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Stockfotografie-​News 2011-02-04

Machen wir es kurz: Neuer Monat, neue News. Hier die aktu­el­len Meldungen aus der Stockfotografie-Branche.

  • Der Wirbel um Pixmac hört nicht auf. Nachdem Fotolia und Dreamstime die Partnerschaft mit der Agentur been­det haben, gab Pixmac in sei­nem Blog eine Erklärung ab, der den Vorwurf der fal­schen Abrechnungen klar stel­len soll­te. Wer etwas rech­nen kann, soll­te übri­gens auch in der Lage sein, mit den dort genann­ten Zahlen, unge­fähr die Umsätze der Firma abschät­zen zu kön­nen. In der Zwischenzeit gab auch die Bildagentur 123rf bekannt, dass sie die Zusammenarbeit mit Pixmac als Partneragentur been­det haben. Fast schon neben­säch­lich war da die­se Studie (vor allem Seite 9), dass Pixmac „Browser History Sniffing“ betrei­ben wür­de, um zu kon­trol­lie­ren, wel­che ihre Besucher vor­her auf der Webseite von istockphoto.com waren. Das Prinzip erklärt ein heise-​Artikel. Laut Amos Struck sei der bean­stan­de­te Code jedoch mitt­ler­wei­le ent­fernt worden.
  • Die Microstock-​Bildagentur Clustershot gibt auf. Offiziell soll die Webseite am 21.02.2011 abge­schal­tet wer­den, falls sich nicht vor­her ein Käufer fän­de, aber ich kom­me schon jetzt nicht mehr auf deren Seite.
  • Dass eini­ge Fotowettbewerbe nur ein win­di­ger Versuch sind, sich mög­lichst güns­tig die Nutzungsrechten an guten Fotos zu sichern, wis­sen wir mitt­ler­wei­le hof­fent­lich alle. Dass jetzt aber auch das Bundesfamilienministerium in die­ser zwie­lich­ti­gen Ecke mit­mit­schen will, über­rascht dann doch etwas. Da wur­den sie wohl von einer Werbeagentur zu gut beraten.
  • Es gibt einen neu­en, emp­feh­lens­wer­ten Blog, der sich mit juris­ti­schen Fragen rund um das Urheberrecht aus­ein­an­der­setzt: Rechtambild.de. Dort wird auch ein „Juristisches Handbuch für Fotografen“ kos­ten­los zum Download angeboten.
  • Fotolia inves­tiert 750.000 US$ in die Microstock-​Audio-​Seite Audiomicro. Das passt inso­fern gut, weil Fotolia bis­her nur Bilder und Videos ver­kauft. In weni­gen sol­len „gemein­sa­me Produkte“ auf den Markt kommen.
  • Fotolia hat auch ander­wei­tig auf­ge­rüs­tet: Die Suchfunktion erlaubt es end­lich, Begriffe aus­zu­schlie­ßen (z.B. „Gruppe ‑Männer“), sehr hilf­reich bei mehr­deu­ti­gen Wörtern („Rock ‑Musik“). Außerdem gibt es bei den erwei­ter­ten Suchfunktionen die Möglichkeit, nur in neu­en Fotos zu suchen oder sich nur Bilder anzei­gen zu las­sen, wel­che im Abonnement ver­füg­bar sind. ich ver­mu­te, dass letz­te­res zu einem wei­te­ren Anstieg der Abo-​Downloads zu Lasten der nor­ma­len Downloads füh­ren wird. Ach ja, auf korea­nisch gibt es Fotolia jetzt auch.
  • Bigstock gibt es hin­ge­gen nun auch ganz auf deutsch.
  • Die Bildagentur Veer hat jetzt eine Gratis-​Ecke, in der jede Woche ein neu­es Foto, eine Illustration und ein Font zum kos­ten­lo­sen Download ange­bo­ten werden.
  • Gibt es eigent­lich sowas wie Facebook für Microstock-​Fotografen? Ja, gibt es.

Habe ich was über­se­hen? Dann rein in die Kommentare damit.

Stockfotografie-​News 2010-01-15

Etwas spät heu­te, aber bes­ser als nie. Die News:

  • Dennis vom Blog „FotoTopics“ bat mich, auf sei­nen Foto-​Wettbewerb „Freundschaft“ hin­zu­wei­sen, der noch bis zum 31.01.2010 läuft. Das habe ich hier­mit gemacht.
  • Nach mei­nem Blog-​Post über die Steuer-​Neuigkeiten bei der Bildagentur Fotolia gibt es zur Zeit ein offi­zi­el­les Statement von Fotolia Deutschland in deren Forum, was besagt, dass doch kei­ne ITIN benö­tigt wer­de, wenn der Fotograf sein W8-​BEN-​Formular kor­rekt aus­ge­füllt habe.
  • Mauritius Images, die größ­te deut­sche (Macro-)Bildagentur, senkt gera­de die Preise für Bilder in Web-​Auflösung, ähn­lich wie es Getty Images vor eini­gen Monaten vor­ge­macht hat­te. Außerdem legt sich Mauritius Images jetzt auch eine „Billig“-Agentur mit dem Namen Bestprice-​Stock zu. Die Bilder dafür wer­den unter ande­rem von PantherMedia und ande­ren Bildagenturen geliefert.
  • Die Microstock-​Agentur BigStockPhoto hat eine (lei­der sehr lan­ge) Liste mit Suchbegriffen und den damit zusam­men­hän­gen­den Motiven ver­öf­fent­licht, die bei Bildagenturen kri­tisch bis ver­bo­ten sind. Unbedingt durchlesen!


So, das war’s für heu­te. Ich wün­sche Euch ein schö­nes Wochenende.

Stockfotografie-​News 2009-09-04

Die letz­te Woche war ich in Berlin und hat­te ich eini­ge auf­wän­di­ge Shootings, von denen ich hier spä­ter sicher noch berich­ten wer­de. Nun gibt es aber erst mal die News aus der Bilderbranche der letz­ten zwei Wochen.

  • Die Bildagentur PantherMedia begibt sich in den pol­ni­schen Stockfotografie-​Markt. Dazu gibt es deren Webseite auf pol­nisch, mit län­der­spe­zi­fi­scher Währung, mut­ter­sprach­li­cher Beratung und loka­lem Marketing. Leider bedeu­tet das auch, dass die Preise an das ort­üb­li­che Niveau ange­passt wer­den, sprich: Die Bilder wer­den bil­li­ger.
  • Der wohl berühm­tes­te Stockfotograf Yuri Arcurs ver­öf­fent­licht auf sei­ner Webseite den „Projected Monthly Income Calculator“. Das ist ein Rechner, mit dem die vor­aus­sicht­li­chen eige­nen Einnahmen aus Microstock-​Agenturen für den Monat berech­net wer­den kön­nen, basie­rend auf den Gewinnen der bis­he­ri­gen Tage im Monat. Die Genauigkeit soll bei +/​-​5 Prozent liegen.
  • Die dpa-​Bildagentur Picture Alliance ver­mar­ket nun exklu­siv die Sportfotografen von Augenklick! Dazu gehö­ren elf nam­haf­te Fotografen- und Agenturen wie Dieter Baumann und FOTO-ROTH.
  • Die neu­ge­grün­de­te Microstock-​Bildagentur der Deutschen Telekom, Polylooks, ver­an­stal­tet wie­der einen Wettbewerb, bei dem „People und Fashion“-Fotos hoch­ge­la­den wer­den sol­len. Als Gewinn winkt laut Polylooks „die exklu­si­ve Chance, einen Fotokalender mit der Miss Internet 2010 zu erstel­len. Und nicht nur das: Neben dem Kalender-​Shooting hat der Gewinner zusätz­lich die Chance, die ers­ten offi­zi­el­len Fotos der Miss Germany zu foto­gra­fie­ren.“ Das ist schön für den Gewinner, aber wur­de frü­her für sol­che Shootings nicht der Fotograf bezahlt? Nun ist ein Shooting der Gewinn. Da fra­ge ich mich: Wer bekommt eigent­lich das Geld, was mit den Kalenderverkäufen ver­dient wird? Und: Was ist die „Miss Internet“? Wann kommt „Miss Twitter“?

Habe ich im Arbeitsstress was über­se­hen? Wenn ja, ein­fach kommentieren.

Stockfotografie vs. Fotowettbewerbe

Seitdem ich mei­ne Fotos ver­kau­fe, ach­te ich viel genau­er dar­auf, wie mei­ne Fotos benutzt wer­den. Immerhin sind sie mein „Kapital“. Auch die Bedingungen von Fotowettbewerben lese ich sehr auf­merk­sam. Das führ­te dazu, dass ich bei fast kei­nen Fotowettbewerben mehr mitmache.

Ein aktu­el­les Beispiel:Die Webseite www.wetter.com ver­an­stal­tet einen Fotowettbewerb für Winterbilder. In den Teilnahmebedingungen steht u.a.:

Mit der Einsendung eines oder meh­re­rer Fotos […] räumt der Teilnehmer der wetter.com AG die fol­gen­den nicht-​ausschließlichen, über­trag­ba­ren, räum­lich und zeit­lich unbe­schränk­ten Rechte – ein­schließ­lich des Rechts zur Unterlizenzierung – an dem Bildmaterial ein:

* das Vervielfältigungs- und Verbreitungsrecht, d. h. das Recht, das Bildmaterial im Rahmen der hier ein­ge­räum­ten Rechte belie­big zu ver­viel­fäl­ti­gen und zu verbreiten;

* das Recht der öffent­li­chen Wiedergabe, ins­be­son­de­re das Aufführungs- und Vorführungsrecht, das Recht der öffent­li­chen Zugänglichmachung […], das Senderecht (d. h. […] über den Fernsehsender „Deutsches Wetter Fernsehen“ zugäng­lich zu machen), das Recht der Wiedergabe durch Bild- oder Tonträger […].

Das bedeu­tet unge­fähr: Eingesandte Fotos – auch wenn sie nicht gewon­nen haben – dür­fen vom Veranstalter kos­ten­los für deren Webseite und Fernsehsender benutzt wer­den. Außerdem dürf­ten die­se Rechte auch an belie­big vie­le ande­re – der Formulierung „Unterlizenzierung“ sei Dank – wei­ter­ge­ge­ben werden.

Und wofür das alles? Einmal pro Woche wer­den 50 € für das bes­te Bild bezahlt. Zur Erinnerung: Genutzt wer­den dür­fen aber alle Einsendungen, auch die der „Verlierer“. Genutzt wer­den bei­spiels­wei­se über 130 Fotos auf der Webseite für den kos­ten­lo­sen „Download als Wallpaper“. Allein für sol­che Rechte wür­den beim Kauf der Bilder bei Bildagenturen meist meh­re­re tau­send Euro fällig.

Wer sich vor sol­chen Klauseln in Wettbewerben schüt­zen will, fin­det hier mehr Informationen:
http://www.fotowettbewerbe.de/ratgeber/#more‑1
http://www.fotorecht.de/publikationen/fotowettbewerb.html