Letzte Woche hatte ich wieder ein männliches Model im Studio. Ich hatte Stefan über ein Modelforum im Internet entdeckt und gesehen, dass er schon mal mit einem Kollegen von mir gearbeitet hatte. Ich schrieb den Fotografen an und fragte, ob er mir das Model empfehlen könne. Er bejahte ausdrücklich und nach unserem Shooting kann ich mich seiner Empfehlung nur anschließen. Stefan ist sehr abwechslungsreich und liebt es, Grimassen zu ziehen. Eine gute Voraussetzung für Stockfotografie, bei der es weniger darum geht, die Coolness von Modefotos zu imitieren, sondern Lebensfreude zu visualisieren.
Die meisten Fotos waren Businessbilder, da diese sich immer gut verkaufen. Passend zur Finanzkrise gab es jedoch paar Motive.
Mit dem Fußball und der Deutschland-Fahne habe ich schon die jubelnden Fans für die Fußball-WM im nächsten Jahr abgedeckt.
Am Ende des Shootings frage ich die Models meist, ob es noch irgendwelche Fotos gibt, die sie gerne von sich haben möchten, z.B. in ihren Lieblingsklamotten oder in einer bestimmten Pose. Stefan hatte ein Foto im Kopf, was er gerne umgesetzt haben wollte. Er stellte sich einen Boxer vor dem Kampf vor, wie er ruhig und konzentriert seine Kräfte sammelt. Mit meinem üblichen Lichtaufbau, der sehr auf helle, strahlend weiß ausgeleuchtete Fotos ausgerichtet ist, würde ich nicht weit kommen. Aber durch das Schreiben einiger „Entfesselt Blitzen“-Artikel auf Kwerfeldein die Woche davor war ich motiviert und routiniert, einfach meine Studioblitzanlage auszustellen und etwas mit einem einfachen Speedlight zu experimentieren. Ich entschied mich nach einigen Versuchen für ein hart gerichtetes Licht von rechts vor schwarzem Hintergrund. Hier das Ergebnis:
Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und Stefan anscheinend auch, denn das Foto ziert jetzt seine Sedcard.
Okay, wie findet ihr die Fotos? Was könnte ich besser machen?