Jedes Mal das gleiche Problem: Sobald auf einem meiner Stockfotos Geldscheine groß genug zu sehen sind, weigert sich Adobe Photoshop, die Dateien zu öffnen.
Die berühmt-berüchtigte Fehlermeldung sieht so aus:
Dabei fotografiere ich nicht mal flach Geldscheine mit beiden Seiten direkt von oben, um sie mit einem High-Tech-Drucker ausdrucken zu können, sondern ich möchte Grafikdesignern und Werbetreibenden die Möglichkeit bieten, mit Fotos von Geldscheinen Werbung zu machen.
So sehen zum Beispiel zwei Fotos aus, je einmal mit Euroscheinen und Dollarnoten, die Photoshop für zu riskant hält, wenn sie in 21 Megapixel fotografiert wurden:


Im Internet gibt es wie so oft viele verschiedene Lösungsvorschläge. Leider sind die meisten davon veraltet und funktionieren deshalb nicht mehr: Imageready wurde eingestellt, auch das Einfügen aus der Zwischenablage geht nicht mehr.
Deshalb hier die aktuellen Lösungsvorschläge:
Möglichkeit 1:
Parallel Photoshop CS2 installieren. Das ist die letzte Version, bei der die Sperre noch nicht aktiv ist. Aber das bringt leider bei mir immer Probleme mit der korrekten Dateitypzuordnung von Fotos, was auf Dauer noch nerviger ist als das Umgehen der Banknoten-Sperre.
Möglichkeit 2:
Gimp oder Paint verwenden. Echt. Habe ich schon gemacht. Aber ich möchte schon gerne die mir vertrauten Werkzeuge und Funktionen der aktuellen Photoshop-Variante nutzen können.
Mein aktueller Favorit ist aber:
Möglichkeit 3:
Die Datei mit Illustrator (getestet mit Adobe Illustrator CC (2015)) öffnen. Dabei wird sie leider in 8Bit Farbtiefe (von 16 Bit) umgewandelt, aber egal. Dann „exportieren“ (nicht „speichern“!) als PSD-Datei mit Auflösung „hoch (300 ppi)“. Nun lässt sich diese PSD-Datei ohne Probleme von Photoshop öffnen.
Der Hintergrund der Sperre:
Die Sperre nennt sich Counterfeit Deterrence System (CDS) und wird von Adobe freiwillig implementiert, um das Fälschen von Geldscheinen zu erschweren.
Die rechtliche Grundlage für diese Sperre ist ein Beschluss der Europäischen Zentralbank, welcher hier nachgelesen werden kann.
Ziel ist es, zu verhindern, dass „Geldscheine“ hergestellt werden, welche den amtlichen Banknoten zum Verwechseln ähnlich sehen.
Grafikdesigner finden darin etliche Tipps und Vorschriften, was sie machen müssen, damit sie zum Beispiel „Spielgeld“, „Gutscheine“ oder sonstige Produkte mit Banknoten als Motiv gestalten dürfen.
Ich habe sicherheitshalber bei der Pressestelle der Deutschen Bundesbank nachgefragt, ob ich mich strafbar mache, wenn ich einen Weg veröffentliche, wie die Photoshop-Banknoten-Sperre umgangen werden kann, aber das ist nicht der Fall.
Das Fotografieren sowie das Bearbeiten von Banknoten ist generell kein Problem, solange zum Schluss kein Falschgeld oder täuschend echtes Geld hergestellt wird.
Kennt ihr weitere Möglichkeiten, um die Bearbeitungssperre für Geldscheine in Photoshop zu umgehen?