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Die Bestseller-​Fotos von 2009

In den letz­ten Wochen gab es sowohl von der Bildagentur istock­pho­to als auch von Fotolia Pressemeldungen, in denen deren erfolg­reichs­te Bilder 2009 vor­ge­stellt wur­den. Das brach­te mich auf die Idee, auch bei eini­gen ande­ren Agenturen zu fra­gen, wel­che Bilder sich dort 2009 am bes­ten ver­kauft haben.

Corbis

Unsortiert hier die fünf best­ver­kauf­tes­ten Fotos von Corbis aus dem Bereich „Creative“, nur RM-​Fotos, also ohne Editorial- oder RF-Fotos.

© Simon Jarratt/Corbis
© Simon Jarratt/​Corbis
© Richard Schultz/Corbis
© Richard Schultz/​Corbis
© Bernd Vogel/Corbis
© Bernd Vogel/​Corbis
© Louis Moses/Corbis
© Louis Moses/​Corbis
© Kate Kunz/Corbis
© Kate Kunz/​Corbis

Deutlich zu sehen ist die Dominanz der Themen Business und Natur, ger­ne auch in Kombination. Interessant fin­de ich, dass „tech­ni­sche Mängel“ wie star­ke Vignettierung und Schlagschatten, was vor allem bei Microstock-​Agenturen ein Ablehnungsgrund wäre, der Verkäuflichkeit nicht hin­der­lich ist.

Shutterstock

Die Bildagentur Shutterstock hat mir die 15 best­ver­kauf­tes­ten Fotos (Illustrationen und Vektoren nicht berück­sich­tigt) zuge­sandt, von denen ich die­se fünf reprä­sen­ta­tivs­ten raus­ge­sucht habe.

© Yuri Arcurs/Shutterstock
© Yuri Arcurs/​Shutterstock
© Denis Vrublevski/Shutterstock
© Denis Vrublevski/​Shutterstock
© Ilja Mašík/Shutterstock
© Ilja Mašík/​Shutterstock
© Mark Cinotti/Shutterstock
© Mark Cinotti/​Shutterstock
© Gilles Lougassi/Shutterstock
© Gilles Lougassi/​Shutterstock

Bei der Agentur, die nur Abonnement-​Modelle anbie­tet, lie­gen ganz „klas­si­sche“ Motive vor­ne, ger­ne auch Hintergründe und Texturen wie die hier abge­bil­de­ten Wassertropfen oder Bienenwaben und ein Lederpolster. Von den 15 Bildern sind nur fünf mit Menschen, davon die gezeig­ten Fotos mit Familie und Arzt, noch ein Bergsteiger, ein Kind und eine schö­ne Frau. Es gibt sogar ein offi­zi­el­les Statement, wel­che Bilder 2009 am gefrag­tes­ten waren:

Die Download-​Zahlen aus dem Jahr 2009 zei­gen ein erhöh­tes Interesse an grü­nen und alter­na­ti­ven Energien. Darüber hin­aus gab es eine Bewegung weg von insze­nier­ten, por­trait­ar­ti­gen Bildern hin zu Bildern mit Menschen, die natür­lich han­deln. Fotos mit Natur-​Sets und beruf­li­chen Sets erfreu­ten sich eben­so gro­ßer Beliebtheit wie schon in den letz­ten Jahren.“

Getty Images

Getty woll­te mir die meist­ver­kauf­tes­ten Bilder nicht zei­gen, dafür aber die meist­ge­such­ten Creative-​Bilder 2009. Nicht berück­sich­tigt sind wie­der Editorial-Bilder.

© Siri Stafford/Getty Images
© Siri Stafford/​Getty Images
© Charles Gullung/Getty Images
© Charles Gullung/​Getty Images
© Tanya Johnston Illustration & Design/Getty Images
© Tanya Johnston Illustration & Design/​Getty Images
© Michael Hall/Getty Images
© Michael Hall/​Getty Images
© Antoine Rouleau/Getty Images
© Antoine Rouleau/​Getty Images

Alle der fünf gezeig­ten Fotos sind RM-​Bilder, was die im Vergleich zu den RF-​Bestsellern der ande­ren Agenturen sku­ri­le­ren Motive und schnapp­schuss­mä­ßi­ge­re Anmutung der Bilder erklärt. Das letz­te Fotos ist übri­gens aus der Flickr-​Collection. Erstaunt bin ich vor allem über die Dreieck-​Illustration. Danach suchen Kunden? Da habe ich noch eini­ges zu lernen.

Fotolia

Der Vollständigkeit hal­ber hier auch noch die Bestseller, die schon in den ande­ren Blogs etc. vor­ge­stellt wurden.

© Pressmaster - Fotolia.com
© Pressmaster – Fotolia.com

© Ioannis Kounadeas - Fotolia.com
© Ioannis Kounadeas – Fotolia.com

© Monkey Business - Fotolia.com
© Monkey Business – Fotolia.com

Allein die­se drei gezeig­ten Fotos wur­den zusam­men fast 10.000 run­ter­ge­la­den. Konservativ kal­ku­liert müss­te damit der Fotograf mit jedem die­ser Bilder min­des­tens 3000 Euro ver­dient haben. Gefragt sind anschei­nend vor allem Grppenaufnahmen, von Familien und Business-Leuten.

iStockphoto

Die Microstock-​Tochter von Getty Images ist nicht so geheim­nis­krä­me­risch und zeigt eben­falls deren vier meist­ver­kauf­tes­te Motive 2009, dies­mal sogar nach Beliebtheit sortiert.

© panorios/iStockphoto
© panorios/​iStockphoto
© anouchka/iStockphoto
© anouchka/​iStockphoto
© Andresr/iStockphoto
© Andresr/​iStockphoto
© H-Gall/iStockphoto
© H‑Gall/​iStockphoto

Die Themen Natur, Business, Gruppen sind auch hier am gefrag­tes­ten. Die ers­ten drei Fotos haben sich nach Angaben der Bildagentur zusam­men fast 20.000 Mal ver­kauft. Wenn die Angaben bei­der Bildagenturen stim­men, hät­te damit iStockphoto gegen­über Fotolia deut­lich die Nase vorn. Das vier­te Foto ist übri­gens von einem deut­schen Fotografen. Interessant ist auch zu sehen, wie zum Beispiel das zwei­te Bild mit der ent­spann­ten Frau auf ver­schie­de­ne Weise von Kunden ein­ge­setzt wurde.

123rf

Die belieb­tes­ten Fotos 2009 stellt auch die Bildagentur 123rf vor, jeweils getrennt nach „per Credit“-Downloads und Abo-​Verkäufen. Deutlich wird zum Beispiel, dass den Abo-​Kunden Hintergründe, Texturen und Icons wich­ti­ger sind als den Gelegenheitskäufern.

© 123rf
© 123rf

Die gesam­ten Bilder in groß und anklick­bar gibt es in die­sem Blogbeitrag der Bildagentur.

Was sagt ihr zu der Zusammenstellung? Überrascht? Altbekannt? Welche Trends ver­mu­tet ihr für 2010?

Treffen + Interview mit Shutterstock-​CFO Adam Riggs

Früher habe ich den Wirtschaftsteil der Tageszeitung nie gele­sen, weil ich ihn lang­wei­lig fand. Heute lese ich ihn als Erstes, aber trotz­dem fin­de ich, dass sich vor allem die Geschäftsführer der Firmen bei Interviews sehr wort­karg geben oder im Gegenteil sil­ben­reich um eine Antwort her­um­ru­dern. Ähnlich ging es mir bei mei­nem Treffen mit Adam Riggs, dem Firmenchef der Microstock-​Bildagentur Shutterstock.

adam_riggs_shutterstock

Anfangs war nur ein infor­mel­les Treffen geplant, um sich ken­nen­zu­ler­nen und Informationen aus­zu­tau­schen. Aber mein klei­nes Blogger-​Herz konn­te nicht wider­ste­hen und so sam­mel­te ich im Shutterstock-​Forum eini­ge Fragen der Fotografen, die ich stel­len woll­te. Die Fragen und Antworten habe ich sinn­ge­mäß über­setzt und zusam­men­ge­fasst. Das Ergebnis ähnelt lei­der dem, was ich aus dem Wirtschaftsteil kenne.

Frage: Gibt es Pläne bei Shutterstock für eine Fotografen-​Exklusivität oder Bild-Exklusivität?

Adam Riggs: Wir den­ken sehr oft über das Theme Exklusivität nach, aber wir wol­len weni­ger den Inhalt kon­trol­lie­ren und uns lie­ber mehr durch die Produkte, die wir anbie­ten, von den ande­ren absetzen.

Frage: Besteht die Möglichkeit, die Ranking-​Stufen zu erwei­tern, zum Beispiel eine Stufe zwi­schen 3.000 und 10.000 US-​Dollar einzuführen?

Adam Riggs: Ich ste­he der Möglichkeit offen gegen­über und den­ke dar­über nach.

Frage: Wann räumt Shutterstock mal auf und säu­bert die Datenbank von alten, unver­kauf­ten Fotos?

Adam Riggs: Sowas wäre theo­re­tisch mög­lich, aber es ist unwahr­schein­lich, dass es pas­sie­ren wird. Unser Motto ist, dass wir für jeden Kunden das pas­sen­de Bild haben wol­len und wer weiß, viel­leicht sucht jemand mal nach genau dem Foto, was sich jah­re­lang nie ver­kauft hat. Das ist für uns eine demo­kra­ti­sche Entscheidung, da der Kunde ent­schei­den soll, was er haben will.

Frage: Wann wird es mög­lich sein, dass Bildkäufer die Originalgröße eines Bildes sehen können?

Adam Riggs: Das ist jetzt schon mög­lich, nur nicht so offen­sicht­lich. Die Bilder wer­den von uns in ver­schie­de­nen Größen ange­bo­ten. Die Größe L (in deutsch: Groß) ist immer die Originalauflösung. Die klei­ne­ren grö­ßen wur­den von uns ver­klei­nert, die dar­über vergrößert.

Frage: Vor einem hal­ben Jahr hat Shutterstock BigStockPhoto gekauft. Welche Pläne hat Shutterstock damit?

Adam Riggs: Wir waren die gan­ze Zeit bis­her damit beschäf­tigt, die Seite zu ana­ly­sie­ren. Welches Suchsystem hat sie, wel­ches Portfolio und so wei­ter. Auf jeden Fall wer­den wir BigStockPhoto als eige­ne Marke mit einem eige­nen Portfolio wei­ter­füh­ren. Wir pla­nen nicht, das stär­ker zu ver­zah­nen. Aber auch die „On Demand“-Downloads bei Shutterstock wird es ent­ge­gen anders­lau­ten­der Gerüchte wei­ter geben. Trotzdem ist es für uns noch eine offe­ne Frage, ob es sinn­voll ist, jedes Produkt an jeder Stelle anzubieten.

Zusätzlich zu die­sen Antworten fie­len im Gespräch wei­te­re Fakten, die inter­es­sant sein könn­ten. Hier in Stichpunktform:

  • Deutschland ist neben Großbritannien der zweit­stärks­te Markt für Shutterstock außer­halb der USA.
  • In der ers­ten Jahrseshälfte 2010 soll die kom­plet­te Fotografenseite in allen Sprachen ver­füg­bar sein, in denen auch die Käuferseite ange­zeigt wer­den kann.
  • Damit ein­her gehen soll eine Verbesserung des „Mapping-​Problems“, also dem feh­ler­haf­ten Übersetzen von Suchbegriffen
  • 25–30 Mitarbeiter sind nur damit beschäf­tigt, die hoch­ge­la­de­nen Fotos zu bear­bei­ten. Von ca. 150.000 ein­ge­sand­ten Fotos pro Woche wer­den ca 80.000 akzep­tiert. Rein rech­ne­risch müss­te damit jeder Bildredakteur ca. 700 bis 800 Fotos am Tag selektieren.

Zum Schluss wag­te Adam Riggs noch eine Prognose, wie sich der Bildermarkt ent­wi­ckeln wird: Es wird immer schwie­ri­ger für neue Bildagenturen, den Markt zu betre­ten. Nur spe­zia­li­sier­te Agenturen mit ein­zig­ar­ti­gen Bildern und weni­gen Käufern, die bereit sind, dafür auch hohe Preise zu bezah­len, wer­den es viel­leicht schaf­fen können.

Welche Frage hät­tet ihr Adam Riggs ger­ne gestellt?

Werbegeschenke von Bildagenturen

Durch Zufall lan­de­te vor paar Wochen ein Päckchen mit Werbematerial ver­schie­de­ner Bildagenturen auf mei­nem Schreibtisch. Okay, nicht zufäl­lig, son­dern weil ich im fotos-​verkaufen-​Blog von Amos an einem Gewinnspiel teil­ge­nom­men hat­te. Das Zeug liegt jetzt hier und da ich nicht recht weiß, was ich sonst damit anfan­gen soll, schrei­be ich darüber.

Nicht bier­ernst, aber viel­leicht trotz­dem hilf­reich für ande­re Agenturen, die sich bei ihren Werbegeschenken nicht zwi­schen Kugelschreiber, Schlüsselanhänger und Thermoskanne ent­schei­den kön­nen. Auf einer Skala von 0 bis 5 bewer­te ich auch den Hipness-​Faktor und die Nützlichkeit.

fotolia-gimmick-01

Fotolia ver­teilt an Kunden und Geschäftspartner Brillenputztücher. Als Vegetarier fin­de ich das Motiv nicht so gut gewählt. Hier wird gleich eine Tücke von Give-​Aways deut­lich: Die auf dem Tuch erwähn­ten 5 Millionen sind schon längst pas­sé. Mittlerweile hat die Agentur über 8 Millionen Bilder. Da ich als ech­ter Nerd eine Brille tra­ge, kommt das Tuch wirk­lich ab und zu zum Einsatz und auch in mei­ner Fototasche ste­cken zwei der Tücher, die auch eben­falls schon benutzt habe. Auf eini­gen der Tücher ist auch ein Aufkleber, mit dem Bildkäufer fünf Credits geschenkt bekom­men kön­nen. Das nen­ne ich Mehrwert.

Hipness-​Faktor: 1
Nützlichkeit all­ge­mein: 5
Nützlichkeit für Fotografen: 5

shutterstock-gimmick-02

Beim Werbegeschenk von Shutterstock muss­te ich erst grü­beln, was das sein soll. Erkennt ihr es? Es ist Lippenbalsam mit Minzgeschmack! Mit Vitamin E, Aloae Vera und Sonnenschutzfaktor 15. Da muss man erst mal drauf kom­men. Mit Fotografie hat das wenig zu tun, aber ich gebe zu, dass ich es im Winter aus­pro­biert habe. Schmeckt echt gut und damit küsst es sich bes­ser als mit die­sen fet­ti­gen Labello-Dingern.

Hipness-​Faktor: 2
Nützlichkeit all­ge­mein: 5
Nützlichkeit für Fotografen: 0

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istock­pho­to hat mich ent­täuscht. Schon als Kind haben mich die­se Schiebe-​Puzzles frus­triert und gelang­weilt. Dazu kommt, dass ich kei­nen Zusammenhang zwi­schen dem Werbeslogan „Finde das Richtige“ und den Bildern erken­nen kann. Auch die Bildwahl wür­de mich als Kunde nicht zur Agentur locken. Aber da die­se Puzzles in Zeiten von Handy und Java-​Games total retro sind, bekom­men sie paar Coolness-Punkte.

Hipness-​Faktor: 3
Nützlichkeit all­ge­mein: 2
Nützlichkeit für Fotografen: 0

shutterstock-gimmick-01

Richtig hip sind jedoch die Ansteck-​Buttons von Shutterstock. Ich sehe schon, wie sich die Designer prü­geln, wenn Shutterstock-​Mitarbeiter die Dinger bei der Photokina in die Menge schmeißen… 🙂
Einige der Motive eig­nen sich für Fotografen auch gut als Accessorie, um Models den jugend­li­chen oder Punker-​Look zu ver­pas­sen. Etwas kri­tisch sind höchs­tens die Slogans „More white space“. Das könn­te glatt als ras­sis­tisch gelten.

Hipness-​Faktor: 5
Nützlichkeit all­ge­mein: 1
Nützlichkeit für Fotografen: 3

fotolia-gimmick-02

Zuerst dach­te ich, Fotolia hät­te sich nicht lum­pen las­sen und mir eine Mini-​Kamera geschenkt. Aber wer durch den Sucher des ca. zehn Zentimeter brei­ten Apparats schaut und auf den Auflöser drückt, bekommt eine Dia-​Show mit zehn Motiven aus der Bildagentur zu sehen. Ich war mir erst nicht sicher, was ich damit anfan­gen soll, aber dann dach­te ich mir, dass die klei­ne Kamera eine gute Requisite abgä­be. Sie geht nicht kaputt (bzw. und selbst wenn, wäre es nicht so tra­gisch) und nicht nur kind­li­che Models schau­en bestimmt eine Weile inter­es­siert durch den Sucher.

Hipness-​Faktor: 5
Nützlichkeit all­ge­mein: 0
Nützlichkeit für Fotografen: 5

Aus ande­ren Quellen ken­ne ich noch eini­ge wei­te­re Gimmicks von Agenturen, die eben­falls erwäh­nens­wert sind.

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Foto: Getty Images

Getty Images ver­schickt an sei­ne Kunden ein klei­nes Taschenbuch im DinA6-​Format mit dem Titel „Der Doppelmord in der Rue Morgue“. Literatur-​Kenner mer­ken jetzt, dass das doch der Krimi von Edgar Allan Poe ist, abge­druckt lei­der nur in einer gekürz­ten Fassung. Auch das Ende fehlt. Das kön­nen die Krimi-​Fans dann auf der Webseite von Getty Images lesen. Das ist cle­ver gemacht und erfüllt das Kriterium eines guten Werbegeschenks: Den Kunden an die Firma zu bin­den und idea­ler­wei­se zu einem Kauf anzuregen.

Hipness-​Faktor: 4
Nützlichkeit all­ge­mein: 2
Nützlichkeit für Fotografen: 0

Die klei­ne Bildagentur Apply Pictures ver­schick­te vor­letz­te Weihnachten an Bestandskunden ech­te Handschellen. Der bei­lie­gen­de Flyer erklär­te den Grund: „Unsere Bilder wer­den sie fes­seln“. Die Materialkosten für so ein Geschenk sind hoch, aber die Agentur bleibt in Erinnerung. Und hät­te ich nicht nur ein Bild der Handschellen, son­dern gleich die ech­ten Handschellen bekom­men, wür­den sie jetzt in mei­nem Requisitenschrank lie­gen und des öfte­ren zum Einsatz kommen.

Hipness-​Faktor: 5
Nützlichkeit all­ge­mein: 2
Nützlichkeit für Fotografen: 5

mauritius-lineal

Mauritius Images ver­schick­te vor einer Weile ein Lineal an eini­ge Kunden. Nicht irgend­ein Lineal, son­dern ein 30cm-​Teil aus Aluminium und mit drei Seiten, auf denen ins­ge­samt 5 ver­schie­de­ne Maßstäbe ange­bracht waren (1:10, 1:25, 1:100 usw.) Das ist für die Zielgruppe Fotografen und noch mehr für Designer sehr prak­tisch und ich habe es schon benutzt, um ver­klei­ner­te Skizzen zu zeichnen.

Hipness-​Faktor: 0
Nützlichkeit all­ge­mein: 5
Nützlichkeit für Fotografen: 5

Welche Werbegeschenke wel­cher Agenturen sind Euch am meis­ten in Erinnerung geblie­ben. Und warum?

Kategorien in Bildagenturen abschaffen oder ändern

Die letz­ten Tage habe ich wie­der eine Fotoserie mit über 100 Fotos zu ver­schie­de­nen Bildagenturen hoch­ge­la­den. Es fühlt sich dabei immer so an als wür­de das Sortieren der Fotos in die vor­ge­ge­be­nen Kategorien der Bildagenturen die meis­te Zeit fres­sen. Deshalb plä­die­re ich hier öffent­lich für die Abschaffung oder Änderung der bestehen­den Kategorie-​Systeme bei Bildagenturen.

Meine Gründe:

  1. Vor eini­gen Monaten hat­te ich im Blog die­se Umfrage unter Bildagenturen gemacht, wel­chen Sinn deren Bildkategorien haben. Die Hauptantwort war, dass vor allem uner­fah­re­ne Bildkäufer die Kategorien nut­zen, um erst mal durch das Angebot „zu stö­bern“. Mittlerweile den­ke ich, dass die meis­ten Bildkäufer das Prinzip von Online-​Bildagenturen, Keyword-​Systemen und Microstock-​Anbietern ver­stan­den haben.
  2. In der glei­chen Umfrage gaben vie­le Bildagenturen zu, dass im Vergleich zur Stichwortsuche die Kategorien nur einen klei­nen Teil der Umsätze ausmachen.
  3. Vor allem für pro­fes­sio­nel­le Fotografen, die regel­mä­ßig Bildagenturen mit vie­len und guten Fotos belie­fern, stei­gern die Pflichtkategorien den Aufwand für das Einstellen von Fotos enorm. Diese Fotografen und Bilder sind jedoch meist iden­tisch mit denen, an denen die Bildagenturen am meis­ten ver­die­nen. Eine Bildagentur, die die Kategoriezuordnung nicht den Fotografen auf­bür­det, wür­den deren Workflow opti­mie­ren und die Agentur für Fotografen attrak­ti­ver machen.
  4. Vor allem in Microstock-​Agenturen mit meh­re­ren Millionen Fotos im Angebot ver­liert das urprüng­li­che Ziel von kate­go­rien, die Bildermengen sinn­voll zu begren­zen, mitt­ler­wei­le ins Leere. Bei Fotolia sind in der Kategorie Frau über eine hal­be Million Foto zu fin­den, die Katogorie „Kinder“ bei iStockphoto lie­fert über 180.000 Treffer und die Kategorie „Menschen“ bei Shutterstock ent­hält über 1,7 Millionen Bilder. Kategorien sind nicht mehr über­sicht­lich.

Trotz die­ser vier Gründe gibt es einen simp­len Grund, Kategorien bei­zu­be­hal­ten: Sie wer­den genutzt. Das bedeu­tet, dass damit auch eini­ge Verkäufe erzielt wer­den, die sonst viel­leicht nicht zustan­de gekom­men wären. Aber loh­nen sich die paar zusätz­li­chen Bilder im Vergleich zur Arbeitszeit der Fotografen? Ich sage nein!

Deshalb plä­die­re ich – wenn Bildagenturen Kategorien bei­be­hal­ten wol­len – für ein auto­ma­ti­sches System.

Ein auto­ma­ti­sches System wür­de so funk­tio­nie­ren: In den Kategorien wer­den auto­ma­tisch nur die Fotos ange­zeigt, die auch den Kategoriebegriff als Suchbegriff verwenden.Das Wort „Frau“ bei einem Foto wür­de dafür sor­gen, dass es z.B. in die Kategorie „Mensch“ oder „Frau“ sor­tiert wird. Der Begriff „Wald“ wür­de zu einem Zuweisen der Kategorien „Natur“ und „Wald“ füh­ren und so wei­ter. Die Anzeigeergebnisse der Kategorie „Menschen“ bei Shutterstock und die Suchergebnisse für das Wort „People“ dort sind ja auch fast iden­tisch. So ist es bei vie­len Bildagenturen.

Neben die­ser auto­ma­ti­schen Zuordnung sehe ich vor allem bei den Macrostock-​Agenturen noch einen ande­ren „Trend“. Statt fes­ter Kategorien gibt es dort „Trendthemen“ (Mauritius Images), „Bildgalerien“ (Corbis), „Our Pics“ (Age Fotostock), „Selections“ (Action Press), „Dossiers“ (Ullstein Bild) und so wei­ter. Das sind im Grunde nichts anders als wech­seln­de Kategorien (meist zu aktu­el­len Themen), die von den Bildredakteuren der Agenturen hand­ver­le­sen wer­den. So kön­nen die Neukunden wei­ter­hin stö­bern, ent­de­cken und sich inspi­rie­ren las­sen, ohne von zu vie­len Bildern erschla­gen werden.

Die Ironie des Ganzen: Ich bin mir sehr sicher, dass die Bildredakteure beim Auswählen der Fotos für die­se „wech­seln­den Kategorien“ auch erst ein Stichwort in ihre Suchmaschine ein­ge­ben, zum Beispiel „Valentinstag“, „Olympia“, „Herbst“ und so wei­ter. Wenn die das kön­nen, schaf­fen das die Bildkäufer auch.

In die­sem Sinne: Bitte, Bildagenturen, schafft die Kategorien ab! Oder ändert Euer System.

Was sagt ihr dazu? Stört euch das eben­falls? Wie könn­ten die Kategoriesysteme ver­bes­sert wer­den? Ich freue mich auch über Beiträge aus Käufersicht oder von den Agenturen.

Fotolia verlangt jetzt auch Steuer-Informationen

Nachdem die Microstock-​Bildagentur Shutterstock vor einem hal­ben Jahr mit der Einführung von Steuerformularen für viel Wirbel gesorgt hat, zieht die Bildagentur Fotolia jetzt nach.

fotolia-steuer-bibliothek

Von vie­len unbe­merkt fin­det sich seit kur­zem im Mitgliedsbereich ganz rechts der Menü-​Eintrag „Steuer-​Bibliothek“ (sie­he Screenshot). Wer da rauf­klickt, kommt zu dem W‑8 BEN-​Formular, was die US-​Regierung ver­langt, um Steuern von us-​amerikanischen Käufern kor­rekt abzu­rech­nen. Da die USA mit Deutschland ein Steuerabkommen haben, emp­fiehlt es sich für deut­sche Fotografen bei Fotolia, das Fomular kor­rekt aus­zu­fül­len, um in den Genuss von Steuererleichterungen zu kom­men, bzw. genau­er for­mu­liert: Keine zusätz­li­chen Steuern zah­len zu müssen.

Einzelpersonen fül­len das Formular am bes­ten so aus:

  1. In der Steuer-​Bibliothek im Abschnitt „Personen mit Wohnsitz in Ländern mit Besteuerungsabkommen“ (dar­un­ter fällt auch Deutschland) den Link „Online W‑8 BEN Formular“ anklicken.
  2. Bei 1. (Name der natür­li­chen Person) den Namen des ange­mel­de­ten Fotografen eingeben.
  3. Bei 2. (Gründungsland der Gesellschaft) nur „N/​A“ ein­tra­gen. Das steht für „not appli­ca­ble“ und bedeu­tet „nicht zutref­fend“, da Einzelpersonen ja kei­ne Gesellschaften gründen.
  4. Bei 3. (Typ der Nutzungsberechtigten) „Einzelperson“ anklicken.
  5. Bei 4. die beim Meldeamt hin­ter­leg­te Wohnadresse ange­ben. Nummer steht für Hausnummer, die Felder „Wohnung“ und „Landkreis“ kön­nen ggf. frei gelas­sen werden.
  6. Bei 9.a (haupt­an­säs­sig in) aus der Liste „Deutschland“ wählen
  7. Den Rest alles frei lassen.
  8. Auf „Vorschau“ klicken
  9. Im neu­en Fenster bei „Unterschrift“ den Namen ein­ge­ben (muss iden­tisch mit dem bei Schritt 2 sein.
  10. Auf „Absenden“ klicken.

Ich wei­se aus­drück­lich dar­auf hin, dass alle mei­ne Angaben ohne Gewähr sind und jeder im Einzelfall selbst für sei­ne Angaben ver­ant­wort­lich ist.

Hilfe gibt es zum Beispiel im Steuer-​Thread des Fotolia-​Forums oder – kom­pli­zier­ter – auf der offi­zi­el­len Hilfe-​Seite der us-​amerikanischen Steuerbehörde IRS.

Update 06.01.2010: Hier gibt es neue Infos zur Besteuerung bei Fotolia.