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Die 6 wichtigen Unterschiede zwischen dem Smartphone und einer DSLR-Kamera

Schon vor einem Jahr habe ich an die­ser Stelle eine Lanze für das pro­fes­sio­nel­le Fotografieren mit dem Smartphone gebrochen.

Da ich trotz­dem wei­ter­hin mit mei­ner „rich­ti­gen“ digi­ta­len Spiegelreflexkamera foto­gra­fie­re, fal­len mir die Unterschiede zwi­schen bei­den Welten deut­lich auf.

Wer die­se Unterschiede kennt und zur rich­ti­gen Zeit ein­zu­set­zen weiß, kann sei­ne Fotos deut­lich verbessern.

Immer dabei

Der wohl wich­tigs­te Punkt. Das Smartphone habe ich immer in der Hosentasche, die min­des­tens zwei Kilo schwe­re DSLR nicht. Motive wie die­sen vol­len Mülleimer* in einer öffent­li­chen Toilette hät­te ich sonst nicht aufgenommen.

Gewicht und Größe

Die Smartphone-​Kamera ist leich­ter und klei­ner. Paradoxerweise führt eine leich­te­re und klei­ne­re Kamera zu unschär­fe­ren Bildern durch mehr Verwackelungen, weil das Kameragewicht die Körperbewegungen nicht mehr aus­glei­chen kann. Das bedeu­tet: Beim Fotografieren das Smartphone bewusst ruhig halten.

Smartphones sind unauffällig

Das gerin­ge­re Gewicht und die kom­pak­te Bauweise der Smartphones bringt als Vorteil jedoch die Unauffälligkeit. Manchmal hät­te ich mich ein­fach nicht getraut, mei­ne rie­si­ge Kamera aus­zu­pa­cken, das dicke Objektiv anzu­schrau­ben, um dann erst fünf Minuten mit Leuten dis­ku­tie­ren zu müs­sen, die mei­nen, mir das Fotografieren ver­bie­ten oder ein­fach fach­sim­peln zu wollen.

Als ich mit einem Model unter­wegs war, um test­wei­se bewusst nur Smartphone-​Fotos zu machen, war ich erstaunt, wie wenig wir bei­de wahr­ge­nom­men wur­den, wäh­rend die glei­chen Situationen mit mei­ner DSLR oft eine klei­ne Menschentraube erzeu­gen würden.

Ungewöhnlichere Perspektiven möglich

Größe und Gewicht der Smartphones ermög­li­chen mir auch unge­wöhn­li­che Perspektiven, die aus ver­schie­de­nen Gründen mit einer DSLR nicht oder nur schwer umsetz­bar wären.

Beim Foto die­ser Seerose* von oben habe ich mei­ne Hand am Teichrand so weit aus­ge­streckt, dass mein Handy fast ein Meter in den Teich rein rag­te, so hät­te ich die DSLR nie hal­ten können.

Seerose von obenBei der Aufnahme die­ses Wollschweins* habe ich durch einen eng­ma­schi­gen Zaun foto­gra­fie­ren müs­sen, das ging nur, weil die Linse der Smartphone-​Kamera deut­lich klei­ner ist. Bei der DSLR hät­te ich unscharf den Zaun mit auf dem Foto gehabt.

WollschweinÄhnlich schwie­rig wäre die­se Aufnahme aus dem Flugzeugfenster* mit einer DSLR weil durch die grö­ße­re Linse die Gefahr viel höher wäre, Kratzer oder Reflexionen des Fensters mit auf das Bild zu bekommen.

Über den Wolken von Texas, USA

Verstehe den kleinen Sensor

Der Bildsensor in einem iPhone 6 ist ca. 4,9 x 3,7 mm groß. Zum Vergleich: Meine Canon 5 D Mark III hat einen Bildsensor, der 36x 24 mm groß ist. Damit hat die­ser eine mehr als 47x grö­ße­re Fläche.

Mehr Fläche heißt oft auch: Der Sensor ist licht­emp­find­li­cher, weil mehr Platz da ist, auf den das Licht fal­len kann.

Im Umkehrschluss heißt es: Bei ungüns­ti­gen Lichtverhältnissen muss das Smartphone immer noch oft genug kapi­tu­lie­ren. Vor allem, wenn die Fotos ver­kauft wer­den sol­len, weil die Bildagenturen streng gegen zu viel Bildrauschen sind. Will ich also abends auf einer Party foto­gra­fie­ren oder in einem Raum ohne Tageslicht, las­se ich das Smartphone ste­cken und bemü­he doch die DSLR.

Der Vorteil des klei­ne­ren Sensors ist jedoch die deut­lich gerin­ge­re Naheinstellgrenze. Während das „Standardobjektiv“ 24–70mm f.2.8 von Canon erst ab 38 cm scharf stel­len kann, sind es beim iPhone 6 nur 8 cm. Übersetzt: Ich kann fast fünf mal dich­ter an das Motiv ran­ge­hen. Das ist ide­al für Makroaufnahmen.

Auch die Schärfentiefe ändert sich deut­lich mit der Sensorgröße. Bei den Mini-​Smartphone-​Sensoren ist viel mehr vom Hintergrund scharf. Auch das kommt Makro-​Fotografen ent­ge­gen. Ungünstig ist es hin­ge­gen für Portraits. Hier heißt es, beson­ders stark auf einen ruhi­gen Hintergrund* zu ach­ten, der nicht vom Gesicht der foto­gra­fier­ten Person ablenkt.

Mobiler Workflow

Wenn ich von einem Fotoshooting mit mei­ner DSLR unter­wegs nach Hause fah­re, kann ich auf dem Weg höchs­tens schon mal eini­ge Fotos löschen oder als beson­ders gut mar­kie­ren, um sie spä­ter zu Hause am Computer wei­ter bear­bei­ten zu können.

Habe ich hin­ge­gen mit mei­nem Smartphone Fotos gemacht, bear­bei­te die­se manch­mal mit eini­gen Apps und lade ich das Foto oft schon Sekunden spä­ter über Apps wie Fotolia Instant oder EyeEm zum Verkauf hoch.

Fazit

Ich bin weit davon ent­fernt, mei­ne DSLR ein­stau­ben zu las­sen, nur weil ich immer mein Smartphone bei mir habe. Je nach Situation ent­schei­de ich mich jedoch auch mal bewusst für das Handyfoto, wenn es, wie oben beschrie­ben, Vorteile mit sich bringt.

Welche Vorteile sieht ihr bei Smartphone-Fotos?

* Affiliate

Fotolia bringt Smartphone-​App Instant heraus

Im Forum von Fotolia wur­de ja schon seit Tagen gerät­selt: Was steckt hin­ter der neu­en Lizenz „Instant Standard“?

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Instant ist die neue Smartphone-​App der Microstock-​Bildagentur Fotolia. Die App ist damit der ver­län­ger­te mobi­le Arm der Bildagentur.

Eine Auswahl der aktu­el­len Bilder in der Instant Collection

Fotografen kön­nen mit der App Bilder auf­neh­men oder aus ihrem Foto-​Archiv wäh­len, beschnei­den, einen „Magic“-Filter drü­ber­le­gen (wobei sich hier eher ande­re Apps wie Instagram, Snapseed und Konsorten für anbie­ten), die­se Fotos dann ver­schlag­wor­ten, ggf. mit Model-​Release und/​oder Property Release ver­se­hen und direkt über das Handy an Fotolia schi­cken. Auf bestehen­de Modelverträge bei Fotolia kann eben­falls von der App zuge­grif­fen werden.

In der App selbst kann der Upload-​Status ver­folgt wer­den, also ob die Bilder ange­nom­men oder abge­lehnt wur­den oder noch in der Warteschlange ste­cken. Außerdem kann die gesam­te Instant-​Kollektion durch­sucht wer­den, die zum Start knapp tau­send Handy-​Bilder umfasst. Die kom­plet­te Instant-​Kollektion kann hier ange­schaut wer­den. Zur Zeit gibt es die App hier für das iPhone ab Version 4 auf­wärts hier im App-​Store. Eine Android-Version ist in Arbeit und wird vor­aus­sicht­lich im November erschei­nen. Zusätzlich ist eine iPad-​App geplant, mit der Nutzer die Fotolia-​Datenbank direkt durch­su­chen und sich Bilder auf das Gerät oder in ein Dropbox-Konto run­ter­la­den können.

Gesucht wer­den bei der Instant-​Kollektion ori­gi­nel­le Lifestyle-​Bilder aus dem täg­li­chen Leben und Stillleben und Landschaften mit dem „gewis­sen Etwas“. Normale Schnappschüsse vom Essen, von Tieren und Pflanzen wer­den meist abge­lehnt. Die gesuch­ten Stichworte sind hin­ge­gen: Spaß, Spontaneität und Kreativität.

Der Verkaufspreis für ein Instant-​Foto liegt bei 3 Credits (ca. 3 Euro), die Fotografen erhal­ten davon ihren ansons­ten auch gel­ten­den Prozentanteil je nach Ranking.

Ich habe die App schon instal­liert und mir genau ange­schaut und kann euch eini­ge Tipps geben:

  • Achtet dar­auf, wel­che Sprache zum Verschlagworten vor­ein­ge­stellt ist, bevor ihr eure Suchbegriffe ein­tippt. Zur Auswahl ste­hen alle Sprachen, die auch auf der Fotolia-​Webseite aus­ge­wählt wer­den können.
  • Der „Magic Filter“ in der Instant-​App sorgt mit einem Schieberegler für etwas mehr Sättigung und Kontrast und eine stär­ke­re Vignettierung. Ich bevor­zu­ge aber, die Bilder mit Snapseed vor­her zu bear­bei­ten, um grö­ße­re Kontrollmöglichkeiten über das Ergebnis zu haben. Aber Achtung: Nicht über­trei­ben! Wenn zuvie­le Filter ein­ge­setzt wer­den, die das Bild dann zu künst­lich aus­se­hen las­sen, wird das Bild eher abgelehnt.
  • Die Bildqualität der Handys ist aktu­ell vor allem bei viel Tageslicht am bes­ten. Bilder in Innenräumen oder Außenaufnahmen abends wer­den eben­falls eher abge­lehnt, weil zuviel Rauschen etc. auf den Bildern ist.
  • Die App fragt beim Bearbeiten der Bilder nur, ob Personen auf dem Bild sind oder nicht. Wer einen Property-​Release hin­zu­fü­gen will, weil bei­spiels­wei­se erkenn­ba­re Innenräume foto­gra­fiert wur­den, muss aktu­ell noch so tun, als wären Personen auf den Bildern und statt eines Modelvertrags die pas­sen­de Eigentumsfreigabe hochladen.
  • Beim Vergleichen mei­ner hoch­ge­la­de­nen Bilder auf dem iPhone und mei­nem (kali­brier­ten) Monitor habe ich den Eindruck, dass das iPhone die Bilder hel­ler als der Monitor dar­stellt. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Bilder dann auf der Fotolia-​Webseite etwas zu dun­kel wir­ken. Deswegen wäh­le ich im Zweifel eher hel­le Bilder aus oder hel­le sie mit Snapseed auf.
  • Noch ein Tipp: Mit der Panoramafunktion in der Standard-​Kamera des iPhone 4s oder 5 kann man sehr ein­fach coo­le Panoramafotos mit bis zu 30 Megapixeln erstel­len. Die kön­nen eben­alls über Fotolia Instant ein­ge­schickt werden.

Meine Einschätzung:

Die Instant App von Fotolia ist am Anfang im Funktionsumfang beschränkt, aber die Hauptaufgabe wird ein­fach und leicht erfüllt: Bilder direkt über das Handy an Fotolia schi­cken zu kön­nen. Es ist nicht die ers­te App, mit der man mit sei­nen Bildern Geld ver­die­nen kön­nen soll und es wird auch nicht die letz­te sein.

Von allen von mir bis­her vor­ge­stell­ten Smartphone-​Apps ist Instant aber die, wel­che vom Start weg die meis­ten Käufer hat. Bei Fotolia sind über 4,2 Millionen Mitglieder regis­triert, der Großteil davon sind Einkäufer. Genau das ist nicht zu ver­nach­läs­si­gen, denn nur wer die ein­ge­schick­ten Bilder auch ver­kau­fen kann, wird lang­fris­tig erfolg­reich sein und die Fotografen zufrie­den­stel­len können.

Was sagt ihr zu der App? Was fehlt euch oder was fin­det ihr gut?