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Alamy führt neue Kommissionsstruktur ein und kürzt Fotografenhonorare

Vor gut zwei Jahren hat­te die Bildagentur Alamy das letz­te Mal die Fotografenhonorare gekürzt. Nun gibt es wie­der eine Änderung, wel­che erneut für die meis­ten Fotografen zu einer Kürzung von deren Anteil füh­ren wird.

Die Kürzungen tre­ten 17 Monate in Kraft, nach­dem Alamy von der PA Media Group gekauft wur­de und es groß­spu­rig hier im Alamy-​Forum hieß:

Does this acqui­si­ti­on chan­ge any­thing for me? In terms of com­mis­si­on rates/​contracts/​processes, etc?

No, it doesn’t. Alamy con­ti­nues to ope­ra­te as usu­al. Alamy pri­des its­elf on offe­ring a bet­ter com­mis­si­on rate than most other agencies.

Will PA Media Group con­ti­nue to offer the same com­mis­si­on rates to Alamy’s exis­ting contributors?

There are no plans to chan­ge that.

Schauen wir uns das alte Modell und das neue Modell im Vergleich an. Bisher galt die­se Tabelle: 

Für nicht-​exklusive Bilder im Direktverkauf gab es 40% für den Fotografen, bis 2012 waren es 50%, davor sogar 60%.

Ab Juli 2021 gilt die­se Tabelle:

Wie mitt­ler­wei­le schon üblich, machen es einem die Bildagenturen – ver­mut­lich absicht­lich – lei­der nicht leicht, die alten und neu­en Zahlen direkt mit­ein­an­der zu vergleichen.

Nehmen wir zum Beispiel die Kommission der Partnerverkäufe, also wenn Alamy ein Bild nicht selbst ver­kauft, son­dern eine Partneragentur den Verkauf ein­ge­fä­delt hat. 

Bisher war die Verteilung: 30% Partner, 30% Alamy, 40% Fotograf.
Nach der neu­en Struktur sähe es im mitt­le­ren Gold-​Ranking so aus: 30% Partner, 42% Alamy, 28% Fotograf, wenn wir die bis­he­ri­gen 30% Partner-​Kommission als gesetzt anneh­men. Aber das ergibt sich eben nicht aus der obi­gen Tabelle und wird nun nicht mehr öffent­lich kom­mu­ni­ziert, wie viel die Partneragenturen erhal­ten. Denn neh­men wir mal an, Alamy wür­de die Partner-​Kommission auf 40% erhö­hen: Dann sähe die Verteilung so aus: 40% Partner, 36% Alamy, 24% Fotograf. Alamy könn­te also bis zu 50% Partner-​Kommissionen anbie­ten, ohne selbst Kommissionen zu ver­lie­ren, die Differenz wür­de allei­ne von den Fotografen getra­gen werden.

Ähnlich sieht es bei der Affiliate-​Kommission aus:
Bisher galt: 52,5% für Alamy, 13% für Affiliates, 34,5% für die Fotografen. Nun gilt, wie­der gleich­blei­ben­de Affiliate-​Kommissionen vor­aus­ge­setzt, im Gold-​Ranking: 66% für Alamy (von denen Alamy auch die Affiliates bezahlt) und 34% für die Fotografen, also ein hal­ber Prozentpunkt weni­ger. Laut den neu­en Nutzungsbedingungen (sie­he Punkt 12.15) gibt Alamy den Affiliates 15% von ihren 66% ab, im Gold-​Ranking wären das also: 56,1% Alamy, 9,9% Affiliate, 34% Fotografen. Also auch hier zusam­men­ge­fasst: Alamy bekommt mehr, zulas­ten der Affiliates und der Fotografen. (Hinweis: Im Alamy-Blogpost steht, dass Fotografen bis­her 40% von Affiliate-​Einnahmen erhal­ten hät­ten, die obi­ge Tabelle sagt jedoch etwas ande­res aus.)

Um die Sache noch etwas kom­ple­xer zu machen, hat sich Alamy eben­falls aus dem Baukasten der Profitmaximierung bedient und teilt die Fotografen nun in drei Klassen ein: Silber, Gold und Platinum (mit Bronze anzu­fan­gen, hät­te wohl zu schä­big geklungen).

Gold bedeu­tet: Alle bis­he­ri­gen Fotografen star­ten bei Gold oder höher, wenn sie die Voraussetzung erfüllt haben. Wer mehr als 250 USD Umsatz in zwölf Monaten bei Alamy erzielt, bleibt Gold.

Platinum bedeu­tet: Wer mehr als 25.000 USD Umsatz inner­halb von 12 Monaten bei Alamy hat und sei­ne Bilder exklu­siv bei Alamy hat, wird Platinum. Bisher trenn­te Alamy nach exklu­si­ven und nicht-​exklusivem Material. Ersteres bekam bis­her 10% mehr Kommission, auch das fällt in Zukunft weg, sofern die Exklusivfotografen weni­ger als 25.000 USD Umsatz gene­rie­ren. Verständlicherweise ist vor allem deren Frust im Alamy-​Forum groß.

Silber heißt: Wer län­ger als ein Jahr bei Alamy ist und weni­ger als 250 USD Umsatz erwirt­schaf­tet hat, wird auf Silber runtergestuft.

Mit Umsatz ist hier der Gesamtpreis der Bildverkäufe gemeint, ohne die Abzüge der Alamy- und ggf. ande­rer Kommissionen. Zur bes­se­ren Einordnung: Ich habe fast 50.000 Bilder bei Alamy online und kom­me nicht mal ansatz­wei­se in die Nähe der Platinum-Klasse.

Wer also Bilder für weni­ger als 250 USD im Jahr bei Alamy ver­kauft, wird zukünf­tig noch viel schlech­te­re Konditionen erhal­ten: Nur 20% auf Direktverkäufe, nur 17% auf Affiliate-Verkäufe.

Alamy traut sich auch wirk­lich noch, das Wort „fair“ in den Mund zu neh­men, um die Kommissionsänderungen zu begründen:

We’ve moved to a tie­red sys­tem so we can ensu­re that we remain fair to tho­se con­tri­bu­tors who sell well with us“

aus dem Alamy-Blogpost

Es ist des­halb an der Zeit, zwei Regeln aufzustellen:

  1. Glaube kei­ner Aussage einer Bildagentur über die Zukunft von deren Fotografenkommissionen.
  2. Die Frage ist nicht, ob eine Bildagentur die Kommissionen kür­zen wird, son­dern nur, wann.

EyeEm kürzt Fotografenhonorare

Es ver­geht anschei­nend kaum ein Quartal, ohne dass eine Bildagentur auf die Idee kommt, die Fotografenhonorare zu kür­zen. Diesmal ist EyeEm an der Reihe.

Gestern ver­schick­ten sie Emails an ihre Fotografen und pos­te­ten das hier in der „EyeEm Market Worldwide“-Facebookgruppe:

Hi ever­yo­ne, this is Matthias from the EyeEm team! We wan­ted to let you know that we just infor­med our users that we will be updating our Terms of Service for Photographers in February 2021 and intro­du­ce a new pay­out struc­tu­re desi­gned to reward our top-​selling pho­to­graph­ers.

We reco­gni­ze this chan­ge means a reduc­tion in the licen­se reve­nue share for some of our pho­to­graph­ers and we hope that you can under­stand why we have had to reluc­tant­ly, make the­se chan­ges. Our team has put years of hard work into buil­ding EyeEm to beco­me a finan­ci­al­ly sus­tainable orga­niza­ti­on that will ser­ve our com­mu­ni­ty for the long term. However, despi­te our efforts and some tough decis­i­ons, we are not the­re yet.

To make the switch to the new pay­out struc­tu­re as smooth as pos­si­ble, our team is working hard to make sure every com­mu­ni­ty mem­ber is well infor­med and can find out which pay­out level and licen­se reve­nue share they will recei­ve for images sold after February 1st, 2021.

We have star­ted by emai­ling tho­se of you that have sold an image licen­se on our plat­form in the pre­vious 12 months and have updated FAQs to explain the new pay­out struc­tu­re → https://eyeem.zendesk.com/…/115000520145-Managing-Your…

Please reach out to terms@eyeem.com if you have any ques­ti­on spe­ci­fic to your account and we will make sure to ans­wer as soon as pos­si­ble.

Please also bear with us if we can­not ans­wer every of your comm­ents in this group directly.“

Bisher zahl­te EyeEm 50% der Einnahmen, wel­che sie selbst oder von Partneragenturen erziel­ten. Ab dem 1.2.2021 gibt dann fol­gen­des System:

Es gibt dann vier Auszahlungsstufen, die nach Umsatz gestaf­felt sind.
Wer bis zu 299 USD Umsatz in den letz­ten 12 Monaten mit sei­nen Bildern erzielt, erhält dann nur 25% statt der 50% Umsatzbeteiligung.
Wer es schafft, mehr als 7.000 USD Umsatz in die­sem Zeitraum zu gene­rie­ren, erhält mit 55% dann etwas mehr als bisher.

Der Umsatz bezieht sich auf den Verkaufspreis der Bilder bzw. auf den Anteil, den EyeEm von der Partneragentur erhält.

Der Anteil an den Lizenzeinnahmen kann sich ändern. Die Auszahlungsstufe wird 1x im Quartal neu berech­net. Wer eine höhe­re Auszahlungsstufe erreicht hat, ver­bleibt in die­ser min­des­tens für die nächs­ten 12 Monate und kann erst nach einem Jahr in eine nied­ri­ge­re Auszahlungsstufe ver­setzt werden.

Die Begründung für die Kürzung

Der EyeEm-​Mitarbeiter Matthias Schäfer schrieb in der oben ver­link­ten Facebook-​Gruppe, dass die Honorarkürzungen erfol­gen müs­sen, damit EyeEm end­lich „finan­zi­ell nach­hal­tig“ werde:

Das ist ange­sichts der jah­re­lan­gen wis­sent­li­chen Subventionierung der Bilderverkäufe sowie des feh­len­den Gehaltsverzichts der EyeEm-​Mitarbeiter blan­ker Hohn.

Was bedeuten diese Änderungen in der Praxis?

Immer mehr Bildagenturen wech­seln auf die­se fle­xi­blen Auszahlungssysteme, die sich im Detail jedoch etwas unterscheiden.

Angefangen hat damit vor ca. 10 Jahren iStock, es folg­ten unter ande­rem 123rf, Photocase, Shutterstock und so weiter.

Für die Agenturen hat das System meh­re­re Vorteile:

  1. Sie ver­die­nen unter dem Strich mehr Geld.
  2. Innerhalb der Fotografen wird das Geld aber auch etwas umver­teilt weg von den Hobby-​Fotografen, die weni­ge und weni­ger ver­käuf­li­che Bilder lie­fern hin zu den Profi-​Fotografen, wel­che für einen Großteil vom Umsatz ver­ant­wort­lich sind. Das hat den Vorteil, dass die weni­gen Profi-​Fotografen teil­wei­se gar nicht von den Honorarkürzungen betrof­fen sind und sich sel­te­ner an Protesten gegen die Bildagenturen betei­li­gen, wäh­rend sich die von den Kürzungen betrof­fe­nen Fotografen mehr über die ande­ren Fotografen als über die Bildagentur auf­re­gen. Das ist im Grunde eine Spielart der Jahrhunderte alten „Teile und Herrsche“-Taktik.
  3. Bei so einem fle­xi­blen System las­sen sich (für den Fotografen nach­tei­li­ge) Änderungen leich­ter und unauf­fäl­li­ger ein­füh­ren, weil dann nicht mehr die Prozentpunkte redu­ziert wer­den müs­sen, son­dern ein­fach die Zielvorgaben erhöht wer­den. So zum Beispiel bei 123rf oder iStock gesche­hen.

Besonders ärger­lich ist die Änderung der Vergütungsstruktur für die Fotografen, wel­che vor einem hal­ben Jahr ihre EyeEm-​Portfolios bei Getty Images gelöscht bekamen.

Exit-​Strategie des EyeEm-CEO?

Wie schon beim kürz­li­chen Wirestock-​Deal mit Freepik liegt die Vermutung nahe, dass hier die Bilanzen für eine Übernahme oder einen Verkauf des Start-​Ups auf­ge­hübscht wer­den sollen.

Erst im Oktober 2020 wur­de Simon Cox als neu­er EyeEm-​CEO ernannt. Simon Cox war 2001 bis 2004 CEO der Bildagentur image.net, wel­che 2004 für 14 Mio. Euro an Getty Images ver­kauft wur­de. Bei LinkedIn rühmt er sich damit, dass der Verkauf den Investoren das zwei­fa­che an Gewinn einbrachte:


Danach arbei­te­te er knapp zwei Jahre bei Getty Images, bevor er CEO der Video-​Firma Peach (damals noch Group IMD) wur­de, die in sei­ner Amtszeit eben­falls ver­kauft wur­de (Simon Cox bei LinkedIn: „Successful take pri­va­te and secon­da­ry PE sale (3x mom).“).

Mit sei­nen Kontakten zu Getty Images steht hier viel­leicht die Hoffnung im Raum, dass die Geldgeber erneut mit einer hohen Rendite rech­nen kön­nen. Bezahlt von den Fotografenkommissionen…

Pond5 führt Video-​Exklusivität ein und kürzt nicht-​exklusive Video-Kommissionen

Nachdem die Kommissionskürzungen bei Alamy, Imagebroker und Photocase ohne Aufschrei über die Bühne gegan­gen sind, wagt sich auch Pond5 aus der Deckung und kün­digt sowohl Video-​Exklusivität als auch eine Kommissionsänderung ab dem 8. April 2019 an.

Screenshot aus dem Pond5-​Town Hall Video

Das Muster ist ähn­lich wie bei Alamy und Imagebroker. Es wird jetzt eine Video-​Exklusivität geben. Statt wie bis­her 50% erhal­ten exklu­si­ve Videografen dann 60% Kommission. Dafür bekom­men nicht-​exklusive Videografen nur noch 40% Kommission.

Diese Änderung wur­de im infor­ma­ti­ven „Pond5 Exclusivity Town Hall“ auf YouTube ange­kün­digt und erklärt. Demnach sind bis­her schon rund ein Drittel der Pond5-​Videos exklu­siv nur dort zu fin­den und zwei Drittel der Käufer schät­zen genau das.

Exklusive Videos erzie­len laut dem Video dop­pelt so viel Umsatz wie ande­re Videos, was auch dar­an läge, dass Käufer Videopreise bei ande­ren Agenturen wie Getty Images, Shutterstock, Adobe Stock, Dissolve und Storyblocks mit denen von Pond5 vergleichen.

Eine damit ein­her­ge­hen­de und bis­her deut­lich weni­ger beach­te­te Änderung ist das Setzen eines Mindestpreises. In Absatz 4.i des „Contributor Agreement“ steht der Satz:

4.i. If you do not enroll in the Exclusivity Program, not­wi­th­stan­ding sec­tion 3.b. abo­ve, you shall not set the pri­ce for an item of video Content that is hig­her than the lowest pri­ce for which the same (or sub­stan­ti­al­ly the same) Content item is offe­red by or on any Other Marketplace, and if we dis­co­ver that the Content item is offe­red at a lower pri­ce by or on any Other Marketplace, we may chan­ge the pri­ce of your con­tent in our marketplace.“

Das bedeu­tet, dass nicht-​exklusive Videos bei Pond5 nicht teu­rer sein dür­fen als das glei­che Video bei ande­ren Agenturen. Begründet wird die­se Änderung im Video mit einer Episode, bei der eine gro­ße Produktionsfirma vie­le Videos für eine Dokumentation kau­fen muss­te. Diese Firma stell­te eine Praktikantin ein, deren ein­zi­ge Aufgabe es war, die Videos, wel­che die Firma bei Pond5 für 100 USD gefun­den hat­te, bei ande­ren Agenturen auf­zu­spü­ren. Shutterstock unter­bot Pond5 mit 20% und bat die­se Videos für 80 USD an. Die Praktikantin ging mit die­sem Angebot zu Getty Images und bekam einen Videopreis von 40 USD ange­bo­ten. Mit die­sem Angebot wie­der­um kon­fron­tier­te man Pond5.

Ähnliche Argumente brach­ten Alamy und Imagebroker vor, als sie die Kommissionen für nicht-​exklusive Inhalte senk­ten. Komisch ist an die­ser Logik jedoch, dass Käufern völ­lig egal ist, wie die Video-​Kommissionen sind. Sie inter­es­sie­ren sich vor allem für den Video-​Preis. Warum dann also nicht statt­des­sen exklu­si­ve Videos teu­rer anbie­ten als nicht-exklusive?

Fraglich ist auch, ob Pond5 noch recht­zei­tig genug mit die­ser Änderung kommt. Mittlerweile sind ande­re Videoagenturen, vor allem Shutterstock so stark, dass der Verzicht auf die­se ande­ren Agenturen mehr schmer­zen wür­de als die Kommissionskürzung bei Pond5.

Ich habe es anhand mei­ner beschei­de­nen Video-​Umsätze kurz durch­ge­rech­net: Würde ich mei­ne Pond5-​Videoumsätze ver­dop­peln (wegen des oben erwähn­ten dop­pel­ten Umsatzes für exklu­si­ve Videos) und dann 20% drauf­schla­gen (wegen der 10%-Punkte mehr Kommission für exklu­si­ve Videos), läge ich immer noch knapp unter mei­nem aktu­el­len Gesamt-​Videoumsatz bei vier Agenturen (Shutterstock, Pond5, Adobe Stock, 123rf), wäre aber allein von Pond5 abhän­gig. Zumal auch Pond5 ab Minute 21:06 auch von einem „Limited License“-Programm redet, wo sie für finanz­schwä­che­re Kunden die Preise sen­ken wollen.

Ebenfalls ist zu beden­ken, dass es nur sel­ten Clips gibt, die nicht auf die eine ande­re ande­re Weise durch ein ande­res Videos ersetzt wer­den kön­nen, umso mehr, je mehr Videos es ins­ge­samt gibt (Shutterstock hat aktu­ell über 14 Millionen Videos).

Was sagt ihr dazu? Würde sich eine Exklusivität für euch auszahlen?

Heimliche Honorarkürzung bei 123rf um bis zu 14%

Vor einer Woche stell­ten Mitglieder des Microstock-​Forums micros­tock­group in die­sem Thread fest, dass sich deren Anbieter-​Level bei der Bildagentur 123rf geän­dert habe und damit auch deren Honoraranteil.

Spannenderweise gibt es selbst jetzt, eine Woche nach der Änderung, kei­ne offi­zi­el­le Information sei­tens 123rf, sodass sich die Mitglieder des Forums müh­sam selbst zusam­men­rech­nen muss­ten, wie genau die Honorarkürzung statt­fand und was die neu­en Kommissionen sind.

Es scheint als wur­den von den bis­her zehn Anbieter-​Leveln die bei­den Level 2 (35% Kommission) und 4 (45% Kommission) ersatz­los gestri­chen. Leute in die­sen Leveln erhal­ten nun 30% bzw. 40% Kommission, was einer Honorarkürzung von ca. 14% bzw. ca. 11% entspricht.

Die neue Kommissionsstruktur fin­det sich ver­steckt hier auf der Seite von 123rf, die alte ist mit­tels der Wayback-​Machine abruf­bar. Der Einfachheit hal­ber habe ich bei­de Kommissionsstrukturen hier gra­fisch gegen­über gestellt, weil 123rf ver­mut­lich absicht­lich im obi­gen Link die Credit-​Ziele nicht mehr nennt:

Alte und (ver­mu­te­te) neue Honorarstruktur bei 123rf. Änderung an den „Credit Totals“ bis­her nicht von 123rf bestä­tigt. (Klicken zum Vergrößern)

Die letz­te Kommissionänderung fand vor ziem­lich genau sechs Jahren statt, damals hat­te ich hier dar­über berichtet.

Genau wie damals bei iStock, deren Honorarmodell hier offen­sicht­lich Pate stand, wird das undurch­sich­ti­ge­re System nun genutzt, um klamm­heim­lich mehr Gewinn auf Kosten etli­cher Fotografen zu machen.

Besorgniserregend ist, dass selbst eine Woche nach Einführung der Honorarkürzung kei­ne Nachricht von 123rf an die Fotografen ging. Vielleicht muss noch an der Argumentation gear­bei­tet wer­den, war­um die Honorarkürzung die Agentur kon­kur­renz­fä­hi­ger und damit attrak­ti­ver für die Fotografen mache.

Wer nicht weiß, ob er von der Honorarkürzung betrof­fen ist, muss hier als Anbieter ein­ge­loggt in die „Einnahmen“-Übersicht gehen, und einen Abo-​Verkauf in einer Tagesübersicht vom Februar mit einem vom Januar oder Dezember vergleichen.

Was sagt ihr dazu? Seid ihr eben­falls betroffen?

Update 7.2.2018, 12:23:
Auf Nachfrage gab 123rf nun per Email bekannt: „As part of an initi­al pha­se, the 2nd and 4th Tier has been remo­ved from the pre­vious Contributor Commission Structure. We under­stand that the­se chan­ges have cau­sed a lot of con­cern among Contributors but rest assu­red, the coming pha­se would be good news for Contributors. All the chan­ges will be con­vey­ed in full in an offi­ci­al announce­ment once all the pha­ses are deploy­ed, which is esti­ma­ted to be around the end of March 2018. Please bear with us in the mean­ti­me and do look out for the offi­ci­al announce­ment from us.