te ich hier eini­ge Artikel aus dem Internet vor­stel­len von Leuten, wel­che die Stockfotografie noch nicht so lan­ge und nicht so inten­siv wie ich betreiben.

Dadurch kön­nen Neueinsteiger bes­ser abschät­zen, wie sie im Vergleich zu ihren Kollegen abschneiden.

  1. Marco Herrndorff
    Marco ist eigent­lich­selb­stän­di­ger Unternehmensfotograf und seit ca. einem Jahr lädt er Bilder zu ins­ge­samt acht Microstock-​Agenturen hoch. In die­sem Jahr hat er knapp 500 Bilder erstellt, die – je nach Annahmequote – bei den Agenturen online sind.
    Hier bei­spiel­haft sein Portfolio bei Fotolia, wo hauptäch­lich People-​Bilder online sind. Unter den Bestsellern sind jedoch auch vie­le Industrie-​Aufnahmen aus sei­ner Foto-​Tätigkeit für Unternehmen.
    Umsatzauswertung 2015 von Marco Hernsdorff
    Umsatzauswertung 2015 von Marco Hernsdorff (Klicken für grö­ße­re Version)

    2015 hat Marco ins­ge­samt ca. 2000 Verkäufe gehabt, mit denen er ca. 1350 Euro Umsatz erziel­te, das wären ca. 112 Euro pro Monat im ers­ten Jahr, wobei er sicher auch Ausgaben für Model-​Honorare, Requisiten etc. hat­te. Ca. 90% der Einnahmen wur­den von Fotolia und Shutterstock gene­riert, die rest­li­chen sechs Agenturen tru­gen nur mage­re 10% bei. Sein RPI (Revenue per Image, also Umsatz pro Bild) lag bei ca. 2,48 Euro im Jahr.

  2. Florian Blümm
    Florian ist stu­dier­ter Informatiker, reist aber seit 2011 als digi­ta­ler Nomade in der Welt her­um. Im Januar 2014 fing er an, Bilder über Bildagenturen zu ver­kau­fen. Er fing mit 13 Agenturen an, im März 2015 sind noch mal 7 Agenturen dazugekommen.Die Fotos macht er auf sei­nen Reisen, in den zwei Jahren hat er ca. 2150 Bilder hoch­la­den kön­nen, hier bei­spiel­haft sein Portfolio bei iStock. Dafür bedient er sich des kos­ten­pflich­ti­gen Services von Stocksubmitter.
    stockfoto-einnahmen-portfolio
    Umsatzentwicklung von Florian Blümm

    Während Florian in den ers­ten acht Monaten „nur“ ca. 362 US-​Dollar Umsatz erziel­te, waren es im zwei­ten Jahr (August 2014-​August 2015) schon ca. 2900 USD Umsatz. Das wären pro Monat ca. 242 USD, allein im August 2015, zuge­ge­be­ner­ma­ßen gene­rell einer der umsatz­stärks­ten Monate) waren es über 400 USD. Übers Jahr gerech­net ergibt das einen RPI von 1,35 USD.

  3. Selbstbestimmer Attila
    Inspiriert durch Floran begann Attila, im Oktober 2015, 350 Bilder bei 16 Agenturen hoch­zu­la­den. Bei Shutterstock zum Beispiel wur­den jed­ch nur 79 davon angenommen.
    Im November erziel­te einen Umsatz von ca. 25 USD mit den Bildern. Im Dezember waren es schon knapp 32 USD Umsatz, bei ca. 500 Bildern online bei Fotolia.Sein Thema sind eben­falls „typi­sche“ Reisefotos wie Landschaften, Tiere und Architektur. Auch er ver­wen­det StockSubmitter für sei­ne Uploads.
  4. Thomas Zagler
    Thomas ist Mediengestalter und Fotograf und lädt seit Mitte 2012 halb­wegs regel­mä­ßig Bilder (Fotos und fast eben­so­vie­le Vektoren) zu fünf Agenturen hoch. Bei Fotolia hat er mitt­ler­wei­le ca. 380 Bilder online, im Schnitt spricht er von 250 Bildern online.Damit erzielt er nach eige­nen Angaben ca. 200 Euro Umsatz im Monat, das wären 2400 Euro pro Jahr. Zu berück­sich­ti­gen ist, dass sich Vektoren in der Regel bes­ser ver­kau­fen als Fotos.Seine Motive sind bunt gemischt, von Landschaften, Food und Konzaptbildern ist immer etwas dabei.
  5. Bernd Schmidt
    Fast schon ein alter Hase in die­ser Reihe ist Bernd, der 2008 begon­nen hat, bei Microstock-​Agenturen hoch­zu­la­den und die­ses Hobby seit 2011 etwas inten­si­ver betreibt.Im Oktober 2015 hat­te Bernd knapp 2700 Fotos bei Fotolia online, der Schwerpunkt liegt bei ihm bei Foodfotos. Insgesamt belie­fert er 11 Bildagenturen.Im 3. Quartal 2015 erziel­te er ins­ge­samt ca. 1216 Euro Umsatz, das wären ca. 400 Euro pro Monat. Diesen Wert konn­te er rela­tiv lan­ge hal­ten, auch wenn er mal eini­ge Monate kei­ne Fotos hochlud.
  6. Glenn Nagel
    Glenn ist eben­falls etwas län­ger dabei: Seit Ende 2009 lädt er Bilder hoch, bei Shutterstock ist er mitt­ler­wei­le bei knapp 5000 Fotos ange­langt. Daneben belie­fert er noch iStock, Dreamstime und Bigstock, also vier Agenturen. Die Themen wie bei vie­len hier in der Liste: Reisefotos, Tierbilder und Architektur.2010 bekam er ca. 235 USD pro Monat, 2011 dann über 320 USD pro Monat, 2012 schon über 580 USD pro Monat, 2013 folg­ten mit 790 USD/​Monat. 2014 waren es erst­mals über 1000 US-​Dollar im Monat.2015 erziel­te er ca. 15.000 USD Umsatz, also ca. 1250 USD pro Monat.
  7. Steven Heap
    Unter dem Namen „Backyard Productions“ belie­fert Steven unglaub­li­che 29 Bildagenturen. Begonnen hat er im Januar 2010, er ist also auch schon sechs Jahre dabei. Bei Fotolia hat er knapp 4.300 Bilder online, bei 123rf sind es ca. 6500 Bilder. Da er auch vie­le redak­tio­nel­le Bilder hat, sind es bei Zoonar am meis­ten mit fast 8400 Fotos. Auch bei ihm über­wie­gen Reisefotos, Landschaften und Architekturaufnahmen.
    Verteilung der Umsätze bei Bildagenturen bei Steven Heap
    Verteilung der Umsätze bei Bildagenturen bei Steven Heap

    2015 erziel­te Steven ins­ge­samt 28.700 USD Umsatz, was durch­schnitt­lich ca. 2392 USD pro Monat ent­spricht. 2014 lag der Umsatz sogar etwas höher bei 29.980 USD.Mit mehr als 11.000 USD kam der größ­te Teil des Umsatzes von Shutterstock, gefolgt mit deut­li­chem Abstand und ca. 3.500 USD durch iStock.

  8. Richard Waters
    Der bri­ti­sche Fotograf bie­tet neben­bei eher halb­her­zig seit 2011 ca. 100 Tier- und Reisebilder über Bildagenturen zum Kauf an, hier zum Beispiel bei Shutterstock. Damit hat er immer­hin 2015 ca. 170 Euro Umsatz gemacht, 2012 waren es noch ca. 370 Euro.

Nur wenige Agenturen lohnen den Aufwand

Allen Fotografen in die­ser Liste ist eines gemein­sam: Der Löwenanteil des Umsatzes wird von weni­gen Agenturen erwirt­schaf­tet. Die Fotografen, wel­che 20 oder gar mehr Ageenturen belie­fern, könn­ten pro­blem­los die Hälfte er Agenturen igno­rie­ren, ohne gro­ße Umsatzeinbußen zu haben.

Ich bin es ana­ly­tisch ange­gan­gen: Ich habe die jeweils vier Bestseller-​Agenturen für 2015 der oben genann­ten Fotografen in eine Liste ein­ge­tra­gen und Punkte ver­ge­ben. Die Agentur mit dem meis­ten Umsatz bekam vier Punkte, die mit dem zweit­meis­ten Umsatz drei Punkte und so weiter.

Das Ergebnis sieht so aus:

  1. Shutterstock: 28
  2. Fotolia: 18
  3. iStock: 15
  4. Dreamstime: 6
  5. Alamy: 5
  6. 123rf: 4

Zu berück­sich­ti­gen ist, dass vie­le der Fotografen in der Liste Reisefotos anbie­ten und dadurch oft auch redak­tio­nel­le Fotos anbie­ten, wel­che nur von einem Teil der Agenturen ver­kauft werden.

Insgesamt gibt die Liste jedoch einen recht aku­ra­ten Überblick, wel­che Agenturen für die Belieferung durch Anfänger sinn­voll sind.

Langer Atem ist gefragt

Die zwei­te Lehre, die sich mir aus den Umsatzmeldungen erschließt, ist für alte Hasen kei­ne Überraschung, für Einsteiger jedoch oft schwer durch­zu­hal­ten: Ein lan­ger Atem ist bei der Stockfotografie gefragt. Microstock ist kein Zaubertrick, um „schnell reich zu werden“.

Die meis­ten Fotografen erzie­len nach 1–2 Jahren signi­fi­kan­te Umsatzschübe, wel­che aus einer Kombination von meh­ren Faktoren ein­ste­hen: Die Fotografen ver­ste­hen und ler­nen, wel­che Bilder ver­ä­kuf­li­cher sind, sie wer­den tech­nisch bes­ser und ver­mei­den mehr Ablehnungen. Die Bilder wer­den mit zuneh­men­den Verkäufen wei­ter vor­ne bei den Suchergebnissen ange­zeigt und die Fotografen wer­den mit der Zeit und mit mehr Verkäufen im Ranking hochgestuft.

Kennt ihr noch mehr Blogs, wel­che ihre Microstock-​Umsätze teilen?
Welche Lehren zieht ihr aus den Erfahrungen der vor­ge­stell­ten Fotografen?

24 Gedanken zu „Geld verdienen mit dem Verkauf von Fotos? Umsätze und Erfahrungen von Microstock-Anfängern“

  1. Hey Robert,

    Danke fürs Erwähnen!
    Und gut auch mal ande­re „Anfänger“ auf dem Gebiet zu sehen und wie sie sich schlagen.

    VG aus Ehrenfeld 😉

  2. Die Zahlen machen sehr gut deut­lich, dass es inzwi­schen fast unmög­lich ist, von der Stockfotografie zu leben, wenn man nicht schon Jahre dabei ist und ein gro­ßes Portfolio hat. Hier die RPIs im Vergleich:

    Marco 2,48 Euro
    Florian 1,35 US-$
    Thomas 6,31 Euro (2400/​380)
    Bernd 1,77 Euro ((400*12)/2700)
    Glenn 3,00 US-$ (15000/​5000)
    Steven 4,41 US-$ (28700/​6500)

    Selbst ein respek­ta­bles Portfolio von 6500 Bilder reicht lan­ge nicht, um davon zu leben. Bei einem Zyklus von viel­leicht zwei Jahren bringt ein Bild in die­sen Fällen im Schnitt also zwi­schen 2,70 US-$ (Florian) und 12,62 Euro (Thomas). Davon gehen dann noch mal alles Ausgaben für Technik, Honorare oder Requisiten ab und den Rest darf man dann ver­steu­ern. Das reicht nicht! Leider!

    Zum Vergleich: Robert nach drei Jahren Microstock einen Jahres-​RPI von 8,77 Euro ((3582*12)/4900). Das ist mei­ner Meinung nach auch das Minimum, das man braucht, damit aus dem Hobby ein Geschäftsmodell wird.

  3. @Daniel: Danke für Deine Ergänzungen. Bei Deinem Vergleich zwi­schen mir und den ande­ren Fotografen ist jedoch zu berück­sich­ti­gen, dass ich Lifestyle-​People-​Fotos mache, die eben mehr kos­ten als Reisefotos. Die meis­ten der Reisefotografen ver­su­chen jedoch auch ander­wei­tig, ihre Ausgaben gering zu hal­ten, dadurch wür­de sich der nied­ri­ge­re RPI etwas schnel­ler loh­nen als bei mei­nen Lebenskosten.

  4. Auf weltreisendertj.de habe ich mei­nen zwei­jäh­ri­gen Test von mehr als 40 Agenturen zusam­men­ge­stellt. Wie Robert schon sag­te, eigent­lich rei­chen die ers­ten 5 voll­kom­men aus.

  5. Warum nur Microstock? Robert bie­tet sei­ne Bilder ja auch im Macrostock an? Und mehr als ein Taschengeld gibt es im Microstock ja nicht.….da liegt Macrostock doch nah. Strange.

  6. Danke für die Übersicht, und dan­ke an Florian Blümm für das Teilen (sonst hät­te ich es nicht gese­hen). Fazit für mich: 

    Finger davon las­sen. Alleine der Aufwand des Auswählens, Hochladens, die gan­ze Brainpower etc. brin­gen den fak­ti­schen Stundenlohn in den Cent-​Bereich, selbst bei denen, die dar­in bes­ser sind als ich es sein könnte.

    Hier wird die Aussicht auf Passivität des Einkommens miss­braucht, um Fotografen dau­er­haft und sehr aktiv in Beschäftigung zu hal­ten. Oder kennt ihr jeman­den, der/​die alle Arbeit hin­ter sich hat und nur noch die Bezüge kas­siert? Wenn das pas­si­ve Einkommen dau­ernd durch Arbeit erhöht wer­den muss, dann ist es nie pas­siv son­der bleibt immer aktiv.

  7. @Robert: Aber Du hast doch sicher nicht ein eben­sol­ches Portfolio im Macrostock wie auch im Microstock.…..das ist dann ja wohl nicht ver­gleich­bar, es macht ja auch immer die Menge der Bilder aus.

  8. Wirklch inter­es­san­ter Artikel, Robert…Solche Informationen bekommt man bei den Agenturen selbst ja nicht…Wie atti­la schon sag­te, es ist gut mal zu sehen wie ande­re sich so „schla­gen“ aber auch eine Möglichkeit um irgend­wie abschät­zen zu kön­nen wo die Reise hin­ge­hen könnte…Deshalb hier auch mal mei­ne Zahlen:
    Als Nebenbei/​Hobbyfotograf habe ich als Fotografie- und Microstockneuling jetzt 3 „Lehrjahre“ bei Fotolia als Exklusivanbieter hin­ter mir.
    2013: 0–204 Bilder im PF – 316 Downloads – Umsatz 285€
    2014: 204–540 Bilder im PF – 1682 Downloads – Umsatz 2118€
    2015: 540–853 Bilder im PF – 2248 Downloads – Umsatz 3354€
    Für ein wirk­lich gutes „Taschengeld“ im Monat reicht es mittlerweile…

    Der lan­ge Atem“ und eine „posi­tiv anstei­gen­de Lernkurve“ im Microstockbereich bezügl. der Fotografietechnik/​Qualität und Verkaufbarkeit von Bildern, sind schon der ent­schei­den­de Faktor für stei­gen­de Umsätze. Dies ent­spricht auch mei­ner bis­he­ri­gen Erfahrung als Hobbyknipser.

  9. Hallo Robert,
    ein tol­ler Artikel, der mir sehr gut gefällt. Ich befin­de mich ja mit knapp über tau­send Bildern (bin aus­schließ­lich bei Fotolia) in der­sel­ben Kategorie, sodass ich Deine Anmerkungen nur bestä­ti­gen kann.
    Ich habe in 2015 damit knapp 1300 Euro umgesetzt.
    Vielen Dank!

  10. Meiner Meinung wird es für micros­tock Agenturen immer schwe­rer wer­den, neue Fotografen zu fin­den. Derzeit dürf­te der jähr­li­che RPI für einen durch­schnitt­li­chen Fotografen bei etwa 2,1 liegen.
    Im Jahr 2008 war der Jahres RPI für einen durch­schnitt­li­chen Fotografen noch bei etwa 7.
    Wenn jemand neu ein­steigt und neben­bei was mit Fotografie ver­die­nen will. Dann ist das unters­te Ziel wohl 500 Euro pro Monat. Wenn man Steuer und Aufwand weg rech­net. Dann blei­ben im bes­ten Fall, net­to 200 Euro im Monat über. Jeder Hobby Fotograf wird die­se Summe, über kurz oder lang, wohl wie­der in den Kauf von Ausrüstung inves­tie­ren. Im Endeffekt bleibt für viel Aufwand nicht mehr über, als noch mehr Ausrüstung rum zu schleppen.
    Im Jahr 2008 haben einem durch­schnitt­li­chen Fotografen für 500 Euro Monatsumsatz, um die 800 bis 900 Bilder online gereicht. Derzeit dürf­ten für einen durch­schnitt­li­che Fotografen schon um die 2500 bis 3000 Bilder nötig sein, um 500 Euro Umsatz im Monat zu machen.
    Ich habe mal Yuris MPM Formel bemüht. Mit dem ratio von 0,4 kann man etwa den RPI Verlauf eines durch­schnitt­li­chen Fotografen von 2008 bis 2015 abbil­den. Der Ausblick wäre ein Abfallen des jähr­li­chen RPI auf sagen­haf­te 0,8, im Jahr 2020. Oder ein Portfolio von 7000 Bildern für 500 Euro Monats Umsatz. Zumindest falls Yuris mlm Formel, halb­wegs kor­rekt die zukünf­ti­ge Entwicklung abbil­den sollte.
    Diese Hürde wür­de für vie­le Neueinsteiger viel zu hoch sein.
    Wahrscheinlich wird es nicht ganz so schlimm kommen.
    Ein Trend könn­te wer­den, dass mehr und mehr Stockfotografen die Produktion auf bes­ser ver­käuf­li­che Lifestyle Bilder umstellen.
    Entweder mehr pro­du­zie­ren, oder lukra­ti­ve­re Themen produzieren.

  11. Noch eine Anmerkung.
    Meine Vermutung für den Abwärtstrend beim RPI sind mei­ner Meinung die Abos. Die Downloads sind in den Abo Bereich gewandert.
    Vor 2 Jahren habe ich bei istock mei­nen Account gekün­digt. War die ein­fachs­te Möglichkeit, die Bilder zu löschen.
    Nun habe ich im Herbst wie­der einen Account ange­legt und belie­fe­re istock wie­der als nonex.
    Die Downloads sind fast auf dem Level von 2008. Trotz erheb­lich mehr Bildern am Markt. Wobei eben der Großteil Abo Downloads sind.
    Die Zahl der Bilder Käufer ist schein­bar stark ange­stie­gen. Nur eben im Abo Segment.
    Das sieht man auch im Vergleich hier. Denn Shutterstock, also das Abo Modell, funk­tio­niert bei fast allen gut.

  12. Super Artikel,

    dan­ke dafür! Weiter oben schrieb ein Kollege, dass es sich im Prinzip gar nicht so wirk­lich um ein Passiveinkommen han­delt, weil man ja stän­dig nach­le­gen und sein Portfolio aus­bau­en muss, um Umsätze gene­rie­ren zu kön­nen. Das trifft ja aber nur dann zu, wenn man wirk­lich gezielt für die Stockfotografie zur Kamera greift. Mich wür­de eine ganz ande­re Statistik viel mehr inter­es­sie­ren, näm­lich die, wie vie­le von den ange­bo­te­nen Aufnahmen unterm Strich *Beiwerk* sind, also Aufnahmen, die so oder so (neben­bei) ent­stan­den wären und sonst nur auf der Platte ver­gam­meln wür­den!? Ich kann nur von mir spre­chen, aber ich gehe sel­ten ohne Kamera aus dem Haus und ent­spre­chend viel Bildmaterial sam­melt sich natür­lich auch an. Da geht der Kostenfaktor also gen Null. 

    In mei­nem Fall zwar irrele­vant, weil mein Equipment die von den Agenturen gefor­der­te Brillanz gar nicht her­gibt, aber unterm Strich … ist wirk­lich der Mammutanteil gezielt dafür her­ge­stellt wor­den, oder nicht viel­leicht doch ein­fach nur peri­phär ent­stan­den!? Letzteres wäre im Kosten-​Nutzen-​Faktor doch erheb­lich bes­ser, oder nicht?

    LG

  13. Ich hat­te auch schon mehr­fach dar­über nach­ge­dacht, in die Microstockfotografie ein­zu­stei­gen. Allerdings man­gelt es bei mir defi­ni­tiv noch an der tech­ni­schen Qualität.
    Die hier genann­ten Zahlen spre­chen auch eine kla­re Sprache. Und zwar, dass man das nicht mal so neben­bei machen soll­te. Ich bin sicher, dass man auch heu­te noch erfolg­reich mit der Microstockfotografie Geld ver­die­nen kann – aber es ist genau­so anspruchs­voll wie jede ande­re selb­stän­di­ge Tätigkeit. D.h. man braucht eini­ge Jahre zum Aufbau des Portfolios, muss gezielt für die Anforderungen des Marktes pro­du­zie­ren und was dem Kaufmann sei­ne Betriebswirtschaftliche Auswertung ist, ist dem Stockfotografen sei­ne Statistik – am bes­ten genau­so akri­bisch, wie Robert das macht. Nur so und in Verbindung mit stän­di­ger Trend-​Recherche was den Werbemarkt angeht, kann man irgend­wann davon leben.

    Ich gebe zu, dass das nichts für mich ist, wäh­rend ich die­sen Blog wei­ter­hin ger­ne ver­fol­ge. Schließlich kann ich hier auch viel ande­res lernen 🙂

  14. @Mathieux: Wenn du dei­ne Zeit als wert­los betrach­test, kann dei­ne „Kosten = Null“ sein – aber wenn du davon leben willst, sind die Kosten der Zeit nie Null.
    Die gan­ze Verwaltung, Bearbeitung, Verschlagwortung etc. kos­tet (neben dem eigent­li­chen Fotografieren) Zeit.

  15. Weil von pas­siv Einkommen die Rede war. Damit ist meist ein Einkommen gemeint, ohne aktiv tätig zu sein. Ist im Prinzip eine Illusion. Es gibt ein ROI, Return on Investment. Wie bei Aktien, wo ein Kapitaleinsatz eine Rendite ergibt. Ähnlich ist es auch in der Stockfotografie. Eine Produktion erfor­dert einen gewis­sen Einsatz an Zeit und Geld. Die Rendite, die­ser Investition, erstreckt sich über eine gewis­se Zeit. Es ist aber kein pas­siv Einkommen. Da man ja tätig wer­den muss.
    Wobei die Konkurrenz um so höher ist, je gerin­ger die Produktions Kosten und der Aufwand sind.

  16. Also da ver­die­nen Leute mit ihren Fotos Geld mit einem Lohnniveau wel­ches auf der „Stufe Südamerika“ ein­zu­ord­nen ist und ver­öf­fent­li­chen auch noch Zahlen dar­über. Holt Euch mal eine MFM-​Liste und ver­kauft die Nutzungsrechte an Euren Fotos zu ver­nünf­ti­gen Preisen.

  17. Ich bin eben­falls Neueinsteiger seit ein paar Monaten (v.a. Reisebilder) und habe sowohl auf die­ser Seite wie in diver­sen Foren inter­es­san­te Zahlen und Aussagen zu Themen gefun­den. Die genann­ten Erfahrungen kann ich bis­her bestä­ti­gen. Alle Anfänger durch­lau­fen ja eine Lernkurve, wel­che der Bilder markt­fä­hig sind (und ange­nom­men wer­den) und wel­che sich auch noch ver­kau­fen. Daneben inter­es­siert mich aber auch schon der Aspekt der Umsatzoptimierung auf der Preis-​/​Absatzkurve, also Fragen wie Micro vs. Macro (und ggf. auch RF vs RM), d.h. der trade­off von Downloadzahlen und Umsatz pro Download. Den obe­ren Beiträgen ent­neh­me ich, dass vie­le Anbieter die glei­chen Bilder par­al­lel auf meh­re­ren Plattformen ein­stel­len und dabei aber u.U. eine Kannibalisierung der Plattformen mit höre­ren Umsätzen pro Download (oder Abo statt Einzelkauf) hin­neh­men – ist das nach­weis­bar und suchen Kunden auf meh­re­ren Plattformen gleich­zei­tig? Ob und ggf. wie split­tet ihr euer Portfolio auf?

  18. Ganz toll, vie­len vie­len Dank für die­se aus­führ­li­che Darstellung (und auch ande­re inter­es­san­te Bericht zum Thema).

  19. Sehr schö­ne Zusammenfassung, genau die Art an Informationen, die ich gesucht habe.

    Ich habe vor kur­zem begon­nen mei­ne Bilder bei unter­schied­li­chen Stock Agenturen zu ver­kau­fen und habe kürz­lich mei­nen ers­ten Blog gestar­tet. Dort wer­de ich monat­lich über mei­ne Erfahrungen und Einnahmen im Bereicht Stock Fotografie berichten.

    Hier ist mein Blog zu fin­den: https://zenofstock.wordpress.com/

    Liebe Grüße
    ~ zenofstock

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