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Steuerformular bei Fotolia erneuern

2009 hat­te die Bildagentur Fotolia ange­fan­gen, Steuerformulare von ihren Fotografen zu ver­lan­gen, um eine Doppelbesteuerung für Bildverkäufe in den USA zu vermeiden.

Die damals aus­ge­füll­ten Formulare lau­fen bei Fotolia Ende 2013 aus.

Wer ver­mei­den will, für sei­ne Verkäufe an US-​Käufer ab 2014 gleich 30% Steuer pau­schal abzu­füh­ren*, der soll­te das not­wen­di­ge W‑8BEN-​Formular ein­fach erneut ausfüllen.

Dazu auf die „Steuerbibliothek“ kli­cken (sie­he Screenshot) und – wie hier aus­führ­lich erklärt – das Formular neu aus­fül­len. Die not­wen­di­gen Daten kön­nen ggf. auch im alten Formular nach­ge­schla­gen werden.

Wenn ihr fer­tig seid, soll­te das Ganze unge­fähr so aussehen:

* Ich bin kein Steuerexperte, alle Angaben also ohne Gewähr.

Neues von Fotolia: Steuern, Preise und Honorare

Alles neu macht dies­mal nicht der Mai, son­dern der Januar.

Bei der Microstock-​Bildagentur Fotolia gibt es gleich drei – mehr oder weni­ger erfreu­li­che – Nachrichten zum Jahresbeginn. Wenn die Meldung, dass die Bilder im Fotolia-​Portfolio jetzt die 8‑Millionen-​Marke über­schrit­ten haben, mit­ge­rech­net wird, sind es sogar vier Neuigkeiten.

Sparen und recnen

1. Steuern auf US-Verkäufe

Schon im November habe ich hier gemel­det, dass Fotolia wie die Agentur Shutterstock eini­ge Monate vor­her das Ausfüllen des W‑8BEN-​Formulares ver­langt, um Steuern von us-​amerikanischen Käufern kor­rekt abrech­nen zu kön­nen. Zuerst schien es, das sei aus­rei­chend. Aber im Fotolia-​Forum schäl­te sich nun her­aus, dass das nicht stimmt. Zur Zeit ist der Stand (nur für deut­sche Fotografen gül­tig) fol­gen­der: Wer kein Formular aus­füllt, dem wer­den von allen Verkäufen 30% Quellensteuer abge­zo­gen. Wer nur das W8-​BEN-​Formular aus­füllt, dem wer­den nur auf die US-​Verkäufe 30% Steuern abgezogen.

Wer sehen will, wie viel sei­ner Verkäufe in die USA gin­gen und wie viel Steuern momen­tan zurück­ge­hal­ten wer­den, kann das im Mitgliedsbereich von Fotolia unter „Statistik“ sehen. Dort gibt es die zwei neu­en Auswahl-​Möglichkeiten „Einkünfte durch US-​Käufer“ und „Summe Withholding Tax“.

Wer ver­hin­dern will, dass auf sei­ne US-​Verkäufe die Steuern abge­zo­gen wer­den, der muss zusätz­lich zum W8-​BEN-​Formular eine ITIN (Individual Taxpayer Identification Number) bean­tragt wer­den, die dann in das W8-​Formular ein­ge­tra­gen wird. Um die ITIN zu erhal­ten, muss das W7-​Formular aus­ge­füllt wer­den. Wie das genau steht, steht aus­führ­lich hier. Vermutlich wird auch eine schrift­li­che Bestätigung der Bildagentur benö­tigt, war­um man die ITIN braucht, des­halb bie­tet Fotolia an, über das Kontaktformular eine sol­che Bestätigung anzu­for­dern. Ich habe das ges­tern gemacht und mal sehen, wann ich die­se erhalte.

Übrigens habe ich wei­te­re Informationen von den Fotolia-​Mitarbeitern erhal­ten. Ich zitie­re: „Immer auf Deutschland bezo­gen: Ja, laut Finance Dept wird die ITIN benö­tigt, um vom Steuerabzug befreit wer­den zu kön­nen. Mit ITIN wird im Falle von Deutschland bei US-​Umsätzen nichts (0) abge­zo­gen. Ohne ITIN wer­den die US-​Umsätze besteu­ert. Jedoch soll­ten die Abzüge in dem Fall auch gegen­über den deut­schen Steuerbehörden anre­chen­bar sein – denn Steuer wur­de bezahlt – und exakt hier­für gibt es das Besteuerungsabkommen zwi­schen den Ländern.“

Was pas­siert, wenn die ITIN erst nach­träg­lich ein­ge­reicht wird? „Die US Withholding Tax wird auf alle Umsätze ab dem 1. Januar 2010 ange­rech­net. Mit dem Nachweis der ITIN (neu­es Formular aus­fül­len /​ ersetzt vor­he­ri­ges, falls vor­han­den) wird der Steuerabzug auf US-​Umsätze (im Falle von in Deutschland Steuerpflichtigen) auf 0 gesetzt.“

Ich hof­fe, das bringt etwas Klarheit in die Sache.

2. Preiserhöhung

Zum Jahreswechsel hat Fotolia auch die Preise erhöht. Die kleins­te Lizenz (XS) ist mit einem Credit unver­än­dert geblie­ben, alle ande­ren Lizenzen wur­den um 1–3 Credits ange­ho­ben. Die XXXL-​Lizenz für Bilder über 30 Megapixel fällt weg und wird mit der XXL-​Lizenz für Bilder über 16 Megapixel zusam­men­ge­legt. Das betrifft vor allem Mittelformat-​Fotografen wie Yuri Arcurs oder Illustratoren, die belie­big gro­ße Dateigrößen erstel­len können.

Credits pro Lizenz alt/​neu

  • XS: 1/​1
  • S: 2/​3
  • M: 4/​5
  • L: 5/​7
  • XL: 6/​8
  • XXL: 7/​10
  • XXXL: 8/​fällt weg

3. Honoraranpassung

Während die Preiserhöhung eine gute Nachricht ist, folgt nun der sau­re Apfel. Die Fotografenhonorare wur­den „ange­passt“. Das ist Orwellsches Neusprech dafür, dass für die meis­ten Fotografen die pro­zen­tua­len Honoraranteile sin­ken. Hier mal der Vergleich:

Fotografenanteil pro Rank alt/​neu

  • Weiß: 30/​25
  • Bronze: 32/​28
  • Silber: 34/​31
  • Gold: 36/​34
  • Smaragd: 38/​37
  • Saphir: 40/​40
  • Rubin: 42/​43
  • Diamant: 43/​46

Für Fotografen mit dem Saphir-​Rank (100.000–250.000 Verkäufe) ändert sich nichts, alle mit nie­de­ren Rängen erhal­ten weni­ger Anteile, die (mei­nes Wissens nur drei) Fotografen dar­über erhal­ten etwas mehr. Es ist natür­lich cle­ver, die Preiserhöhung mit einer „Honoraränderung“ zu kom­bi­nie­ren, so wie es auch schon istock­pho­to, Dreamstime usw. gemacht haben. Aber mir als Fotograf wäre es lie­ber gewe­sen, von der Preiserhöhung zu pro­fi­tie­ren, ohne Prozente abge­ben zu müs­sen. Unter dem Strich kann es aber pas­sie­ren, dass die Fotografen trotz­dem mehr pro Verkauf ver­die­nen, da sie nur bei den XS-​Verkäufen weni­ger erhal­ten, bei fast allen ande­ren aber mehr. Je mehr gro­ße Lizenzen gemacht ver­kauft, des­to zufrie­de­ner soll­te er sein. Nach kann ich die­se Aussage nicht mit eige­nen Zahlen bestä­ti­gen, aber ich hof­fe, dass ich in 1–2 Monaten berich­ten kann, wie sich die Änderungen auf mei­nen RPI (Return per Image) aus­ge­wirkt haben wer­den. Mehr Zahlenspiele zu den Änderungen fin­den sich auch hier in der Microstock-​Group.

Noch ein Hinweis in eige­ner Sache: Alle Informationen (ein­schließ­lich der Zitate) sind ohne Gewähr. Ich bin kein Steuerexperte und darf kei­ne recht­lich ver­bind­li­chen Aussagen in die­ser Hinsicht treffen.

Wie sind Eure ers­ten Erfahrungen mit den Neuerungen bei Fotolia?

Update 12.01.2010: Fotolia infor­miert in deren Forum – vor­läu­fig und unter Vorbehalt – dass zur Zeit bei aus­ge­füll­ten W8-​BEN-​Formular doch kei­ne ITIN erfor­der­lich ist.

Fotolia verlangt jetzt auch Steuer-Informationen

Nachdem die Microstock-​Bildagentur Shutterstock vor einem hal­ben Jahr mit der Einführung von Steuerformularen für viel Wirbel gesorgt hat, zieht die Bildagentur Fotolia jetzt nach.

fotolia-steuer-bibliothek

Von vie­len unbe­merkt fin­det sich seit kur­zem im Mitgliedsbereich ganz rechts der Menü-​Eintrag „Steuer-​Bibliothek“ (sie­he Screenshot). Wer da rauf­klickt, kommt zu dem W‑8 BEN-​Formular, was die US-​Regierung ver­langt, um Steuern von us-​amerikanischen Käufern kor­rekt abzu­rech­nen. Da die USA mit Deutschland ein Steuerabkommen haben, emp­fiehlt es sich für deut­sche Fotografen bei Fotolia, das Fomular kor­rekt aus­zu­fül­len, um in den Genuss von Steuererleichterungen zu kom­men, bzw. genau­er for­mu­liert: Keine zusätz­li­chen Steuern zah­len zu müssen.

Einzelpersonen fül­len das Formular am bes­ten so aus:

  1. In der Steuer-​Bibliothek im Abschnitt „Personen mit Wohnsitz in Ländern mit Besteuerungsabkommen“ (dar­un­ter fällt auch Deutschland) den Link „Online W‑8 BEN Formular“ anklicken.
  2. Bei 1. (Name der natür­li­chen Person) den Namen des ange­mel­de­ten Fotografen eingeben.
  3. Bei 2. (Gründungsland der Gesellschaft) nur „N/​A“ ein­tra­gen. Das steht für „not appli­ca­ble“ und bedeu­tet „nicht zutref­fend“, da Einzelpersonen ja kei­ne Gesellschaften gründen.
  4. Bei 3. (Typ der Nutzungsberechtigten) „Einzelperson“ anklicken.
  5. Bei 4. die beim Meldeamt hin­ter­leg­te Wohnadresse ange­ben. Nummer steht für Hausnummer, die Felder „Wohnung“ und „Landkreis“ kön­nen ggf. frei gelas­sen werden.
  6. Bei 9.a (haupt­an­säs­sig in) aus der Liste „Deutschland“ wählen
  7. Den Rest alles frei lassen.
  8. Auf „Vorschau“ klicken
  9. Im neu­en Fenster bei „Unterschrift“ den Namen ein­ge­ben (muss iden­tisch mit dem bei Schritt 2 sein.
  10. Auf „Absenden“ klicken.

Ich wei­se aus­drück­lich dar­auf hin, dass alle mei­ne Angaben ohne Gewähr sind und jeder im Einzelfall selbst für sei­ne Angaben ver­ant­wort­lich ist.

Hilfe gibt es zum Beispiel im Steuer-​Thread des Fotolia-​Forums oder – kom­pli­zier­ter – auf der offi­zi­el­len Hilfe-​Seite der us-​amerikanischen Steuerbehörde IRS.

Update 06.01.2010: Hier gibt es neue Infos zur Besteuerung bei Fotolia.

Stockfotografie-​News 2009-07-24

Na, habt ihr sie ver­misst? Letzte Woche war ich in Berlin arbei­ten und fei­ern, des­we­gen fie­len die News mal aus. Dafür heu­te wie­der frisch aus ver­schie­de­nen Quellen für Euch zusammengezapft.

  • Nach der Aufregung um Steuerzahlungen bei der Microstock-​Bildagentur Shutterstock lich­tet die Firma die Verwirrung etwas, indem sie ein Online-​Tax Center ein­ge­rich­tet hat.  Morgen wer­de ich einen aus­führ­li­che­ren Artikel schrei­ben, wie die erfor­der­li­chen Anträge am bes­ten aus­ge­füllt werden.
  • Die Food-​Bildagentur Stockfood bie­tet jetzt auch Videos an. Zu Anfang sind ca. 1200 Clips ver­füg­bar mit Preisen von 39 Euro (Online) bis 299 Euro (HD).
  • Zu einem ähn­li­chen Thema: Interview mit dem Shutterstock-​CEO Adam Riggs über Stockvideos.
  • Die alt­ein­ge­ses­se­ne fran­zö­si­sche Bildagentur Gamma (Eyedea) wird zum 28.7.2009 geschlos­sen.

Wenn ihr noch News habt, hin­ter­lasst sie ein­fach in den Kommentaren.

Shutterstock verlangt Steuerformulare

Seit letz­ter Woche gibt es bei den Fotografen der Microstock-​Bildagentur Shutterstock gro­ße Aufregung.

Grund ist eine Email an alle Fotografen, die nicht aus den USA stam­men, dass die obers­te Steuerbehörde der USA, der Internal Revenue Service (IRS), ab sofort einen Nachweis ver­langt, damit die Bildagentur kei­ne Steuern an die Behörde abfüh­ren muss. Aber wie Behörden so sind, wird es ab hier furcht­bar kompliziert.

Wir kon­zen­trie­ren uns vor allem auf die Details, die für deut­sche Fotografen bei Shutterstock wich­tig sind.

Die USA und Deutschland haben einen Vertrag zur Einkommenssteuer geschlos­sen, der es ermög­licht, dass Shutterstock kei­ne 30% Steuern an die IRS abfüh­ren muss.

Um das mög­lich zu machen, muss jedoch ein Formular aus­ge­füllt wer­den mit dem lan­gen Namen  „U.S. Internal Revenue Service (IRS) Form W‑8BEN, Certificate of Foreign Status of Beneficial Owner for United States Tax Withholding“ oder kurz „W‑8BEN“ genannt.

Um die­ses kor­rekt aus­zu­fül­len, wird wie­der­um eine Art US-​Steuernummer benö­tigt, die soge­nann­te „U.S. Individual Taxpayer Identification Number“, kurz ITIN.

Jetzt wird es schwierig:
Um die­se Nummer zu erhal­ten, muss das Formular „Application for IRS Individual Taxpayer Identification Number“ aus­ge­füllt und per Post ein­ge­schickt werden.

Dazu wird unter ande­rem ent­we­der eine beglau­big­te Kopie des Reisepasses oder min­des­tens zwei ande­re beglau­big­te Kopien von Ausweis, Führerschein oder Geburtsurkunde benötigt.

Eine genaue Anleitung in deutsch, wie das Formular aus­ge­füllt wer­den muss, gibt es hier in einem deut­schen Thread des Shutterstock-Forums.

Das Problem ist jedoch, dass den Fotografen bis­her nur eine Email von Shutterstock vor­liegt. Die IRS ver­langt jedoch einen Brief des Unternehmens (inklu­si­ve Briefkopf und Unterschrift). Shutterstock behaup­tet zwar zur Zeit, dass es aus­rei­che, die Email aus­zu­dru­cken und mit­zu­schi­cken, aber von vie­len ande­ren Stellen, u.A. US-​Konsulaten, wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass eine Mail nicht die Anforderungen erfülle.

Eine wei­te­re offe­ne Frage ist, wel­che deut­sche Steuernummer in dem Forumular ste­hen soll: Die „nor­ma­le“ Steuernummer (die, mit dem Zahlencode des zustän­di­gen Finanzamts vor­ne), die Umsatzsteuer-​ID oder die neu zuge­teil­te „per­sön­li­che Identifikationsnummer“, wel­che das Bundesamt letz­tes Jahr her­aus­ge­ge­ben hat?

Was pas­siert, wenn das W‑8BEN nicht aus­ge­füllt wird?
Shutterstock behält dann 30% der Einnahmen des Fotografen ein, die aus Verkäufen an US-​Kunden stam­men und lei­tet die­se an die IRS wei­ter. Wenn das W8BEN aus­ge­füllt wird, über­weist Shutterstock wie gewohnt die kom­plet­ten Einnahmen des Fotografen.

Um obi­ge Fragen zu klä­ren, habe ich eine Anfrage an Shutterstock gestar­tet, bis­lang jedoch noch kei­ne Antwort erhal­ten. Wenn ich mehr Informationen habe, wer­de ich sie hier veröffentlichen.

Bisher gibt es im Shutterstock-​Forum eine offi­zi­el­le FAQ, die jedoch wich­ti­ge Fragen noch nicht beantwortet.

Im Forum wur­de außer­dem ein eige­ner Bereich nur für die Steuer-​Fragen ein­ge­rich­tet und es exis­tie­ren vie­le Posts mit Informationen zu bestimm­ten Ländern und in ver­schie­de­nen Sprachen.

Noch ein for­ma­ler Hinweis am Ende: Diese Angaben sind alle ohne Gewähr, ich bin kein Steuerberater und habe nichts in die­ser Richtung studiert.

UPDATE 02.06.2009 – 10 Uhr:
Mir wur­de soeben von Shutterstock bestä­tigt, dass in Deutschland die Email als Nachweis nicht aus­reicht. Es wird des­halb gebe­ten, den ITIN-​Antrag noch nicht abzu­schi­cken. An einer Lösung wird gearbeitet.