Vor wenigen Tagen berichtete ich hier im Blog, dass die Bildagentur EyeEm offiziell Insolvenz angemeldet hatte.
Neben der großen Frage, was nun mit den ausstehenden Honoraren passiert, ist die zweite große Frage, was mit den teils millionengroßen EyeEm-Portfolios bei den Partneragenturen passiert.
Getty Images hat beispielsweise aktuell über 9 Mio. Bilder in deren „EyeEm Collection“ online zum Verkauf, welche als eigenständige Kollektion seit Mitte 2017 besteht.
Deshalb schrieb ich eine Presseanfrage an Getty Images mit der Frage, ob dort die Insolvenz von EyeEm schon bekannt sei und was mit deren Bildern bei Getty passiert. Nach wenigen Tagen erhielt ich eine Antwort vom „Senior Manager, Communications EMEA & Japan“.
Getty Images antwortete, dass das Unternehmen seinen Lizenzvertrag mit EyeEm gekündigt habe und sie dabei seien, die EyeEm-Kreativkollektionen aus deren Vertrieb zu entfernen. Die Kommissionen würden gemäß der vertraglichen Pflichten weiterhin an EyeEm ausgezahlt.
Die konkrete Antwort im Wortlaut:
„Getty Images can confirm that it has given notice to terminate its
licensing agreement with EyeEm and that we are in the process of
removing EyeEm creative collections from our distribution. We will
continue to pay royalties to EyeEm for any images licensed, in line
with our legal obligations.“
Genauere Details, wann die Kündigung stattfand und wie langer der Löschprozess dauern würde, wollte mit Getty Images mit Verweis auf Verschwiegenheitsklauseln im Vertrag nicht mitteilen:
„Details of the agreement with EyeEm are bound by confidentiality so I’m afraid I can’t give any further information.“
Die Befürchtung bleibt leider, dass von den ausgezahlten Kommissionen nichts bei den Fotografen ankommen wird, da es vermutlich nicht mal mehr Personal bei EyeEm gibt, welche die Sales Reports den jeweiligen Fotografen zuordnen könnten.