Bevor bald bis Neujahr die Betriebstemperatur der Bilderbranche auf Winterschlaf runtergefahren wird, kommt hier noch mal ein frischer Schwung Neuigkeiten.
- Fangen wir mit den schlechten Nachrichten an: Die Bildagentur Medicalpicture stellt zum Jahresende ihren Betrieb ein. Das finde ich etwas erstaunlich, da diese Agentur sich mit medizinischen Themen eigentlich eine Nische gesucht hatte, die sehr lukrativ ist und angesichts des demografischen Wandels auch zukünftig bleiben wird. Vermutlich lag es daran, dass nach dem Weggang des Gründers Thomas Schmidt 2009 die Firma DocCheck das Ruder übernommen hat, die wahrscheinlich wenig Erfahrung im hart umkämpften Bildermarkt hat.
- Neu dagegen ist die „myPhone Collection“ der Bildagentur Aurora Photos, in der nur Fotos verkauft werden, die mit einem iPhone oder einer anderen Handykamera aufgenommen wurden.
- Neben vielen Bugs gab es bei istockphoto auch wieder eine „Preisanpassung“, das heißt, viele Dateien wurden teurer, einige wenige auch billiger.
- Fotolia hat mit der „10 Collection“ eine tolle Idee gehabt. Jeden Monat gibt es für einen Tag lang kostenlos eine Photoshop-Datei eines internationalen Designers zum Runterladen, inklusive aller Ebenen, Filtern und Einstellungen. Dazu gibt es ein Video, was den Workflow besser erklärt. Den Anfang macht heute (Freitag, der 9.12.2011) ein Business-Foto von Soemone aus Frankreich.
- Die Bildagentur Veer startet jetzt ihr Abo-Angebot. Anfangs gab es starke Proteste, weil die Honorare für Fotografen viel zu niedrig waren, aber diese wurden daraufhin zufriedenstellend nach oben korrigiert.
- Die Bildagentur Alamy akzeptiert jetzt auch digitale Model-Verträge und Eigentumsfreigaben, die mit der App VM Release (zur Zeit nur für iPhone) erstellt wurden.
- Panthermedia hat ebenfalls News parat. Zum einen gibt es für iGoogle eine Verkaufstatistik, mit der man sich auf der Google-Startseite gleich die Bildverkäufe bei Panthermedia anzeigen lassen kann. Außerdem bietet die Agentur jetzt an, für 30 Cent die Verschlagwortung machen zu lassen oder für 15 Cent die Bilder den Upload durchführen zu lassen. Bei Buchung beider Optionen kostet das zusammen nur 40 Cent. Ich vermute, dieses Angebot ist ein Ergebnis der durchaus fruchtbaren MicrostockExpo, die vor einem Monat in Berlin das erste Mal stattfand.
- Wer bei der MicrostockExpo nicht dabei sein konnte, hat jetzt die Gelegenheit, sich die meisten Vorträge als Full-HD-Video* zu kaufen. Ein einzelnes Video (Laufzeit je nach Session ca. 60–90 Minuten) kostet 20 Euro, alle Videos zusammen 99 Euro. Für Bildagenturen empfehle ich auf jeden Fall die beiden Videos vom „Agency Workshop“ und ggf. von „Microstock Distribution for Maxium Profit“. Für Fotografen ist garantiert der Vortrag „Lifestyle Design for Professional Microstockers“ sehenswert und wer plant, Aufgaben auszulagern, den wird „Workflow Choices for Low Costs and High Volume“ hilfreich finden. Alle Vorträge sind in englisch.
- Shutterstock hat die Preise für Video-Downloads erhöht und ändert die Kommissionen für Videografen von festen Beteiligungen auf pauschal 30% des Verkaufspreises. Kombiniert mit den höheren Verkaufspreisen bekommen die Videografen unter dem Strich mehr pro Verkauf.
- Die Bildagentur ImagePoint hat ihre Anforderungen für Fotos verschärft. Hier eine Übersicht über die neuen Richtlinien.
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