Heute schauen wir mal in den Alltag eines anderen Fotografen. Hier ein Gastartikel von Michael Kirchner, der als Fotograf in der Nähe von Mannheim arbeitet und Fotos über die Bildagentur f1online verkauft. Außerdem bietet Michael in seinem Fotostudio Aktfotografie für Privatpersonen an und bloggt über seine Arbeit im Studio-Blog.
Die Konkurrenz im Geschäft mit Bildagenturen ist groß. Unzählige Fotografen — ob gelernte Fotografen oder Quereinsteiger — drängen in den Markt und schicken ihre Bilder an Bildagenturen. Bei dieser Situation ist klar, dass nur die besten Fotos eine Chance haben.
Technisch müssen die Bilder einwandfrei sein. Aber das reicht nicht. Bei guten Bildagenturen werden die Fotografen von Mitarbeitern der Agentur beraten, welche Bildsprache gerade angesagt ist und welche Motive gesucht sind.
Aus meinem letzten Briefing-Gespräch mit meiner Bildagentur habe ich die wichtigsten Punkte notiert und liste sie hier auf.
Gesucht sind vor allem Bilder
- mit sehr guten Models
- mit Models, die natürlich schön sind, ohne zu viel Schminke oder Bildbearbeitung zu brauchen
- mit Best Ager Models, die aber nicht wie Tante Erna aussehen dürfen, sondern eine vitale, jugendliche Ausstrahlung haben
- mit Frauen als Models (verkauft werden ca. 80 % Frauen und 20 % Männer)
- die on location aufgenommen wurden (Bilder vor neutralem Hintergrund gibt es schon zu viele)
- mit modernen Möbeln (sehr gerade Kanten, kein Gelsenkirchner Barock)
- die die Themen Gesundheit, Sicherheit, Glück, Gute Laune visualisieren
- die als TableTop fotografiert sind (Symbolbilder)
Achten sollte man darauf, dass
- Laptops nicht schwarz, sondern silbern oder weiß sind
- Laptops (und andere Geräte) kein Logo aufweisen
- Der Hintergrund perfekt ist, hier können schon Kleinigkeiten (wie schlecht montierte Fußleisten) zur Ablehnung der Fotos führen
Als Pose
- ist nicht unbedingt der direkte Blickkontakt mit der Kamera erforderlich
- kann man das Model auch einmal gedankenverloren an ein Fenster stellen
- ist auch CloseUp immer gefragt
Alle diese Punkte sind nicht neu und eigentlich jedem Agentur-Fotografen bekannt. Aber: Es tut gut, sich immer wieder daran zu erinnern.
Habt ihr zusätzliche Tipps? Dann hinterlasst doch einfach einen Kommentar.