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Rezension: The Photographer’s Guide To Making Money von Karen Dórame

Ein Leitfaden zum Geld ver­die­nen für Fotografen? Das ist ein groß­spu­ri­ger Titel, des­we­gen wird er im Untertitel genau­er: „150 Ideas for Cutting Costs and Boosting Profits“. Diese Ideen sind von der Fotografin Karen Dórame auf ca. 110 Seiten zusam­men­ge­fasst, des­we­gen pas­sen 2–3 Tipps auf eine Seite. Da vie­le Tipps davon han­deln, wie ent­we­der im Studio oder bei der Ausrüstung Geld gespart wer­den kann und vor allem wie Auftragsfotografen oder Portraitstudios ihren Kunden mehr ver­kau­fen kön­nen oder sich güns­ti­ger ver­mark­ten kön­nen, ist das Buch „The Photographer’s Guide To Making Money“* (ISBN 978–1584282570) vor allem an pro­fes­sio­nel­le Fotografen gerich­tet, die mit die­ser Arbeit ihr Geld verdienen.

Cover: Photographers Guide to Making Money

Diese Zielgruppe jedoch wird über einen gro­ßen Teil der Tipps und Ideen höchs­tens schmun­zeln kön­nen, so banal, nahe­lie­gend oder selbst­ver­ständ­lich sind eini­ge. Beispiel? Tipp Nr. 5: „Entwickle Deinen eige­nen Stil!“ oder Tipp Nr. 52: „Suche Sonderangebote bei teu­ren Geräten wie Scannern, Druckern und so wei­ter.“ oder Tipp Nr. 23: „Lass Dich im Laden bera­ten, bevor Du Zubehör kaufst.“ Ich mei­ne, wer sol­che Hinweise nötig hat, soll­te sich lie­ber eine Festanstellung suchen als sich selb­stän­dig zu machen. Auch die vie­len Beispielbilder, die als Zeichen der Kreativität mit Photoshop ver­frem­det wur­den, wir­ken viel­leicht noch in einer texa­ni­schen Kleinstadt ori­gi­nell, sehen für mich aber aus wie „zuviel an den Reglern gedreht“.

Trotzdem sind eini­ge Tipps erstaun­lich sinn­voll und hilf­reich, zum Beispiel Tipp Nr. 109, eine lan­ge Liste von Sätzen oder Phrasen, die der Fotograf nut­zen kann, um Kinder, Jugendliche, Paare, Senioren und ande­re zum Lachen zu brin­gen oder ande­re foto­ge­ne Ausdrücke auf die Gesichter der Models zu zau­bern. Oder Tipp Nr. 140, dass sich schrei­en­de Babys gut durch vibrie­ren­de Kissen beru­hi­gen las­sen. Auch Tipps Nr. 19 und Nr. 38 kann man sich nicht oft genug in Erinnerung rufen: „Kaufen ist nicht das Gleiche wie ler­nen“ und „Ausrüstung ist nicht die wich­tigs­te Investition eines Fotografen“.

Da das Buch in eng­lisch gehal­ten ist und eini­ge der Tipps sich natur­ge­mäß an einen us-​amerikanischen Leserkreis rich­ten, kann ich kei­ne all­ge­mei­ne Empfehlung aus­spre­chen. Wer jedoch das Gefühl hat, sein Fotografie-​Business ist zu ein­ge­fah­ren und daher neue Wege aus­pro­bie­ren möch­te, fin­det sicher eini­ge Inspirationen, die ihm hel­fen können.

Übrigens: Wer sich selbst oder ande­re Fotografen zu Weihnachten beschen­ken will, fin­det hier eine klei­ne Auswahl von mir emp­foh­le­ner Bücher, Objektive und mehr.


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