Vor einer Weile hatte ich den beiden Fotografen Martin Krolop und Marc Gerst bei der Erstellung eines Video-Tutorials über die Schulter geschaut.
Heute will ich die dazugehörigen DVDs besprechen, was bei einer vorliegenden Gesamtlaufzeit von über 11 Stunden logischerweise etwas gedauert hat.
Ich habe mir diese drei Teile (mit insgesamt vier DVDs) angeschaut, insgesamt haben die beiden mittlerweile aber schon acht verschiedene DVD-Trainings im Angebot und sie arbeiten hart daran, dass es noch mehr werden. Es liegt auf der Hand, dass jedes DVD-Training ein anderes Thema abhandelt, aber einiges ist auch identisch.
Die meisten DVDs richten sich an Fotografie-Anfänger, Profis werden vielleicht wenig Neues lernen, dafür aber ihre Neugier befriedigen können, wie andere Fotografen arbeiten und was für Ergebnisse sie erzielen. Doch dazu gleich mehr. Die Aufnahmetechnik ist auf den ersten DVDs etwas – na ja – bescheiden, die Musik eher nur für Techno-Fans und Martins Kommentare können schnell mal langatmig werden oder er verhaspelt sich und muss dann die Models fragen, was er eigentlich sagen wollte. Da dachte ich mir des öfteren schon: „Ja, Martin, ich hab’s verstanden, bitte weiter im Text“.
Blöd ist auch, dass sich die DVDs von den meisten DVD-Spielern nicht abspielen lassen, da die Videos entweder im FLV-Format oder MP4/MOV-Format vorliegen. Dafür sind auf jeder DVD die Videos auch in kleiner Auflösung dabei, sodaß sie sehr bequem auf dem iPhone oder anderen Smartphones angeschaut werden können. Die Länge der einzelnen Videos ist mit ca. 5–15 Minuten auch sehr passend, um sie häppchenweise auf dem Weg zur Arbeit oder Uni zu sehen.
Was die DVDs auszeichnet, sind andere Dinge: Zum einen sind die meisten DVD-Trainings zu eingerichtet, dass nur wenig Material gebraucht wird und der Anfänger nicht fürchten muss, sich die benötigten Geräte nicht leisten zu können. Zum Beispiel gibt es die „One Light“-Serie, bei der eindrucksvoll gezeigt wird, wie mit einer einzigen Lichtquelle sehr unterschiedliche Setups umgesetzt werden können oder die „Let’s Bounce“-Serie, welche nur mit Reflektoren der Firma California Sunbounce arbeitet. Das „Special Light“-Training zeigt, wie mit Dauerlicht, Neonröhren, Ringlicht und anderen Lichtquellen gearbeitet werden kann.
Desweiteren gibt es noch die Trainings “ Wie man Menschen fotografiert oder es besser nicht tun sollte“, „Action & Sport“ oder „Mobiles Blitzen“, die ich jedoch noch nicht gesehen habe.
Das Gute an den Videos von Krolop & Gerst ist, dass sie trotz ihrer manchmal holprigen Art sehr gut das Wesentliche vermitteln: Die Arbeit mit Licht! Es geht darum, gute Fotos zu erhalten, mit so wenig Mitteln wie möglich. Die Erklärungen sind gut verständlich und nach dem Betrachten der Videos bleiben keine Fragen offen. Die Kameraeinstellungen und Blitzeinstellungen werden genau erläutert, der Set-Aufbau wird ausführlich gezeigt, die Kommunikation zwischen Model und Fotograf ist zu sehen und sogar nach dem Shooting hören die Trainings nicht auf. Auf den DVDs sind – und das ist sehr selten – die Rohdaten der Fotografen aus der Kamera dabei sowie deren bearbeitete Versionen und einige Videos, in welchen die Bildbearbeitungsschritte in Lightroom und Photoshop gemeinsam durchgegangen werden. Wer sich also ein Model schnappt und einen Blitz besitzt, sollte sehr einfach und schnell ähnliche Ergebnisse wie auf den DVDs erzielen.
Im Blog von Krolop & Gerst gibt es auch unzählige Videos zum kostenlosen Anschauen. Ihr wisst also vorher genau, welcher Stil euch erwartet, wenn ihr eine der DVDs kauft. Ich empfehle für den Anfang vor allem die Doppel-DVD „One Light Setups“ (Basics/Teil1).
Manchmal werde ich gefragt, ob man mir bei einem Fotoshooting zuschauen dürfte. Das ist möglich, aber zeitlich oder örtlich nicht immer machbar. Das Ansehen dieser DVDs hat jedoch fast den gleichen, wenn nicht sogar einen größeren Lerneffekt.
Wie lernt ihr am liebsten? Mit Büchern, DVDs, Workshops?
Ich lerne am liebsten, indem ich mache.
also entweder workshop (echter *work*shop, kein Vortrag) oder einfach selber ein Shooting veranstalten.
PS: Danach bevorzuge ich gut bebilderte schriftliche Tutorials, weil ich mir das Tempo da selber einteilen kann.
Videos wären zwar eigentlich super, aber die meisten sind mir einfach viel zu langsam und zu langatmig, das nervt mich dann schnell und ich verlier die Lust. Gibt nur wenige Trainer, die es drauf haben, Videos interessant und lehrreich zu gestalten. Die können es dann aber richtig gut.
Ich bin ein großer Fan von Tutorials. Speziell KelbyTraining finde ich großartig. Bei Tutorials bei denen man mitarbeiten sollte (z.B. Photoshop-Tutorials) ist es natürlich immer etwas nervig, wenn man ständig wieder zurückspulen muss, bis man es exakt verstanden und nachgemacht hat.
Grundsätzlich muss ich jedoch sagen, dass ich am liebsten Bücher lese (und teils auch Tutorials anschaue), die weniger exakte Techniken, sondern allgemeine Prinzipien zum Thema haben.