Der Artikel berichtet ausgewogen über das Thema, umso erstaunter waren etliche Facebook-Nutzer, dass Facebook den Link zu diesem Artikel blockiert, weil er angeblich „gegen die Gemeinschaftsstandards“ verstoßen würde.
Selbst das deutlich weniger öffentliche Teilen des Links in Privatnachrichten ist nicht möglich:
Wer Facebook auf englisch nutzt, bekommt eine etwas detaillierte Fehlermeldung beim Versuch, den Link zu teilen. Andere Facebook-Nutzer sollen den Beitrag als „beleidigend“ gemeldet haben:
Meine Presse-Anfrage an Facebook mit der Bitte um Erklärung der Blockade blieb bis jetzt noch unbeantwortet (wird ggf. als Update nachgereicht).
Der Umgang mit Zensur ist sowohl Facebook auch Shutterstock selbst nicht fremd, da Shutterstock in China zahlreiche Suchbegriffe wie „Präsident Xi“, „Flagge Taiwans“, „Diktator“ und „Regenschirm“ sperrt, die dem chinesischen Präsidenten Xi unangenehm sein könnten.
Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit der Partnerschaft zwischen Facebook und Shutterstock, welche seit 2016 besteht? Seit Mai 2016 nutzt Facebook die Shutterstock-API, damit Kunden des Facebook Ad Manager Shutterstock-Bilder für ihre Werbeanzeigen nutzen können.
Stolz führt Shutterstock den Partner an erster Stelle bei ihren API-Nutzungen an:
Die Aktionen von Facebook zeigen, warum es weiterhin wichtig ist, die Kontrolle über seine Veröffentlichungen zu behalten und sich nicht ausschließlich in die Abhängigkeit einzelner privatwirtschaftlicher Firmen zu begeben.
Wer mehr zu den Protesten gegen die Honoraränderungen bei Shutterstock lesen will, findet neben dem eingangs erwähnten Artikel auch hier bei PetaPixel mehr Informationen.
Update 21.6.2020: Der Absatz über das blockierte Teilen der Pressemitteilung der SSC wurde entfernt, da er auf einem Mißverständnis beruhte.
Gestern abend erhielten alle Shutterstock-Lieferanten eine Email, in der die Bildagentur eine neue Honorarstruktur ab dem 1. Juni 2020 ankündigte.
Diese sieht wie folgt aus für Bilder (Fotos, Illustrationen, Vektoren):
Image Level
Verkaufte Lizenzen im Jahr
Auszahlungsrate
Level 1
weniger als 101
15%
Level 2
101 – 250
20%
Level 3
251 – 500
25%
Level 4
501 – 2,500
30%
Level 5
2,501 – 25,000
35%
Level 6
mehr als 25,000
40%
und so für Videos:
Image Level
Verkaufte Lizenzen im Jahr
Auszahlungsrate
Level 1
weniger als 11
15%
Level 2
11 – 50
20%
Level 3
51 – 250
25%
Level 4
251 – 5,000
30%
Level 5
5,001 – 25,000
35%
Level 6
mehr als 25,000
40%
Neu ist demnach, dass der Honoraranteil abhängig ist von der Menge der jeweiligen Verkäufe des aktuellen Jahres, statt wie bisher von den gesamten Verkäufen seit Beginn der Mitgliedschaft.
Am 1. Januar eines jeden Jahres wird jeder Anbieter auf Level 1 zurückgesetzt und muss sich durch viele Verkäufe in den Leveln hocharbeiten, um mehr Prozentpunkte zu erhalten.
Die Level für Bilder und Videos werden getrennt berechnet, können also unterschiedlich für den gleichen Anbieter ausfallen.
Was bedeuten diese Änderungen für die Anbieter?
Um einschätzen zu können, wie sich die Änderung an der Vergütungsstruktur auf die Anbieter auswirkt, müssen wir zuerst wissen, wie die Honorarverteilung aktuell geregelt wird.
Demnach erhalten Anbieter je nach bisherigem Gesamtumsatz 25–38 US-Cent pro Abo-Download, 0,81–2,85USD für On-Demand-Verkäufe je nach Größe und Umsatz und 20–30% für jede erweiterte Lizenz. Für Video-Verkäufe gibt es pauschal 30%.
Im Dezember 2019 hatte Shutterstock bekannt gegeben, wie viel Geld sie bisher an ihre Anbieter ausgeschüttet hatten. Mit deren öffentlichen Quartalszahlen kombiniert konnte man daraus die durchschnittliche Anbieter-Kommission errechnen. Diese liegt demnach bei ca. 25,5%. Da Videos mit deren 30%-Anteil sowie höherpreisige Dienste wie Offset schon mit eingerechnet sind, dürfte die durchschnittliche Anbieter-Kommission für Bilder darunter liegen, vermutlich bei ca. 20%.
Mit diesem Wissen lässt sich die Änderung besser einordnen. Wer es also schafft, das Level 3 zu erreichen, sollte vermutlich ähnlich viel Umsatz erzielen wie bisher. Wer es darüber hinaus schafft, vielleicht sogar mehr.
Nur für die Leute, die sich auf Videos spezialisiert haben, ist das eine sehr schlechte Nachricht, denn diese müssen erst (jedes Jahr!) 250 Videos verkaufen, bevor sie wieder in Level 4 auf ihren alten Prozentsatz kommen.
Leider gibt eine große Unsicherheit. Denn die festen Vergütungen für die Abo-Verkäufen fallen weg. Auch dort wird nun prozentual abgerechnet, es gibt aber ein minimale Vergütung von 10 US-Cent. Zum Vergleich: Die Minimalvergütung bei Adobe Stock beträgt 33 US-Cent!
Da sich die wenigsten vorstellen können, wie viel sie nun pro Verkauf erhalten werden, habe ich basierend auf dieser Vorlage von Dinesh Hukmani eine Liste über die potentiell möglichen Verkaufserlöse erstellt (Klicken zum Vergrößern):
Darin wird deutlich, dass man selbst im höchsten Level 6 im schlimmsten Fall deutlich weniger bekommen kann als bisher, wenn man die 10.000 US „Lifetime-Earnings“ erreicht hatte, um 38-US-Cent pro Abo-Download zu erhalten.
Bei einem 750-Bilder-Paket mit jährlicher Zahlung bekäme man statt 38 US-Cent nur noch 10 US-Cent, also fast ein Viertel!
Auch aktive Anfänger erhalten in der Regel weniger. Wer noch nicht die erste Hürde von 500 US-Dollar Umsatz erreicht hat, bekam bisher 25 US-Cent pro Abo-Download, ab Juni werden es in sechs Fällen 10–24 US-Cent sein, nur bei zwei Abo-Modellen bekäme man mit 30 bzw. 38 US-Cent mehr.
Fast schon müßig zu erwähnen ist es, dass Shutterstock natürlich bei der Honorarberechnung davon ausgeht, dass ein Bildkunde alle Bilder seines Abos ausnutzt. Tut der das nicht, streicht Shutterstock – wie aber auch schon bisher – die Differenz ein.
Die Abo-Verkäufe machen entgegen der landläufigen Meinung jedoch nur einen Teil der Gesamtumsätze bei Shutterstock aus. Laut dem Analyse-Tool Stock Performer habe ich zum Beispiel in den letzten Jahren halbwegs konstant ca. 44% Abo-Umsätze gehabt, der Rest waren 30% On-Demand-Downloads, 20% Single&Other und 6% Erweiterte Lizenzen. Für einige dieser Lizenzen gibt es ggf. mehr Prozente, für andere wiederum weniger.
Das Rätselraten also bleibt, wie sich die Umsätze entwickeln. Die Vermutung ist jedoch, dass auch Shutterstock rechnen kann und die möglichen Folgen basierend auf deren konkreten Zahlen vorausgehen hat, um sicherzugehen, dass sie unter dem Schnitt weniger zahlen werden als bisher.
Die veränderte Honorarstruktur ist deshalb vermutlich als Reaktion auf die stagnierende Umsatzentwicklung des Unternehmens zu sehen, um weiterhin – für eine Weile zumindest – mehr Gewinn ausweisen zu können.
Da jeder Anbieter sich jedes Jahr aufs neue ein hohes Level erst erarbeiten muss, wird das erste Quartal eines jeden Jahres für Shutterstock nun besonders lukrativ werden. Vor allem diese Regel empfinden viele alteingesessene Anbieter als ein Schlag ins Gesicht, weil sie jedes Jahr aufs Neue wie Anfänger behandelt werden.
Weitere Honorarkürzungen durch die Hintertür möglich
iStock und 123rf haben es vorgemacht. Die Bindung der Anbieterkommissionen an jährliche Verkaufszahlen ist ein guter Weg (aus Agentursicht), um eher unauffällig Honorarkürzungen vornehmen zu können. So hatte 123rf im Februar 2018 leise einige Level ersatzlos gestrichen und so einigen Anbietern Honorarkürzungen von bis zu 14% beschert.
Der Vorreiter in dieser Hinsicht ist jedoch iStock. Diese haben schon 2010 die Anbieterhonorare pauschal auf 15% gesenkt, nur für die Exklusivfotografen wurde ein ähnliches Ranking-System eingeführt, wo jedoch die das erreichte Ranking des Vorjahres ins nächste Jahr mit übernommen wird. Erfahrungsgemäß schaffen es exklusive Anbieter bei iStock ganz gut, ihr Level zu halten, auch wenn iStock ab und zu die Downloadzahlen für die Level erhöht.
Auch Preissenkungen der Abo-Pakete wirken sich bei Shutterstock nun im Gegensatz zu vorher direkt auf die Anbieter aus.
Was belohnt das neue Level-System?
Bisher galt bei Shutterstock: Je länger du dabei bist, desto mehr verdienst Du. Ähnlich war die Vergütungsstruktur bei Fotolia, die Adobe Stock ebenfalls Schritt für Schritt zurückgefahren hatte.
Der Nachteil für die Agenturen bei solchen Modellen ist, dass alte Anbieter, die gar nicht mehr aktiv Material liefern, weiterhin eine hohe Bezahlung bekommen, während neue Anbieter, die noch kein großes Portfolio haben, aber regelmäßig produzieren, weniger erhalten.
Mit dem neuen Level-System, welches Aktivität belohnt und Loyalität ignoriert, ist die Motivation für Anfänger und alte Hasen gleich groß, neues Material zu produzieren. Außerdem spielt das neue System die Fotografen mehr gegeneinander aus, weil das gesamte Agentur-Portfolio immer größer wird, es für den einzelnen Fotografen allein rechnerisch jedes Jahr schwieriger wird, die festgelegte Downloadgrenze zu erreichen.
Persönlich verarscht komme ich mir aber vor, wenn Shutterstock mehrmals das Wort „fair“ in den Mund nimmt, um die neue Änderung zu begründen:
„We aim to provide an avenue for contributors to be fairly rewarded for content that is performing well at the current time. The adjustments are being made to align with changes we have been seeing in the global market for creative content. They also help to create fair opportunities for all our contributors, and reward performance with greater earnings potential.“
Es gibt Modelle wie „BlackBox“, bei der verschiedene Anbieter zusammen in einen großen Account hochladen. Dafür müssen sie einige Prozentpunkte an den Accountverwalter abgeben, profitieren aber durch das höhere Verkaufsvolumen des Accounts von einem schnelleren Aufstieg innerhalb des Level-Systems.
Ob sich das mit den fehlenden Prozentpunkten und dem Kontrollverlust über die eigenen Bilder ausgleicht, muss jeder selbst entscheiden.
Warten auf Zahlen
Ob sich das neue Shutterstock-Modell für den einzelnen Anbieter eine Verbesserung oder Verschlechterung ist, werden wir frühestens Anfang Juli sehen, wenn die die Juni-Verkäufe im neuen System ausgewertet werden können.
Bis dahin vermute ich jedoch, dass Shutterstock das Level-System als Chance sieht, sich auf Kosten der Anbieter Geld für deren Aktionäre zu sparen.
Jedes viertel Jahr muss eine börsennotierte Firma ihre Quartalszahlen offenlegen, so auch die Bildagentur Shutterstock.
Heute wurden die Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2019 veröffentlicht. Auf den ersten Blick sehen sie ganz gut aus, weil es bei drei relevanten Kennzahlen leichte Steigerungen zu vermelden gibt:
Die bezahlten Downloads stiegen um 2% auf 47,7 Mio. Downloads. Der Erlös pro Download wuchs um 1% auf 3,44 USD. Der Umsatz stieg um 3% auf 166,4 Mio. USD.
Bei der vierten Kennzahl, dem Netto-Einkommen ist jedoch ein Abstieg um 71% auf 4,4 Millionen USD zu verzeichnen.
Klingt erst mal okay? Klar, aber wenn wir uns die Diagramme mal langfristig anschauen, sind diese winzigen Prozentpunktzuwächse eher traurig:
So sehen die Downloads pro Quartal für die letzten neun Jahre aus:
Hier sehen wir den Download-Umsatz der letzten neun Jahre, wieder in Quartalschritten:
Die Stagnation im letzten Jahr ist trotz marginaler Prozenzzuwächse gut sichtbar. Noch auffälliger wird es, wenn wir das im Vergleich zum Portfolio nehmen:
Das Bild-Portfolio bei Shutterstock ist exponentiell gewachsen, allein im Vergleich zum 4. Quartal 2018 von 242 Mio. um 30% auf insgesamt 314 Mio. Bilder.
Bei den Videos meldet Shutterstock zwar ebenfalls ein 30%-Wachstum auf 17 Mio. Videos, aber ein exponentielles Wachstum ist hier nicht in Sicht:
Seit 2016 wächst das Video-Portfolio langsam, aber stetig mit ca. 1 Mio. neuer Videos pro Quartal, also ca. 4 Mio. neuen Videos pro Jahr.
Vergleichen wir damit die neuen Bilder-Uploads, gibt es sogar einen Rückgang zu verzeichnen:
Es ist nachvollziehbar, dass weniger Bilder hochgeladen werden, wenn der Umsatz nicht so schnell steigt wie das Portfolio, denn das führt zwangsläufig zu einem geringeren Umsatz pro Bild. Dieser sinkt seit Jahren kontinuierlich:
Dieser hat sich in den letzten sechs Jahren zwei Mal halbiert: Von ca. 2 USD pro Bild und Quartal auf 1 USD von 2014 bis 207 und dann von 1 USD auf 0,50 USD bis Ende 2019. Auch der prozentuale Anzahl der lizenzierten Bilder sinkt kontinuierlich.
Jon Oringer tritt als CEO zurück
Diese bescheidenen Zuwächse mögen ein Grund dafür sein, dass der Shutterstock-Gründer Jon Oringer nach Bekanntgabe der Zahlen seinen Rücktritt als CEO für den 1. April 2020 angekündigt hat.
Sein Nachfolger wird der bisherige Shutterstock-COOStan Pavlovsky.
Außerdem verteilt Shutterstock erstmalig eine Dividende von 0,17 USD pro Aktie, was wohl angesichts der niedrigen Wachstumswerte als Beruhigung für die Aktionäre gesehen werden kann.
Die bisherigen Quartalszahlen von Shutterstock könnt ihr hier nachschlagen.
Da ich immer sofort misstrauisch werde, wenn die erfolgten Änderungen nicht offen kommuniziert werden, habe ich mir die Änderungen zu dieser vorherigen Version mal genauer angeschaut. Alle bisherigen Nutzungsbedingungen von Shutterstock findet ihr übrigens hier.
Den kompletten Vergleichsbericht könnt ihr hier runterladen, die aus meiner Sicht wichtigsten Änderungen stelle ich hier kurz vor, ohne Gewähr oder Anspruch auf Vollständigkeit.
Der größte neu eingefügte Textblock beschäftigt sich mit der Forderung, dass Streitigkeiten nun in einem Schlichtungsverfahren statt vor Gericht gelöst werden sollten.
Der größte entfernte Textblock beschäftigte sich mit Nutzungseinschränkungen. Die „Opt-Out“-Klausel für Erweiterte Lizenzen oder „sensible Nutzungen“ wurde entfernt, es scheint mir also, dass die Anbieter solchen Verwendungen nicht mehr widersprechen können.
Gleich am Anfang räumt sich Shutterstock nun das Recht ein, die hochgeladenen Werke zum Zwecke der Verbesserung von Shutterstock zu indexieren, analysieren, kategorisieren und archivieren. Ich vermute, damit sollen bessere „Big Data“-Analysen oder KI-Szenarien erlaubt werden, die über das reine Lizenzieren von Bildern hinausgehen.
Neu ist die Formulierung, dass Shutterstock nun auch nach dem Löschen von Bildern diese für einen „angemessenen Zeitraum“ lizenzieren darf. Wie lange dieser Zeitraum ist, steht da leider nicht.
Weg fällt hingegen die Formulierung, dass man innerhalb eines Zeitraums von 90 Tagen nur entweder 100 Dateien oder 10% seiner Dateien löschen darf, je nachdem, welches mehr wären.
Die Auszahlung per Scheck scheint weggefallen zu sein.
Unklar ist mir der zweite Teil des Passus 18.e, in dem neu steht: „Shutterstock haftet nicht für Schäden, einschließlich unmittelbarer, indirekter, konkreter oder Folgeschäden, die aus der Einreichung oder Verwendung Ihrer Inhalte, entweder durch Shutterstock oder einen seiner Sublizenznehmer, oder aus der Kündigung Ihres Anbieter-Accounts entstanden sind. Sie stimmen jeder möglichen Nutzung Ihres hier enthaltenen Inhalts ausdrücklich zu und sind nicht dazu berechtigt, eine besondere Vergütung für die einzelne oder gesammelte Nutzung zu verlangen.„ Kann mir das jemand erklären, was Shutterstock damit meint, dass ich keine Vergütung für Nutzung meiner Werke verlangen kann?
Shutterstock hat heute diesen Bericht über deren Anbieterauszahlungen veröffentlicht, in dem sie bekannt geben, dass sie seit Bestehen der Plattform insgesamt eine Milliarde US-Dollar an über eine Million Künstler ausgezahlt haben. Zur Erinnerung: Erst im Mai 2017 wurde die erste halbe Milliarde abgezahlt.
Gezählt werden dabei jedoch nicht nur die Fotografen, die über 300 Bilder zu Shutterstock, Shutterstock Editorial, Shutterstock Custom, Bigstock und Offset hochgeladen haben, sondern auch die Videografen mit ihren mehr als 16 Millionen Videos sowie die Musiker, die mehr als 24 Mio. Songs auf PremiumBeat anbieten. Auch Vermittlungsprovisionen sind in dieser Summe enthalten.
In dieser Infografik (Original im Bericht oben) wird die Millarde US-Dollar nach Jahren und Kontinenten weiter aufgeschlüsselt, hier ein Ausschnitt:
Jährliche Höhe der Lizenzgebühren und Vermittlungsprovisionen, die an Anbieter aus dem Markennetzwerk von Shutterstock (inklusive Bigstock, Offset, PremiumBeat, Shutterstock Editorial und Shutterstock Custom) gezahlt werden
Spannend finde ich an diesem Diagramm den Sprung von 33 Mio. US-Dollar im Jahr 2011 auf 47 Mio. US-Dollar für 2012, den ich mir nicht erklären kann. Kann aber auch daran liegen, dass die Grafik augenscheinlich nicht mit den gezeigten Werten übereinstimmt (der Abstand zwischen 2017 zu 2018 ist höher als zwischen 2010 und 2011, obwohl die Summe geringer ist).
Kombiniert mit anderen Business-Zahlen von Shutterstock können wir jedoch einige andere Infos ableiten:
Der Vergleich zu den insgesamt erzielten Downloads, welche Shutterstock in ihren Quartalsberichten vermeldet, ist beachtenswert: Diese stagnierten in den letzten drei Jahren fast, aber anscheinend sind durch höhere Verkaufspreise die Anbieterkommissionen bislang trotzdem weiterhin gestiegen. Fraglich ist, ob das im nächsten Jahr so weitergehen wird und die Befürchtung bleibt, dass Shutterstock hier irgendwann zugunsten der Aktionäre einen Riegel vorschiebt und an den Kommissionen schraubt.
Ebenfalls anschaulich ist der Vergleich der Einnahmen von 2018 zwischen den Kontinenten in der Infografik:
Damit liegt Europa mit weitem Abstand vor allen anderen Kontinenten und erzielt fast doppelt so viel Einnahmen wie der Rest der Welt zusammen! Auch wenn die Stockfotografie-Branche global ist, die Produzenten sitzen in Europa. Angesichts dieser Statistik, wonach die größten Shutterstock-Portfolios aus Russland stammen, liegt die Vermutung nahe, dass Shutterstock dieses Land einfach mal Europa zugeschlagen hat, was mir auf Anfrage bestätigt wurde.
Wenn wir die Gesamtumsätze aus den Geschäftsberichten von 2018 addieren, kommen wir auf ca. 623,3 Mio. US-Dollar. Teilen wir diese nun durch die oben vermeldeten 159 Mio. US-Dollar Anbieterkommissionen aus dem gleichen Zeitraum, kommen wir übrigens auf traurige 25,5% Anbieterkommission im Schnitt, höherpreisige Dienste wie Offset oder Shutterstock Custom schon eingeschlossen.
Shutterstock feiert die Meldung ab heute durch eine vorübergehende Erhöhung der Provision für Neukundenempfehlungen. Anbieter erhalten 50% Provision (statt 20%) auf alle Neukunden, die sie für einen Zeitraum von 30 Tagen anwerben. Hier ist mein Affiliate-Link für neue Shutterstock-Kunden.