Wäre es nicht toll, noch viel bessere und umfangreichere Statistik-Funktionen für seine Portfolios bei den Microstock-Agenturen zu haben? Ich weiß, dass es so ist, weil ich einige dieser Tools vorab testen durfte.
Das könnt ihr jetzt auch. Vor allem wenn ihr im Großraum Berlin wohnt, aufgemerkt. Der Fotograf Luis Alvarez sucht mit folgendem Text Vorab-Tester für Analyse-Plugins:
„Wir, Oliver und Luis, suchen Stockfotografen, die ein paar neue Tools
für bessere Portfolio-Analysen ausprobieren und diskutieren möchten.
Wir organisieren ein kleines Treffen in Berlin und würden Euch gerne
dazu einladen. Uns interessiert Eure Meinung zu den Tools und wie gut
ihr mit ihnen klar kommt.
Trefft uns zu Kaffee und Kuchen und lernt dabei vielleicht sogar etwas
Neues über Euer Portfolio dazu! Schickt eine Email an info@vela-photo.com (Es wäre
gut, wenn Ihr mit mindestens 300 Bildern auf mehreren Agenturen
vertreten seid.). Vielen Dank.“
Wenn die Zeit reif ist, werdet ihr hier im Blog mehr über diese Tools lesen. Und ich kann Euch versprechen, dass sie mir schon im Alpha-Stadium von großem Nutzen waren.
Welche Auswertungsmöglichkeiten fehlen Euch bei welchen Microstock-Agenturen? Vielleicht kann Luis auch Eure Wünsche berücksichtigen…
Ich bekomme oft Mails von anderen Fotografen oder Hobby-Fotografen, die den Sprung in die Profiliga schaffen wollen. Fast jeder von Ihnen hat eine aufwändig gestaltete Webseite mit eigenen Fotos, welche Kunden, Bildedakteure und Models überzeugen sollen.
Dabei sehe ich oft die gleichen Fehler bei der Bildauswahl für das Portfolio. Egal, ob sich das Portfolio als Galerie auf einer Webseite oder gedruckt in einer Mappe befindet.
Hier kommt auch der Punkt, wo ich mich aus dem Fenster lehne: Da ich sehr selten Bildkäufer bin und auch keine Aufträge an Fotografen vergebe, steht es jedem frei, meine Tipps für die Verbesserung des eigenen Portfolios anzunehmen oder in den Wind zu schießen. Doch ich hoffe, dass meine Begründungen für sich sprechen.
Zuviele Themen im Portfolio Häufig begehen Hobby-Fotografen diesen Fehler. Auf ihrer Webseite haben sie Galerie-Ordner zu den Themen „Natur, Autos, Portraits, Hochzeit, Tiere, Akt, Blumen, …“ Die Fotografen denken, mit vielen Themenbereichen können sie zeigen, wie vielseitig und talentiert sie sind.
Das Gegenteil ist leider der Fall: Zuviele Themen im Portfolio erzeugen ungefähr den gleichen Effekt wie die Antwort „Eigentlich alles“ auf die Frage, welche Musik man möge: Sie zeigt, dass man keine Ahnung hat. Wie auch? Für jeden Themenbereich gibt es spezielle Anforderungen und kein Art Director erwartet von einem Fotografen, alle zu beherrschen. Der Kunde möchte einen Fotografen für eine bestimmte Arbeit buchen. In der Regel wird dann jemand bevorzugt, der sich auf solche Motive spezialisiert hat. Einen „Allround-Fotografen“ sucht kaum jemand.
Dabei wäre es nur halb so schlimm, wenn der Allround-Fotograf zu jedem Thema gleich viele Bilder ähnlicher Qualität zeigen könnte, um zu beweisen, dass er wirklich alles kann. In der Praxis befinden befinden sich in jedem Ordner jedoch nur 3–4 ähnliche Bilder, nur in 1–2 der Ordner sind der Mehrzahl der Bilder zu sehen.
Deshalb: Mut zur Lücke. Erkenne Deine Stärke und konzentriere Dich darauf.
Zu ähnliche Fotos Google hat bewiesen, dass Schlichtheit zu Erfolg führt. Das kann auch auf Portfolios übertragen werden. Da Anfänger anfangs erst wenige Fotos haben, zeigen sie paradoxerweise so viel wie möglich, um zu beweisen, dass sie ja doch schon lange fotografieren und sehr erfahren sind.
Das führt dazu, dass die Bilder sich sehr ähnlich sehen. 3x die gleiche Blume aus drei verschiedenen Blickwinkeln, 3x die gleiche Landschaft, 1x in Farbe, 1x in Sepia, 1x in Schwarzweiß. Das ist ein No-Go: Zeige niemals identische Bilder auf Deiner Webseite! Was soll ein Kunde davon haben, das gleiche Foto in Farbe und S/W zu sehen? Soll er denken: Oh, der kann aber gut Bilder in Photoshop umwandeln? Oder soll sich der Kunde selbst entscheiden, welche Variante besser passt? Das ist die Aufgabe des Fotografen. Wer sich dieses Urteilsvermögen nicht zutraut, dem werden auch Kunden nicht vertrauen. Denn Bildkompetenz ist doch der Grund, warum sie einen Fotografen bezahlen wollen, anstatt selbst die Bilder zu machen.
Sonderfall People: Zu oft die gleichen Models Im Grunde ist dieser Tipp eine Variante des vorigen. Im Portrait-Bereich des Portfolios haben Anfänger oft nur ein oder zwei Personen, von denen sie dann zehn oder mehr Fotos zeigen. Auf den Betrachter wirkt das aber ermüdend und unbewußt leuchtet in dessen Gehirn die Frage auf: „Warum sind das so wenig Models? Ist der Fotograf zu schüchtern, um Models anzusprechen? Vergrault er die Models mit perversen Sprüchen? Hat er noch nicht oft mit Models gearbeitet?“ In allen Fällen wäre so ein Fotograf nicht der richtige für den Job, den Auftrag, die große Kampagne.
Aber was tun? Woher mehr Models zaubern? Im Grunde ist es einfach: Weitermachen! (Wem diese Antwort nicht reicht, der sei damit getröstet, dass ich gerade einen weiteren Artikel über die Arbeit mit Models schreibe.) Mit der Zeit kommen mehr Bilder, mehr Models, mehr Übung, mehr Erfahrung. Trotzdem sollten auch am Anfang 2–3 Fotos des gleichen Models im Portfolio reichen.
Auch Profis zeigen aus einem Shooting höchstens 1–3 Fotos in ihren Portfolio. Einzige Ausnahme sind thematische Fotostrecken, die eine Geschichte erzählen oder eine Serien erkennen lassen sollen und dokumentarische Arbeiten.
Zuviel Style, zuwenig Komfort Manchmal haben Hobby-Fotografen eine schickere Web-Galerie als Profis. Nur: Oft wird vor lauter Stil der Nutzen ganz vergessen: Wenn jemand 40 Sekunden der Flash-Webseite beim Laden zusehen muss, klickt der Kunde weiter, bevor er ein Bild gesehen hat. Wenn die Navigation durch die Bilder zu umständlich oder unkomfortabel ist, erreicht der Betrachter nur selten das Ende der Galerie.
Deswegen: Immer den alten Design-Spruch „Form follows Function“ beherzigen.
Keine Kontaktdaten Für mich unbegreiflich, aber Realität: Auf der ganzen Webseite steht nur ein offensichtlicher „Künstlername“ und eine Freemail-Adresse(z.B. superknipser85@yahoo.de), aber keine weiteren Angaben zur Person. Egal, ob es wegen der Angst vor dem Finanzamt, der eifersüchtigen Freundin oder hämischen Arbeitskollegen ist: So wird Euch keiner buchen. Kunden wollen Transparenz, sie wollen sehen, mit wem sie es zu tun haben, wo die Person wohnt und sie auch telefonisch erreichen können.
Bonus Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und seine Fotografen-Webseite überarbeiten will, dem empfehle ich auch die „5 Tipps für Webseiten von Fotografen“, die ich als Gastartikel für Fotografr geschrieben habe. Welche Tipps habt ihr für die Verbesserung von Fotografen-Portfolios? Oder andersrum: Was stört Euch am meisten, wenn ihr Portfolios durchschaut?
Diese Woche habe ich fast gleichzeitig zwei Meilensteine bei iStockphoto* geknackt.
Zum einen habe ich endlich die magische Marke von 1000 Bildern in meinem Portfolio* überschritten.
Wie ihr anhand der Grafik sehen könnt, habe ich (abgesehen von den ersten paar Monaten) sehr regelmäßig hochgeladen und mein Upload-Limit von 15 Bildern pro Woche ständig ausgeschöpft. Bei einer Annahmequote von ca. 83% (12–13 von 15 Bildern wurden durchschnittlich angenommen) brauchte ich knapp zwei Jahre, um die 1000 voll zu kriegen.
Mein zweiter Meilenstein hängt mit dem ersten zusammen. Ich habe jetzt, nach knapp 24 Monaten den Silber-Status bei istockphoto erreicht. Das bedeutet, dass ich innerhalb dieser Zeit insgesamt 2500 Verkäufe erzielt habe.
Damit bekomme ich zwar weiterhin nur magere 20% der Umsätze (nur bei exklusiven istock-Fotografen steigt die Vergütung* mit dem Rang), aber ich kann jetzt 20 statt 15 Bilder pro Woche hochladen. Damit sollte sich mein Portfolio schneller füllen und die Umsätze entsprechend steigen.
Von den fünf führenden Microstock-Agenturen ist istockphoto für mich neben Fotolia eine der Agenturen mit dem höchsten RPD (Revenue per Download), also Gewinn pro Bild. Ich erziele durchschnittlich $1,20. Wer das bei 2500 Verkäufen in knapp 24 Monaten überschlägt, kommt auf durchschnittlich ca. 100 Euro pro Monat. Im Detail sieht die Umsatzentwicklung jedoch ab dem zweiten Jahr deutlich positiver aus als im ersten.
Wie weit seit ihr von euren nächsten istock-Meilensteinen entfernt? Und was mich ebenfalls interessieren würde: Wie ist euer RPD bei istock?
Willkommen in 2010! Vor ca. einem Jahr habe ich an dieser Stelle 10 Fotografen vorgestellt, deren Werke mich beeindruckt und inspiriert haben. In einem Jahr kann viel passieren und ich habe dank vieler Blogs, Zeitschriften und Kollegen andere Fotografen kennenlernen dürfen, deren Werke ich ebenfalls sehr schätze. Deswegen gibt es heute weitere 10 Fotografen – nicht nach Rangordnung sortiert -, deren Fotos ich einfach toll finde.
Kennengelernt habe ich diesen Fotografen durch das Magazin Nr. 11/2009 der Süddeutschen Zeitung, in dem einige seiner seltenen Aktaufnahmen gezeigt wurden. Diese bestachen durch außergewöhnliche Posen und spannend gesetztes Licht. Einige der Bilder gibt es in diesem Bildband* zu sehen. Ansonsten ist der lettische Fotograf Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem durch seine Portraits von Prominenten bekannt geworden, auch wenn eins seiner berühmtesten Motive ein Totenschädel ist, den er aus sieben nackten Frauenkörpern bildete. Das gezeigte Foto ist eine Zusammenarbeit mit Dalí und entstand 1948.
Ich kann nichts dafür, dass es so wenige weibliche Fotografen gibt, deswegen bin ich umso stolzer, wenn es welche in diese Liste schaffen. Adriana Navalesi ist eine Fotografin, die mir durch meine Rezensententätigkeit beim Online-Fotografie-Magazin fokussiert.com das erste Mal auffiel. Sie macht vor allem Doppel-Selbstportraits, die mich erst etwas ekelten und abschreckten. Nachdem ich das hier gezeigte Bild bei fokussiert.com gesehen habe, änderte sich jedoch meine Meinung und ich begann ihr Konzept zu verstehen. Meine ausführliche Bildkritik könnt ihr hier lesen.
Ich bin mir nicht sicher, wie ich diesen Fotografen entdeckt habe. Ich glaube, es war über Kwerfeldein. Nils Jorgensen macht auf den ersten Blick öde und langweilig wirkende Momentaufnahmen, meist in S/W, aber immer öfter auch in Farbe. Auf den zweiten Blick entdeckt man jedoch die Absurdität oder den hintergründigen Humor, der in den fotografierten Szenen steckt.
Diesen Fotografen mit dem seltsamen Namen kannte ich schon lange, wußte aber seinen Namen nicht. Schon mehrmals habe ich seine Werke in Fotografie-Lehrbüchern gesehen und zuletzt in einem Museum als Beispiel einer Bewegungsstudie über Pferde. Mit diesen Bewegungsbildern ist er auch berühmt geworden, denn er war der erste, der es 1877 schaffte, ein galoppierendes Pferd zu fotografieren. Auslöser war eine Debatte über die Frage, ob Pferde beim Galopp mit allen vier Beinen in der Luft schweben würden oder nicht. Er entwickelte eine Technik mit elektronischem Auslöser und schnell belichtenden Chemikalien, um das besagte Foto zu machen. Ein Jahr später ging er einen Schritt weiter. Er reihte viele Kameras hintereinander auf und ließ diese durch die Hufe eines laufenden Pferdes nacheinander auslösen. So konnte er erstmals den Bewegungsablauf dieser schnellen Tiere nachvollziehen. Die hier gezeigte Animation ist eine Stop-Motion-Version solcher Fotos.
Aber das ist noch nicht alles. Mit dieser Methode beeinflußte er Thomas Edison, der sich eine Bewegtbild-Kamera patentieren ließ und inspirierte auch die Maches des Kult-Films „The Matrix“ zu ihrer „Bullet Time“-Filmtechnik, bei der die Kamera um eine sich langsam bewegende Pistolenkugel herum zu fliegen scheint. Außerdem nahm er Eintritt, um einem zahlenden Publikum seine Bewegtbilder zu zeigen. Damit war er vielleicht der Erfinder von Stock-Footage. Ziemlich cool, nicht?
Dieser Typ läuft mir in letzter Zeit ständig über den Weg. Sei es großformatig in Fotozeitschriften oder lobhudelnd in Tageszeitschriften, überall sehe ich seine Fotos. Und er hat es verdient! Jan von Holleben fotografiert inszenierte Fantasie-Serien, gerne mit Kindern, in denen aus alltäglichen Dingen wie Haushaltsgegenständen, Kleidung oder Blumen und Pflanzen ganze Fantasiereiche nachgestellt werden. Da ihnen die Konstruktion immer noch anzusehen ist, wirkt es als wären die Kinder ohne Fernsehen und Internet über sich hinaus gewachsen.
Besonders schön finde ich die Serie „Dreams Of Flying“, aus der auch das gezeigte Bild ist, „Mystery Of Monsters“ und „Superheros“. Auch „I am The Strongest“ ist eine nette Hommage an die Kindheit und die Fotos daraus sind bei auch schon auf mindestens einer Canon-Werbung begegnet. Er ist einfach überall.
Wer meinen Blog schon eine Weile liest, weiß, dass ich knallige, satte Farben liebe. In englisch würde ich sagen: „I’m a sucker for color!“ Schwarz-Weiß war nie mein Ding. Ulrich Müller scheint mir da wie ein Wesensverwandter, der gerne am Sättigungs-Regler dreht, aber es doch nie übertreibt. Schon einzeln sind seine Bilder ein Augenschmaus im wahrsten Sinne des Wortes, aber geballt als Flickr-Galerie ist das eine Farben-Orgie, die Rauschzustände auslösen kann. Wer sich die auf LSD anschaut, ist selbst schuld. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lange ich in seinen Fotos gestöbert habe, um ein Bild für diesen Artikel zu suchen. Ich konnte mich bei so viel Auswahl kaum entscheiden.
Es ist eine Binsenweisheit: Fotografie heißt wörtlich übersetzt „Malen mit Licht“. Aber kaum einer nimmt das so wörtlich wie die Jungs von Lichtfaktor. Mit Taschenlampen, LED-Leuchten und allem anderen, was irgendwie leuchten kann, ziehen sie durch die Straßen und hinterlassen eine Lichtspur der Kreativität. Schon ihre Bilder sind sehr cool (vor paar Monaten hatten sie in Köln eine Ausstellung in der Fotopension), aber noch besser sind ihre Videos. Hier ein Werbevideo für eine Mobilfunk-Firma, das zeigt, was möglich ist:
Mein All-Time-Favorit von Lichtfaktor ist jedoch der Kurzfilm „The Very Angry Caterpillar“, der nicht nur mit Licht gemalt wurde, sondern auch eine amüsante Geschichte erzählt. Beide Videos unbedingt als Vollbild anschauen:
Da bin ich simpel gestrickt. Wenn es lustig ist, gefällt es mir. Der spanische Fotograf Chema Madoz scheint mit einem nie versiegenden Quell des Humors gesegnet zu sein. Wir reden hier aber nicht über platten Schenkelklopfer-Humor, sondern über subtilen Witz, der mich an den Dadaismus erinnert. Außerdem ist seine Ausleuchtung so schön und sanft, dass die meisten Fotos auch ohne den Witz als Bonus funktionieren würden.
Diesmal gebührt der Dank dem Fotoblog von Viktor Dite, durch den ich die zweite Fotografin in dieser Liste begrüßen darf. Victory V macht Portraits, die durch eine sehr filmhafte Bildsprache bestechen. Die Figuren wirken unnahbar, aber voller Emotionen, die Motive erzählen kleine Geschichten. Vor allem bei ihren Hochzeitsfotos ist die Liebe und der Spaß zum Greifen nahe.
Paul Ripke hat mich durch einen Link in seinem Blog auf diesen Fotografen aufmerksam gemacht. Der Hamburger Fotograf ist auf jeden Fall sehr kommerziell ausgerichtet, was mich ja nicht stört, weil ich ebenfalls Werbefotos mache. An seine wilden, farbenfrohen Bilder komme ich aber noch nicht ran. Hätte ich eine Firma, die Fotografen buchen müsste, würde er weit oben auf meiner Liste stehen. Bei ihm kann man auch noch was über Styling und passende Requisiten lernen. Seine Fotos verkaufen Emotionen, lassen sie aber nicht gestellt oder billig aussehen. Der Traum jeden Marketing-Chefs.
Foto: Bernd Opitz
So, jetzt seid ihr dran. Lamgsam müsstet ihr meinen Geschmack ja kennen. Gibt es weitere Fotografen, die mir oder den Lesern gefallen könnten? Dann diese bitte mit Begründung in den Kommentaren erwähnen. * Affiliate-Link (Ich erhalte eine kleine Provision beim Kauf, ihr zahlt nicht mehr)
Ich bin stolz, Euch heute meinen Stockfotografie-Verdienst-Rechner vorstellen zu können.
Ihr findet das Online-Tool in meinem Blog, wenn ihr oben auf „Stock Photography Income Calculator“ klickt oder unten in diesem Blogbeitrag.
Oben rechts ist beim Rechner ein kleines Auswahlfeld, mit dem zwischen den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch gewechselt werden kann.
Dieser Rechner erlaubt es Stockfotografen, einfach ihr zu erwartendes Einkommen und andere hilfreiche statistische Daten auszurechnen.
Der Stockfotografie-Verdienst-Rechner errechnet das voraussichtliche Einkommen bis zum Jahresende und dem nächsten Jahr, basierend auf einigen Daten, die eingegeben werden. Er schätzt auch das zu erwartende Portfolio-Wachsum eines Fotografen und berücksichtigt es in der Kalkulation.
Darüber hinaus werden wichtige Analyse-Zahlen für das Stockfotografie-Geschäft berechnet, zum Beispiel der „Return per Image“ (RPI), also der Umsatz pro Bild und Jahr und die „Verkäufe pro Foto“ für jede Bildagentur. Das Tool berücksichtigt auch, dass einige Agenturen verschiedene Währungen benutzen und lässt Euch selbst so viele Agenturen hinzufügen, wie ihr wollt.
So, jetzt bin ich gespannt, wie ihr es findet. Schreibt mir Eure Meinung dazu in den Kommentaren.
Für mehr Informationen und die Hilfe-Funktion lest unten weiter.
[stockincome_calculator]
Wie funktioniert das Teil?
Vier verschiedene Daten müssen eingegeben werden, die der Rechner für die Analyse braucht:
Bisherige Verkäufe im Jahr
Bisherige Einnahmen im Jahr
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur zu Jahresbeginn
Wie trage ich diese Daten ein?
Hier sind einige Beispiele, wie Du diese Daten von den Agentur-Webseiten auslesen kannst. Du musst hier keine Login-Daten eingeben, damit der Rechner funktioniert. Stattdessen gehst Du einfach wie gewohnt in den Mitgliedsbereich Deiner Bildagenturen und suchst dort nach den passenden Daten.
Bisherige Verkäufe im Jahr: Logge Dich ein, klicke oben links auf Deinen Benutzernamen und dann auf den Tab „Statistik“ (wie im Bild unten markiert). Dort gibt es im Bereich „Monat“ ein Feld namens „Downloads“, was so was anzeigt wie: „2009: XXXX Downloads“. XXXX ist die Zahl, die Du in den Rechner eingibst.
Bisherige Einnahmen im Jahr: Genau über der Zahl mit den Downloads steht der Betrag, den Du bisher im Jahr verdient hast. Das sieht so aus: „2009: $XXXX,XX royalties“. XXXX ist das, was Du im Rechner eingibst.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur: Oben rechts unter dem Wort „Portfolio“ steht: „Dateien: XXXX“. Diese Zahl gibst Du ein.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur zu Jahresbeginn: Die Zahl ist etwas komplizierter zu finden. Gehe in den Bereich „Meine Uploads“ und sortiere Deine Fotos nach „Upload“. Dann gehe die Seiten durch, bis Du das erste Bild des Jahres mit einem Datum dieses Jahres findest. Nun musst Du alle Dateien zählen, die Du davor hochgeladen hattest. Du kannst Dir das vereinfachen, indem Du nur die Seiten zählst und mit 20 multiplizierst und die Bilder der Seite addierst, auf der der Jahreswechsel sichtbar ist. Das ist dann die gesuchte Zahl. Profi-Fotografen brauchen diese Zahl sowieso öfter, deswegen schreibe sie Dir ruhig für später auf.
Bisherige Verkäufe im Jahr: Logge Dich ein, klicke auf „Dateien“ und dann auf das Tab „Statistik“ (wie im Bild unten markiert). Wähle bei Zeitraum „Alle“ und bei Intervall „Jährlich“. Als Information wählst Du „Wieviele meiner Werke wurden heruntergeladen?“ und klickst dann auf „Statistik anzeigen“. Das Ergebnis trägst Du in den Rechner ein.
Bisherige Einnahmen im Jahr: Ändere die Information zu „“ und trage das Ergebnis in den Rechner ein.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur: In der linken Mitgliedskonto-Spalte steht „Portfolio“ und dahinter eine Zahl. Die kommt wieder in den Rechner.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur zu Jahresbeginn: Das ist wieder schwierig. Klicke im Dateien-Bereich auf „Uploads“ und sortiere die Bilder nach „Datum“ und zähle, wie viele Bilder Du bis Jahresbeginn hochgeladen hast. Du kannst wieder Zeit sparen, indem Du die Seitenzahl mit der Zahl der angezeigten Bilder multiplizierst. Achte darauf, dass die Funktion „Gelöschte Dateien einblenden“ deaktiviert ist.
Bisherige Verkäufe im Jahr: Logge Dich ein, klicke oben auf „Statistiken“ (wie im Bild unten markiert) und addiere die Summe unten links (welche die Anzahl der Downloads im Monat anzeigt) für alle Monate dieses Jahres.
Bisherige Einnahmen im Jahr: Mache das gleiche für die Einnahmen, nur das Du die Summe unten rechts (welche die monatlichen Gesamteinnahmen zeigt) addierst. Es gibt noch eine andere Methode, beide Zahlen zu bekommen: Klicke unten auf „Tabellenkalkulation Ihrer Verdienste herunterladen“ und gebe als Startdatum den 01.01. diesen Jahres ein und als Enddatum das heutige Datum (ähnlich wie im Bild unten gezeigt). In der Excel-Tabelle, die dann erstellt wird, ist die erste Zahl in der untersten Zeile die Anzahl der bisherigen Verkäufe im Jahr und die letzte Zahl in der untersten Spalte die bisherigen Einnahmen in diesem Jahr.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur: Klicke in der oberen Spalte auf „Home“ und unter „Bildstatistiken“ steht rechts neben „Bilder in der Galerie:“, wie viele Bilder Du online hast.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur zu Jahresbeginn: Klicke unten auf der Account-Seite auf „Status der eingereichten Fotos“ und dann auf den Tab „Genehmigte Fotos“. Dann zähle wieder, wie viele Bilder bis zum Anfang des Jahres freigeschaltet wurden. Ich weiß, es ist frustrierend, deswegen zähle einmal und schreibe Dir die Nummer auf.
Bisherige Verkäufe im Jahr: Logge Dich ein und klicke auf „Verwaltungsbereich“ und dann auf „Statistiken“ (wie im Bild unten markiert). In der Spalte „Einkommen/Sales“ addiere die Zahlen für jeden Monat in diesem Jahr.
Bisherige Einnahmen im Jahr: Ebenfalls auf der Statistik-Seite addiere die Werte bei Einkommen/Ertrag für jeden Monat diesen Jahres. Du kannst Dir das Zählen erleichtern, indem Du oben bei Archive“ auf „Quarterly“ klickst und nur die Quartalszahlen addieren musst. Du kannst Du auch alle Zahlen als Excel-Tabelle ausgeben lassen mit der Funktion „Download Excel Archives“ und dann Excel das Zählen übernehmen lassen.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur: Ganz oben rechts im Bereich „Konto Statistik“ steht „Uplaods: XXXX“. Das ist die benötigte Zahl.
Anzahl Deiner Bilder in der Agentur zu Jahresbeginn: Klicke im Verwaltungsbereich auf „Online Dateien“ und sortiere sie nach „Hochgeladen am“ und zähle wieder, wie viele Bilder vor Jahresanfang Du hochgeladen hast. Du kannst wieder Zeit sparen, indem Du die Anzahl der verbleibenden Seiten mit 20 (Anzahl der angezeigten Bilder) multiplizierst.
Was bedeuten die Ergebnisse?
Vorausgesetzt, Du hast die Daten richtig eingetragen, gibt der Stockfotografie-Verdienst-Rechner diese Informationen aus:
Downloads pro Bild/Jahr: Prognose, wie viele Downloads pro Bild Du in diesem Jahr erzielen wirst. Diese Zahl berücksichtigt Dein Portfolio-Wachstum und kommende Downloads im Jahr.
Gewinn pro Bild/Jahr: Diese Nummer ist auch als RPI (Return per Image) bekannt und zeigt an, wie viel Geld Du pro Bild in der Agentur in diesem Jahr verdient hast. Das Portfolio-Wachstum wird wieder berücksichtigt.
Gesamteinnahmen dieses Jahr: Prognose, wie viel Geld Du gesamt dieses Jahr bei dieser Agentur verdienen wirst.
Gewinn pro Download: Dieser RTD (Return per Download) zeigt an, wie viel Geld Du bisher pro Download erhalten hast.
Einnahmen im nächsten Jahr mit den heutigen Bildern: Das ist eine Prognose, wie viel Du nächstes Jahr verdienen würdest, wenn Du keine neuen Bilder hochlädst.
Anzahl der Bilder bis Jahresende mit Portfolio-Wachstumsrate: Diese Zahl zeigt an, wie viele Bilder Du bis Jahresende bei der Agentur haben kannst, wenn Du mit dem gleichen Tempo wie bisher hochlädst.
Anzahl der Bilder bis Ende nächsten Jahres mit Portfolio-Wachstumsrate: Diese Zahl zeigt an, wie viele Bilder Du bis Ende des nächsten Jahres bei der Agentur haben kannst, wenn Du mit dem gleichen Tempo wie bisher hochlädst.
Einnahmen im nächsten Jahr mit Portfolio-Wachstumsrate: Prognose, wie viel Du das gesamte nächste Jahr verdienen wirst, wenn Du wie bisher Bilder hochlädst.
Unten beim Rechner stehen die Gesamtergebnisse für alle Agenturen kombiniert. Stelle sicher, dass Du immer eventuell verschiedene Währungen berücksichtigst, sonst addiert der Rechner einfach verschiedene Währungen und erzeugt falsche Ergebnisse. Bei der nächsten Frage steht, wie verschiedene Währungen eingetragen werden können.
Unter dem Strich erzeugt der Rechner seine Ergebnisse basierend auf Deinen bisherigen Einnahmen und Verkäufen und dem Wachstum Deines Portfolios. Aber die Formeln sind keine Hexerei und sie berücksichten NICHT Faktoren wie Vergrößerung oder Verkleinerung von Marktanteilen einer Bildagentur, höhere prozentuale Beteiligungen nach einer bestimmten Summe von Verkäufen oder Einnahmen und so weiter.
Wie benutze ich die Währung-Funktion?
Standardmäßig werden die Ergebnisse in der gleichen Währung ausgegeben wie sie eingegeben werden. Einige Agenturen zahlen ihre Mitglieder jedoch in verschiedenen Währungen aus (zum Beispiel überweist mir istockphoto US-Dollar, Fotolia aber Euro). Deswegen ist es möglich, auf „andere Währung“ zu klicken und einen Wechselkurs einzugeben, damit die Ergebnisse wieder vergleichbar werden.
Ein Beispiel: Wenn Dich alle Agenturen in US-Dollar bezahlen, aber eine Agentur Dir Euro überweist und der Umrechnungskurs beträgt 1 Euro = 1,48 USD, dann gibst Du die 1,48 als „Umrechnungskurs“ ein und erhältst die Ergebnisse in US-Dollar. So sind die Gesamteinnahmen am Ende des Rechner wieder in der gleichen Währung.
Kann ich meine Daten speichern und laden?
Der Rechner funktioniert, ohne dass Du Dich einloggen musst. Aber wenn Du Deine Zahlen für eine spätere Verwendung speichern wilst, kannst Du oben auf „Login und Daten laden“ klicken und einen Benutzernamen Deiner Wahl eingeben. Dann kannst Du Deine Daten speichern und wieder laden, bis Du auf „Ausloggen“ klickst. Warnung: Die Daten werden nur lokal auf Deinem Computer mit einem Cookie gespeichert, das Löschen des Cookies löscht also auch Deine Daten.
Sind meine privaten Daten sicher?
Na klar. Ich kann keine Deiner Zahlen sehen, die Du in den Rechner eingibst oder die als Ergebnis angezeigt werden. Alle Berechnungen werden auf Deinem Computer vorgenommen und wenn Du die Login-Funktion nutzt, werden alle Informationen nur in einem Cookie auf Deinem Computer gespeichert. Ich habe keinen Zugriff auf diese Informationen! Wenn Du Deine Daten löschen willst, leere einfach alle Felder und klicke auf „Speichern“ oder lösche den Cookie manuell aus Deinem Browser-Cache.
Warum gibt es dieses Tool?
Ich bin selbst ein professioneller Stockfotograf und hatte diese Idee schon vor einer Weile. Ich berechne die genannten Daten (und viele andere) in einer Excel-Tabelle für mein Geschäft und ich möchte diese Möglichkeit mit anderen Foto-Kollegen teilen. Der von mir hoch respektierte Stockfotograf Yuri Arcurs hat selbst ein ähnliches Tool online, welches meiner Meinung noch nach einige Funktionen vermissen lässt. So berechnet es nur die Einnahmen bis zum Monatsende und berücksichtigt nicht das Portfolio-Wachstum. Der „Nachteil“ meines Rechners hingegen ist, dass er im Vergleich zu Yuris Rechner vier mal so viele Daten erfordert, um arbeiten zu können.
Ideen? Vorschläge? Brauchst Du Hilfe?
Wenn Du Vorschläge oder Ideen hast, wie der Verdienst-Rechner besser oder genauer gemacht werden könnte, kannst Du gerne einen Kommentar schreiben oder mir eine Email schicken. Ich versuche, so gut wie möglich zu antworten und den Rechner zu verbessern, aber denke daran, dass ich vor allem Fotoproduzent und kein Programmierer bin und der Rechner nur ein Nebenprodukt meiner Arbeit ist. Deswegen auch noch mal ein großes Danke an Ralf Baumbach, ein befreundeter Programmierer, der mir schnell und unkompliziert geholfen hat, meine Idee technisch umzusetzen.
Wenn Du mehr über Stockfotografie lernen willst, kannst Du weiter in meinem Blog „Alltag eines Fotoproduzenten“ stöbern.
Wenn Du eine weitere Übersetzung für den Rechner beitragen willst, kannst Du Dich ebenfalls gerne bei mir melden.
Haftungsausschluss
Ich habe mir größte Mühe gegeben, die Ergebnisse so akkurat wie möglich werden zu lassen. Trotzdem übernehme ich keine Garantie für die Richtigkeit der Ergebnisse des Rechners und hafte nicht für eventuelle Schäden, die aus der Nutzung resultieren könnten. Micros