Vor einigen Tagen gab die Bildagentur Shutterstock bekannt, dass sie die Bildagentur BigStockPhoto gekauft haben. Ich habe kurz den Shutterstock-Geschäftsführer Adam Riggs nach einigen Details gefragt. Den Kaufpreis konnte ich leider nicht aus ihm herauskitzeln und auch sonst hielt er sich bedeckt, aber vielleicht sind einige Details ja interessant:
Wann entstand die Idee für den Kauf von BigStockPhoto und wie lange dauerten die Vorbereitungen?
Riggs: Wir spielten schon einige Zeit mit dem Gedanken, ein Credit-basiertes Abrechnungssystem von Grund auf selbst zu bauen. Am Ende entschieden wir uns aber dafür, das es besser ist, auf eine fest etablierte Marke wie BigStockPhoto zu setzen, sprich: BigStockPhoto zu kaufen. Das erschien uns als bester Weg für unsere Kunden.
Wie Sie wissen, ist Shutterstock der Urheber für viele Produkte, die von der Branche kopiert wurden. Wir haben zum Beispiel eines der erfolgreichsten Stockfoto-Produkte erfunden, das mit den Prinzipien Crowdsourcing und Abo funktioniert. Und wir waren die ersten, die auch Stock-Footage anboten.
Wir sind nach wie vor der Meinung, dass Abo-Lösungen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Aber wir erkennen auch an, dass einige Kunden das Bezahlen per Credits bevorzugen. Auch diesen Wünschen wollen wir gerecht werden. BigStockPhoto zu kaufen war der erste Schritt dorthin.
Ging Shutterstock auf BigStockPhoto zu oder umgekehrt?
Riggs: Wir als Käufer spielten den aktiven Part.
Welche Rolle werden die bisherigen Eigentümer von BigStockPhoto bei Shutterstock spielen?
Riggs: Tim und Dawn Donahue haben zusammen mit ihrem Team ein großartiges Produkt aufgebaut. Wir werden weiterhin mit ihnen zusammen arbeiten, um den Content-Einkäufern und ‑Produzenten weltweit weiterhin einen Top-Service bieten zu können.
Im Shutterstock-Forum heißt es, dass keine Zusammenlegung der Portfolios beider Agenturen geplant ist. Welche anderen Synergie-Effekte will Shutterstock nutzen?
Riggs: Ich kann Ihnen noch nicht genau sagen, was sich ändern wird und wann oder ob sich überhaupt etwas an der bisherigen Konstellation ändern wird. Aber soviel sei gesagt: Wir werden alles tun, das Potenzial und die Synergien aus der Übernahme best möglichst auszuschöpfen.
In welche Richtung soll die Kombination Shutterstock/BigStockPhoto entwickelt werden?
Riggs: Wir freuen uns darauf, das Wissen und die Kompetenz, für die Shutterstock bekannt ist, in die Marke BigStockPhoto, in die Website und die Aufstellung der Produkte einzubringen.
Ihr seht, da hat sich der gute Mann eine gute Scheibe von den Politikern abgeguckt.
Aber noch mal der Hinweis an Fotografen: Wer seine Fotos nur bei Shutterstock oder BigStockPhoto hat, wird sie jetzt nicht automatisch auch über die jeweils andere Agentur verkaufen können.
Aber dafür gibt es im Internet natürlich schon eine Lösung. Die Firma iSyndica zum Beispiel bietet – gegen eine kleine Gebühr – an, Fotos auf deren Server hochzuladen und von dort an viele Bildagenturen gleichzeitig zu liefern. Außerdem werden die Bilder auf Wunsch gespeichert, sodaß jederzeit mit nur einem Klick die bisher hochgeladenen Fotos zu einer neuen, weiteren Agentur geschickt werden können. Wer beispielsweise die letzten Monate seine Shutterstock-Fotos über iSyndica hocghgeladen hat, könnte jetzt einfach BigStockPhoto anklicken und sagen: Alle meine Fotos auch zu dieser Agentur schicken. Zum Testen bietet die Firma einen Gratis-Zugang, mit dem z.B. 20 Bilder pro Monat an 5 Agenturen geschickt werden können oder 10 Fotos an 10 Agenturen. Aber die BackUp-Funktion, bei der die Fotos für spätere Agentursendungen gespeichert werden, funktioniert damit noch nicht.
und jetzt noch ne APIS anbindung, dann kommen einige ins schwitzen !