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Verlosung des verbesserten Roundflash (Ringblitz-​Aufsatz)

Ein Ringblitz ist eine coo­le Sache. Entweder für unge­wöhn­li­che Lichteffekte, als ein­fa­ches Fülllicht zur beque­men Kontraststeuerung oder für gut aus­ge­leuch­te­te Makroaufnahmen gibt es vie­le Anwendungsmöglichkeiten für einen Ringblitz. Das Problem ist meist, dass gute Ringblitze teu­er und schwer sind (von den Mini-​Dingern, die nur für Makroaufnahmen tau­gen, mal abgesehen).

Glücklicherweise gibt es Ersatzlösungen. Ich hat­te schon mal zwei Ringblitz-​Aufsätze für Systemblitze mit­ein­an­der ver­gli­chen, den RayFlash und den Roundflash. Der Vollständigkeit hal­ber erwäh­ne ich auch noch den Orbis, den ich jedoch als unhand­lich empfinde.

Ich hat­te den RayFlash und den Roundflash ger­ne im Einsatz und kurz nach­dem ich vor ca. einem Jahr schon mal den Roundflash im Blog getes­tet und ver­lost hat­te, schick­te mir der Entwickler die neue, ver­bes­ser­te Version „Magnetic 5“, wel­che den größ­ten Nachteil der ers­ten Variante besei­tigt hat: Die Streben zur Stabilisierung der Seitenwände müs­sen jetzt nicht mehr per ein­zeln in die Diffusorwand gesteckt wer­den, son­dern sind fest mit der Wand ver­bun­den und müs­sen nur mit­tels Magnet an die rich­ti­ge Stelle „geknickt“ wer­den. Dadurch geht der Auf- und Abbau nun deut­lich schnel­ler und es besteht kei­ne Gefahr mehr, die Streben unter­wegs zu verlieren.

Ganz aktu­ell gibt es jetzt sogar schon die drit­te Version des Roundflash, den „RF Magnetic Black“* (sie­he Produktfoto oben), der aus einem ande­ren, schwar­zen Stoff und damit noch etwas leich­ter ist: 299 Gramm!

Ich nut­ze den Roundflash oft drau­ßen, weil ich damit leicht stö­ren­de Schatten auf­hel­len kann, ohne dass die Lichtwirkung des Hauptlichts (oft der Sonne, direkt oder indi­rekt) beein­flusst wird. Ganz oben seht ihr ein Making-​Of-​Foto und hier ist das fer­ti­ge Foto dazu:

Der Aufsatz eig­net sich aber auch für effekt­vol­le­res Licht, zum Beispiel für sol­che Bilder:

Das pas­sen­de Outtake gibt es auch:

Auch die­ses Kinderfoto unten wur­de mit dem Roundflash auf­ge­nom­men. Der Lichteffekt stößt nicht immer auf Zustimmung, hat aber bei Kinderfotos eben zwei Vorteile. Zum einen sind Blitz und Ringblitz-​Aufsatz mit der Kamera ver­bun­den, wes­halb man bei den sich schnell bewe­gen­den Kindern das Licht immer an der rich­ti­gen Stelle hat, was bei einer Softbox auf einem Stativ schwie­ri­ger ist, wenn die Kinder durchs Studio flit­zen. Zum ande­ren ist der Roundflash-​Diffusor dank Nutzung des Systemblitzs E‑TTL-​fähig, was in Situationen, wo man schnell reagie­ren muss, eine Anpassung der Lichtmenge über­flüs­sig macht.

Dafür stel­le ich am Blitz ein­fach die TTL-​Messung ein und dre­he die Blitzleistung manu­ell ca. +1 bis +1 1/​3 Blende höher, um den Lichtverlust des Diffusors auszugleichen.

Zwei der ande­ren Nachteile der ers­ten Version sind mit dem Roundflash jedoch geblie­ben: Durch die rie­si­ge run­de Fläche wird die Kommunikation mit dem Model etwas erschwert und bei win­di­gem Wetter kann die Kamera etwas wackeln, wenn der Wind am Roundflash rüt­telt. Da braucht man dann einen sta­bi­len Stand und schnel­le Belichtungszeiten. Der Vorteil jedoch ist wie­der, dass die gro­ße Lichtfläche für wirk­lich sehr wei­ches Licht sorgt.

Verlosung des Roundflash

Kommen wir zum span­nen­den Teil: Ich ver­lo­se an mei­ne Blogleser 2x die neus­te Version des Roundflash, damit ihr euch selbst davon über­zeu­gen könnt, wie prak­tisch die­ses Zubehörteil ist.

Was müsst ihr dafür tun? Hier die Teilnahmebedingungen:

  • Teilnehmen dür­fen alle Leute, wel­che Fan mei­ner Facebook-​Seite sind und hier im Blog einen Kommentar hin­ter­las­sen, was sie mit dem Roundflash am liebs­ten foto­gra­fie­ren würden.
  • Gerne möch­te ich paar Wochen nach der Verlosung auch eini­ge Fotos im Blog ver­öf­fent­li­chen, wel­che die glück­li­chen Gewinner mit ihrem neu­en Roundflash gemacht haben.
  • Teilnahmeschluss ist Sonntag, der 30.06.2013.
  • Die Gewinner ermitt­le ich aus den gül­ti­gen Kommentaren mit­tels random.org.
  • Die Gewinner wer­den von mir per Email kon­tak­tiert (ach­tet dar­auf, dass eure Kommentar-​Emailadresse gül­tig ist). Wer sich nicht inner­halb von vier Tagen zurück mel­det, ver­liert sei­nen Anspruch.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ich drü­cke euch die Daumen und wün­sche allen Teilnehmern viel Glück!

* Affiliate

Fortsetzung meines Preiserhöhung-​Tests bei Fotolia

Am ers­ten März hat­te ich ein Experiment gewagt.

Ich hat­te zwei mei­ner Bestseller-​Fotos bei Fotolia vom Startpreis mit 1 Credits auf 2 Credits gesetzt. Damit woll­te ich sehen, wel­chen Effekt der damit dop­pel­te Preis für das Kaufverhalten der Bildsucher hat.

Über die ers­ten Ergebnisse habe ich hier im Blog berich­tet.

Am Test gab es in den fol­gen­den Kommentaren vor allem zwei berech­tig­te Kritikpunkte. Erstens war die getes­te­te Bildmenge nicht groß genug (mein Portfolio ist ja zum Verkaufen, nicht zum Experimentieren da) und zwei­tens hat­te ich als ers­ten Monat der Preiserhöhung den März gewählt, der jedoch bei fast allen Fotografen immer mit Abstand der bes­te Monat ist, was die Ergebnisse hät­te ver­zer­ren kön­nen. Außerdem wur­de ver­mu­tet, dass vie­le Bildkäufer das Bild schon in ihrer Lightbox gehabt haben könn­ten und dann trotz des höhe­ren Preises gekauft haben und das ansons­ten viel­leicht nicht getan hätten.

Deshalb habe ich mir die Zahlen jetzt, nach drei wei­te­ren Monaten mit dem höhe­ren Startpreis noch mal ange­schaut, die Auswertung erfolg­te wie­der mit Stock Performer:

Hier das ers­te Bild. Die blau­en Balken bezeich­nen die Umsätze mit dem Foto, die rote Linie zeigt die Verkäufe an. Jeder Balken weist einen Monat aus, dem­nach ist der drit­te dun­kel­blaue Balken der Monat März. Im März, dem Monat der Preiserhöhung, sind sowohl Umsätze als auch Verkäufe deut­lich gestie­gen. Die nächs­ten drei Monate sahen jedoch – wie mei­ne Leser rich­tig ver­mu­tet haben – ganz anders aus. Die Verkäufe gin­gen merk­lich zurück, sta­bi­li­sie­ren sich gera­de aber wie­der. Das wich­tigs­te jedoch ist: Die Umsätze sind trotz der Preiserhöhung wei­ter­hin über den Umsätzen mit dem 1‑Credit-​Startpreis geblieben.

Ähnlich sieht es bei dem zwei­ten Testbild aus:

Die Verkäufe sind nach der Preiserhöhung gefal­len, sta­bi­li­sie­ren sich aber wie­der. Die Umsätze lagen aber eben­falls höher als vor der Preiserhöhung.

Das Resultat? Wer die Preise sei­ner Bilder erhöht, wird unter dem Strich weni­ger Verkäufe haben, aber trotz­dem etwas mehr Einnahmen. Den Einfluss der Verkäufe auf das Ranking und den Suchalgorithmus, den ich im ers­ten Test-​Artikel beschrie­ben habe, soll­te man bei sei­ner Entscheidung für oder gegen eine Preiserhöhung jedoch berücksichtigen.

Soweit alles klar? Leider nicht ganz. Hier ist die Ansicht eines ähn­li­chen Fotos aus der Serie, wel­ches sich eben­falls ganz gut ver­kauft und wo ich den Startpreis auf 1 Credit gelas­sen habe:

Wie ihr seht, fla­chen auch hier ab März ganz leicht die Verkäufe ab, wenn auch nicht in dem Maße wie bei den bei­den teu­re­ren Fotos. Der Umsatz jedoch ist seit März (eigent­lich ab Januar schon) stark gestie­gen und hat sich mehr als ver­dop­pelt. Woran liegt das? Ich kann nur raten. Im Juni hat Fotolia die Preise unter ande­rem bei mir wegen mei­nes Smaragdt-​Status für grö­ße­re Bildgrößen um ca. 20% ange­ho­ben, was den star­ken Ausschlag im Juni erklä­ren könn­te. Vielleicht haben auch die Bildkäufer auf güns­ti­ge­re Bilder der glei­chen Fotoserie umge­schwenkt? Es blei­ben noch eini­ge Fragen offen.

Für mich bleibt immer­hin die Feststellung, dass höhe­re Bildpreise im Schnitt mehr Einnahmen, aber weni­ger Verkäufe bringen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Preisänderungen gemacht?

Test und Verlosung des Ringblitz-​Adapters Roundflash

Vor knapp vier Monaten habe ich hier im Blog den neu­en Ringblitz-​Adapter „Roundflash“ vor­ge­stellt.


In den letz­ten Monaten habe ich eini­ge Gelegenheiten gehabt, die Alternative zum ech­ten Ringblitz aus­zu­pro­bie­ren. Nach den Testbildern im oben ver­link­ten Beitrag will ich euch heu­te eini­ge wei­te­re Fotos zei­gen, die mit dem Roundflash ent­stan­den sind und über mei­ne Erfahrungen berichten.


Im Foto der lachen­den Frau ganz oben kam der Blitz mit dem Ringblitz-​Aufsatz wirk­lich als ein­zi­ge Lichtquelle zum Einsatz. Fotografiert habe ich mit mei­ner Canon 5D Mark II und dem Canon Speedlite 580 EX II und dem Roundflash. Belichtungszeit war 1/​160 Sekunde bei Blende 3,5 (ISO 100). Als Objektiv hat­te ich das Canon 24–70mm genom­men, bei Brennweite 35 und mit ca. 0,75 Metern Abstand zum Model.


Beim sprin­gen­den Musiker oben war die Ausrüstung die Gleiche, jedoch war das eine Außenaufnahme, wo der Blitz nicht die gan­ze Arbeit ver­rich­ten muss­te. Diesmal mit 1/​170, Blende 4 (ISO 200) und bei 2,25 Metern Abstand foto­gra­fiert. Die Blitzleistung habe ich manu­ell erhöht.

Es liegt in der Natur der Sache, dass der beson­de­re Look des Ringblitzes vor allem dann wirkt, wenn er von nahem ein­ge­setzt wird. Je wei­ter weg der Ringblitz vom foto­gra­fier­ten Motiv ist, des­to eher wirkt er wie eine Punktlichtquelle. Deswegen eig­net er sich auch beson­ders gut für Makroaufnahmen. Je dich­ter der Ringblitz am Model ist, des­to grö­ßer ist auch der kreis­run­de Lichtreflex in den Augen. Sehr gut zu erken­nen ist das beim Mann mit der Grimasse. Allerdings kann die­ser unge­wöhn­li­che Lichtreflex im Auge auch ablen­ken, wes­halb ich ihn bei eini­gen Fotos auch retu­schiert habe, sodaß er nicht mehr wie ein Donut, son­dern nur noch wie ein Kreis aussieht.


Bei den Fotos von Maschinen der Lebensmittelindustrie habe ich gemerkt, dass der Ringblitz-​Adapter auch nicht die rich­ti­ge Wahl ist, wenn Geräte mit viel Metall/​Chrom oder ande­ren spie­geln­den Flächen foto­gra­fiert wer­den sol­len, weil das unge­fähr so uncool aus­sieht als wür­de man in einen Spiegel blit­zen.

Hier auch mal ein Vergleich eines Fotos mit und ohne den Roundflash-​Ringblitz (kli­cke die Bilder zum Vergrößern):

(mit Roundflash)
(ohne Roundflash)

Das Zusammenfalten des Roundflash berei­tet mir auch nach eini­gen Malen noch etwas Kopfzerbrechen, da ich immer Angst habe, beim Drehen und Falten des Roundflash wür­de ich etwas bre­chen kön­nen. Glücklicherweise gibt es jetzt eine Video-​Anleitung für den Auf- und Abbau.


Auch ohne den „spe­zi­el­len Ringblitz-​Look“ eig­net sich der Roundflash her­vor­ra­gend als Mittel zur Kontrastkontrolle, mit dem man regeln kann, wie stark die Schatten einer ande­ren Lichtquelle auf dem Model wir­ken sol­len, da der Ringblitz die Schatten direkt von der Kameraachse meist ohne zusätz­li­chen Eigenschatten auf­hellt. Wenn es rich­tig ange­stellt wird, ist kaum zu bemer­ken, dass  über­haupt ein Ringblitz (wenn im Bild unten auch ein ande­rer als der Roundflash) im Einsatz war:


Ohne den Aufhellblitz von vor­ne wären die son­ni­gen Stellen jedoch schon aus­ge­franst bzw. die schat­ti­gen Stellen zu dunkel.

Mittlerweile wird der Roundflash auch direkt in Deutschland ver­trie­ben (für 129 Euro inkl. Versand über www.roundflash.de).

Verlosung

Der Erfinder des Roundflash war so freund­lich, mir ein Exemplar des Roundflash-​Ringblitz-​Adapaters für eine Verlosung zur Verfügung zu stellen.

Um an der Verlosung teil­zu­neh­men, musst Du nur zwei Dinge tun:

  1. Schreibe einen Kommentar unter die­sen Artikel, dass Du den Roundflash gewin­nen willst.
  2. Klicke „Gefällt mir“ auf mei­ner Facebook-Seite. Wenn Du schon Fan bist, alles bes­tens. Zwei Hinweise noch: Verwechsle bit­te nicht mei­nen pri­va­ten Facebook-​Account mit mei­nem öffent­li­chen und ach­te dar­auf, dass ich dei­nen Kommentar auch dei­nem Facebook-​Account zuord­nen kann.


Die Verlosung endet am 18.05.2012, den Gewinner wer­de ich dann über Facebook benachrichtigen.

Meine erste Einschätzung der Canon 5D Mark III

Die Ankündigung ist raus: Der Nachfolger der Canon 5D Mark II wird ein­fach Canon 5D Mark III heißen.

Die Mark II, mit der ich seit Jahren arbei­te und die sich als zuver­läs­si­ges Arbeitstier erwie­sen hat, ist etwas in die Jahre gekommen.

Die span­nen­de Frage des­halb ist: Kann die Mark III die gestie­ge­nen Anforderungen von Fotografen erfül­len? Ich kann das nur für mei­ne Art der Fotografie, der Stockfotografie, beant­wor­ten und auch nur theo­re­tisch, da ich die Kamera noch nicht tes­ten konn­te. Aber die tech­ni­schen Daten ermög­li­chen schon eine ers­te Einschätzung.

Kein Megapixel-​Rennen

Die ers­te Enttäuschung vor­weg: Die Megapixel-​Zahl steigt von 21,1 MP auf 22,3 MP. Das ist ein win­zi­ger Sprung, der in der Praxis kaum bemerk­bar sein wird. Wer zum Beispiel vor allem Outdoor-​Reportage-​Fotografie macht, den wird das nicht stö­ren. Bei Stockfotografen über­setzt sich eine höhe­re Auflösung jedoch fast auto­ma­tisch in höhe­re Einnahmen, weil die Bildagenturen die Fotos nach Größe ver­kau­fen. Wer als Fotograf grö­ße­re Dateien anbie­ten kann, ist dann in der Lage, mal einen XXXL-​Verkauf statt nur eines XXL-​Verkaufs zu rea­li­sie­ren. Oder die Gefahr sinkt, dass der Bildkunde gleich ein ande­res Foto kauft, weil es grö­ßer ver­füg­bar ist. Die neue Nikon D800* hin­ge­gen toppt das mit 36,3 MP im Längen. Damit wären selbst star­ke Ausschnittsvergrößerungen mög­lich, ohne die lukra­ti­ven XXL-​Verkäufe zu gefährden.

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont ist das Gerücht, dass Canon viel­leicht die Produktionslinie auf­spal­ten will und neben der 5D Mark III mit einem schnel­len Serienbild-​Modus, aber weni­ger Megapixeln eine neue Kamera ein­füh­ren will, die sich mit mehr Megapixel, aber weni­ger „Dauerfeuer“ stär­ker an die Studiofotografen richtet.

Verbesserter Autofokus

Viel bes­ser liest sich die Ankündigung, dass das Autofokus-​System jetzt mit dem der 1D-​Linie iden­tisch sein soll, sprich: Endlich 61 Messpunkte und 41 Kreuzsensoren. Das war bis­her der Punkt, der mich an der Mark II gestört hat: Die hat­te nur nur einen mit­ti­gen Kreuzsensor. On loca­ti­on mit nicht idea­len Lichtverhältnissen wur­de die Fokussierung mit licht­star­ken Objektiven damit manch­mal zur Glückssache. Allein die­se Verbesserung wür­de mich moti­vie­ren, die Mark III zu kau­fen, denn ich habe bis­her genug unschar­fe Bilder durch das alte AF-​System pro­du­ziert. Hätte ich die als schar­fe Motive ver­kau­fen kön­nen, wäre das Geld für das Kamera-​Upgrade sicher längst drin gewe­sen. Ronald Biallas hat das schon getes­tet und er war sehr zufrie­den mit dem Ergebnis.

Bessere Video-​Funktionen

Immer mehr Fotografen fil­men auch mit der Canon 5D Mark II und hier hat sich bei Konkurrenzkameras wie der Canon 7D* so viel getan, dass ein Upgrade nötig wur­de. Für Stockfotografen am meis­ten inter­es­sant ist die Möglichkeit, bei 1280 x 720 Pixeln auch Videos mit 60 Bildern pro Sekunde auf­neh­men zu kön­nen. Das ermög­licht es, deut­lich flie­ßen­de­re Zeitlupen-​Aufnahmen zu erstel­len. Außerdem wer­den die Metadaten end­lich direkt in die .mov-​Dateien geschrie­ben, was sehr hilf­reich ist, wenn man sich spä­ter Infos über die Blende/​Zeit-​Kombinationen oder das ver­wen­de­te Objektiv abru­fen will. Wer oft Making-​Ofs oder Behind-​The-​Scenes dreht, der fin­det die bes­se­ren Audioabnahme-​Möglichkeiten und den neu ein­ge­führ­ten Timecode eben­falls hilfreich.

Neue Bildverarbeitung und Datenspeicherung

Wer oft in der Natur foto­gra­fiert, fin­det den int­re­grier­ten HDR-​Modus bestimmt nütz­lich, der auf Knopfdruck bei der Aufnahme ein HDR-​Bild aus meh­re­ren Einzelaufnahmen von bis zu drei Blendenstufen Unterschied erstellt. Ich selbst fin­de zwei ande­re Details sehr span­nend. Zum einen gibt es end­lich eine kame­rain­ter­ne Objektivkorrektur, wel­che Vignettierung und Verzerrungen direkt im RAW-​Bild ent­fer­nen kann und zwei Plätze für je eine CF- und eine SD-​Speicherkarte. Damit könn­te man zum Beispiel mit der CF-​Karte die Bilder spei­chern und im SD-​Slot eine Eye-​Fi-​Karte* nut­zen, wel­che die Vorschau-​JPGs per WLAN direkt auf den Computer-​Monitor oder den Tablet-​PC sen­det. Das ist vor allem im Studio sehr prak­tisch, um Bilddetails wie Flusen an der Kleidung kon­trol­lie­ren zu kön­nen, die auf dem Kameradisplay nur schwer zu ent­de­cken sind.

Wechseln, kau­fen oder nichts davon?

Nach der Ankündigung der Canon 5D Mark III stellt sich für vie­le Profi-​Fotografen die Frage: Soll ich bei mei­ner alten 5D Mark II blei­ben, auf die Mark III upgraden oder gleich ganz zu Nikon mit der D800 wech­seln? Ist es eine schwe­re Entscheidung. Wer im Technologie-​Rennen zwi­schen Canon und Nikon vor­ne liegt, wech­selt alle paar Jahre. Erinnert ihr euch noch, dass Nikon vor weni­gen Jahren noch nicht in der Lage war, eine ver­nünf­ti­ge Full-​HD-​Filmaufnahme zu ermög­li­chen? Dazu kom­men die sünd­haft teu­ren L‑Objektive, die sich schnell auf über 10.000 Euro sum­mie­ren kön­nen. Bei Amazon wird die 5D Mark III* noch für 3.900 Euro ange­bo­ten, aber wenn die Kamera Anfang April 2012 erscheint, wird der Preis sicher schnell auf knapp über 3000 sinken.

Ich selbst wer­de ver­mut­lich die Mark III kau­fen, vor allem wegen des Autofokus, den Videofunktionen und der WLAN-​Option. Wer nur als Hobby foto­gra­fiert oder kei­ne Videos macht, wird sicher auch noch eine Weile mit der Mark II glück­lich blei­ben. Und wie immer gilt sowie­so: Der wich­tigs­te Faktor für gelun­ge­ne Fotos steht hin­ter der Kamera – egal welcher.

Was sagt ihr zur 5D Mark III? Kaufen, war­ten oder wech­seln? Und warum?

Indische Retusche-​Firmen für Stockfotos im Praxistest

In mei­nem Artikel über mei­ne Microstock Expo-​Erfahrungen habt ihr mich in den Kommentaren mehr­fach um mehr Informationen über die indi­schen Firmen gebe­ten, wel­che Photoshop-​Retusche-​Arbeiten oder Verschlagwortung-​Dienste anbie­ten. Deshalb habe ich mal die vier bekann­tes­ten indi­schen Firmen auf die­sem Gebiet ange­schrie­ben und einen Praxistest gemacht, um her­aus­zu­fin­den, wie deren Ergebnisse aus­se­hen. Doch einen Schritt zurück.

Nach wel­chen Kriterien habe ich die Firmen ausgewählt?

Die Bildagentur Alamy hat schon lan­ge eine Liste mit emp­feh­lens­wer­ten Firmen ver­öf­fent­licht, wel­che Scandienste oder Keywording anbie­ten. Die dort gelis­te­ten Firmen aus Indien, wel­che auch Fotos retu­schie­ren, wur­den aus­ge­wählt, das sind JaincoTech, Reality Information Systems (im Folgenden nur Reality genannt) und KeyIndia Graphics. Außerdem habe ich Differential aus­ge­wählt, da ich mit denen schon mal zusam­men­ge­ar­bei­tet hatte.

Wie lief der Test ab?

Die vier teil­neh­men­den Firmen beka­men jeweils drei Fotos von mir, wel­che ich schon vom RAW-​Format in unkom­pri­mier­te JPG-​Dateien ent­wi­ckelt hat­te. Zusätzlich beka­men die Firmen alle die glei­chen Anweisungen zur Bildbearbeitung in einer Textdatei. Die aus­ge­wähl­ten Fotos sind Bilder, wel­che ich selbst als Stockfotos bei Bildagenturen anbie­te und die ich alle eben­falls bear­bei­tet hat­te. Die Firmen beka­men natür­lich die unbe­ar­bei­te­te Version, aber durch mei­ne eige­ne Bearbeitung konn­te ich für mich gut ver­glei­chen, ob die exter­nen Dienstleister gleich gut oder viel­leicht sogar bes­ser als ich retuschieren.

Ich habe lan­ge über­legt, wie ich die Testbilder und die Ergebnisse am bes­ten im Blog zei­ge, da die Originalgrößen bei 21 Megapixel die Ladezeiten der Webseite ins Unerträgliche stei­gern wür­den. Ich habe mich ent­schie­den, hier klei­ne Vorschau-​Größen zu zei­gen. Beim Klick auf ein Bild erscheint eine grö­ße­re Version in Bildschirmgröße. Die Wasserzeichen habe ich nach­träg­lich ein­ge­fügt, die waren beim Test nicht im Bild.

Service: Ich habe von jedem Bild alle Versionen als ein­zel­ne Ebene in eine TIFF-​Datei gepackt. Wer will, kann sich dann detail­liert die Unterschiede der jewei­li­gen Varianten genau anschau­en. Die drei TIFF-​Dateien könnt ihr hier als Zip-​Datei run­ter­la­den (Achtung, ca. 25 MB!). Damit ihr die Ebenen sehen und ein­zeln aus­wäh­len könnt, muss das Grafikprogramm Ebenen unter­stüt­zen, also z.B. Photoshop oder GIMP. Es ver­steht sich von selbst, aber sicher­heits­hal­ber noch mal der Hinweis: Die Bilder dür­fen nur pri­vat genutzt wer­den und nicht ohne mei­ne Zustimmung ver­öf­fent­licht werden.

Hier sind die drei Ausgangsbilder (Klicken zum Vergrößern):

Meine Retusche-​Vorgaben für die Bilder waren:

_MG_1586_2_be_done.jpg
– iso­la­ting per­son (back­ground com­ple­te­ly white)
– basic retou­ch­ing (skin and imperfections)
– whi­ten eyes
– whi­ten teeth
– ligh­ten rims under eyes (not com­ple­te­ly removing)
– logo removal
– remo­ve yel­low color cast on hair
_MG_4307_2_be_done.jpg
– basic retou­ch­ing (skin and imperfections)
– whi­ten eyes
– whi­ten teeth
– ligh­ten rims under eyes (not com­ple­te­ly removing)
– logo removal
_MG_5054_2_be_done.jpg
– basic retou­ch­ing (skin and imperfections)
– whi­ten eyes
– whi­ten teeth
– ligh­ten rims under eyes (not com­ple­te­ly removing)
– remo­ve dust and par­tic­les from jackets

 Was haben die vier teil­neh­men­den Firmen dar­aus gemacht?

Erst mal mei­ne Retusche-​Version, wie ich sie auch zu den Bildagenturen hoch­ge­la­den hat­te (Klicken zum Vergrößern):

Nun die Ergebebnisse von Reality (Klicken zum Vergrößern):

Die bear­bei­te­ten Bilder von KeyIndia Graphics sehen so aus (Klicken zum Vergrößern):

Differential hat die Fotos so retu­schiert (Klicken zum Vergrößern):

Als Ergebnis lie­fer­te JaincoTech die­se Varianten (Klicken zum Vergrößern):

Details und Preise der Firmen-Retusche:

JaincoTech und KeyIndia Graphics lie­fer­ten TIFF-Dateien ohne Ebenen zurück, Reality schick­te eine unkom­pri­mier­te JPG-Datei und Differential schick­te eine Photoshop-​Datei ohne Ebenen. KeyIndia Graphics lie­fer­te zu jedem Bild auch eine zwei­te Variante, bei der die Schattentöne leicht auf­ge­hellt waren. Differential lie­fer­te zusätz­lich auch eine zwei­te Version bei einem Bild mit einer sehr star­ken Beauty-​Hautretusche, die für Stockfotos jedoch zu künst­lich wirkte.

Wie teu­er wäre die Bearbeitung ähn­li­cher Bilder bei den Firmen? Differential ver­langt ca. 3,50 US-​Dollar für ähn­li­che Motive, Reality berech­net ca. 8 Dollar pro Stunde und hat ca. 30–45 Minuten an einem der Testbilder geses­sen. Bei nor­ma­len Jobs wür­den für sol­che Retusche-​Arbeiten ca. 4 Dollar pro Bild anfal­len. KeyIndia Graphics berech­net für die Retusche 3,75 Dollar (bzw. ein Dollar weni­ger bei Vorkasse), dazu kom­men 7,5% Bearbeitungsgebühr bei PayPal-​Zahlung, bei mehr als 2500 Bildern Auftragsvolumen gibt es Rabatt. Als Durchschnittspreis für die Bearbeitung ähn­li­cher Bilder hat JaincoTech 10 Dollar pro Bild ver­an­schlagt, was vor allem an dem auf­wän­di­gen Apothekenbild lag.

Ein Hinweis am Rande: In die­ser Branche kommt es manch­mal vor, dass die Bildbearbeitung an ein Subunternehmen wei­ter­ge­reicht wird. Ob das bei den teil­neh­men­den Firmen der Fall war, kann ich nicht kon­trol­lie­ren, aber ich fin­de, es spielt auch kei­ne Rolle, da es dar­auf ankommt, wie die Ergebnisse zu wel­chem Preis aussehen.

Subjektive Bewertung der Ergebnisse:

Eine Bildbearbeitung ist immer Geschmackssache. Trotzdem haben Bildagenturen und Bildkäufer bestimm­te Vorlieben, wie ein gutes Stockfoto aus­se­hen soll­te. Das betrifft zum Beispiel das Aufhellen von Zähnen, die Hautretusche, die Eleminierung stö­ren­der Elemente und – ganz wich­tig – die voll­stän­di­ge und gute Entfernung von Logos und Markennamen aus dem Bild. Deshalb habe ich auch das Apothekenbild aus­ge­sucht, was sehr vie­le Logos und geschüt­ze Marken ent­hält und das Bild der Maklerin vor wei­ßem Hintergrund, um beur­tei­len zu kön­nen, wie gut die Firmen frei­stel­len können.

In der klei­nen Vorschauansicht sind die Unterschiede schwer zu erken­nen, des­we­gen ver­wei­se ich noch mal auf die gezipp­ten TIFF-​Ebenen als Download zum „sel­ber Vergleichen“ und möch­te auf eini­ge Punkte eingehen.

Das ein­fachs­te Bild war das Paarfoto im Herbst. Dort haben sich alle Firmen wacker geschla­gen. Die meis­ten Firmen bis auf Differential haben sogar die hel­len Flecken an den Bäumen im Hintergrund ent­fernt, ohne dass ich sie extra dar­auf hin­wei­sen muss­te. Dafür hat Differential als ein­zi­ge Firma das Muster auf dem Jackenknopf ent­fernt. Beim Zähne auf­hel­len war Reality etwas zu über­mü­tig, da sehen die zu künst­lich aus. JaincoTech war die ein­zi­ge Firma, die auch eine Farbkorrektur vor­ge­nom­men hat, die das Bild noch fri­scher und far­ben­fro­her aus­se­hen lässt.

Beim Foto der Frau mit Haus und Schlüssel wei­chen die Ergebnisse schon wei­ter von­ein­an­der ab. Das Freistellen haben alle Firmen gemeis­tert, aber bei Reality und Differential sind har­te Kanten an den unschar­fen Händen zu erken­nen. Das sieht etwas unna­tür­lich aus. Auch der Umgang mit den fei­nen Haaren zeigt deut­li­che Differenzen. Während JaincoTech gleich vie­le stö­ren­de Haarfransen (vor allem links am Kinn) ent­fernt hat, igno­rier­ten das die ande­ren Firmen, Differential lich­te­te die Haare rechts unten sogar etwas. Die Hautretusche sieht bei Reality wie­der etwas zu über­mü­tig aus. Die gewünsch­te Korrektur des Gelbstichs beka­men alle Firmen bis auf Differential gut hin.Das Logo links auf dem Schlüssel wur­de von drei Firmen ent­fernt, nur Differential hat es über­se­hen. JaincoTech hat außer­dem zusätz­lich die Einkerbungen links im Schlüssel ent­fernt, den abste­hen­den Daumen rechts und den umge­schla­ge­nen Hemdärmel rechts kor­ri­giert. Das zeugt von einem guten Verständnis, was Bildagenturen wollen.

Kommen wir zur Königsklasse: Die Apothekerinnen in der Apotheke. Neben dem star­ken Orangeton bestand die Schwierigkeit vor allem in den unzäh­li­gen Verpackungen im Hintergrund, die Logos und Text auf­wie­sen. Das Orange wur­de von KeyIndia Graphics und Reality gefühlt fast noch ver­stärkt, wäh­rend JaincoTech es behut­sam abmil­der­te. An den Logos haben sich die meis­ten Firmen die Zähne aus­ge­bis­sen und ich muss zuge­ben, dass ich auch lan­ge dafür gebraucht habe, um alle Logos halb­wegs zu ent­fer­nen und selbst jetzt bin ich mit mei­nem Ergebnis noch nicht rich­tig zufrie­den. Differential hat es sich ein­fach gemacht und den kom­plet­ten Hintergrund weich­ge­zeich­net. Das führt lei­der zu einem unschö­nen Übergang an den Haaren der Models, vor allem bei den Locken der Frau links. Reality ging nach dem Zufallsprinzip vor und retu­schier­te anschei­nend nur die Häfte der Logos. KeyIndia Graphics igno­rier­te mei­nen Wunsch nach Logo-​Entfernung kom­plett. Auf Nachfrage hieß es, dass das bei einem kos­ten­lo­sen Test zu auf­wän­dig sei. Was mich ehr­lich beein­druckt hat, war die Variante von JaincoTech. Hier wur­den wirk­lich alle Logos und Markennamen ent­fernt und trotz­dem der Farbcharakter der ein­zel­nen Packungen bei­be­hal­ten. Dadurch sieht der Hintergrund zwar auch etwas unrea­lis­tisch aus, aber ich bin sicher, dass ich bei einer genaue­ren Anweisung („ver­schwim­men las­sen statt ent­fer­nen“) eben­so gute Ergebnisse bekom­men hät­te. Ich den­ke, die Logo-​Entfernung kann hier als „Machbarkeitsstudie“ gese­hen werden.

Fazit:

Mir per­sön­lich haben die Resultate von JaincoTech mit Abstand am bes­ten gefal­len. Reality und Differential haben sich lei­der eini­ge gro­be Schnitzer erlaubt, die eine Korrektur der Bilder erfor­der­lich machen wür­den, bevor sie an Bildagenturen geschickt wer­den. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass die ver­an­schlag­ten Preise bei JaincoTech auch mehr als dop­pelt so hoch waren wie bei den ande­ren Firmen. Bei den Preisen wur­de die Lieferzeit nicht berück­sich­tigt, das heißt, je schnel­ler ein Kunde die Ergebnisse braucht, des­to teu­rer wird es.

Nicht berück­sich­tigt bei dem Preisen sind auch Mengenrabatte und die Tatsache, dass es bei ähn­li­chen Bildern einer Serie meist güns­ti­ger wird. Außerdem ler­nen die meis­ten Retusche-​Firmen die Kundenwünsche im Laufe einer Zusammenarbeit immer bes­ser ken­nen, sodaß nach eini­ger Zeit kaum noch kon­kre­te Anweisungen des Fotografen an die Bildbearbeiter gege­ben wer­den müs­sen. Nachdem ich die Testergebnisse gese­hen habe, habe ich mich ent­schlos­sen, zwei gan­ze Bildserien von JaincoTech gegen Bezahlung retu­schie­ren zu las­sen. Da hat sich auch gezeigt, dass die FTP-​Transferrate ein klei­nes Nadelöhr sein kann. Ich hat­te ca. 4 GB Daten zu ver­schi­cken, was mit mei­ner 50-​Mbit-​Leitung fast einen Tag gedau­ert hatte.

Im nächs­ten Teil des Tests wer­de ich dann die Verschlagwortung vergleichen.

Wie sind Eure Eindrücke der Retusche? Habt ihr schon mal Bildbearbeitung aus­ge­la­gert? Wie teu­er war das und wie zufrie­den wart ihr mit den Ergebnissen?