Eine häufige Frage, die Stockfotografen umtreibt, ist, ob sie ihre Werke nicht auch direkt über eine eigene Webseite verkaufen könnten, anstatt sie nur bei Bildagenturen anzubieten, welche den Großteil des Verkaufspreises als Kommission einstreichen.
Einer, der das in die Praxis umgesetzt hat, ist der Illustrator Knut Hebstreit. Er hat sogar gleich zwei Shops: Einmal einen, in dem er seine digitale Dateien verkauft und einen „Print-On-Demand“-Shop, wo Endkunden seine Bilder auf gedruckten Produkten wie Postern etc. erwerben können.
Deshalb rede ich in der aktuellen Folge vom „Podcast eines Fotoproduzenten“ mit Knut über seine beiden Shops, die Unterschiede zu Bildagenturen, welche Tools er empfehlen und welche Tipps er geben kann. Außerdem erzählt er, wie er es geschafft hat, mit seinen Shops mehr Umsatz als bei den Microstock-Agenturen zu generieren und welche Marketing-Kanäle für ihn dafür besonders wichtig sind:
Leider hat mein High-Tech-Aufnahmegerät eine Macke gehabt, weshalb die Aufnahme unbrauchbar war. Immerhin hatte ich als Backup mein Smartphone mitlaufen, weshalb ihr trotzdem das Interview hören könnt, wenn auch leider mit leichten Abstrichen bei der Soundqualität.
PORTFOLIO:
Webshop Design for Microstock Illustrations by Knut Hebstreit
Licensable Map Design by Knut Hebstreit with help from @ Opentreetmap Contributors
Fleamarket booth by Knut Hebstreit
Documentation of Microstock Illustration Workflow by Knut Hebstreit with Sets of Vegetables and Breads
In der zehnten Folge meines „Podcast eines Fotoproduzenten“ rede ich mit einem Finanzberater. Na ja, das war Alexander Limbach zumindest früher mal, bevor er sich als Illustrator und 3D-Grafiker ein neues Standbein aufgebaut und mittlerweile über 14.000 Bilder bei Bildagenturen im Angebot hat.
Wir reden über seine Zeit vor den Illustrationen und was ihm sein alter Job für Vorteile gebracht hat, über seine Lernkurve sowie das leidige Thema Bilderklau und Abmahnungen:
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Gestern gab es von Adobe ein umfangreiches Update für die Creative Cloud 2015. Darunter sind auch für Stockfotografen einige wichtige News versteckt.
Schauen wir uns einige der Neuerungen mal an.
Adobe Stock Updates
Adobe Stock verkauft jetzt endlich auch Videos. Das funktioniert nicht nur über die Webseite, sondern auch direkt aus den Adobe-Programmen Première Pro CC oder After Effects CC.
Videos sind jetzt Teil von Adobe Stock
Der Verkaufspreis beträgt 59,99 Euro in Deutschland bzw. 79,99 USD in den USA. Die Anbieter erhalten als Kommission 35%. Fotolia-Anbieter, die am Stichtag 30.11.2015 das Ranking Smaragd oder höher innehatten, erhalten eine um 5 Prozentpunkte höhere Kommission, also 40 % für Video-Verkäufe über Adobe Stock. Für Verkäufe über Fotolia gelten die bisherigen Kommissionen.
Trotz der unterschiedlichen Video-Verkaufspreise erhalten die Videografen immer die Kommissionen basierend auf dem höheren US-Preis, also jeweils 28 Credits (oder 32 für Smaragd-Leute und höher).
Ein Abo-Modell für Videos wie bei den Fotos ist für Adobe Stock aktuell nicht in Planung, wohl aber die Unterstützung von 4K-Videos.
Im letzten Update wurde Adobe Stock in Photoshop CC, Illustrator CC, InDesign CC, Première Pro CC und After Effects CC integriert. Neu ist jetzt, dass Adobe Stock auch direkt innerhalb von Dreamweaver CC, Animate CC (früher als Flash Professional bekannt) sowie Muse CC verfügbar ist.
Adobe Stock kann jetzt auch direkt innerhalb des Creative Cloud-Bibliothek-Panels durchsucht werden, ohne das Programm verlassen zu müssen. Bisher wurde man immer auf die Adobe Stock Webseite geleitet.
Kurz nebenbei: Nicht wundern, wenn die Verkaufsemails von Fotolia etwas anders aussehen als sonst, da wurden einige Text-Templates angepasst.
Der Ölfilter ist zurück
Bild ohne und mit Ölfilter
Die einen haben ihn schmerzlich vermisst, die anderen wissen nicht, wovon ich rede. Der Ölfilter in Photoshop ist wegen der großen Nachfrage zurück. Wer ihn nicht aktivieren kann, muss unter „Voreinstellungen/Leistung/Erweiterte Grafikprozessoreinstellungen“ den Punkt „OpenCL verwenden„aktivieren. Kleiner Tipp: Der Ölfilter eignet sich perfekt, um etwaige Kanten dezent zu glätten.
Individualisierbare Werkzeugleiste und neuer Startbildschirm in Photoshop
Endlich! In Photoshop können Nutzer jetzt entscheiden, welche Werkzeuge und in welcher Reihenfolge diese angezeigt werden sollen.
Beim Öffnen von Photoshop präsentiert sich außerdem eine Ansicht der zuletzt geöffneten Dateien sowie einige Dateigrößen-Presets, um noch schneller loslegen zu können.
Auch der neue Export-Dialog ist aufgeräumter und deutlich nützlicher. Da muss ich nicht mehr so stark dem „Für Web speichern…“-Dialog hinterher trauern.
Mehr Filterfunktionen für Schriften in Photoshop
Das neue Symbol für die Suche nach visuell ähnlichen Fonts
Wer wie ich öfters Text über seine Bilder legen muss, kann aufatmen. In der neusten Photoshop-Version können Schriften endlich als Favoriten markiert werden, damit diese schneller gefunden werden. Besonders cool: Es gibt auch eine Funktion, mit der nur visuell ähnliche Schriften zum aktuell aktiven Font angezeigt werden.
Besserer SVG-Support
SVG-Dateien lassen sich jetzt in Illustrator besser exportieren und in Photoshop besser importieren.
Was sonst noch?
Illustrator hat ein neues Werkzeug zur Erstellung von komplexen Formen spendiert bekommen, was auch gut mit Touch-Geräten benutzbar ist.
Zombie-Soldat springt durch einen Wald? Mit Adobe Fuse ein Kinderspiel…
Mit Adobe Fuse lassen sich ganz leicht individuelle 3D-Figuren in Bilder oder animiert in Videos einfügen.
Adobe Audition erhält ein neues Remix-Werkzeug, welches ein Musikstück auf die gewünschte Laufzeit zuschneidet, ohne den Charakter des Songs zu verändern.
Jedes Mal das gleiche Problem: Sobald auf einem meiner Stockfotos Geldscheine groß genug zu sehen sind, weigert sich Adobe Photoshop, die Dateien zu öffnen.
Die berühmt-berüchtigte Fehlermeldung sieht so aus:
Dabei fotografiere ich nicht mal flach Geldscheine mit beiden Seiten direkt von oben, um sie mit einem High-Tech-Drucker ausdrucken zu können, sondern ich möchte Grafikdesignern und Werbetreibenden die Möglichkeit bieten, mit Fotos von Geldscheinen Werbung zu machen.
So sehen zum Beispiel zwei Fotos aus, je einmal mit Euroscheinen und Dollarnoten, die Photoshop für zu riskant hält, wenn sie in 21 Megapixel fotografiert wurden:
Zwei Hände halten einen Fächer aus Geldscheinen in EuroZwei Hände halten Dollar als Fächer
Im Internet gibt es wie so oft viele verschiedene Lösungsvorschläge. Leider sind die meisten davon veraltet und funktionieren deshalb nicht mehr: Imageready wurde eingestellt, auch das Einfügen aus der Zwischenablage geht nicht mehr.
Deshalb hier die aktuellen Lösungsvorschläge:
Möglichkeit 1:
Parallel Photoshop CS2 installieren. Das ist die letzte Version, bei der die Sperre noch nicht aktiv ist. Aber das bringt leider bei mir immer Probleme mit der korrekten Dateitypzuordnung von Fotos, was auf Dauer noch nerviger ist als das Umgehen der Banknoten-Sperre.
Möglichkeit 2:
Gimp oder Paint verwenden. Echt. Habe ich schon gemacht. Aber ich möchte schon gerne die mir vertrauten Werkzeuge und Funktionen der aktuellen Photoshop-Variante nutzen können.
Mein aktueller Favorit ist aber:
Möglichkeit 3:
Die Datei mit Illustrator (getestet mit Adobe Illustrator CC (2015)) öffnen. Dabei wird sie leider in 8Bit Farbtiefe (von 16 Bit) umgewandelt, aber egal. Dann „exportieren“ (nicht „speichern“!) als PSD-Datei mit Auflösung „hoch (300 ppi)“. Nun lässt sich diese PSD-Datei ohne Probleme von Photoshop öffnen.
Der Hintergrund der Sperre:
Die Sperre nennt sich Counterfeit Deterrence System (CDS) und wird von Adobe freiwillig implementiert, um das Fälschen von Geldscheinen zu erschweren.
Die rechtliche Grundlage für diese Sperre ist ein Beschluss der Europäischen Zentralbank, welcher hier nachgelesen werden kann.
Ziel ist es, zu verhindern, dass „Geldscheine“ hergestellt werden, welche den amtlichen Banknoten zum Verwechseln ähnlich sehen.
Grafikdesigner finden darin etliche Tipps und Vorschriften, was sie machen müssen, damit sie zum Beispiel „Spielgeld“, „Gutscheine“ oder sonstige Produkte mit Banknoten als Motiv gestalten dürfen.
Ich habe sicherheitshalber bei der Pressestelle der Deutschen Bundesbank nachgefragt, ob ich mich strafbar mache, wenn ich einen Weg veröffentliche, wie die Photoshop-Banknoten-Sperre umgangen werden kann, aber das ist nicht der Fall.
Das Fotografieren sowie das Bearbeiten von Banknoten ist generell kein Problem, solange zum Schluss kein Falschgeld oder täuschend echtes Geld hergestellt wird.
Kennt ihr weitere Möglichkeiten, um die Bearbeitungssperre für Geldscheine in Photoshop zu umgehen?
Wenn ich in meine Heimatstadt Berlin fahre, erwarten mich meist viele Fototermine, weil ich natürlich dort viele Models kenne oder diese mir Freunde empfehlen. Eins meiner ersten Models hatte mir diesmal den Mann empfohlen.
Er ist Illustrator von Beruf und liebt Comics vielleicht sogar mehr als ich. So kamen wir schnell ins Gespräch und auch mit unseren Fotos bin ich sehr zufrieden. Wir haben in seinem Büro fotografiert, welches wir vor dem Shooting so sorgfältig freigeräumt haben, dass er es selbst kaum noch erkannte.
Als Hauptlichtquelle diente der entfesselte Speedlight 580-Blitz mit weißem Durchblitzschirm, die Fenster auf der anderen Seite mit Sonnenlicht haben für die Aufhellung gesorgt, mal offen, mal mit Lamellen vor. Ab und zu habe ich noch mit dem California Sunbounce-Reflektor nachgeholfen.
Das „Hipper Geschäftsmannn kommt mit dem Tretroller ins Büro“-Foto entstand durch das Blitzen auf den hinteren Verschlussvorhang. Das ist bei den Funkauslösern MultiMax-Pocket Wizards zwar möglich, allerdings nicht 100%ig genau, weshalb ich den Blitz lieber immer etwas früher als zu spät auslösen lassen musste. Der Blitz versteckte ich rechts in einer Nische.
Wie immer können die Fotos über meine Bildagenturen erworben werden.