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Seniorin und Best Ager Model zusammen auf Stockfotos

Manchmal soll­te man als Fotograf auch auf sei­ne Models hören.

Ich woll­te mal wie­der eine Fotosession mit Niki, einem mei­ner liebs­ten Seniorenmodels machen, war mir aber nicht sicher, wel­ches Thema ich umset­zen woll­te. Ich hat­te mir ihr schon ein Paarshooting, ein Fitness-​Shooting und ein Oma-​Enkelin-​Shooting gemacht. Da schlug Niki vor, wir könn­ten doch ein „Mutter-Tochter“-Shooting mit ihr und Renate machen, eine der Models, die auch beim Fitness-​Shooting dabei war und mit die ich eben­falls schon zwei Mal foto­gra­fiert hatte.

Das war eine gute Idee und ich bin froh, dass ich Nikis Vorschlag umset­zen konn­te. Die meis­ten Familienfotos sind ja „Vater, Mutter und klei­nes Kind“, even­tu­ell noch ein Hund oder eine Katze dazu, aber eine Seniorin mit ihrer mitt­ler­wei­le erwach­se­nen Tochter ist deut­lich sel­te­ner in Bildagenturen zu finden.

Das Alter scheint jedoch nur äußer­lich zu sein: Ich wuß­te schon durch das Shooting im Fitnesscenter, dass sich bei­de sehr gut ver­ste­hen und deren zwei­ten Shooting zusam­men, gacker­ten bei­den her­um wie puber­tie­ren­de Hühner, sodaß ich dach­te, ich sei in eine Grundschule gera­ten und muss­te ab und zu die bei­den Models zur Besinnung rufen, damit wir auch eini­ge erns­te­re Themen foto­gra­fie­ren konnten.

Für die­ses Foto einer ohn­mäch­ti­gen Seniorin mit hilfs­be­rei­ter Passantin habe ich im Internet extra eine Anleitung für die sta­bi­le Seitenlage raus­ge­sucht, denn trotz Erster-​Hilfe-​Kurs bei der Führerscheinprüfung ver­blasst die­ses Wissen ja oft. Deshalb kurz als Erinnerung: Alle paar Jahre soll­te sich jeder eine Auffrischung gön­nen, die­se Kurse sind mit 20–40 Euro nicht teu­er und kön­nen Leben retten.

Eine ande­re inter­es­san­te Beobachtung: Mit mei­ner Lieblingsrequisite, dem nied­li­chen Sparschwein, habe ich mitt­ler­wei­le sovie­le Fotos gemacht, dass ich mal etwas aus­pro­bie­ren konn­te. Früher zu Macrostockzeiten gal­ten schon Bilder mit einem ein­far­big grau­en Hintergrund als Freisteller, wäh­rend heu­te Microstockagenturen nur Fotos mit kom­plett wei­ßem Hintergrund als Freisteller akzep­tie­ren.  Auch Amir Kaljikovic* ver­tritt den Standpunkt, dass hell­grau sich meist bes­ser ver­kau­fe als weiß. Nun, zumin­dest bei die­sem Bild kann ich nach einem Jahr sagen: Bisher null Verkäufe sowohl bei Fotolia als auch Shutterstock über­zeu­gen mich nicht von die­ser These.

Viel bes­ser hin­ge­gen ver­kauft sich das Foto der bei­den fit­ten Frauen mit Hanteln beim Sport und da habe ich sogar mal zwei Belegexemplare zum Zeigen:

Interessanterweise haben bei­de Grafiker die Fotos ers­tens gespie­gelt, viel­leicht, weil die Anordnung mit der grö­ße­ren Person rechts ange­neh­mer wirkt und zwei­tens wirk­lich wegen des wei­ßen Hintergrunds gekauft, der es ermög­licht, das Foto leicht mit einem ande­ren Hintergrund zu ver­se­hen oder für eine Fotomontage zu verwenden.

Manchmal wer­de ich gefragt, wie ich es schaf­fe, mei­ne Models zum Lachen zu brin­gen. Ganz ein­fach: Indem ich mich selbst zum Klops mache. Diesmal sogar mit foto­gra­fi­schem Beweis. Und das Beste: Das Foto ver­kauft sich sogar!

Was sagt ihr zu den Fotos?

* Affiliate

Weiteres Seniorenshooting mit fitter Dame

Fotogene Seniorinnen und Senioren zu fin­den, ist ja nicht so ein­fach. Deswegen soll­te man immer die Augen offen hal­ten. Wer weiß, wer einem uner­war­tet über den Weg läuft.


So gesche­hen mit die­ser akti­ven Dame. Zusammen mit mei­ner Freundin war ich bei der Lesung eines Autors in einem klei­nen Kölner Café, als sich die grau­haa­ri­ge Frau neben uns setz­te und etwas mit uns plauschte.


Als die Veranstaltung zu Ende war, woll­te sie schon auf­ste­hen, als ich sie frag­te, ob sie nicht viel­leicht für mich mal als Model arbei­ten wol­le. Ich über­reich­te ihr mei­ne Visitenkarte und bat um einen Rückruf, wenn sie mei­ne Webseite über­zeugt habe. Paar Tage spä­ter rief sie an und war bereit, Stockfotos mit mir zu machen. Diese Geschichte zeigt, dass Fotografen wirk­lich immer eine Visitenkarte und eini­ge Referenzen oder Beispielbilder für sol­che Fälle dabei haben soll­ten. Bei mir habe ich das kom­bi­niert, indem ich eini­ge mei­ner Fotos auf der Visitenkarte habe. Als Tipp: Ihr könnt auch ein „Best Of“ Eurer Fotos auf dem Smartphone spei­chern, das habt ihr garan­tiert immer dabei.


Je län­ger ich mich beim Shooting mit ihr unter­hielt, des­to beein­druck­ter war ich. Mit ihren über 60 Jahren ist sie nicht nur in einer Theatergruppe und der Kirche aktiv, son­dern spielt auch Tennis und macht ab und zu Lesungen.

All die­se Dinge lie­ßen wir natür­lich mit in das Shooting ein­flie­ßen. Sie erzähl­te mir übri­gens auch, dass sie mei­ne Anfrage zuerst sehr befremd­lich fand, aber dass mei­ne Freundin dabei war, fand sie ver­trau­ens­wür­dig genug, dass sie sich die Zeit nahm, sich näher zu infor­mie­ren, was genau ich mit „ein Shooting machen“ meinte.

Ich bin sehr froh, dass sie es gemacht hat und zufrie­den mit den Ergebnissen und wenn es nach mir geht, wird es bestimmt nicht das letz­te Shooting gewe­sen sein.

Was sagt ihr zu den Bilder?

Fotosession: Seniorin im Rollstuhl

Ich hin­ke. Ich hin­ke hin­ter­her. Momentan habe ich neun uner­le­dig­te Fotosessions in mei­nem Arbeitsordner. Dazu kom­men fünf fer­ti­ge Fotosessions, die ich im Blog noch nicht vor­ge­stellt habe. Deswegen wie­der eine Vorstellung einer Fotosession von mir, sonst denkt ihr noch, ich wür­de nicht mehr fotografieren.


Nanu? Die Models ken­ne ich doch? Richtig und das ist Absicht! Dieses Shooting habe ich extra für die bei­den Models zusam­men geplant, weil ich ers­tens mit bei­den wie­der arbei­ten woll­te, sie zwei­tens bei­de das strah­len­de Lachen haben und drit­tens zu dem Thema pas­sen, was ich mir über­legt hat­te: Frauen im Rollstuhl.


Die Überlegung dahin­ter ist natür­lich kom­ple­xer. Es gibt natür­lich schon Fotos von Senioren im Rollstuhl, aber das sind oft „ree­le Momentaufnahmen“ (sie­he hier oder hier), die meist etwas trist und sor­gen­voll wir­ken. Dazu kom­men vie­le Aufnahmen von Menschen im Rollstuhl im kli­nisch wei­ßen Krankenhaus, die sich zwar blen­dend ver­kau­fen, aber eben auch nur einen Teil der benö­tig­ten Motive sind. Vom öster­rei­chi­schen Fotografen Franz Pfluegl gibt es auch eine gelun­ge­ne – und sich gut ver­kau­fen­de – Serie eines jun­gen Paares, von der einer der bei­den im Rohlstuhl sitzt.

Ich woll­te jedoch fröh­li­che, opti­mis­ti­sche Fotos von einer Seniorin im Rollstuhl, die zwar geh­be­hin­dert ist, aber trotz­dem gut gelaunt ihr Leben genießt, wahl­wei­se betreut von einer freund­li­chen Pflegerin oder ihrer sym­pa­thi­schen Enkelin. Dazu kommt, dass alle Mitarbeiter von Bildagenturen, denen ich die­se Idee vor­her erzählt habe, fast iden­tisch gemeint haben: „Achte dar­auf, dass Du auch Fotos von Mobilitiätsproblemen in der Stadt machst“.


Dafür habe ich auf­wän­dig die­se foto­ge­ne Treppe gecas­tet. Okay, sie befand sich zufäl­lig in der Nähe mei­ner Wohnung. Ein ande­res Hindernis war der Rollstuhl. Wo bekom­me ich den her? Ich könn­te einen lei­hen, aber das wür­de min­des­tens 10 Euro pro Shooting kos­ten, plus die Abholung und der Rücktransport, der ent­we­der eben­falls Geld oder Zeit kos­ten wür­de. Deswegen ent­schied ich mich, gleich einen zu kau­fen. Bei Ebay fand ich genug Auswahl. Stellte sich die Frage: Was für ein Modell? Und wel­che Größe? Ja, auch da gibt es Unterschiede. Er soll­te auf jeden Fall leicht und klapp­bar sein, damit ich ihn gut ver­stau­en kann. Außerdem soll­te er rea­lis­tisch aus­se­hen, die bil­li­ge­ren Toilettenstühle kamen des­halb nicht in Frage. So inves­tier­te ich ca. 100 Euro in einen falt­ba­ren Greifreifenrollstuhl.


Das ist für Rollstühle ver­hält­nis­mä­ßig güns­tig, im Vergleich zu mei­nen sons­ti­gen Requisiten jedoch deut­lich teu­rer. Aber: Langfristig gese­hen ist das sinn­vol­ler als ein gelie­he­ner Rollstuhl, weil ich ihn mehr­mals benut­zen und für mei­ne Zwecke prä­pa­rie­ren kann. Das heißt in mei­nem Fall, dass ich mit schwar­zem Isolierband sofort alle Markennamen und Beschriftungen abge­klebt habe, die mir Zeit bei der Nachbearbeitung ersparen.


Da ein Rollstuhl nicht auto­ma­tisch für eine lang­fris­ti­ge Gehbehinderung steht, son­dern manch­mal auch nur eini­ge Wochen oder Monate nach einem Unfall gebraucht wird, habe ich auch zwei Krücken besorgt, die das Motiv in Richtung „Reha-​Maßnahmen“ ver­schie­ben. So erga­ben sich auch vie­le Kombinationsmöglichkeiten: Seniorin im Rollstuhl und jun­ge Frau mit Krücken, Junge Frau mit Krücken und Rollstuhl, und so weiter.


Was sagt ihr zu den Bildern? Was waren Eure teu­ers­ten Requisiten und haben sie sich rentiert?

Fotosession mit Gerty

Manchmal habe ich das Gefühl, je älter mei­ne Models sind, des­to wei­te­re Strecken neh­men sie auf sich. Diese jung geblie­be­ne „Seniorin“ reis­te zum Beispiel für die Fotosession in Köln extra aus dem Spessart an.


Bei dem obi­gen Bild habe ich mal ver­sucht, mit mei­nem neu­en Litepanels-​Dauerlicht einen etwas ande­ren Look zu erzeu­gen. Bevor übri­gens wie­der Kommentare zur Bildqualität kom­men: Die Abstufungen im Hintergrund sind nur JPG-​Artefakte, wel­che durch die Web-​Komprimierung ent­stan­den sind.


Weiter geht es mit dem klas­si­schen Freisteller-Look und der Marmelade mei­ner Mutter. Da bin ich gespannt, wie sich das Thema ver­kau­fen wird, weil es zu die­sem Thema wenig Motive gibt. Aber viel­leicht liegt es eben dar­an, dass die Nachfrage gering ist? Solche Fragen sind ein Fall für PicNiche und des­sen Antwort lau­tet: „Das Foto ist gut ver­käuf­lich“. Mal sehen, ob die Maschinenintelligenz recht behal­ten wird. Bei der Recherche für die Verschlagwortung (ja, ich mache mir die Mühe) fand ich übri­gens her­aus, dass heu­te laut EU-​Verordnung (Codexkapitel B5 „Konfitüre und ande­re Obsterzeugnisse“) nur noch Fruchtaufstrich aus Zitrusfrüchten die Bezeichnung Marmelade tra­gen darf, der Rest muss Konfitüre genannt wer­den. Aber da es zahl­rei­che Ausnahmeregeln gibt, habe ich das Foto mit bei­den Begriffen verschlagwortet.

Langsam habe ich den Dreh raus, wie ein Blutdruckmessgerät zu bedie­nen ist. Gekauft habe ich das Gerät übri­gens auf einem Flohmarkt in Amsterdam – zwar für eine Requisite etwas über­teu­ert, dafür argu­men­tier­te der Verkäufer „Es funk­tio­niert aber ein­wand­frei“ und leg­te in Stethoskop oben drauf.


Hier ein Beispiel, wie auch bei Personenfotos Symbolfotos ent­ste­hen kön­nen. Solche Fotos haben den Vorteil, dass die abge­bil­de­te Person nicht zu erken­nen ist und das Bild des­halb auch für „sen­si­ble­re“ Themen benutzt wer­den kann, zum Beispiel „Unterbezahlung von Putzkräften“.


Auf das Foto bin ich defi­ni­tiv nei­disch. So kann ich mei­ne Hände nicht mal annä­hernd ver­ren­ken, geschwei­ge denn berüh­ren. Wenn das kein Beweis für „Fitness im Alter“ ist, weiß ich auch nicht… 🙂

Was sagt ihr zu den Fotos?