Guten Morgen, ihr News-Junkies. Nach einer langen Durststrecke im heißen Sommermonat gibt es wieder neuen Stoff.
- Fotolia startet zwei neue Kooperationen und zeigt damit, dass sie aktiv daran arbeiten, neue Käuferschichten innovativ zu erreichen. So gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Start-Up Codingpeople, bei dem sich Kunden Fotolia-Bilder in ihre Webseiten-Layouts einbauen können und eine Kooperation mit dem Journalismus-Dienstleister Raufeld Content, bei dem direkt über eine API-Schnittstelle passende Fotos zu Artikeln genutzt werden können, welche von Raufeld an Medien verkauft werden.
- istockphoto versucht einen anderen Weg der Kundengewinnung: Die Agentur erhöht ihre Prämien für die Kundenwerbung. Wer einen neuen Kunden wirbt, der innerhalb von 30 Tagen nach Anmeldung mindestens 26 Credits kauft, erhält dafür jetzt 20 statt wie bisher 10 US-Dollar. Das gilt aber nur bis Herbst, denn dann soll das Prämiensystem komplett umgestellt werden.
- Außerdem hat istockphoto jetzt einen dringend benötigten Preis-Filter eingeführt, nachdem sie viele neue – teurere Foto-Kollektionen mit aufgenommen haben. So können Kunden sich jetzt auch nur die günstigeren Bilder anzeigen lassen.
- Um zu sehen, wohin sich der Bildermarkt vielleicht entwickelt, ist es manchmal hilfreich, zu den ganz großen Fotografen zu schauen. So ging ein Raunen durch die Foren als der bekannteste Stockfotograf Yuri Arcurs eine Stellenausschreibung schaltete, in der er zwei Dinge erwähnte. Zum einen wolle er eine Verkaufsplattform aufbauen, um seine Bilder direkt zu verkaufen, zum anderen erwähnte er neben Fotos und Videos auch Vektorgrafiken. Vor allem letzteres nährte die Gerüchte, er plane vielleicht nicht nur den Verkauf seiner Bilder, sondern auch von anderen Fotografen, da von Yuri bislang keine Vektor-Motive bekannt sind. Ist das die Zukunft, der Direktverkauf? Oder das Ende von Microstock? Wir werden sehen.
- Ein anderes großes Ding ist ja Google+, die neue Konkurrenz von Facebook. Fotografen, die dort aktiv sind, sollten zum einen auf die Nutzungsbedingungen aufpassen und zum anderen die Standard-Auswahl bei den Privatsphäre-Einstellungen deaktivieren, welchen es fremden Leuten erlaubt, seine Fotos herunterzuladen oder als Drucke zu bestellen. Ich bin übrigens auch bei Google+, wer mich in seinen Kreis aufnehmen will, findet hier mein Profil.
- Shutterstock hat einen neuen Filter eingeführt, der es nun erlaubt, die Suchergebnisse nicht nur nach „neuste“, populärste“ und „zufällige“ Ergebnisse zu sortieren, sondern jetzt auch nach „relevanteste“. Während „populär“ stark nach der Anzahl der Verkäufe gewichtet ist, soll „relevant“ stärker die Suchbegriffe berücksichtigen. Einige Fotografen beklagten daraufhin gesunkene Einnahmen ihrer neuen Fotos, was auch bei mir bemerkbar ist, auch wenn sich die Gesamtumsätze kaum verändert haben.
- 123rf hat jetzt beim Hochladen von Bildern standardmäßig ein Häkchen aktiv, welches es der Agentur erlaubt, abgelehnte Bilder automatisch als „redaktionelle Bilder“ anzubieten, wenn die Motive einen Nachrichtenwert haben. Der Hintergrund ist, dass die Fotografen so das Bild nicht neu hochladen müssen, falls sie es versehentlich in der falschen Rubrik (Fotos statt Editorial) hochgeladen haben.
- Alamy ändert ihre Fotografenverträge, mit dem Ziel, in Zukunft auch Videos und News-Fotos anbieten zu können.
- In der Schublade der Stockfotografen findet sich jetzt ein neues Verschlagwortungswerkzeug. „Compare Keywords“ erlaubt, wie der Name anklingen lässt, zwei Sets von Suchbegriffen miteinander zu vergleichen und die gleichen, ähnlichen oder fehlenden Wörter anzeigen zu lassen.
- Getty Images kündigte gestern eine neue Kollektion namens „Flickr Select“ an. Diese Kollektion soll eine Art Best-Of der „normalen“ Flickr-Kollektion darstellen, momentan sind ca. 6.000 Bilder enthalten und es werden weitere hinzugefügt. Der Sinn erschließt sich mir spontan nicht ganz, außer dass die Flickr-Kollektion mittlerweile langsam zu groß und damit zu beliebig wird. Viele Motive der Flickr-Kollektion sind jetzt schon sehr typisches Stock-Material wi z.B. Sandstrände oder Food-Fotos, obwohl die Kollektion angetreten war, um frischen Wind in die Bildsprache zu bringen.
- Tyler Olson vom Microstockgroup-Forum hatte 2010 eine große Umfrage unter Microstock-Fotografen durchgeführt und veröffentlicht jetzt nacheinander verschiedene Analysen. Zum Beispiel hat er jetzt verglichen, wie der Zusammenhang zwischen Portfolio-Größe und Umsatz bei Hobby- und Vollzeit-Stockfotografen ist. Auf jeden Fall lesenswert, wie die anderen Umfrage-Ergebnisse auch.
- Vielleicht für einige interessant: Vom 6. bis 8. September findet in Bonn das Seminar „Bilddokumentation und Bildermarkt“ von Verein für Medieninformation statt.
- Die Bildagentur Stockfood hat jetzt eine neue Agentur mit dem Schwerpunkt auf Innenarchitektur und Einrichtungsideen: Living4media.
- Bei Youtube gibt es jetzt von mir ein Video, was einen Querschnitt meines Portfolios zeigt. Die Diashow habe mit Flixtime erstellt, da gab es vor einer Weile im Fotolia-Newsletter einen Gutschein-Code zum kostenlosen Testen. Mit dem Code „flixfotolia“ bekommt ihr eine Woche kostenlos das Pro-Abo.
- Zum Abschluss noch etwas zum Schmunzeln und Nachdenken: Die Kosmetik-Firma L’Oreal musste eine große Werbekampagne in Großbritannien zuzückziehen, weil sie die britische Werbe-Behörde ASA beschwert hatte, dass die Bilder zu stark retuschiert seien.
Fehlt was? Dann rein die die Kommentare damit.