Nach zwei Tagen auf der Fotomesse Photokina, nach Hunderten geschüttelten Händen und zig ausgetauschten Visitenkarten wird es Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen.
Erster Eindruck: Es ist insgesamt etwas kleiner und übersichtlicher geworden. Gefühlt haben auch nicht mehr Canon und Nikon die größten Stände, sondern Samsung. Von Canon hatte ich mir ja eine bessere Profi-Kamera als die 5D Mark III erhofft, welche der Nikon D800 – auch im Megapixel-Bereich – das Wasser reichen kann, von nützlichen Features wie WLAN, HDMI, Klappdisplay, etc. mal ganz abgesehen. Dafür wird die Canon 7D Mark II präsentiert, welche schnell ist (10 Bilder/Sekunde) und bessere Video-Funktionen bieten soll. Beeindruckend ist anders.
Auch wenn ich mein Arbeitstier, die 5D Mark III nicht wechseln werde, hat mich hingegen die „SmartCam“ Samsung NX‑1 beeindruckt: Eine spiegellose Systemkamera mit 28,2 Megapixeln, 4K-Video, 15 Bildern/Sekunde, RAW, Bluetooth, USB 3.0 und so weiter. Dagegen sieht die 7D Mark II schon bei der Präsentation alt aus.
Dass auch Sony es ernst meint mit der Alpha 7‑Reihe und dem Angriff auch die beiden Foto-Schwergewichte Canon und Nikon, zeigt die Einführung des „Pro Support“. Ähnlich wie der CPS oder NPS bietet Sony ab April 2015 weltweit Profi-Fotografen, welche Sony-Kameras nutzen, einen besonderen Service. Neben den neuen Objektiven von Sony gibt es jetzt auch die 50mm-Festbrennweite Mitakon Speedmaster von Zyoptics (Halle 5.1, Stand K49) für den Sony-E-Mount mit einer Lichtstärke von – haltet euch fest – f/0,95!

Auffällig viele „Action-Kameras“ gab es auch zu sehen, besonders gefallen hat mir der kleine „Polaroid Cube“, ein Würfel mit je ca. 35mm Kantenlänge. Dagegen wirkt die GoPro Hero wie ein riesiger Klotz und trotzdem liefert das Mini-Ding Full-HD-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde. Wo wir von der GoPro reden: Der Hersteller Knog (Halle 6, Stand C18) bietet sehr schickes Videolicht für die GoPro und das iPhone, leider mit einer schwachen Leuchtdauer.
Passend zu den ganzen Action-Cams gab es auch viel Zubehör für die 360°-Fotografie und für Videos. Nennenswert fand ich hier vor allem den Smartphone Gimbal Gyro-Pod SP1 von Jobo (Halle 9.1, Stand C13), weil dieser sehr leicht und kompakt ist. Damit kann eine Zwei-Achsen-Bildstabilisierung bei einer Akku-Laufzeit von über 3 Stunden erreicht werden.
Wer sich bis zu 10 Fotos ausdrucken will, kann das während der Photokina entweder an einigen Kodak-Druckern in Halle 9 machen oder bei CEWE (Halle 4.2, Gang B). Sehr schick ist, dass CEWE jetzt das quadratische Format und ein Panorama-Format (5x15 cm) unterstützt, also ideal für Smartphone-Fotos. Die Handys werden während der Zeit am Fotodrucker sogar aufgeladen. Da hat mal jemand mitgedacht! Eine andere Idee für die Verwendung von Panoramafotos ist die MyClock von Brisa (Halle 9.1, Stand D30).
Wer sich für schönes Design (Braun) interessiert, findet vielleicht die „Relonch Camera“ (Halle 2.2, Stand C20) spannend. Hier wird das iPhone mit einer Kamerahülle verbunden, welche eine 40mm-Festbrennweite (umgerechnet ca. 70mm) mit Blende f2 und einen APS‑C Sensor nutzt. Leider bleibt es bei der Optik, weil als Auflösung aktuell nur 0,4 MP geplant sind, die Lieferung frühestens im Herbst 2015 erfolgen soll und der Preis mit 499 USD recht stattlich ist.

Für die Hochzeits- und Portraitfotografen noch zwei Präsentationstipps: Bei der Firma Wizard of Europe (Halle 9, Stand F45) gibt es automatische Passepartoutschneider, den Wizard 8000 und 9000, mit denen sich sehr coole Sachen als Passepartout umsetzen lassen. Sehr elegante USB-Sticks und edle Verpackungen dazu gibt es von Photoflashdrive (Halle 9, B25), damit Hochzeitsfotografen die digital fälligen Bilder angemessen verschicken können.
Was fandet ihr auf der Photokina dieses Mal besonders spannend?