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Stockfotografie-​News 2010-04-02

Nachdem ich letz­ten Freitag wie­der auf Achse war, gibt es heu­te wie­der die gebün­de­ten Nachrichten aus der schil­lern­den Welt der Fotos, Videos und Illustrationen.

  • Die Microstock-​Agentur Polylooks ver­sucht aber auch alles, um sich mit geball­ter Macht auf den Bildermarkt zu drü­cken. Der ers­te der bei­den neus­ten Streiche: Bis zum 30.04.2010 zahlt die Agentur für jedes neu exklu­siv ein­ge­stell­te Bild 25 Cent. Ob sich das lohnt, fin­de ich jedoch sehr fraglich.
  • Der zwei­te Streich ist das neue Abo-​Modell von Polylooks, mit denen die Käufer ihre monat­li­chen Credits belie­big über den Monat ver­tei­len kön­nen, statt eine fest­ge­leg­te Anzahl an Downloads pro Tag zu haben, wie das bei Shutterstock und Fotolia (noch?) der Fall ist. Aber neu ist das nicht, Panthermedia bie­tet das schon seit Monaten an.
  • Fotolia kün­dig­te ges­tern im Newsletter den Microstock-​Woskshop „K(l)ick it like a Pro: Fußball 2010“ an. Am 29.05.2010 sol­len die Teilnehmer unter pro­fes­sio­nel­ler Anleitung in einem Stadion Fußball-​Bilder machen dür­fen. Ich wer­de wie beim letz­ten Workshop wie­der ver­su­chen, dabei zu sein, um auch denen Einblick zu gewäh­ren, die nicht teil­neh­men können.
  • Auf YouTube gibt es zur Zeit ein Video zu sehen, in dem eine „Content Aware Fill“-Funktion in Photoshop CS5 vor­ge­stellt wird. Fast zu gut, um wahr zu sein.
  • Die Bildagentur BigStock stellt ihren neu­en Blog „The Upload“ für Stockfotografen vor.
  • istock­pho­to stellt eine neue Funktion für den Video-​Upload per FTP vor, mit dem unter ande­rem gleich die Suchbegriffe und die not­wen­di­gen Verträge mit hoch­ge­la­den wer­den kön­nen. Noch klingt das aber kom­pli­zier­ter, als es nach­träg­lich im Web-​Interface zu machen.
  • Die Bildagentur Plainpicture hat ihre Webseite neu gestal­tet und paar neue Funktionen ein­ge­baut: On-​Mouse-​Over-​Preview, Serienfunktion, Lightbox. Aus Microstock-​Sicht nix Neues, aber wird Zeit, dass die Macrostock-​Agenturen mithalten.
  • Wo wir beim Thema sind: Getty Images Deutschland hat jetzt auch eine Facebook-​Seite und einen Twitter-​Account.
  • Die Bildagentur Panthermedia hat eben­falls eini­ge neue Funktionen parat: Endlich kön­nen die Verkaufs-​Informationen als CSV-​Tabelle expor­tiert wer­den, es gibt eine Copyspace-​Suche und mehr. Nur das neue Upload-​Tool ist lei­der immer noch nicht fertig.
  • Wer mal sehen will, wie Fotos ganz klas­sisch an Macrostock-​Bildagenturen geschickt wer­den, kann sich hier den Lieferschein von Plainpicture anschauen.
  • Alamy stellt eine „Model Release App“ für das iPhone vor, wel­ches Model-​Verträge erzeu­gen soll, die auch von der Agentur aner­kannt wer­den. Ich bin mir nicht sicher, ob es viel­leicht ein April-​Scherz ist, aber da es schon eine ähn­li­che iPhone App für Model-​Verträge in zwölf Sprachen gibt (wahr­schein­lich basie­rend auf den Getty Images-​Releases), hal­te ich es für glaubhaft.
  • Der Bundesverband der Pressebild-​Agenturen und Bildarchive e.V. (BVPA) ver­an­stal­tet am 6. Mai in München eine Tagesmesse für die Bildbranche. Teilnahme ist kos­ten­los, Anmeldung ist erforderlich.
  • Als gebür­ti­gem Berliner las­se ich es mir nicht neh­men, die­sen kur­zen Film von FotoTV zu zeigen:

Habe ich News ver­ges­sen? Dann bit­te ab damit in die Kommentare Ach ja: Frohe Ostern wün­sche ich Euch!

Stockfotografie-​News 2010-03-19

Heute gibt es wie­der einen Überblick über die Bewegungen in der welt­wei­ten Bilderbranche. Fangen wir an:

  • Deutsche und öster­rei­chi­sche Kunden der Bildagentur Shutterstock kön­nen ab jetzt neben der Kreditkarte auch mit PayPal bezah­len. Bald soll auch die Zahlung per Bankeinzug mög­lich sein.
  • Roberto Marinello und Amos Struck haben auf der Webseite http://www.microstock-news.com/ einen Überblick über die wich­tigs­ten Blogs und Webseiten der Microstock-​Welt geschaf­fen, ähn­lich wie Foto-​Radar.
  • Lee Torrens und Amos Struck haben mit Microstock Charts eine Webseite geschaf­fen, die bald die Excel-​Tabellen mit wich­ti­gen Umsatz-​Informationen für Stockfotografen ablö­sen soll. Noch gibt es aber eini­ges zu tun.
  • Das Portfolio der Bildagentur Polylooks ist nun auch über i‑picturemaxx verfügbar.
  • Bei John Lund gibt es ein sehr lesens­wer­tes Interview mit dem Stockfoto-​Veteranen Jim Pickerell über die Zukunft der Stockfotografie. Unbedingt lesen.
  • Canon über­ar­bei­tet deren „Profi-​Bereich“ CPS (Canon Professional Service). Dort ange­mel­de­te Fotografen müs­sen sich ab Mitte April neu regis­trie­ren, um wei­ter die Vorteile nut­zen zu können.
  • Nur als Erinnerung: Wer mein Buch „Stockfotografie. Geld ver­die­nen mit eige­nen Fotos“* noch nicht hat, soll­te es sich mal anschau­en. Die bis­he­ri­gen Rezensionen spre­chen für sich.

Wenn ich was Wichtiges ver­ges­sen habe, könnt ihr es ger­ne in den Kommentaren nachtragen.

* = Affiliate-Link

Stockfotografie-​News 2010-02-19

Es ist wie­der Freitag und da letz­te Woche die News aus­fie­len, hier die Übersicht über die letz­ten zwei Wochen.

  • Die Abo-​Agentur Shutterstock hat jetzt über 10 Millionen Bilder im Angebot. Weniger Beachtung fand eine wei­te­re Zahl in der Pressemeldung. Die bis­he­ri­gen Bilder wur­den seit 2003 ins­ge­samt über 125 Millionen Mal run­ter­ge­la­den. Das ergibt grob gerech­net pro Bild 12,5 Downloads. Kann ja jeder selbst sehen, ob er da drü­ber liegt oder nicht. Ebenfalls neu bei Shutterstock: Es gibt jetzt die Funktion „Ähnliche Bilder anzei­gen“ unter den Fotos.
  • Getty Images prä­sen­tiert die ers­ten Bilder der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver.
  • Das Kreativen-​Netzwerk dasauge.de koope­riert jetzt mit der Bildagentur Polylooks und bet­tet deren Suche auf dem Designportal ein. Warum ist da noch kei­ne ande­re Agentur drauf gekommen?
  • Stockfood spen­det 10% der Einnahmen von lizenz­frei­en Online-​Bildverkäufen an CARE International zur Unterstützung von Haiti.
  • Fotolia ver­öf­fent­lich­te auch noch paar Zahlen: Es gab 2009 fast zwei Millionen Bilddownloads pro Monat, fast 50 mehr Käufer, über 50% mehr ver­kauf­te Credits und knapp 54% mehr ver­dien­te Credits durch die Fotografen.
  • Die Bildagentur Moodboard ver­öf­fent­lich­te die vier­te Ausgabe ihres Magazins. Sehr sehens­wer­te Bilder dabei.

Ein schö­nes Wochenende wün­sche ich.

Stockfotografie-​News 2010-01-08

Hallo alle zusam­men, will­kom­men bei der ers­ten Nachrichtenzusammenfassung 2010. Da ich die letz­ten Dezembermonate mir freie Tage gegönnt habe und die Bildagenturen mich mit Newslettern nach dem Motto „Was war, was wird“ bom­bar­diert haben, gibt es wie­der eine Stange Neuigkeiten für die Info-​Junkies. Los geht’s und wir fan­gen mit dem Ende an:

  • Die Bildagentur Zymmetrical ver­kün­det ihr Ende. Das ist aus zwei Gründen scha­de: Zum einen gab es bei der Agentur 70% Anteile für die Fotografen (ver­gleicht das mit 20% bei istock­pho­to) und die Fotografen konn­ten die Preise für ihre Fotos von 3–100 USD selbst fest­set­zen. Aber viel­leicht war das auch der Grund des Scheiterns.
  • Während vie­le Zeitschriften jetzt mit lan­gen Bildstrecken auf­war­ten, wel­che die „bes­ten Nachrichtenfotos von 2009“ zei­gen, gibt es das Gleiche auch kos­ten­los im Internet bei der Bildagentur Corbis. Da sind coo­le Bilder bei!
  • Die Bildagentur Shotshop plant eine Überarbeitung ihrer Webseite, dar­un­ter auch „ver­ein­fach­ter Verschlagwortungsprozess, neue Marketing-​Tools, Verbesserung der Suche, neue Features für Kunden, schnel­le­re Server und Internationalisierung durch eng­li­sche Seite“. Vor allem zu ers­te­rem Punkt kann ich nur sagen: Wurde auch Zeit.
  • Eine gute Meldung kommt von der Microstock-​Agentur Polylooks: Kurz nach mei­nem Mecker-​Artikel über zu nied­ri­ge Fotografenhonorare von bis zu 8 Cent pro Verkauf beschloss die Agentur, ein Mindesthonorar von 35 Cent pro Verkauf, egal ob mit Credits oder als Abo, ein­zu­füh­ren. Das nen­ne ich einen Schritt in die rich­ti­ge Richtung. Ironischerweise habe ich seit der Meldung jedoch kei­nen Verkauf mehr gehabt, kann es also nicht mit eige­nen Zahlen bestätigen.
  • Zu Jahrsbeginn haut der Distributionsdienst für Fotografen, iSyndica, einen Rabatt von 30% raus, wenn der Code „HAPPY 2010“ benutzt wird.
  • Eher für die Bildkäufer inter­es­sant: Auch Corbis bie­tet am Jahresanfang 30% Rabatt auf ihre Einkäufe, wenn sie den Code „CORBIS2010“ benutzen.
  • Die Bildagentur Pitopia hat vie­le klei­ne sinn­vol­le Änderungen im Redaktionssystem vor­ge­nom­men, wel­che Fotografen das Hochladen von Bildern erleich­tern sol­len, z.B. mehr Möglichkeiten für Voreinstellungen und mehr Nachvollziehbarkeit bei Änderungen durch die Bildredaktion.
  • Die Microstock-​Agentur Dreamstime hat jetzt im Mitgliedsbereich einen „Exklusive“-Bereich, in dem für Fotografen kal­ku­liert wird, wie viel mehr sie ver­die­nen wür­den, wenn sie ihre Dreamstime-​Fotos exklu­siv dort anbie­ten wür­den. Bei mir wäre das ein Zuwachs von 44%. Da Dreamstime aber nicht mal ein Zehntel mei­ner Microstock-​Einnahmen, sehe ich deut­lich, dass ich damit Verluste machen wür­de. Immerhin, ist auch eine Erkenntnis.
  • Eine Statistik der Download- und Honorar-​Entwicklung im Microstock-​Bereich von 2002 bis 2009 zeigt die Firma Lookstat in ihrem Blog.
  • Noch eine „pro forma“-Meldung am Rande. Getty Images mel­det, dass der Aufkauf der HAAP Media Ltd. mit den Bildagenturen Jupiterimages und deren Microstock-​Ableger StockXpert nun abge­schlos­sen ist.


Okay, was ver­ges­sen? Dann ein­fach in die Kommentare rein.

Fotografen-​Einnahmen bei Microstock-​Bildagentur Polylooks

Vor unge­fähr einem hal­ben Jahr star­te­te die Microstock-​Bildagentur der Deutschen Telekom: Polylooks.
Jetzt ist es an der Zeit, kurz zurück­zu­bli­cken. Wie viel kön­nen Fotografen da ver­die­nen? Die bis­he­ri­ge Antwort lau­tet: Leider wenig.

Seit vier Monaten habe ich ca. 1000 Bilder online. Bisher kann ich 35 Verkäufe ver­zeich­nen, die mir 14,92 Euro gebracht haben. Das macht pro Verkauf 0,42 Euro. Selbst im Vergleich zu den füh­ren­den Microstock-Agenturen ist das wenig. Bei iStockphoto und Fotolia erhal­te ich umge­rech­net ca. 0,75 bis 0,85 Euro pro Verkauf, bei Dreamstime noch 0,53 Euro. Bei allen Agenturen wer­den sowohl Abo- als auch On-​Demand-​Downloads angeboten.

polylooks-royalties

Vor weni­gen Tagen erziel­te ich mit zwei Verkäufen der Bildgröße Small (S) nur je 0,08 Euro. Davor waren mei­ne nied­ri­ges­ten Anteile 0,14 Euro. Die Mitarbeiter von Polylooks konn­ten mich über die gerin­gen Summen auf­klä­ren. Im September gab es eine gro­ße Rabatt-​Aktion, bei der Kunden bis 50% Rabatt erhiel­ten. Dieser Rabatt wird jedoch nicht von der Bildagentur getra­gen, son­dern mit den Fotografen geteilt. Das bedeu­tet, dass ein Kunde beim größ­ten Credit-​Paket mit 5000 Credits für knapp 3700 Euro nur 1850 Euro zah­len muss­te. Das ergibt einen Credit-​Wert von 0,37 Euro. Die 35%-Fotografen-Anteil lägen dann bei 0,12 Euro. Mir wur­de ver­si­chert, dass die 50% Rabatt eine ein­ma­li­ge Aktion zur Markteinführung waren. Hoffen wir es.

Die 8 Cent erklä­ren sich anders. Wenn ein Kunde zum Beispiel ein Drei-​Monats-​Abo mit 30 Credits pro Tag kauft, kos­tet das 222 Euro im Monat und damit ca. 7 Euro pro Tag. Ein Credit ist dann 0,23 Euro wert, die 35%-Fotografen-Anteil sind dann 8 Cent. Wenn ein Kunde mehr kauft, könn­te der Anteil auf bis zu 6 oder 7 Cent fal­len. Da kann ich froh sein, dass der Kunde kei­ne 50% Rabatt erhal­ten hat.

Fairerweise muss ich anmer­ken, dass laut Agentur-​Aussagen die­se Werte nur zustan­de kämen, wenn ein Kunde sein gesam­tes Abo-​Kontingent auf­braucht. Sei das nicht der Fall, wür­den sich z.B. die 7 Euro pro Tag auf weni­ger Download-​Credits ver­tei­len und der Fotografen-​Anteil stei­gen. Das kann ich lei­der nicht über­prü­fen, da in der inter­nen Abrechnung für die Polylooks-​Fotografen bis­her nicht ange­zeigt wird, ob ein Verkauf auf einem Abo basiert oder nicht. Diese Anzeige-​Option wur­de als Verbesserungsvorschlag auf­ge­nom­men, ich bin gespannt, ob er umge­setzt wird.

Was mich etwas ver­wun­dert, ist, dass die Abo-​Modelle der Konkurrenz teil­wei­se ähn­li­che oder nied­ri­ge­re Preise pro Bild bzw. deren Gegenwert in Credits haben, die Fotografen aber deut­lich mehr erhal­ten. Die Polylooks-​Mitarbeiter mein­ten, dass die Analyse der Preise und Honorare läuft und die­se viel­leicht ange­passt wer­den. Wann und ob nach oben oder unten, steht noch nicht fest. Die Umsatzsteuer scheint übri­gens in den Fotografen-​Honoraren schon ent­hal­ten zu sein. Wer dem­nach als frei­er Fotograf 7% Umsatzsteuer für die­se Einnahmen abzie­hen muss, kann noch gerin­ge­re Honorare erwar­ten.

Für mich bedeu­ten die­se ein­stel­li­gen Abrechnungen, dass ich vor­erst kei­ne neu­en Fotos zu Polylooks hoch­la­den wer­de, bis mei­ne dort schon vor­han­de­nen Fotos einen höhe­ren Umsatz pro Verkauf erzie­len. Damit mei­ne ich nicht nur die ver­ein­zel­ten Mini-​Abrechnungen, son­dern die Durchschnittswerte.

Wie sind Eure ers­ten Erfahrungen mit Polylooks?