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Gruppe im Fitnesscenter: Mein bisher teuerstes Shooting

Die letz­te kom­mer­zi­el­le Fotosession, die ich hier im Blog gezeigt habe, war eine jun­ge Frau im Fitnesscenter. Ich mein­te, dass es „nur“ ein Testshooting für ein auf­wän­di­ge­res Shooting sei. Hier nun die Bilder von die­sem zwei­ten Shooting.

Was genau war dar­an auf­wän­dig? Vor allem drei Dinge: Recherche, Modelsuche und Kosten.

Das Fitnesscenter als Location wur­de mir von einem mei­ner Models ver­mit­telt, wel­che haupt­be­ruf­lich als Fitnesstrainerin arbei­tet. Im Vorfeld habe ich mich aus­gie­big mit ihr und der Inhaberin des Fitnesscenters unter­hal­ten, um her­aus­zu­fin­den, was für Bilder heu­te Fitnesscenter brau­chen. Dabei fiel auch der denk­wür­di­ge Satz, dass jun­ge Leute eher zu McFit und Co. gehen wür­den und die „tra­di­tio­nel­le­ren“ Fitnesscenter sich mitt­ler­wei­le auf Gesundheitssport kon­zen­trie­ren wür­den. Zu mei­nem Erstaunen liegt der Altersdurchschnitt in die­sen Fitnessstudios höher als ich gedacht habe: Bei über 40 Jahren.

Das führ­te zur zwei­ten Hürde: Geeignete Models fin­den. Junge Frauen, die ger­ne Fitnessfotos machen wol­len, gibt es genug, aber des­halb gibt es die­se Fotos auch zuhauf. Aber älte­re und vor allem männ­li­che Models zu fin­den, ist schwie­ri­ger. Glücklicherweise konn­te ich auf mein Netzwerk von Models zurück­grei­fen. Ich frag­te drei Models, mit denen ich schon gear­bei­tet hat­te, ob sie Luft auf eine wei­te­re Zusammenarbeit hät­ten. Sie hat­ten. Das vier­te Model fand ich über die Model-​Kartei. Sie hat­te schon Stockfotos gemacht und reis­te extra aus Frankfurt am Main an. Für die fünf­te Person bat ich die Inhaberin des Fitnesscenters, mir einen foto­ge­nen Mitarbeiter zu emp­feh­len, da ich jeman­den dabei haben woll­te, der dar­auf ach­ten kann, dass die Models auch sinn­vol­le Übungen machen und die Fitnessgeräte kor­rekt bedienen.


Insgesamt habe ich für das Shooting zusam­men mit Modelhonoraren, Verpflegung, Requisiten und Fahrtkosten gut 600 Euro aus­ge­ge­ben. Das mag für einen Fashion-​Fotografen nicht viel klin­gen, in der Stockfotografie ist das heut­zu­ta­ge eine statt­li­che Summe, da die Tage, in denen gan­ze Fototeams für Shootings in die Karibik geflo­gen wur­den, vor­bei sind. Eigentlich auch egal, mit was die Summe ver­gli­chen wird. Für mich selbst war es das bis­her teu­ers­te Shooting und ich war zuge­ge­be­ner­ma­ßen etwas unsi­cher, ob sich eine sol­che Investition ren­tie­ren wür­de. Aber jedes Mal, wenn ich die Bilder sehe, habe ich ein sehr gutes Gefühl, weil mir die Models, Motive und die Location sehr gut gefallen.


Nehmen wir nur die­ses Bild: Das Blau der Kleidung passt sehr gut zusam­men und ist kom­ple­men­tär zum Orange des Hintergrunds und der Hauttöne, die Models sind im idea­len „Best Ager“-Alter, so zwi­schen 40 und 50 Jahren, wür­den not­falls aber auch einen Altersbereich von 35 bis 55 Jahren abde­cken kön­nen. Außerdem haben sich alle Models blen­dend ver­stan­den, was an dem herz­li­chen Lachen der bei­den zu erken­nen ist.

Und mein Gefühl hat mich nicht getäuscht: Aus dem fünf­stün­di­gen Shooting habe ich ca. 173 Fotos gene­rie­ren kön­nen Diese sind jetzt ca. sechs Wochen online und haben mir über 400 Euro ein­ge­bracht. Das erleich­tert mich, denn es hät­te auch schief­ge­hen können.


Hier sehr ihr übri­gens, was ich durch mein Testshooting gelernt habe. Ein Kritikpunkt war, dass das Model beim Yoga Turnschuhe trug, wäh­rend das übli­cher­wei­se in Socken oder bar­fuß gemacht wer­de. Deswegen wies ich für das zwei­te Shooting die Models dar­auf hin, dass ich eini­ge Fotos bar­fuß machen werde…


Dieses Motiv ist mein Beitrag beim Versuch, die Bildsprache für Motive aus dem Fitnesscenter etwas zu erwei­tern und neue Perspektiven zu pro­bie­ren. Ich mag das Foto sehr, die Bildagenturen erwar­tungs­ge­mäß weni­ger, da unter ande­rem Textfreiraum fehlt.


Textfreiraum ist auf die­sem Bild jedoch gut vor­han­den und sogar aktiv ins Bild ein­ge­baut. Als Dank für die Nutzung der Location ließ ich die Models das wei­ße Schild mit dem Logo des Fitnesscenters hal­ten, damit die Inhaberin damit wer­ben kann. Für den Verkauf über Bildagenturen retu­schier­te ich das Logo weg. Das Foto scheint sei­nen Zweck zu erfül­len: Die Inhaberin will das Foto (mit ihrem Logo) groß auf die­se Werbeflächen an den Straßen pla­ka­tie­ren lassen.

Danke noch mal an alle Models für ihr tol­les Lachen, an Monica und Anne für die Location, an die Mitarbeiter des Fitnesscenters für die Unterstützung und den Kaffee und an Volker für sei­ne Assistenz. Bei die­ser Aufzählung fällt mir auf: Insgesamt waren an die­ser Fotoproduktion zehn Leute betei­ligt. Es war wirk­lich mein auf­wän­digs­tes Shooting bis­her. Und es hat sich gelohnt.

Was sagt ihr zu den Fotos? Was war Euer auf­wän­digs­tes oder teu­ers­tes Projekt? Und hat es sich rentiert?