Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, seinen Systemblitz von seiner Fessel, dem Blitzfuss der Kamera, zu befreien.
Meine liebste Methode für entfesseltes Blitzen ist folgender Aufbau:
- Canon Speedlite 580EX II (ca. 440 Euro). Nicht im Bild: Die Klettverschlüsse für Teil 8. Die einfachere Variante 430EX II (ca. 240 Euro) tut es aber auch.
- Mini-Blitzschuh mit 1/4‑Zoll-Gewinde von Canon (im Lieferumfang von Teil 1 enthalten)
- Zapfen-Adapter MA 013 von 3/8‑Zoll zu 1/4‑Zoll von Manfrotto (ca. 9 Euro)
- Schirmneiger Lite-Tite MA 026 von Manfrotto (ca. 30 Euro). Am dem Neiger und dem Funkauslöser habe ich doppelseitiges Klebeband befestigt, damit der Auslöser dort hält. Zur Sicherheit befestige ich zusätzlich die Schlaufen am Mini-Blitzschuh.
- Mikrofonstativ Millenium MS-2005 von Thomann (ca. 10 Euro). Der „Galgen“ kann für außergewöhnliche Winkel hilfreich sein. Ich habe ihn aber abgenommen.
- Funkauslöser Pocket Wizard MultiMax (ca. 420 Euro). Der kleinere Bruder Plus II (ca. 240 Euro) sollte aber auch reichen. Nur die CE-Frequenz ist in Deutschland erlaubt.
- Kabel Klinke-PC-Buchse für Pocket Wizard zum Blitz (meist im Lieferunmfang von Teil 6 enthalten)
- Mini-Softbox Micro Apollo 45 von LastoLite (ca. 40 Euro). Anstelle der Softbox benutze ich bei Bedarf auch einen Reflektor-/Diffusor-Schirm (ca. 30 Euro).
Eine Übersicht über benötigte Artikel und andere Hilfsmittel findet ihr im Buch- und Foto-Shop unter „Blitzzubehör“.
Einige Beispielfotos mit diesem Aufbau gibt es in den Artikeln „Blitzversuche“ und „Besuch bei einer Modelfamilie“ zu sehen.
Was sagt ihr dazu? Wie baut ihr Euren Blitz auf? Was sind eure liebsten Blitz-Zubehör-Teile?
Vielen Dank für die Beschreibung, genauen Bezeichnungen und vorallem auch die Preise. Super! 🙂
Ich entfessle im Moment noch mit Synchronkabel und alle weiteren Blitze per Fotozelle, was leider nur mäßig gut funktioniert, aber preisgünstig und ziemlich portabel ist. Für anspruchsvollere Dinge kann man bei Bedarf jederzeit verlässliches Studio-Equipment mieten.
Über kurz oder lang werde ich mir also auch Funkauslöser zulegen, dann allerdings nicht die PocketWizards, sondern die AirSyncs von Profoto (die – anders als manche Leute behaupten – nicht nur mit den Studioblitzen aus dem gleichen Haus funktionieren, sondern mit jedem Blitz mit Synchronanschluss). Die sind deutlich billiger (ca. 125 Euro für einen Transceiver), aber nach allen Tests bisher mindestens genauso gut, sind aber zusätzlich sowohl CE als auch FCC-Zertifiziert und damit nicht nur in Europa, sondern auch in den USA einsetzbar.
Wer’s ganz günstig will, findet z.B. auch von Calumet, Tamrac oder Elinchrome brauchbare Funkauslöser, dann teilweise schon für 60 Euro für ein Set. Die Billig-Dinger von eBay taugen soviel ich weiß absolut gar nichts.
Für Funkauslöser sollte man auf jedenfalls spezielle Akkus wie Eneloops verwenden, die ihre Ladung über längere Zeit nicht verlieren damit die Dinger immer bereit sind.
Auch beim Blitz kann man massiv sparen, wenn man ein älteres Modell gebraucht kauft (besonders wenn man nicht unbedingt Canon oder Nikon nimmt sondern Hanimex, Vivitar, Metz etc.). Die haben gegenüber den neuen Modellen im manuellen Betrieb keine Nachteile, sind aber unter 100 Euro erhältlich. Für den Preis von dem 580EX II kriegt man schon einen günstigen 400 Ws Studioblitz, so ein Systemblitz lohnt sich eigentlich nur, wenn man ihn wirklich mit vollem TTL auf der Kamera einsetzen will.
Dafür würde ich aber unbedingt ein vernünftiges Lampenstativ mit Luftdämpfung kaufen. Wenn man doch mal seinen teuren 250-Euro Marken-System-TTL-Blitz drauf hat, ist es nämlich eher unangenehm, wenn eine Schraube nicht ganz zu war und das Ding runterkracht und nicht mehr funktioniert. Bei Calumet gibt’s eigentlich annehmbare Blitzstative für um die 50 Euro (für Studiotauglichkeit muss man natürlich ein bisschen mehr ausgeben). Deren Schirme kann ich brigens auch sehr empfehlen.
Vielen Dank für die wertvollen Tips!
Auch ich setze seit Jahren Canon Blitz-Equipment zum entfesselten Blitzen mit zahlreichen der oben genannten Utensilien ein.
Einen 580er setze ich als Master auf die Kamera, aufs Stativ kommen 430er. In Innenräumen ist die Steuerung mittels Master-Blitz komfortabel und unkompliziert. Ein Alu-Koffer mit 2 Slaves, 2 Stativen sowie kleinen Softboxen und einem Schirm sowie zahlreichen Ersatz-Akkus steht immer zum Einsatz bereit…
Der Vorteil dieser Technik gegenüber professioneller Studio-Blitztechnik wird offensichtlich, wenn man das Ganze transportieren muß… Zudem läßt sich mittels ETTL die gesamte „Blitzanlage“ komfortabel steuern, ein Daumendreh verändert das Verhältnis der Lichtquellen zueinander. Das fehlende Einstellicht gilt es mittels umfangreichen Erfahrungen und einiger weniger Probeaufnahmen zu kompensieren. Für den Preis eines Funkauslösers bekomme ich schon einen ETTL-Slave Blitz 😉
Mit Erfolg setze ich diese Technik sowohl bei Table-Top sowie bei diversen improvisierten Fotoshootings ein. In einem stationären Studio empfiehlt sich jedoch der Einsatz einer Studioblitzanlage mit entsprechenden Lichtformern.
Die Pocketwizard nehme ich bei Sportveranstaltungen wie MTB Rennen, wo viel geblitzt wird. Wenn ich der einzige Fotograf weit und breit bin verwende ich zum entfesselten Blitzen einen alten Systemblitz, welcher mit einer Infrarotfolie versehen ist.Diesen montiere ich auf die kamera und löse die entfesselten Blitze damit aus.Das Setup geht dann ruckzuck, Blitze aufstellen und einschalten,manueller modus,mit Blitzbelichtungsmesser schnell ausmessen, fertig. Keine Softbox, ich liebe das harte Licht.
Hallo,
echt super Anleitung.
Jedoch versteh ich den Sinn nicht (bis auf Handlichkeit) sich für knapp 600 Euro eine Ein-Blitz Anlage zu kaufen wenn man für das gleiche Geld wesentlich mehr bekommt.
Und zwecks Handlichkeit unvergleichbar mehr zu zahlen wäre für mich nicht erwähnenswert.
Aber der Vergleich erleichterte mir zumindest die Wahl.
Vielen Dank.
Gruß
Phil
@DonPhil Wenn Du mal alleine, ohne Assistenten arbeiten musst und auch ohne Auto irgendwo anreist, wirst Du den Unterschied in der Handlichkeit positiv bemerken… 🙂
Super Sache,
Aber gerade wenn man anfangen will damit tut es doch auch z.B. ein Funkauslöser für 30 EUR und ein manueller Blitz für 20 EUR. Dazu noch ein Stativ und ein schirm, Blitzneiger für 20 EUR.
So bekommt man natürlich nicht das Beste, aber wenn man nur mal ein bisschen herumexperimentieren möchte…
LG