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Erste Ergebnisse vom „Hotel Fotolia“-Workshop (+ Behind-The-Scenes)

Vor ca. drei Wochen hat­te die Bildagentur Fotolia* ihren drit­ten Workshop ver­an­stal­tet. Nach einem Tag mit Yuri Arcurs 2009 und einem Fußball-​Shooting 2010 folg­te dies­mal das „Hotel Fotolia“.

Die vier FotografInnen Franz Pfluegl, Amir Kaljikovic, Diana Drubig und mei­ne Wenigkeit führ­ten 25 Teilnehmer durch vier Sets im Berliner Hotel Bogota. Das Licht hat­ten wir rela­tiv sim­pel ein­ge­rich­tet, mal nur indi­rek­te Beleuchtung, mal eine Softbox-​Klammer oder Beauty-​Dish von oben vor wei­ßem Hintergrund. Das hat­te den Vorteil, dass die Models sich auch etwas bewe­gen konn­ten, ohne gleich „aus dem Licht“ zu sein und die Fotografen sich mehr auf ihre Motive kon­zen­trie­ren konnten.

Für uns als Trainer war die gro­ße Herausforderung, den Spagat zwi­schen schon erfah­re­ne­ren Teilnehmern und blu­ti­gen Anfängern zu fin­den und ich hof­fe, ich habe es halb­wegs gemeistert.

Von Fotolia gibt es jetzt ein schö­nes Behind-​The-​Scenes-​Video, wel­che die Eindrücke des Tages gut zusammenfasst:

Ich selbst habe auch eini­ge Eindrücke neben­bei festgehalten:

Hier die Trainerin Diana Drubig beim Testen:

Ihr fer­ti­ges Foto hier (wenn ihr auf den Link unter dem Bild klickt, kommt ihr zur Detailseite bei Fotolia):

© Diana Drubig /​ Fotolia*

Aber auch die ande­ren Trainer und Fotografen haben schö­ne Ergebnisse abge­lie­fert. Hier mal eine Auswahl der Fotografen, von denen ich schon Fotos online gefun­den habe.

Zuerst die Trainer…

© Amir Kaljikovic /​ Fotolia*
© Franz Pfluegl /​ Fotolia*
© Robert Kneschke /​ Fotolia*

Und hier die Teilnehmer…

© Picture-​Factory /​ Fotolia*
© Picture-​Factory /​ Fotolia*
© Ingo Bartussek /​ Fotolia*
© F. Schmidt /​ Fotolia*
© foto­ge­stoe­ber /​ Fotolia*
© Doris Oberfrank-​List /​ Fotolia*
© Doris Oberfrank-​List /​ Fotolia*
© Claudia Paulussen /​ Fotolia*
© mahey /​ Fotolia*
© Gerhard Seybert /​ Fotolia*
© pho­kra­tes /​ Fotolia*

Im Anschluss an die Fotoshootings gab es vom DOCMA-Chefredakteur Christoph Kühne und sei­nem Kollegen Olaf Giermann Tipps zur RAW-​Bearbeitung. Wir vier Trainer zeig­ten auch exem­pla­risch je eins unse­rer Bilder. Was mich da erstaun­te, war, dass wir ers­tens rela­tiv ähn­li­che Histogramme in unse­ren Bildern hat­ten und zwei­tens auch sehr ähn­li­che Herangehensweisen bei der RAW-​Entwicklung haben.

Im Gegenzug erstaun­te mich, dass – wie es bei der Bildauswahl oben ansatz­wei­se zu sehen ist – die ver­schie­de­nen Teilnehmer trotz iden­ti­scher Licht-​Setups trotz­dem durch die Bildbearbeitung sehr ver­schie­de­ne Looks erzielten.

Welches Bild ist Euer Favorit und warum?

An die ande­ren Teilnehmer: Ihr dürft ger­ne die Links zu euren Ergebnissen in den Kommentaren posten.

Update 02.07.2012: Hier ist eine Übersicht aller bis­her hoch­ge­la­de­nen Fotos vom Workshop.


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Neue Küche für Fotoshooting mit Models einrichten

Vor einer Weile bekam ich das Angebot, in einem nie­gel­na­gel­neu­en Einfamilienhaus in der neu­en Küche zu fotografieren.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Mit der Zeit haben Küchen die Angewohnheit, sich wie von Zauberhand voll­zu­rüm­peln, über­all sta­peln sich halb­of­fe­ne Verpackungen von Tee, Kaffee, Müsli, Marmelade, Reis, Nudeln, Gewürzen und so wei­ter. Das sieht meist weder beson­ders foto­gen aus noch mögen die Bildagenturen die Flut von Logos und Markennamen.


Der Nachteil einer neu­en Küche ist das genaue Gegenteil: Damit sie nicht zu leer wirkt, muss sie mit pas­sen­den, unau­fäl­li­gen Gegenständen deko­riert wer­den, wel­che die Küche bewohnt und gemüt­lich erschei­nen las­sen. Glücklicherweise wohn­ten mei­ne Eltern nur weni­ge Straßen ent­fernt von dem Haus und ich ließ mir meh­re­re Kisten voll mit Requisiten und Geschirr ankar­ren. Am Tag des Shootings kauf­te ich noch Brötchen, Brezeln, Obst, Gemüse, Kräuter und eine Tageszeitung. Das dra­pier­te ich halb­wegs so, dass hof­fent­lich ein har­mo­ni­scher Effekt entstand.


Damit sich der Aufwand auch lohnt, plan­te ich zwei Shootings in der Küche. Einmal mit einem jün­ge­ren Paar und dann noch mit einem Senioren-​Paar (dazu spä­ter mehr im Blog). Mit den bei­den jün­ge­ren Models hat­te ich schon zusam­men­ge­ar­bei­tet, ich wuss­te also, dass bei­de zuver­läs­sig waren und optisch gut zusam­men pas­sen wür­den. Blöderweise herrsch­te an die­sem Tag tota­les Verkehrschaos wegen eines Unwetters, sodaß bei­de etwas spä­ter kamen. Die Zeit nutz­te ich, um eini­ge Stilleben zu foto­gra­fie­ren, mit denen ich gleich­zei­tig die Belichtung und Lichtsetzung tes­ten konnte.


Als Kamera kam wie­der mei­ne Canon 5D Mark II* zum Einsatz, als Objektiv das 24–70mm f2.8*. Leider hat­te ich damit gro­ße Fokus-​Probleme, wes­halb ich irgend­wann auf das 85mm f1.2‑Objektiv* wech­sel­te und das Zoomobjektiv zur Nachjustierung an den Canon Professional Service schick­te. Belichtet habe ich mit einem extern aus­ge­lös­ten Speedlite 580 EX II* durch die klei­ne Lastolite Ezybox*. Zusätzlich hat ein Sunbounce-​Mini-​Reflektor* das Tageslicht etwas aufgehellt.


Obwohl ich mit den Ergebnissen ganz zufrie­den war, muss ich geste­hen, dass ich beim Umsatz mehr erwar­tet hät­te. Zwar habe ich mei­ne Kosten schnell wie­der drin gehabt, aber die Investition war nicht so loh­nend wie bei ande­ren Shooting mit ver­gleich­ba­rem Aufwand. Vielleicht liegt es dar­an, dass Küchen doch eine ver­gleichs­wei­se leicht zugäng­li­che Location sind? Oder pass­ten die Accessoires nicht ganz? Ich glau­be nicht, dass es an den Models lag, denn auch das zwei­te Shooting mit ganz ande­ren Model-​Typen brach­te ähn­li­che Ergebnisse.

Wie schon manch­mal bei ande­ren Shootings haben mich iro­ni­scher­wei­se die Fotos finan­zi­ell geret­tet, die nur aus der Not her­aus ent­stan­den sind: In die­sem Fall eini­ge der Stillleben, die sich vor allem bei Shutterstock sehr gut ver­kau­fen. Das zeigt mal wie­der, dass die Bildkäufer doch oft ganz anders ticken, als ich trotz viel Recherche ver­mu­ten würde.

Die zweite Fotosession mit einem älteren Ehepaar

Verliebt wie am ers­ten Tag: Und das seit vie­len Jahren. Die bei­den hei­te­ren Senioren habe ich schon vor drei Jahren foto­gra­fiert und war sehr zufrie­den mit den Ergebnissen.


Deshalb habe ich es mir nicht neh­men las­sen, bei­de noch mal ins Studio zu bit­ten. Während sie – Conny – öfter als Hobbymodell posiert, bleibt ihr Mann Erich sonst der Kamera fern, macht aber glück­li­cher­wei­se für mich immer eine Ausnahme und ich darf ihn somit scherz­haft „mein Exklusivmodell“ nen­nen. Diese Ausnahme hat Ernst immer­hin 2009 bis in die Tagesthemen der ARD gebracht, natür­lich mit einem Foto von mir:

Aber auch Conny macht sich gut als freun­di­che, auf­merk­sa­me Ärztin, wie ich finde:


Während jün­ge­re Models oft Probleme haben, Emotionen abseits von glück­lich lächeln oder den Fashion-​Look „wie ein Reh im Scheinwerferlicht“ dar­zu­stel­len, albert das Ehepaar her­um wie eine gan­ze Theatergruppe und kann pro­blem­los auch nega­ti­ve Gefühle wie hier Frustration und Langeweile bei der jähr­li­chen Steuererklärung darstellen:

Das Lachen haben sie natür­lich auch drauf. Bei der letz­ten Fotosession war der pin­ke Lippenstift nicht ganz glück­lich gewählt, des­we­gen haben wir uns dies­mal auf ein Knallrot geei­nigt, was wun­der­bar zu den gefärb­ten Haaren und auch dem roten Pullover passt.

Conny prä­sen­tiert auch ger­ne Mode und die Fotos von ihr als „Plus-​Size-​Model“ gehö­ren bei den Bildkäufern mit zu den belieb­tes­ten Motiven.

Wenn ich mir die Ergebnisse die­ser zwei­ten Fotosession mit denen der ers­ten Fotos anschaue, fällt mir auf, dass die ers­ten Motive gegen die­se hier rich­tig­ge­hend fade und blass aus­se­hen. Ohne einen Workshop oder eine Schulung besucht zu haben, scheint sich jah­re­lan­ge Übung glück­li­cher­wei­se doch in den Bildern nie­der­zu­schla­gen. Mal sehen, wie mei­ne Fotos dann erst in drei Jahren aus­se­hen werden.

Die Bilder kön­nen zum Beispiel hier lizen­ziert werden.

Was sagt ihr zu den Fotos? Wie seht ihr sie im Vergleich zu ers­ten Fotosession?

Fotosession mit dem verkannten Schauspieler

Ich hat­te ihn ein­mal im Studio. Ich hat­te ich ein zwei­tes Mal im Studio. Und auch bei der drit­ten Fotosession mit dem Model Stefan bin ich begeis­tert, wie gut er und Stockfotos zusam­men­pas­sen. Umso erstaun­li­cher ist es, dass er bis­her bei kei­ner Modelagentur unter Vertrag ist.

Er hat eine sehr über­zeu­gen­de Mimik, ist als (ehe­ma­li­ger) Sportstudent gut durch­trai­niert und für jeden Spaß zu haben. So schlug er mir die­se Haltung vor als „Machen wir mal die Merkel-Pose“:


Wirkt doch unglaub­lich seri­ös, oder? Unsere Kanzlerin weiß, was sie da macht. Da „Burnout“ ja momen­tan wich­ti­ges Business-​Thema ist, durf­te ein ent­spre­chen­des Bild bei unse­rer Fotosession nicht fehlen.

Um die neu­en „sozia­len Netzwerke“ wie Facebook (hier mei­ne Facebook-​Seite), Twitter (mein Account), LinkedIn und so wei­ter zu visua­li­sie­ren, habe ich zu einem belieb­ten Hilfsmittel gegrif­fen und ein Foto mit einer Illustration kom­bi­niert. Da mei­ne Zeichenkünste mini­mal sind, blieb es bei Schrift und Linien. Wenn ihr mal dar­auf ach­tet, wer­det ihr übri­gens mer­ken, dass die Namen sowohl im eng­lisch­spra­chi­gen Raum als auch in Deutschland bekannt sind und häu­fig vor­kom­men. Dafür habe ich extra die belieb­tes­ten Vornamen in den USA und Deutschland in den jun­gen Jahrgängen recher­chiert, wel­che Facebook am häu­figs­ten nutzen.

Am bes­ten macht sich Stefan jedoch wegen sei­ner Muskeln als Handwerker oder Bauarbeiter. Das sehen die Käufer eben­so. Ich bat ihn auch, extra einen Drei-​Tage-​Bart ste­hen zu las­sen, damit er „rau­bei­ni­ger“ aussieht.

Gut fin­de ich an Stefan auch, dass er nicht nur pro­blem­los mei­ne Ideen umset­zen kann, son­dern mich immer auch bit­tet, eini­ge sei­ner Ideen umzu­set­zen, die eine ganz ande­re Lichtsetzung erfor­dern. Deswegen für alle, die glau­ben, ich könn­te nur das Licht einer gro­ßen Softbox von vor­ne auf mei­ne Models pras­seln las­sen, hier als Beweis, dass es auch anders geht, eine kom­plett unter­schied­li­che Lichtführung:


Belichtet habe ich das Foto in die­sem Fall mit mei­nem LitePanels-​Dauerlicht. Auch die­ses kur­ze Video* wur­de mit dem Licht erstellt.

Meine mitt­ler­wei­le über 300 Fotos von Stefan gibt es exklu­siv nur hier bei Fotolia* zu erwerben.

Was sagt ihr zu den Bildern? Was macht für Euch ein gutes Model aus?

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Noch mal Senioren im Fitnesscenter

Der Altersdurchschnitt auf mei­nen Bildern steigt gera­de rapi­de. Nach dem erfolg­rei­chen Shooting im Fitnesscenter vor eini­gen Wochen (okay, mitt­ler­wei­le schon Monaten) woll­te ich das wiederholen.


Wobei das Shooting geplant war, bevor ich wuss­te, dass die Ergebnisse des ers­ten Shootings gut ver­käuf­lich waren. Diesmal soll­te das Shooting in einem ande­ren Studio und in Berlin statt Köln stattfinden.


Eigentlich hat­te ich das Shooting schon abge­sagt, weil ich von Köln aus nicht genug geeig­ne­te Models gefun­den hat­te. Dann half mir der Inhaber des Fitnesscenters jedoch aus, mach­te einen Aushang im Fitnessstudio und rief eini­ge treue Kunden per­sön­lich an, ob sie Lust auf Fotos hätten.

Ziel war dies­mal wie­der, eine Seniorengruppe zusam­men­zu­stel­len. So kam es, dass am Tag des Shootings 15 auf­ge­reg­te Senioren auf Bänken hock­ten, um sich einen Kurzvortrag zum Thema „Was sind Stockfotos?“ anzu­hö­ren. Danach bat ich jeden nach­ein­an­der vor die Kamera und mach­te ein erns­tes Foto und eines, auf dem die Leute lächeln sollten.

Innerhalb von weni­gen Minuten muss­te ich mich dann für vier von den 15 Senioren ent­schei­den (eine Frau hat­te ich im Vorfeld schon aus­ge­sucht). Das war schwie­rig, da zwar vie­le alte Menschen dabei waren, die ein sehr foto­ge­nes Gesicht hat­ten, aber von der Kamera so ein­ge­schüch­tert waren, dass sie kein natür­li­ches Lachen zei­gen konn­ten. Meine Wahl fiel auf die fünf Personen oben.


Ideal war, dass die Freundin, wel­che mir schon die ers­te Fitness-​Location ver­mit­telt hat­te, in die­sem Studio selbst lan­ge als Fitnesstrainerin gear­bei­tet hat­te. Sie flog extra aus der Schweiz nach Berlin ein, damit sie kor­rek­te Übungsanweisungen geben konn­te. Weil sie die abge­bil­de­ten Models oft im Kurs hat­te, konn­te sie gleich dar­auf ach­ten, dass sich nie­mand über­las­te­te und die Turnübungen sei­nen „Wehwehchen“ ent­spre­chend ausführt.


Um die Gruppe noch grö­ßer aus­se­hen zu las­sen als sie mit fünf Menschen ist, wirkt ein Foto in Richtung Spiegel Wunder. Auch wenn das Licht nicht opti­mal war, ist die­ses Motiv mit am gefrag­tes­ten aus der Serie.


Die Fitnesstrainerin hat­te noch einen wei­te­ren Vorteil: Sie hat­te damals neben­bei auch die Bilder für die Flyer und Webseite des Studios bei Bildagenturen ein­ge­kauft und wuss­te des­halb gut, wel­che Motive sie benö­ti­gen wür­de. Frauen beim Gespräch in der Umkleide gebe es bei­spiels­wei­se sehr wenig, wes­halb es für mich auf der Hand lag, hier Abhilfe zu schaffen.


Die ver­wen­de­te Technik war die glei­che wie beim ganz oben ver­link­ten ers­ten Shooting. Insgesamt war die Situation jedoch schwie­ri­ger, weil das Studio selbst zwar groß, aber viel klein­zel­li­ger unter­teilt war, sodaß sich weni­ger foto­ge­ne Hintergründe fan­den. Und auch wenn es auf dem Foto oben nicht so aus­sieht, war ins­ge­samt weni­ger Tageslicht vor­han­den, was die Blende/​Belichtungszeit/​ISO-​Kombinationen einschränkte.


Vielleicht ist das auch der Grund, war­um die­se zwei­te Serie nicht mal halb so viel Absatz fin­det wie die ers­te. Oder ob es an den Models, der Kleidung, den Motiven liegt? So genau weiß ich es nicht. Leider. Interessant ist es aber, einen ande­ren Effekt beim Verkauf zu beob­ach­ten: Den Mitnahmeeffekt.  Viele der Fotos die­ser Fotosession ver­kau­fen sich nur in Kombination mit den Bildern der ers­ten Fitness-​Session. So gese­hen bringt mir die­se einen dop­pel­ten Nutzen.

Was sagt ihr zu den Bildern?