Bevor ihr weiter lest, ein wichtiger Hinweis. Das Thema heute ist nur für Erwachsene und bei vielen Links in diesem Artikel erwarten Euch freizügige Inhalte und Bilder, die nicht für Minderjährige bestimmt sind. Deshalb: Lesen und Klicken diesmal bitte nur für Erwachsene.
Letzte Woche erreichte mich diese Mail aus Süddeutschland.
„Servus Robert,
ich bin erst vor kurzem auf deinem Blog gestoßen. Dies hat mich wieder ermutigt mehr Bilder in meine Agenturen zu stellen.
Was ich aber bisher noch nicht herausgefunden habe, wo kann ich Erotik, Adult oder Pornart anbieten?
Ich hoffe das Thema ist nicht zu unseriös, aber ich denke das die vielen Adult-Websites doch auch Content benötigen.
mit freundlichen Grüßen…“

Die Überlegung ist richtig. Die „normalen“ Bildagenturen nehmen zwar auch Aktfotos u.ä. an, verbieten aber die Nutzung für pornographische Zwecke. Deswegen werden dort solche Motive selten verkauft. Explizite Motive wie die Darstellung primärer Geschlechtsorgane oder des Geschlechtsakts werden gar nicht erst angenommen. Trotzdem gibt es massenweise Pornoseiten im Internet, von denen nicht alle ihr Material selbst filmen und fotografieren. Auch dafür gibt es Spezial-Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben, sogenannten „adult content“ anzubieten, meist Bilderserien eines Models, was sich entkleidet und mit einem anderen Model intim wird.
2002 hatte ich ein Interview mit einem Gestalter von Pornoseiten geführt. Dieser erzählte mir, dass er für mehrere hundert Euro im Monat Bildlizenzen kaufe. Besonders erwähnt wurde da der Erotik-Fotograf David Lace, auf dessen Webseite sich übrigens gute Model-Tipps für die Aktfotografie finden. Auch dieser Nischenmarkt hat sich gewandelt und ist offener geworden. Immer öfter gleichen die Adult-Bildagenturen den klassischen Microstock-Agenturen, mit Credits und der Suche nach Hobby-Fotografen. Hier eine Auswahl von Agenturen, die sich auf den Vertrieb von „Adult Material“ spezialisiert haben.
Ich bin bei diesen Agenturen weder Kunde noch Lieferant, kann deshalb keine Erfahrungen aus erster Hand weitergeben. Aber vielleicht melden sich Fotografen in den Kommentaren, die Erfahrungen mit diesen oder anderen Agenturen gemacht haben:
- Adult Stock Photo (Info-Seite für Fotografen)
- Adult Content
- Adultcontent.nl
- DirtyPlace.com (Info-Seite für Fotografen)
- Nevest.com (Info-Seite für Fotografen)
- Adult Media Market (Info-Seite für Fotografen)
- Bargain Basement Content Store
- Zipset Factory (Info-Seite für Fotografen)
- Liste mit über 150 Adult-Bildagenturen
Wer mit dem Gedanken spielt, solches Bildmaterial zu verkaufen, muss sich über zwei Dinge im Klaren sein. Es reicht nicht, die üblichen Model-Releases zu nutzen, sondern die Model-Verträge müssen sehr weit gefasst sein, damit eben auch die pornografische Nutzung der Bilder vom Model erlaubt wird. In diesem dafür vorgesehenen Modelvertrag liest sich das dann beispielsweise so (beachtet die von mir unterstrichene Stelle):
„I further release, discharge, and agree to defend the photographer, her legal representatives, agents, licensees, successors and assigns, and all parties acting under their permission, or with authority from them, or those for whom they are acting, from any claims for remuneration associated with any form of damage, foreseen or unforeseen, associated with the proper commercial or artistic use of these images even should the same subject me to ridicule, scandal, scorn or indignity, and from any liability as a result of any distortion, blurring, or alteration, optical illusions or use in composite form, either intentionally or otherwise, that may occur or be reproduced in the taking, processing or reproduction of the finished product, or its publication or distribution, or which may arise from any breach of any warranty, representation, covenant or agreement made by me.“
Der Fotograf sollte dem Model klar machen, worauf es sich einlässt und dass die Bilder – einmal im Internet – sich kaum noch „entfernen“ lassen.
Außerdem verlangen die Adult-Agenturen, dass der Fotograf alle Dokumente nachweisen und einreichen kann, um den us-amerikanischen „2257 Regulations“ zu entsprechen. Kurz gesagt reguliert dieses Gesetz den Umgang mit erotischen Fotos und fordert u.a. von den Fotografen, dass diese bei jedem Model nachweisen können, dass es zum Zeitpunkt des Shootings volljährig war. Am einfachsten geht das, indem das Model mit einem lesbaren Ausweis in der Hand fotografiert wird. Beispiele finden sich unten auf dieser Seite.
Wer kann dem Fragesteller weitere Tipps geben?