Die Microstock-Bildagentur Fotolia wird bald auch Videos anbieten. Dazu ermöglicht sie den Mitgliedern, Videos nun per FTP hochzuladen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die FTP-Verbindung zu Fotolia in der letzten Zeit langsam bis nicht erreichbar war: Viele versuchen ihre Videos vor dem offiziellen Start hochzuladen und belasten die Leitungen. Andere Microstock-Anbieter wie istockphoto oder Shutterstock sind ebenfalls seit einiger Zeit im Videomarkt unterwegs.
In Zeiten von immer mehr Profi-Digitalkameras wie der Canon EOS 5D Mark II oder der Nikon D90, welche Videoaufnahmen in HD-Qualität ermöglichen, ist das Anbieten von Videos eine naheliegende Entscheidung. Mittlerweile entstehen schon die ersten Musikvideos, welche komplett mit diesen neuen Digitalkameras aufgenommen werden. Welche Formate und Codecs akzeptiert werden, wieviel damit verdient werden kann und worauf noch geachtet werden, steht auf einer Übersichtsseite bei Fotolia.
Diese Stock-Videos werden in der Branche „Footage“ genannt, weil sie im Gegensatz zur Liveaufnahme vor der Aufzeichnung gespeichert werden. Früher auf Film, der in „Feet“ gemessen wurde – daher der Name – , heute meist digital.
Was bedeutet das vermehrte Angebot an billigem Footage für die Medienbranche? Analog zur Entwicklung in der Fotografie kann folgendes vermutet werden:
- Auftragsarbeiten für VJs und Kameraleute gehen zurück und es wird vermehrt auf Stock-Footage zurückgegriffen
- Anbieter von Macrostock-Footage wie Creatas, Wired Images, Getty oder Corbis mit Preisen von teilweise über 100 Euro pro Sekunde werden über den Preisverfall jammern und stellenweise ihre Preise senken
- es werden einige Hobby-Filmer entdecken, dass sie mit ihrem Hobby Geld machen können und die guten werden zumindest ein gutes Nebeneinkommen haben
- die Probleme mit Codecs, Formaten und Video-Standards werden zunehmen
Wer schon mal versucht hat, ein Video bei einem Footage-Anbieter unterzukriegen, weiß, wie kompliziert es ist, alle Bedingungen für Codec, Containerformat, Audioformat, Bitrate, Kompressionsrate etc. zu erfüllen. So erlaubt beispielsweise Fotolia 13 verschiedene Codecs und acht verschiedene Container.