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Ausführliches Tutorial: Interaktive 360°-KI-Bilder mit Midjourney erstellen

Auf mei­ner Facebook-​Seite hat­te ich hier kürz­lich gefragt, wie groß das Interesse sei, die Erstellung von sol­chen inter­ak­ti­ven 360°-Bildern zu lernen:

Da der Andrang groß war, gibt es heu­te das kom­plet­te Tutorial, wie ihr die­se 360-​Grad-​Bilder selbst erstel­len und anzei­gen las­sen könnt. Klickt ger­ne mit der Maus auf das Bild, um die Ansicht zu ändern oder unten rechts auf das „VR“-Symbol, um das Gleiche im Vollbild-​Modus zu machen.

1. Die Bilderstellung

Zuerst braucht ihr dafür natür­lich Zugang zu einem Generativen KI-​Programm. Ich arbei­te bevor­zugt mit Midjourney, aber getes­tet habe ich es auch mit Dall‑E 3 und prin­zi­pi­ell soll­te es – je nach Qualität des KI-​Generators – auch mit ande­ren Tools wie Adobe Firefly oder Stable Diffusion funktionieren.

Als Prompt habe ich bei Midjourney die­sen hier ver­wen­det (die ecki­ge Klammer soll­te weg­ge­las­sen wer­den, mehr dazu unten):

/​imagine 360° equi­rec­tan­gu­lar pho­to­graph of [an emp­ty futu­ristic space­ship com­man­do room inte­ri­or] –ar 2:1 –v 6.0 –style raw

Wichtig sind hier vor allem die ers­ten bei­den Begriffe 360° und die gleich­wink­li­ge Projektion (equi­rec­tan­gu­lar pro­jec­tion) sowie das Seitenverhältnis von 2:1, wel­ches im Midjourney-​Prompt durch das Parameter-​Kürzel –ar defi­niert wird.

Bei der gleich­wink­li­gen Projektion wird die­se aus einem ein­zi­gen Bild zusam­men­ge­setzt, wobei der hori­zon­ta­le Winkel 360° und der ver­ti­ka­le 180° beträgt. Daher soll­te das Seitenverhältnis 2:1 sein, um unnö­ti­ge Verzerrungen zu ver­mei­den. Adobe Firefly kommt z.B. nur bis zum Seitenverhältnis 16:9, wes­halb die Ergebnisse weni­ger über­zeu­gend aussehen.

Die Versionsnummer (v6) und der Style (raw) sind Geschmackssache und kön­nen vari­iert wer­den. Ich habe die­se gewählt, weil sie aktu­ell die bes­te Renderqualität (v6) lie­fern bei rea­lis­tisch anmu­ten­dem Ergebnis (raw).

Statt des Raumschiff-​Prompts in der ecki­gen Klammer könnt ihr natür­lich eurer Fantasie frei­en Lauf las­sen. Beim oben ver­link­ten Facebook-​Post lau­te­te der Prompt zum Beispiel:

/​imagine 360° equi­rec­tan­gu­lar pho­to­graph of the rain­fo­rest –v 6.0 –ar 2:1 –style raw

Ihr könnt aber auch deut­lich ela­bo­rier­ter in eurer Beschreibung wer­den, wenn ihr wollt.

Midjourney zeigt euch dann vier Auswahlmöglichkeiten an. Hier soll­tet ihr bei der Wahl eures Favoriten schon dar­auf ach­ten, ob die lin­ke und rech­te Bildkante sich halb­wegs dazu eig­nen, mit­ein­an­der ver­bun­den zu werden.

Die vier Ergebnisse des ers­ten Prompts

Im obi­gen Beispiel habe ich mit einem roten Pfeil mar­kiert, wo die KI einen Lichteinfall ger­en­dert hat, der sich nicht auf der rech­ten Kante wie­der­fin­det. Das wür­de die opti­sche Illusion zer­stö­ren. Beim obe­ren lin­ken Bild sind oben und unten schwar­ze Balken, die eben­falls stö­rend sind. Daher habe ich mich für das Bild links unten entschieden.

Hinweis: Es gibt in Midjourney auch den Parameter „–tile“, der dafür sor­gen soll, dass die Bilder naht­los kachel­bar sind, was für unse­re Zwecke erst mal prin­zi­pi­ell gut klingt. Manchmal funk­tio­niert es auch gut, aber lei­der ach­tet Midjourney dann auch dar­auf, dass die obe­re und unte­re Kante zusam­men­pas­sen, was bei Außenaufnahme, wo oben Himmel und unten Erde ist, sel­ten gute Ergebnisse bringt. Bei Innenaufnahmen ist die Trefferquote höher. Daher: Einfach mal testen.

Das fer­ti­ge Bild wird mit „U3“ ver­grö­ßert (ups­ca­ling) und dann noch mal „Upscale (Subtle)“ ver­grö­ßert. Damit haben wir schon eine Auflösung von 1536x3072 Pixeln. Wer will, kann die­se Auflösung mit einer der hier auf­ge­zähl­ten Upscale-​Methoden noch wei­ter erhö­hen. Das Raumschiff-​Bild habe ich mit Topaz Photo AI auf 3072x6144 Pixel vergrößert.

Wie schon oben erwähnt, funk­tio­niert es prin­zi­pi­ell auch mit ChatGPT, wenn auch das Seitenverhältnis nicht kor­rekt als 2:1 aus­ge­ge­ben wur­de und die fer­ti­ge Auflösung gerin­ger ist:

2. Die Bildbearbeitung

Das fer­ti­ge PNG-​Bild öff­ne ich nun in Photoshop und wäh­le den Befehl „Verschiebungseffekt“ (unter Filter/​Sonstige Filter):

Im sich öff­ne­nen Menüfenster gebe ich nun „hori­on­zal +1000 Pixel nach rechts“ ein. Wichtig ist, dass unten die Option „Durch ver­scho­be­nen Teil erset­zen“ aktiv ist.

Damit ver­schiebt sich das Bild um ein­tau­send Pixel nach rechts und wir sehen auch im Screenshot schon, wo die Nahtkante unse­res Bildes ist. Diese kön­nen wir mit den Photop-​Bordmitteln wie „gene­ra­ti­ves Entfernen“, „gene­ra­ti­ves Füllen“ und den alt­be­kann­ten Stempel-​Werkzeugen bear­bei­ten, bis die Kante nicht mehr so stark erkenn­bar ist. Tipp: Einfach den Übergang kom­plett mit dem recht­ecki­gen Auswahlwerkzeug mar­kie­ren und „Generatives Füllen“ ankli­cken, wirkt oft wah­re Wunder.

Hier mei­ne bear­bei­te­te Version:

Zusätzlich könnt ihr natür­lich je nach Belieben das Bild vom Farbton, Kontrast etc. anpas­sen oder ande­re Bildbereiche ver­bes­sern, ent­fer­nen oder austauschen.

Wenn ihr fer­tig seid, könnt ihr den „Verschiebungseffekt“ in die ande­re Richtung (also ‑1000) anwen­den, damit das Bild wie­der in sei­ne Ausgangsposition ver­scho­ben wird.

Das ist nicht unbe­dingt not­wen­dig, aber die meis­ten 360°-Anzeigen nut­zen die Bildmitte als Startpunkt, wel­cher dadurch von uns beein­flusst wer­den kann.

Das fer­ti­ge Bild soll­te als JPG abge­spei­chert werden.

3. Die Bild-Metadaten

Damit Tools unser Bild nun auch als „ech­tes“ 360°-Bild erken­nen, müs­sen wir manu­ell Metadaten hin­zu­fü­gen, wel­che durch 360°-Kameras erzeugt wer­den. Wir täu­schen damit qua­si vor, unser KI-​Bild sei mit einer rich­ti­gen Kamera auf­ge­nom­men worden.

Das sind die not­wen­di­gen Metadaten:

-xmp:ProjectionType=equirectangular
-xmp:CroppedAreaLeftPixels=0
-xmp:CroppedAreaTopPixels=0
-xmp:CroppedAreaImageWidthPixels=3072
-xmp:CroppedAreaImageHeightPixels=1536
-xmp:FullPanoWidthPixels=3072
-xmp:FullPanoHeightPixels=1536
-xmp:UsePanoramaViewer=true

Die Pixelwerte kön­nen (und soll­ten) natür­lich abwei­chen, wenn euer Bild ande­re Pixelmaße aufweist.

Damit ihr nicht wie der letz­te Höhlenmensch in eure EXIF-​Daten ein­grei­fen müsst, gibt es ver­schie­de­ne Offline- und Online-​Tools, wel­che das für euch übernehmen.

Ich nut­ze selbst ger­ne den „Exif Fixer Online“. Dieser unter­stützt JPG-​Bilder bis zu 15 MB. Nach dem Hochladen des Bildes erhal­tet ihr einen Link, wo ihr die „gefix­te“ Version mit den kor­rek­ten Metadaten run­ter­la­den könnt:

WICHTIG: Damit die Datei als 360°-Bild aus­ge­le­sen wer­den kann, müs­sen die­se Metadaten intakt blei­ben. Das Versenden der Datei mit Whatsapp oder Email etc. kann dazu füh­ren, dass die­se Metadaten wie­der gelöscht wer­den und das Bild nicht inter­ak­tiv ange­zeigt wer­den kann.

4. Die Anzeige

Kommen wir zur Belohnung für unse­re Mühen. Damit wir das 360°-Bild anzei­gen las­sen kön­nen, müs­sen wir es irgend­wo hoch­la­den, wo die­se Art der Anzeige unter­stützt wird.

Hier im Blog habe ich auf die Schnelle das kos­ten­lo­se Plugin Algori 360 Image“ instal­liert, es gibt aber auch etli­che ande­re.

Eine ande­re Möglichkeit ist das Hochladen des Bildes bei Facebook oder Google Photos. Zusätzlich gibt es hier eine Liste von wei­te­ren Apps, wel­che die­se 360°-Anzeige unterstützen.

5. Galerie und Material zum Testen

Wer sehen will, dass das oben kein Glückgriff war, son­dern auch mehr­mals funk­tio­niert, kann sich hier mei­ne „360° KI-Bilder“-Galerie auf Facebook ansehen.

Wer gera­de kei­nen Zugriff auf einen KI-​Generator hat, kann sich die Rohdaten für die Galerie-​Bilder hier run­ter­la­den, direkt ohne Bildbearbeitung aus Midjourney expor­tiert. Die jewei­li­gen Prompts fin­det ihr in den Metadaten in der Bildbeschreibung oder in der Facebook-Galerie.

Wichtiger Hinweis: Die Bilder sind die rohen Ausgangsbilder, es müs­sen also wei­ter­hin die Schritte 2–4 durch­lau­fen wer­den, wenn die Bilder 360°-tauglich wer­den sol­len. Alternativ könnt ihr die Bilder direkt in der Galerie ansehen.

Mein Rückblick auf die Photokina 2018 – Neuigkeiten und Trends

Mittlerweile war ich fast drei kom­plet­te Tage auf dem Messegelände unter­wegs (laut Schrittzähler ca. 15 km), um für euch die span­nends­ten, kurio­ses­ten oder ander­wei­tig inter­es­san­ten Messe-​Funde der pho­to­ki­na zu präsentieren.

Dabei kon­zen­trie­re ich mich auf die vie­len klei­ne­ren Anbieter, denn die Neuheiten von Firmen wie Canon (spie­gel­lo­ses EOS-​R-​System), Nikon (spie­gel­lo­se Z‑Serie) oder Leica (L‑Mount Alliance) könnt ihr auch aus­führ­lich woan­ders lesen.

Fangen wir mit einer lus­ti­gen Neuheit an: Heizdecken für Hunde gibt es schon län­ger, nun aber auch für Objektive. Der „Lens Heater 360 II“ von Vixen soll das Objektiv wär­men, um stö­ren­de Kondensation zu ver­hin­dern, wel­che zum Beispiel Langzeitaufnahmen oder Naturfotos beein­träch­ti­gen könnten.

Ein coo­les LED-​Panel namens „Magic Lights“ stellt die Firma Misonics vor. Das ist stan­dard­mä­ßig ein qua­dra­ti­sches Dauerlicht-​Panel, aber mit einem Loch in der Mitte für die Kamera, um eine schat­ten­freie Ausleuchtung zu erhal­ten. Zusätzlich kön­nen „Augenreflex-​Platten“ in ver­schie­de­nen Formen wie Herz, Schneeflocke oder Stern ein­ge­setzt wer­den (sie­he Foto), um die­se Reflexionen im Auge bei Portraits zu erhal­ten. Wer will, kann auch eine kreis­för­mi­ge Platte nut­zen, um den klas­si­schen Ringlicht-​Effekt zu erzielen.

Netbooks, Ultrabooks und ande­re neue Geräte wer­den immer klei­ner und leich­ter, was lei­der auf Kosten der vor­han­de­nen Anschlüsse geht. Von Icy Box gibt es eini­ge neue Docking-​Stationen*, mit denen die Geräte wie­der mehr USB‑, Monitor‑, LAN- und ande­re Anschlüsse bekommen.

Von der chi­ne­si­schen Firma AFI gibt es eini­ge klei­ne, kom­pak­te Helferlein, zum Beispiel den 360°-Panoramakopf MRP01*, mit dem ein­fach Panoramafotos oder ‑vide­os mit dem Handy mög­lich sind. Zeitraffer sind damit ent­ge­gen Eigenaussage jedoch nicht mög­lich, dafür wäre nur der MRA01* geeig­net, der wahl­wei­se 90°, 180° oder 360° in 15, 30 oder 60 Minuten rotie­ren kann. Von der glei­chem Firma gibt es auch einen sehr klei­nen moto­ri­sier­ten Dolly PPL-​06s*, der bis zu vier Kilo fah­ren kön­nen soll und sich in 5 Geschwindigkeiten bewe­gen kann, wahl­wei­se gera­de­aus oder in Kurven.

Von eini­gen asia­ti­schen Firmen habe ich soge­nann­te „Nina Reflektoren“ gese­hen, die sehr nütz­lich sind, um beim Fotografieren auf oder durch Glas Reflexionen zu ver­mei­den. Ein Anbieter ist zum Beispiel Yoshimi Camera, die den falt­ba­ren „Ninja reflec­tor“ mit einem Durchmesser von 50cm anbie­ten. Wird nicht die schwar­ze, son­dern wei­ße Seite benutzt, eig­net er sich als pas­si­ver Aufheller von vor­ne, ähn­lich wie der Round Flash, nur noch kom­pak­ter und ohne akti­ves Licht. Für Vielflieger soll es den Reflektor in weni­gen Monaten auch recht­eckig geben, um bei Fotos aus dem Flugzeugfenster nicht sicht­bar zu sein.Kodak stellt eine neue „PixPro 360 Pivot“-Kamera vor, die wahl­wei­se 360°-Videos oder auf­ge­klappt 180°-3D-Videos auf­neh­men kann.

Drohnen-​Fans auf­ge­passt: Für die 360°-Kamera Insta360One gibt es eine Halterung für die Mavic Pro, die über oder unter der Drohne befes­tigt wer­den kann, um flie­gen­de 360°-Aufnahmen machen zu können.

Eine güns­ti­ge Alternative zu den Systemblitzen bie­tet der Pixel X900Pro* (hier gleich zwei mit Funkauslöser) mit der Leitzahl 60, der auch ein inte­grier­tes LED-​Einstelllicht mitbringt.

 

Beim „Removu K1″ der Firma Removu hin­ge­gen ist die 4K-​Kamera im Gimbal gleich mit ein­ge­baut, was die Kombination klei­ner und leich­ter macht.

Wer Foto-​Hintergründe auf Stoff dru­cken las­sen will, kann sich bei Achte dis­play sys­tem sei­ne eige­nen Motive auf bis zu 5x3m dru­cken lassen.

Wer eine Methode zum schnel­len Befestigen und Wechseln sei­ne Hintergründe sucht, könn­te das „Magna-​fix“-System der Firma Click Props span­nend fin­den. Dieses besteht aus acht Metallplatten zum Befestigen an der Wand und 4 star­ken Industrie-​Magneten, wel­che dann Stoff, Papier oder ande­re Hintergründe dar­auf fixie­ren können.

Moza stellt das Gimbal „Mini-​MI“* zur Stabilisierung von Handy-​Aufnahmen vor, mit dem Clou, dass kabel­lo­ses Laden des Smartphones mög­lich ist, sofern das Handy das unter­stützt. Da die Live-​Previews ganz schön Akku sau­gen, eine nütz­li­che Funktion.

Wo wir gera­de über Gimbals reden, darf die Erwähnung der neu­en Version des DJI-Gimbals, dem „Osmo Mobile 2″* nicht feh­len. Der kann nun unter ande­rem Instagram-​Story-​kompatibel auch im Hochformat fil­men und hat eine deut­lich län­ge­re Akkulaufzeit als die ers­te Version und ist kom­pak­ter zusam­men­klapp­bar. Das Gimbal selbst soll auch als Akku-​Powerbank für das Smartphone die­nen kön­nen, lei­der aber nicht wäh­rend der Aufnahme.

Wer viel Akku-​Power braucht, fin­det ver­mut­lich die neu­en Ladegeräte von Omnicharge span­nend. Das „Omni 20″* bzw. die klei­ne­re Version „Omni 13″* bie­ten eine sehr leis­tungs­star­ke Powerbank mit Steckdosen-​Eingang für das Laden von Laptops oder ande­ren Stecker-​Geräten sowie 2 USB-​Ports. Das zeit­glei­che Aufladen der Powerbank und ange­schlos­se­nen Geräten ist mög­lich. Die „Omni 20 USB‑C“-Variante* kann je nach Laptop sogar das exter­ne Netzteil erset­zen und fun­giert zusätz­lich als USB-​C-​Hub zur Datenübertragung zwi­schen zwei ange­schlos­se­nen Geräten.

Die deut­sche Firma ewa-​marine bie­tet eine gro­ße Auswahl an Unterwassergehäusen* für Kameras, vom Smartphone, über DSLR bis hin zu Video-Camcordern.

Der Stativ-​Hersteller Novoflex hat sei­nen Qleg-​Wanderstock ver­bes­sert. Die neue Version „Qleg III“ ist nun falt­bar und kann wie gewohnt sowohl als Wanderstock als auch als Einbeinstativ oder in Kombination mit wei­te­ren Wanderstöcken/​Stativbeinen als Dreibeinstativ ver­wen­det werden.

Von Hoodman gibt es jetzt auch ein knall­oran­ge­nes Absperrband, mit dem mar­kiert wer­den kann, dass Drohnen im Bereich unter­wegs sind.

Zum Schluss wie­der ein lus­ti­ges Gimmick: Der ori­gi­na­len Lensball* von Rollei gibt es nun auch mit 110mm Durchmesser. Damit las­sen sich krea­ti­ve Aufnahmen machen, bei der die Welt Kopf steht und je nach Inspiration sicher eini­ges mehr.

Wie wirkte die Photokina abseits der konkreten Produktneuheiten?

 

Das „klas­si­sche Fotografieren“ ist auf der Photokina schon lan­ge ins Hintertreffen gera­ten: Action-​Cams, 360°, VR und Video domi­nie­ren die Messe. Mit der „Digility“ ist zeit­gleich als Parallelmesse erst­mals eine extra-​Messe nur für VR- und AR-​Anwendungen ins Leben geru­fen worden.

Waren letz­tes Mal noch LEDs das beherr­schen­de neue Element, so waren es die­ses Jahr far­bi­ge LEDs, die einem in allen Farben und Formen, vor allem aber als Dauerlicht-​Softboxen, ins Auge sprangen.

Bildstabilisierung war im Gegensatz zur letz­ten Messe kei­ne Nachricht mehr, son­dern wur­de ein­fach über­all ein­ge­baut, wo es nur ging.

Auf etli­chen Bühnen gab es, lei­der manch­mal zeit­gleich, hoch­ka­rä­ti­ge Vorträge, die in den lau­ten Hallen mit wenig Sitzgelegenheiten manch­mal etwas schwer zu ver­fol­gen, oft aber ihre Zeit wert waren.

Vier Besucher der Photokina 2018 spie­len mit VR-​Brillen vir­tu­ell Tischfußball.

Insgesamt hat sich die Photokina etwas ver­klei­nert. Mit 812 Ausstellern waren ca. 17% weni­ger als 2016 dabei, die Besucherzahl sank um ca. 5% auf unge­fähr 180.000 Besucher.

Die nächs­te Photokina wird schon in ca. einem hal­ben Jahr vom 8.–11.5.2019 in Köln stattfinden.

 

* Affiliate-​Link

Neues von der Photokina 2016: VR, 3D, 360° und mehr

Nachdem ich für euch stun­den­lang auf­merk­sam durch die Hallen der Photokina geti­gert bin, um span­nen­de Produktneuheiten zu ent­de­cken, möch­te ich euch mei­ne Funde vor­stel­len, damit ihr noch vor dem Ende der Messe gege­be­nen­falls selbst bei den Ständen vor­bei­schau­en könnt, die euch interessieren.

Auffällig vie­le Neuheiten gab es bei den Themenbereichen Virtual Reality und 360°-Fotos und ‑Videos. Es gab auch eini­ge Drohnen-​Anbieter etc., aber da ich davon kei­ne Ahnung habe, kann ich dazu lei­der wenig sagen.

photokina_2016_img_5265Als die „Kamera mit der höchs­ten Auflösung“ für 360°-Fotos (108 MP) wur­de die Panono-Kamera (Halle 9, A023) bewor­ben, die wie ein run­der Ball mit vie­len Löchern aus­sieht und für knapp 1500 Euro erhält­lich ist. Die Berechnung der Panoramen erfolgt cloud­ba­siert über den Server der Firma, genaue­re Angaben zum Datenschutz konn­te der Stand-​Mitarbeiter außer „die Bilder sieht kei­ner“ lei­der nicht machen.

Sogar 360°-Videos (und ‑Fotos) hin­ge­gen kann die Vuze-Kamera, (Halle 9, B014) wel­che damit wirbt, beson­ders klein und bedie­nungs­freund­lich zu sein. Macht auf jeden Fall einen guten Eindruck.

Besonders für das 360°-Live-Streaming geeig­net sein soll die Orah-Kamera 4i (Halle 9, B033), wel­che ab Ende des Jahres für ca. 3600 USD ver­füg­bar sein soll.

Als 360°-Action-Cam ver­mark­tet sich die Aleta-Kamera (Halle 9, C037a).

Einen ande­ren Weg geht die Firma Freedom360 (Halle 9, A050), wel­che ver­schie­de­ne Mounts und Stative anbie­tet, mit denen ent­we­der 6 GoPro-​Kameras für 360°-Aufnahmen pas­send ange­ord­net wer­den kön­nen und damit bis zu 8K-​Videos mög­lich sind. Oder es gibt Mounts mit modi­fi­zier­ten GoPro-​Kameras mit offe­nen Ports, die für Live-​Streaming gedacht sind. Für die neue GoPro Hero 5 wer­den die Gehäuse bald angepasst.

Neue GoPro? Ja, die GoPro Hero 5 (Halle 9, A020) ist eben­falls ohne extra Gehäuse bis zu 10 Metern was­ser­dicht, kann RAW-​Fotos, sowie Wide-​Dynamic-​Range-​Videos auf­neh­men, hat eine ein­ge­bau­te Bildstabilisierung und kann Sprachkommandos in sie­ben Sprachen verstehen.

Um die gan­zen 360°-Aufnahmen sinn­voll nut­zen zu kön­nen, bie­tet Pano2VR (Halle 9, A050) die Möglichkeit, aus dem Material inter­ak­ti­ve 360°-Touren zu machen.

sharea­li­ke (Halle 9, Stand B050) ver­spricht hin­ge­gen, aus nor­ma­len 2d-​Fotos, eine 3D-​Slideshow zu erstel­len für Virtual Reality-​Geräte, indem die Bilder über ein VR-​Video mon­tiert werden.

Für Unterwasseraufnahmen ist die Marina Grade X2 Action-​Kamera von Intova (Halle 9, B032) gedacht, wel­che ein was­ser­dich­tes Gehäuse und im Gegensatz zur GoPro zusätz­lich ein 150 Lumen-​Licht gleich mit ein­ge­baut hat. Kostenpunkt ca. 349 USD.

Eine simp­le, mecha­ni­sche 3‑Achsen-​Stabilisierung bie­tet der solidLUUV (Halle 9, B050) Stabilisator für 249 Euro, zusätz­lich gibt es mit dem Action Gimbal für 299 Euro noch den leich­tes­ten Gimbal auf dem Markt. Zusammen kön­nen bei­de zum „ultraLUUV ACTION“ kom­bi­niert werden.

Etwas spie­le­ri­scher ist der Adapter Kúla (Halle 5.2, F020), wel­cher bei einer DSLR vor das Objektiv gehal­ten wird, um ste­reo­sko­pi­sche Bilder zu erzeu­gen. Kostenpunk ca. 179 USD. Ein Adapter für Smartphones ist in Arbeit.

Produktfotografen inter­es­siert viel­leicht das foldio360 (Halle 9, B050), ein klei­ner Drehtisch mit inte­grier­tem Licht für ca. 139 USD, wel­cher in Kombination mit einem Smartphone 360°-Bilder auf­neh­men kann. Die per­fek­te Ergänzung ist das Foldio2 für ca. 75 USD, ein klei­nes, leich­tes falt­ba­res Studio mit eben­falls inte­grier­tem Licht.

Wer ger­ne „Tethered Shooting“ macht, also sei­ne Kamera kabel­ge­bun­den fern­aus­löst, soll­te sich das Programm „Kuuvik Capture 2″ mal anschau­en, wel­ches zahl­rei­che Einstellungsmöglichkeiten von Schärfekontrolle, Focus Pulling, Hilfslinien und Live-​View für meh­re­re Kameras gleich­zei­tig. Aktuell ist die Software lei­der nur für den Mac ab OS X 10.10 oder höher erhältlich.

Wer hin­ge­gen sei­ne Kamera lie­ber mit dem Smartphone steu­ert, fin­det viel­leicht Unleashed von foo­lo­gra­phy (Halle 4.1, G039) span­nend. Das ist eine DSLR-​Fernsteuerung für Smartphones mit vie­len Einstellungsmöglichkeiten.

Beeindruckt hat mich auch das LensTrue-System (Halle 2.1, B031) von Jobo. Damit ist eine auto­ma­ti­sche Perspektivkorrektur mög­lich, ohne beson­de­re Objektive und sogar ein vir­tu­el­ler Perspektivwechsel. Die Bildqualität soll bes­ser als mit Tilt-​Shift-​Objektiven sein und im Gegensatz zur auto­ma­ti­schen Entzerrung mit­tels Software kei­ne senk­rech­ten Linien enthalten.

Eine Möglichkeit, ein Bild über meh­re­re Leinwände hin­weg („Multi Canvas“) bequem online zu bestel­len, bie­tet Sunpics von Adigitalbook (Halle 9, Stand C040). Leider ist das System noch nicht für Endkunden zugänglich.

Die meis­ten Fotografen wer­den zwei Kameras zu Hause haben und even­tu­ell einen Beamer zu Hause haben. 3Digify (Halle 9, Stand B050) macht dar­auf einen 3D-​Scanner, wel­cher OBJ-​Dateien inklu­si­ve Maps (Normal, Textur, Displacement) erzeugt. Kostenpunkt sind 10 Euro pro expor­tier­tem Modell oder eine Jahreslizenz von 5000 Euro für unbe­grenz­te Exporte.

Kennt ihr von frü­her die­se „Wackelbilder“, zum Beispiel auf Linealen? Diese Technik nennt sich Lenticular und auf der Photokina fin­det ihr in Halle 9, Stand E036 die Firma Zenith, wel­che euch mit den nöti­gen Materialen, Geräten und der Software ver­sorgt, um selbst sol­che Bilder mit 3D-​Effekt zu erstellen.

Wer oft Probleme mit Bilderklau hat, kann bei den bei­den Firmen PhotoClaim oder LaPixa (bei­de Halle 9, B050) vor­bei­schau­en, wel­che ver­spre­chen, Urheberrechtsverletzungen im Auftrag von Fotografen zu ahn­den. Leider wackeln die Versprechen schnell, wenn es kon­kret wird, zum Beispiel bei Ländern wie Italien oder Microstock-Motiven.

Viele ver­schie­de­ne Retusche-​Services bie­tet die Firma Purple Key (Halle 4.1, C019) aus London an. Das Auslagern eini­ger sol­cher Arbeiten kann vor allem für Stockfotografen ganz inter­es­sant sein.

Welche Neuigkeiten haben euch auf der pho­to­ki­na am meis­ten fasziniert?