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Neues Keyword-​Trends-​Tool bei Shutterstock

Viele Bildagenturen über­bie­ten sich mit Aktionen zur Kundengewinnung: 10% Rabatt hier, 20% da, dort ein Amazon-​Gutschein ab einer Mindestbestellmenge, hier die Verlosung einer Reise oder eines iPad.

Für die Fotografen haben die Bildagenturen nur sel­ten guten Nachrichten parat, eher scho­cken sie mit Honorarkürzungen oder Ablehnungsorgien. Eine posi­ti­ve Ausnahme ist Shutterstock. Vor eini­gen Wochen schenk­ten sie den Fotografen die Testversion eines Tools, mit dem die­se sehen kön­nen, wel­che Suchbegriffe am häu­figs­ten zum Verkauf eines Bildes führten.

Gestern gab Shutterstock ein wei­te­res hilf­rei­ches Keyword-​Analyse-​Tool namens „Keywords Trends“ in der Testphase frei. Das besteht aus zwei Teilen.

Einerseits gibt es eine Diagramm-​Ansicht, bei der Fotografen die Häufigkeit von ver­wen­de­ten Suchbegriffen im Zeitverlauf ver­glei­chen kön­nen. Das ist zum Beispiel hilf­reich, um raus­zu­fin­den, wann genau es sich lohnt, sai­so­na­le Fotos zum Thema Weihnachten, Ostern, Thanksgiving oder Neujahr hoch­zu­la­den. Weihnachtsbilder wer­den zum Beispiel ab Mitte August ver­stärkt gesucht, die Kurve steigt steil an und Ende November nimmt sie eben­so steil wie­der ab.


Eine wei­te­re Möglichkeit der Nutzung ist der Vergleich ver­schie­de­ner Themengebiete. Hier zum Beispiel die Ansicht, wel­che Ethnien am meis­ten gesucht werden:

Nach Asiaten wird etwas mehr gesucht als nach Afrikanern. Interessant auch, dass der Begriff „cau­ca­si­an“ für „wei­ße“ Menschen ganz unten ran­giert, ver­mut­lich, weil die Bildsucher stan­dard­mä­ßig davon aus­ge­hen, wei­ße Menschen ange­zeigt zu bekommen.

Andere Nutzungsmöglichkeiten wären der Vergleich der gefrag­tes­ten Hunderassen (Labrador Retriever), der am häu­figs­ten gesuch­ten Farbe (grün) oder der Vergleich von Synonymen, um zu sehen, wel­che von Bildkäufern am meis­ten genutzt werden.

Der zwei­te Teil des Tools ist eine Anzeige der Suchbegriffe, die der Fotograf am meis­ten für sei­ne Bilder ver­wen­det (Common) und eine Anzeige, mit wel­chen Begriffen Bildkäufer die Fotos des Fotografen am häu­figs­ten kaufen(Most Downloaded).

Bei einem Fotografen, der per­fekt in der Verschlagwortung und Motivwahl ist, wür­den idea­ler­wei­se bei­de Anzeigen iden­tisch aus­se­hen. Wer häu­fig Wörter als Suchbegriffe benutzt, die von den Kunden nicht gebraucht wer­den, soll­te sei­ne Verschlagwortung über­den­ken. Auch ich habe sofort eini­ge sehr nütz­li­che Anregungen sehen kön­nen. Zum Beispiel ver­schlag­wor­te ich zu häu­fig mit „Gesicht“ (face), was Käufer kaum benutzen.

Hinweis: Zur Zeit wer­den nur die Suchanfragen ab Januar 2011 kom­plett aus­ge­wer­tet. Suchanfragen von 2010 flos­sen bis­her nur zum Teil in die Anzeige ein, was die Ergebnisse vor 2011 sehr schwan­ken lässt, vor allem bei weni­ger gebräuch­li­chen Wörtern. Im Laufe der Zeit wird die Anzeige jedoch immer genau­er, je mehr Daten ver­wen­det werden.

Ein ähn­li­ches Tool namens „Picniche“ gibt es schon seit eini­ger Zeit von Rob Davis, mit dem Unterschied, dass die­ses das Verhältnis zwi­schen ange­bo­te­nen und ver­kauf­ten Dateien mit bestimm­ten Suchbegriffen analysiert.

Was sagt ihr zu dem „Keyword Trends“-Tool? Was für Schlussfolgerungen könnt ihr dar­aus ziehen?

Drei Jahre Microstock – Meine Umsätze und Erfahrungen

Seit ins­ge­samt drei Jahren ver­kau­fe ich mitt­ler­wei­le Fotos im Microstock-Bereich. Darüber habe ich nach einem Jahr und nach zwei Jahren schon einen Rückblick geschrieben.

Auch dies­mal will ich wie­der aus­wer­ten, wie sich mein Portfolio und mei­ne Umsätze ent­wi­ckelt haben. Wie die letz­ten Male auch wer­de ich bei mei­nem drit­ten Rückblick nur über die fünf füh­ren­den Microstock-​Agenturen berich­ten, also istock­pho­to*, Fotolia*, Shutterstock*, Dreamstime* und 123rf*. Als Ausgangswerte zäh­le ich die letz­ten zwölf Monate von Mai 2010 bis Juni 2011.

Portfolio-​Größe

Wie vie­le Bilder habe ich bei wel­cher Agentur online? Hier die Bildagenturen sor­tiert nach Portfolio-​Größe. Die Zahlen in Klammern sind die Werte von Mitte 2010, gefolgt von Mitte 2009.

  • Fotolia: knapp 4900 Dateien (2950 /​ 850)
  • 123rf: 3900 Dateien (2200 /​ 600)
  • Dreamstime: 3800 Dateien (2100 /​ 550)
  • Shutterstock: knapp 3800 Dateien (2000 /​ 650)
  • istock­pho­to: knapp 1350 Dateien (1100 /​ 500)

Durchschnitt: 3350 Bilder pro Agentur

Die glei­che Anzeige als Grafik zeigt, dass die Kurve nach einem schlep­pen­den Start im ers­ten Jahr gera­de nach oben geht. Nur istock­pho­to flacht deut­lich ab, weil ich die Agentur seit November 2010 wegen des nied­ri­gen Fotgorafenhonorars nicht mehr belie­fe­re. Als umsatz­stärks­te Agentur bekommt Fotolia von mir manch­mal exklu­si­ve Fotos, was sich in einem Vorsprung von ca. 1000 Bildern bemerk­bar macht. Die Annahmequoten sind im Vergleich zum Vorjahr fast gleich geblie­ben, bei Interesse des­halb bit­te dort nachlesen.

Umsätze

Kommen wir zum Punkt, der die meis­ten inter­es­siert. Wie viel ver­dient man mit die­ser Menge an Fotos? Ganz ordentlich:

In den letz­ten 12 Monaten habe ich pro Monat durch­schnitt­lich fol­gen­des ver­dient, sor­tiert nach Höhe der Einnahmen. Die Einnahmen habe ich für eine bes­se­re Vergleichbarkeit in Euro umge­rech­net. In Klammern dahin­ter der durch­schnitt­li­che Monatsverdienst des Jahres davor:

  • Fotolia: 2275 Euro pro Monat (908 Euro)
  • Shutterstock: 828 Euro pro Monat (354 Euro)
  • Dreamstime: 227 Euro pro Monat (93 Euro)
  • istock­pho­to: 164 Euro pro Monat (156 Euro)
  • 123rf: 88 Euro pro Monat (35 Euro)

Durchschnittliche Einnahmen pro Monat: 3582 Euro (im Vorjahr pro Monat: 1546 Euro)

Auch die­se Zahlen habe ich hübsch gra­fisch für euch auf­be­rei­tet. Es sind zwei Dinge bemer­kens­wert. Zum einen sind die Einnahmen bei allen Bildagenturen um mehr als das Doppelte gestie­gen, obwohl mein Portfolio nur um ca. ein Drittel gewach­sen ist. Das kann ent­we­der bedeu­ten, dass es immer noch genug neue Kunden gibt, die Microstock-​Agenturen für sich ent­de­cken oder die Belohnungssysteme der Bildagenturen für Fotografen mit mehr Verkäufen wir­ken sich wirk­lich so direkt auf die Einnahmen aus. Je mehr Verkäufe ein Fotograf erzielt, des­to höher steigt er im Ranking und par­al­lel dazu sei­ne Honorarbeteiligung. Leider bin ich bei Shutterstock schon an der obers­ten Grenze ange­langt, ich darf dem­nach im nächs­ten Jahr nur eine gerin­ge Steigerung erwarten.

Der zwei­te bemer­kens­wer­te Umstand ist, dass mei­ne Einnahmen bei istock­pho­to immer noch sehens­wert sind und vor allem nach einem Einbruch zum Jahresende hin wie­der auf das Vorjahresniveau ange­stie­gen sind – ohne fri­sche Bilder im Portfolio:

Anreize
Die ver­schie­de­nen Bildagenturen haben unter­schied­li­che Systeme, um Fotografen zu moti­vie­ren und erfolg­rei­che Teilnehmer zu belohnen.

Bei istock­pho­to gibt es ein Ranking-​System, gestaf­felt nach Downloads. Je mehr Verkäufe ein Fotograf hat, des­to höher steigt er im Rang. Das wie­der­um erlaubt den Fotografen, mehr Bilder pro Woche hoch­zu­la­den. Nach dem zwei­ten Jahr hat­te ich den “Silber”-Status erreicht. Dann jedoch hat istock­pho­to ihr Ranking-​System auf ein „Redeemed Credit“-System umge­stellt, was für die meis­ten nicht-​exklusiven Fotografen eine Honorarkürzung dar­stell­te. Nach die­sem System wür­de ich nie mehr als 16% erhal­ten statt wie bis­her 20%.

Fotolia staf­felt das Ranking eben­falls nach Downloads. Mit jeder Ranking-​Stufe gibt es mehr Geld beim Verkauf und der Fotograf kann auf Wunsch höhe­re Verkaufspreise ein­stel­len. Kurz nach Ende des zwei­ten Jahres hat­te ich den “Gold”-Status err­reicht, jedoch wur­den im Januar die Honorare gesenkt, was für mich wie­der 31% des Verkaufspreises bedeu­te­te. Vor paar Wochen jedoch stieg ich in den Smaragd-​Rang auf und erhal­te damit 37%.

Das Anreiz-​System bei Shutterstock ist anders. Anfangs bringt jedes ver­kauf­te Foto dem Fotografen 0,25 US-​Dollar. Wer mehr als 500 US-​Dollar ein­ge­nom­men hat, bekommt danach pro Verkauf 0,33 USD, bei mehr als 3000 USD Umsatz dann 0,36 USD pro Verkauf. Nach ins­ge­samt 10.000 USD Verkaufserlösen bekommt man 0,38 USD pro Verkauf. Diese Hürde habe ich schon Ende 2010 genom­men und ver­har­re hier auf hohem Niveau.

Noch einen ande­ren, sehr sym­pa­thi­schen, Weg geht Dreamstime. Je häu­fi­ger ein Foto ver­kauft wur­de, des­to teu­rer wird es. Mittlerweile habe ich fünf Fotos im vier­ten Level und 83 Bilder im drit­ten Level. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hat­te ich kei­ne Bilder im vier­ten und nur 17 im drit­ten Level.

123rf hat mei­nes Wissens nach kein Anreiz-​und Belohnungsystem.

Ziele
Letztes  Jahr hat­te ich mir Ziele gesetzt, die ich bis heu­te errei­chen woll­te. Ich woll­te bei jeder Agentur min­des­tens 3000 Bilder, bei istock­pho­to 2000 Bilder online haben. Bis auf istock habe ich das deut­lich über­trof­fen. Bei den Agenturen Fotolia und Shutterstock, die auch Videos anneh­men, woll­te ich min­des­tens 150 Videos online haben. Das Ziel habe ich lei­der knapp ver­fehlt. Außerdem woll­te ich pro Monat über 2000 Euro Umsatz mit allen fünf Agenturen erzie­len, auch das habe ich locker erreicht. Letzte Ranking-​Stufe bei Shutterstock? Geschafft. Smaragd bei Fotolia? Geschafft. Bei Dreamstime 10 Bilder im vier­ten Level und 50 im drit­ten? Nicht ganz geschafft.

Jetzt ist es Zeit für neue Ziele: Bei den vier aktiv belie­fer­ten Agenturen will ich nach einem Jahr 5500 Dateien online haben, bei Fotolia 7000. Pro Monat will ich im nächs­ten Jahr min­des­tens 5000 Euro pro Monat mit den genann­ten Agenturen ver­die­nen. Die nächs­te Ranking-​Stufe Saphir wer­de ich bei Fotolia in einem Jahr sicher nicht errei­chen. Aber 60.000 Ranking-​Punkte soll­ten schon drin sein.

Mitmachen
Wer jetzt Lust bekom­men hat, sein eige­nes Experiment zu wagen, kann sich über fol­gen­de Affiliate-​Links bei den Bildagenturen anmelden:

Wie sehen Eure Ergebnisse im Microstock-​Bereich aus? Wie habt ihr Euch im letz­ten Jahr verbessert?

Wenn Euch die­ser Artikel gefal­len hat, freue ich mich über einen Klick auf den Flattr-​Button unter die­sem Text.

* = Affiliate-​Link (Ich erhal­te eine klei­ne Provision, ihr habt kei­ne Nachteile dadurch)

Zwei Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Neben Fotos ver­kau­fe ich seit einer Weile auch Footage. Footage sind kur­ze Video-​Clips, die genau wie Bilder über Agenturen ver­kauft wer­den kön­nen. Meine ers­ten Videos mei­ner Canon 5D Mark II habe ich im Mai 2009 hoch­ge­la­den. Mittlerweile sind ca. zwei Jahre ver­gan­gen und ich will eine ers­te Bilanz ziehen.


Wie viel habe ich ver­dient, hat es sich gelohnt, was habe ich gelernt?

Zur Zeit belie­fe­re ich aktiv sechs Video-​Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas* und Clipdealer*. Bis vor zehn Monaten hat­te ich auch noch istock­pho­to* belie­fert, bis dort die Umsatzbeteiligung auf 15% gekürzt wur­de. Einige the­ma­tisch pas­sen­de Videos habe ich auch bei Stockfood.

Portfolio-​Größe

Bei den genann­ten sechs Agenturen habe ich mitt­ler­wei­le so vie­le Videos online, sor­tiert nach Menge:

Pond5: 122 (Annahmequote: 100%)
ClipCanvas: 120 (Annahmequote: 100%)
Clipdealer: 109 (Annahmequote: 90%)
Shutterstock: 97 (Annahmequote: 81%)
Fotolia: 83 (Annahmequote: 70%)
Revostock: 69 (Annahmequote: 96%)
istock­pho­to: 35 (Annahmequote: 75%)
Stockfood: 9 (Annahmequote: 100%)

Wie ihr sehen könnt, habe ich in zwei Jahren ca. 120 Motive erstellt. Das ist rela­tiv wenig und gut ein Drittel habe ich auch erst in den letz­ten Monaten gefilmt, nach­dem ich vor­her vie­le Fehler gemacht hat­te, aus denen ich ler­nen konn­te. Zu Revostock habe ich erst seit paar Wochen nach­träg­lich mein Material hoch­ge­la­den und viel ist noch in der Warteschlange, wes­halb die Zahlen hier sehr nied­rig sind. Die Annahmequoten sind rela­tiv hoch, gemes­sen dar­an, dass mei­ne ers­ten Videos noch kei­ne per­fek­te Qualität hat­ten. Hier habe ich das Glück, dass der Markt noch jung ist und vie­le Agenturen selbst noch nicht genau wis­sen, was sich gut ver­kau­fen könn­te und des­halb lie­ber etwas mehr als zuwe­nig annehmen.

Motive

Ursprünglich war mein Plan gewe­sen, die Motive als Video umzu­set­zen, die sich bei mir als Fotos am bes­ten ver­kau­fen: Schöne, glück­li­che Menschen. Bisher habe ich von 120 Videos nur ca. ein Drittel mit Personen. Das liegt vor allem dar­an, dass es zum Üben ein­fa­cher war, Naturaufnahmen oder Objekte zu fil­men, ohne sich um Regieanweisungen für das Model küm­mern zu müs­sen. Außerdem habe ich erst seit eini­gen Monaten Dauerlicht, ohne das die Ausleuchtung im Studio zu schwie­rig wäre.

Auch die Nachbearbeitung der Videos erfor­der­te eini­ges an Übung, um nach­träg­lich Weißabgleich oder Sättigung zu kor­ri­gie­ren und klei­ne Bildfehler aus­zu­bes­sern. Die Codierung der Videos in ein mög­lichst geeig­ne­tes Format für die Agenturen kos­te­te mich auch vie­le Versuche und erst vor ca. zwei Monaten habe ich end­lich zufrie­den­stel­len­de Einstellungen fin­den können.

Verkäufe und Umsätze

Wie ver­kau­fen die Agenturen nun? Hier mei­ne Liste, sor­tiert nach Umsatz:

Pond5: 9 Verkäufe, 225 $ Umsatz (RPD 25 $)
Fotolia: 18 Verkäufe, 110 Euro (RPD 6,11 Euro)
Shutterstock: 5 Verkäufe, 49,25 $ Umsatz (RPD 9,85 $)
istock­pho­to: 4 Verkäufe, 35,30 $ Umsatz (RPD: 8,83 $)
ClipCanvas: 1 Verkauf, 24,50 $ Umsatz (RPD 24,50 $)
Clipdealer: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Revostock: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher
Stockfood: 0 Verkäufe, kein Umsatz bisher

Gesamte Verkäufe: 37, Gesamtumsatz: ca. 411 US-​Dollar, Durchschnitt-​RPD: 11,10 $

411 Dollar? Wenn man die nack­ten Zahlen nüch­tern betrach­tet, könn­te man glatt den Glauben an den Footage-​Markt ver­lie­ren. Angesichts der Tatsache, dass ich über 1000 Euro Investitionskosten hat­te (Stativ, Videoneiger, LED-​Dauerlicht, LitePanels-​Dauerlicht, Hedler-​Dauerlicht, Software) und noch mehr dazu­kom­men muss, um bes­se­re Videos zu machen, ist es bis­lang ein­deu­tig ein Minusgeschäft. Hier erhof­fe ich mir durch mein neu­es People-​Material ein­deu­tig mehr. Für den Gesamtumsatz habe ich übri­gens die Euro-​Angaben von Fotolia in Dollar umge­rech­net, um eine Summe bil­den zu können.

Der nied­ri­ge RPD (Revenue per Download) bei Fotolia liegt vor allem an den dort mög­li­chen güns­ti­gen Abo-​Downloads für Videos, was vie­le Videofilmer davon abhält, dort Material hoch­zu­la­den. trotz­dem (oder viel­leicht genau des­halb), konn­te Fotolia deut­lich mehr abso­lu­te Verkäufe und auch Umsatz erzie­len als ande­re Agenturen, bei denen ich teil­wei­se deut­lich weni­ger Videos im Angebot habe.

Bei Revostock und Clipcanvas bin ich erst seit kur­zem, wes­halb die Videos dort kaum Zeit hat­ten, Verkäufe zu gene­rie­ren. Die feh­len­den Verkäufe bei Clipdealer irri­tie­ren mich immer. Ich kann nur ver­mu­ten, wor­an das liegt: Ich ver­schlag­wor­te mei­ne Videos nur in eng­lisch und die Suchbegriffe wer­den von Clipdealer ins Deutsche über­setzt. Vielleicht sit­zen die meis­ten Käufer in Deutschland und fin­den durch eine holp­ri­ge Übersetzung mei­ne Videos nicht.

Die Zukunft

Die ers­ten Ergebnisse sind sehr ernüch­ternd, aber mei­ne Anfangsinvestitionen sind getä­tigt und die gröbs­ten Fehler habe ich began­gen und kann sie nun ver­mei­den. Deshalb wer­de ich min­des­tens ein Jahr flei­ßig wei­ter Videos hoch­la­den. Ich hof­fe, dass ich in einem Jahr von 120 Videos auf min­des­tens 300 kom­me. Mal sehen, wie sich das dann auf die Downloads auswirkt.

* Affiliate-​Link

Shutterstock verrät endlich die Suchbegriffe der Bildkäufer

Jedes Mal, wenn ich mit einer Bildagentur rede und wir über Verbesserungsvorschläge reden, wün­sche ich mir, dass die Agentur den Fotografen zeigt, wel­che Suchbegriffe ein Bildkäufer benutzt hat, um ein Foto zu fin­den. Dass es tech­nisch mög­lich ist, beweist seit lan­gem Dreamstime*.

Nun – end­lich – führt auch Shutterstock die­se Funktion ein. Ja, wirk­lich, ab sofort kön­nen Fotografen sehen, durch wel­che Keywords ihre Bilder am meis­ten ver­kauft wurden.

Bislang ist die­se Funktion etwas ver­steckt. Ihr fin­det sie, wenn ihr in Eurem Fotografen-​Account rechts auf das schwar­ze „Shutterstock Darkroom“-Logo klickt und dort auf „Image Gallery Stats“ (oder ihr benutzt mei­nen Link). Dort wer­den dann zu jedem Bild in Eurem Portfolio die fünf meist­be­nutz­ten Suchbegriffe ange­zeigt, wegen denen Euer Bild ver­kauft wur­de. Wenn ihr dar­un­ter auf „Show all key­words“ klickt, erscheint eine Liste mit allen Suchbegriffen, abstei­gend nach Häufigkeit sortiert.

Am Beispiel oben seht ihr zum Beispiel, dass das Bild vor allem wegen der Seitenansicht (pro­fi­le, side view) gekauft wur­de. Interessant ist auch, dass das fälsch­li­cher­wei­se benutz­te Keyword „men“ (Mehrzahl von Mann) kei­nen stört und auch zu Verkäufen führ­te. Ich ver­mu­te aber, dass die Suchbegriffe erst seit kur­zem gezählt wer­den, denn auch bei mei­nen Bestsellern wer­den nicht mal die Hälfte der Suchbegriffe ange­zeigt. Da Shutterstock sehr viel ver­kauft, wer­den die­se Statistiken sicher erst in paar Wochen aus­sa­ge­kräf­ti­ger, wenn die Datenbasis groß genug gewor­den ist. Diskutiert wer­den kann über die Funktion hier im Shutterstock-Forum.

Was haben Fotografen von die­ser Anzeige? Viel!

Fotografen kön­nen nun sehen, wel­che Suchbegriffe am erfolg­ver­spre­chends­ten sind. Das sind nicht immer die, die ich selbst ver­mu­te. Eine ande­re Erkenntnis ist auch, dass die ganz offen­sicht­lichs­ten Suchbegriffe am meis­ten zum Verkauf füh­ren. Zuviel „Kreativität“ bei der Vergabe von Suchbegriffen ist nicht immer hilf­reich und kann sogar kon­tra­pro­duk­tiv wir­ken. Dazu kommt in den nächs­ten Wochen ein gan­zer Blog-Artikel.

Trotz mei­ner Euphorie über die end­lich sicht­ba­ren Käufer-​Suchbegriffe kann die Funktion eins nicht: Sie ver­rät lei­der nicht, wel­che feh­len­den Suchbegriffe zu mehr Verkäufen geführt hät­ten. Das geht nur manch­mal indi­rekt, wenn Fotografen sehen, dass eini­ge Fotos einer Serie sich bes­ser als ande­re aus der glei­chen Serie ver­kau­fen, weil dort Suchbegriffe dabei sind, die den ande­ren Bildern feh­len. Die könn­ten dann ergänzt wer­den (wenn es vom Motiv passt), um mehr Verkäufe zu erzielen.

Deshalb ist die­se Funktion für Fotografen bares Geld wert und ich wün­sche mir wei­ter­hin, dass ande­re Bildagenturen da schnell nach­zie­hen werden.

Ich bin gespannt: Was sind Eure ers­ten Erkenntnisse bei der Auswertung? Ändert ihr Eure Verschlagwortung?

* Affiliate

Teil 11: Fotos von Bildagenturen in BRAVO, baby & co, TV direkt, mein EigenHeim, Das Beste für die Frau

Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gele­sen hat, kann nach dem Foto wei­ter­le­sen, ansons­ten emp­feh­le ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.


Zeitschrift: BRAVO
Untertitel: (kei­ner)
Ausgabe: 8/​2011
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 1,40 Euro
Zeitschriftenthema: Musik, Celebrity, Stars
Größe der Bildredaktion: Vier Personen (Photo Director: Christina Bigl)
Verlag: Bauer Verlag

Trotz ste­tig sin­ken­der Auflagenzahlen ist die BRAVO wei­ter­hin das auf­la­gen­stärks­te Jugendmagazin in Deutschland (wenn die Gratis-​Zeitung Spiesser nicht gezählt wird). Wenn ich das Heft heu­te so durch­blät­te­re, kann ich selbst nicht mehr ver­ste­hen, war­um ich frü­her andäch­tig Artikel aus­ge­schnit­ten und abhef­tet habe. Aber wen­den wir uns vom Inhalt den Fotos zu. Im Heft fin­den sich 142 Fotos von 26 Bildagenturen. Da sich die Zeitschrift vor allem mit Stars (bzw. sol­chen, die sich dafür hal­ten) beschäf­tigt, sind die meis­ten Bildagenturen im Celebrity- und News-​Bereich tätig. Die Fotolia-​Käufe waren meist Illustrationen für Hintergründe.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:
Getty Images: 33
Wireimage: 27
FilmMagic.com: 12
Action Press: 9
Splash News: 8
AP: 5
Bulls Press: 5
dpa: 5
foto­lia: 5
InterTopics: 4
Reflex: 4
Corbis: 3
DDP: 3
Sipa Press: 3
Wenn: 3
Mauritius: 2
NPG.com: 2
Abaca: 1
Bildmaschine: 1
Brauer Photos: 1
Face To Face: 1
Fotex: 1
Insight Celebtrity: 1
Planet Photos: 1
Public Address Presse AG: 1

Bemerkungen:
Eine schlech­te Sitte, die lei­der immer wei­ter zunimmt, ist die unge­naue Angabe von Bildcredits. Wenn zum Beispiel sie­ben Fotos auf einer Seite sind und ein­fach am Seitenrand drei Agenturen genannt wer­den, ist es lei­der unklar, wel­che Agentur wie vie­le Fotos bei­gesteu­ert hat, ganz abge­se­hen davon, wel­che Agentur wel­ches Foto gelie­fert hat. Bei eini­gen Agenturen wie Getty und Wireimage wer­den auch die Fotografennamen genannt, ver­mut­lich weil die sonst schnell abmah­nen wür­den. Die Bravo nutzt auch vie­le eige­ne Fotos. Die Poster in der Heftmitte waren jedoch aus­schließ­lich Werbefotos von Unterhaltungsfirmen (z.B. Universal oder Warner). Die Bildcredits „AP“, „AP Images“ und „AP Photo“ habe ich bei mei­ner Zählung unter „AP“ zusammengefasst.

Zeitschrift: baby & co
Untertitel: Die Elternzeitschrift
Ausgabe: 3/​2011
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 1,95 Euro
Zeitschriftenthema: Kinder, Familie
Größe der Bildredaktion: Vier Personen (Leitung: Christoph von Herrath)
Verlag: Family Media GmbH & Co. KG

Erstaunlich, dass bei nur 30 Fotos von 9 Bildagenturen im Heft die Bildredaktion genau­so stark besetzt ist wie bei der BRAVO. Dafür gibt es auch vie­le eige­ne Fotos, für die ger­ne mal der Nachwuchs der Mitarbeiter her­hal­ten muss. Die Mehrzahl der benutz­ten Agenturen sind die bekann­tes­ten Macrostock-​Agenturen, die meis­ten Fotos lie­fer­ten jedoch zwei Microstock-Agenturen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:
istock­pho­to: 10
foto­lia: 4
F1 Online: 4
Getty Images: 3
Mauritius: 3
Jupiterimages: 3
Corbis: 1
fan­cy: 1
Masterfile: 1

Bemerkungen:
Eine genaue Zuordnung, wel­ches Bild aus wel­cher Agentur kommt, ist auch hier nicht mög­lich, dafür sind immer­hin die Mengenangaben bes­ser nach­voll­zieh­bar, im Format „Fotos: Agentur A, Agentur B (4), Agentur C (2)“.

Zeitschrift: TV direkt
Untertitel: 14 Tage vol­les Programm
Ausgabe: 5/​2011
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
Preis: 1,00 Euro
Zeitschriftenthema: Fernsehen, Celebrity
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen (Leitung: Anna Reuter)
Verlag: Gong Verlag GmbH

Die Fernsehzeitschrift TV Direkt ist (neben der TV 14) einer der weni­gen TV-​Magazine mit einer posi­ti­ven Auflagenentwicklung. Bei den bil­li­gen Heften wird unter ande­rem an den „Zusatzstories“ gespart, die um den Programmteil her­um ver­teilt sind. Deswegen sind auch nur 40 Fotos von 19 Bildagenturen im Heft ver­teilt. Die gan­zen Screenshots der erwähn­ten aktu­el­len Filme wur­den nicht mit­ge­zählt. Bis auf Fotolia liest sich die Liste der Bildagenturen sehr „klas­sisch“ und wäre vor zehn Jahren kaum anders gewesen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:
Getty Images: 5
foto­lia: 4
Imago: 4
Stockfood: 4
Action Press: 3
InterTopics: 3
DDP: 3
Corbis: 2
Cinetext: 2
Mauritius: 1
Splash News: 1
AP: 1
dpa: 1
Insight Celebtrity: 1
Bildagentur Huber: 1
Biosphoto: 1
Icon International: 1
Interfoto: 1
Schapowalow: 1

Bemerkungen:
Im Heft gab es kein ein­zi­ges eige­nes Foto, die genutz­ten Fotos zei­gen fast aus­schließ­lich Prominente. Eine genaue Zuordnung der Fotocredits zu den Bildern ist lei­der auch hier nicht möglich.

Zeitschrift: mein EigenHeim
Untertitel: Bauen Wohnen Leben
Ausgabe: 1/​2011
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Preis: 0,95 Euro
Zeitschriftenthema: Wohnen, Lifestyle, Ratgeber
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen
Verlag: J. Fink Verlag GmbH & Co. KG

Zwar kann die­se Zeitschrift auch abon­niert wer­den, aber die hohe Auflage von über 1,6 Millionen ergibt sich vor allem dar­aus, dass die Zeitschrift als Kundenzeitschrift von drei ver­schie­de­nen Bausparkassen benutzt wird, allem vor­an der Wüstenrot Bausparkasse. Der Mantelteil ist iden­tisch, nur ca. 20 Seiten in der Heftmitte sind bei jeder Bausparkasse unter­schied­lich. Insgesamt habe ich 33 Fotos von 11 Bildagenturen im Heft gezählt. Fast aus­nahms­los wur­den Microstock-​Agenturen genutzt, was sich mit ande­ren Kundenmagazinen deckt.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:
foto­lia: 16
Panthermedia: 6
Dreamstime: 3
Getty Images: 1
istock­pho­to: 1
Jupiterimages: 1
Picture Press: 1
Shutterstock: 1
123rf: 1
Zoonar: 1
Botanikfoto: 1

Bemerkungen:
In der heu­ti­gen Folge mei­ner Zeitschriftenanalyse gewinnt „mein EigenHeim“ ganz klar den Preis für die kor­rek­tes­ten Fotocredits. Die Fotocredits sind meist direkt neben dem jewei­li­gen Foto und fast immer mit Fotografen- und Agenturname. Sehr löb­lich! Eine eige­ne Bildredaktion scheint es dem Impressum nach nicht zu geben, ver­mut­lich erle­di­gen die bei­den Grafiker die­se Aufgabe gleich mit.

Zeitschrift: Das Beste für die Frau
Untertitel: (kei­ner)
Ausgabe: 3/​2011
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 0,70 Euro
Zeitschriftenthema: Prominente, Beauty, Mode, Ratgeber
Größe der Bildredaktion: unbekannt
Verlag: ConPart Verlag GmbH & Co. Zeitschriften KG

Was täten die­se gan­zen Billig-​Frauenzeitschriften nur ohne die güns­ti­gen bis kos­ten­lo­sen Bilderquellen? Vermutlich gäbe es sie nicht. Im Heft zähl­te ich 73 Fotos von 6 Bildagenturen. Ca. 34% der Fotos wur­den aus der kos­ten­lo­sen Bilderdatenbank Pixelio ver­wen­det, 26% aus der Microstock-​Agentur Fotolia. Die etwas teu­re­ren Bilder der dpa zei­gen vor allem die unver­meid­li­chen Prominenten. Auf dem Titel (sie­he Bild oben) ist übri­gens auch eins mei­ner Fotos zu sehen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:
Pixelio: 25
dpa: 24
foto­lia: 20
djd: 2
MEV: 1
Wedopress: 1

Bemerkungen:
Ärgerlich ist die Tatsache, dass die Zeitschrift es zwar schafft, bei den kos­ten­lo­sen Fotos von Pixelio immer den Fotografennamen anzu­ge­ben, bei Fotolia hin­ge­ben nicht, obwohl das in deren Nutzungsbedingungen eben­falls aus­drück­lich vor­ge­schrie­ben ist: „Bei Verwendungen von Bildern im redak­tio­nel­len Kontext und in Formaten, die über ein Impressum ver­fü­gen (Zeitungen, Magazine, Bücher, Websites etc.), muss die Urhebernennung und Quellenangabe erfol­gen.“ Vermutlich liegt es dar­an, dass Pixelio-​Nutzer als viel kla­ge­freu­di­ger bekannt sind, wenn sie für ihre Fotos schon kein Geld bekommen.
Für den Verbraucher schwer erkennt­lich ist auch der Einfluss von Firmen auf den Inhalt. Zum Beispiel waren die Rezept-​Strecken in Frauenzeitschriften frü­her eine Domäne der Agentur Stockfood, hier wer­den fast nur Food-​Fotos von Firmen wie Rama, Pfanni oder Melitta genom­men und – wer hät­te es gedacht – wie zufäl­lig tau­chen die Produkte die­ser Firmen dann in den Rezepten auf. Noch schwe­rer zu erken­nen ist der Einfluss von djd. Diese Firma hat sich dar­auf spe­zia­li­siert, Themen im redak­tio­nel­len Bereich der Medien so zu plat­zie­ren, dass die Verbraucher nicht ahnen, dass eigent­lich ein Firmeninteresse dahin­ter steckt, zum Beispiel, indem über güns­ti­gen Zahnersatz geschrie­ben wird und bestimm­te Hersteller als Bezugsquellen genannt werden.

Kurze Zusammenfassung:
Der Trend zu bil­li­ge­ren Fotos ist wei­ter­hin deut­lich zu erken­nen. Mittlerweile fin­det sich fast kei­ne Zeitschrift mehr, wel­che nicht wenigs­tens ein paar Fotos von Microstock-​Agenturen nutzt – wenn sie nicht gleich auf kos­ten­lo­ses Bildmaterial oder Gratis-​Fotos von PR-​Firmen zurück­grei­fen. Der Verbraucher pro­fi­tiert durch nied­ri­ge Zeitschriftenpreise, zahlt aber durch eine Vermischung von Werbung und redak­tio­nel­lem Inhalt.