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Rezension: „Big Bucks. Selling Your Photography“ von Cliff Hollenbeck

Wieder habe ich mich durch ein dickes Buch gewälzt, um Euch zu schrei­ben, ob es hilf­reich für Fotografen sein kann. Wobei das Buch „Big Bucks. Selling Your Photography“ (ISBN 978–1584282167) nicht dick, aber dafür groß und mit viel Inhalt gefüllt ist. Der Autor Cliff Hollenbeck ist haupt­be­ruf­lich Fotograf mit dem Schwerpunkt auf Reisefotografie, weiß also, wovon er redet.

Big Bucks. Selling Your Photography

Der Untertitel lau­tet „A Complete Photo Business Package for All Photographers“ und fasst den Inhalt tref­fend zusam­men. Im Buch geht es nicht aus­schließ­lich um Stockfotografie. Dieser Aspekt wird nur im letz­ten der zwölf Kapitel behan­delt. Die vori­gen Kapitel beschäf­ti­gen sich mit der rich­ti­gen Einstellung, die man braucht, um als selb­stän­di­ger Fotograf erfolg­reich zu sein, mit der Ausrüstung, der Verwaltung, Computerfragen, dem Businessplan, Rechts- und Steuerfragen, Verkaufstaktiken und der Zusammenstellung eines guten Portfolios.

Lange hat­te mich das Buch abge­schreckt, weil der Titel für mich nach „80er Jahre“ aus­sah. Das kann unge­fähr stim­men, denn mitt­ler­wei­le ist das Buch in der vier­ten Auflage erschie­nen, die letz­te 2007. Das führt dazu, dass zum Beispiel das Kapitel über Computer zwar aktu­ell, aber umständ­lich beschrie­ben ist.

Dazu kommt, dass die Rechtsinfos und Steuertipps für den us-​amerikanischen Markt gedacht sind und die­se bei­den Kapitel des­we­gen nur zur Hälfte rele­vant sind. Positiv hin­ge­gen ist, dass den Themen Businessplan und Geschäftsmodell sehr viel Raum gewid­met sind und Cliff Hollenbeck vie­le aus­führ­li­che Fragen sowohl für ange­hen­de als auch für ein­ge­ses­se­ne Fotografen als Leitfaden stellt, um rich­tungs­wei­sen­de Entscheidungen bes­ser tref­fen zu können.

In die­sem Buch geht es nicht dar­um, wie man bes­ser foto­gra­fie­ren lernt. Es geht aus­schließ­lich dar­um, wie man als Fotograf Aufträge bekommt, bes­ser selb­stän­dig arbei­ten kann und sei­ne Fotos gut ver­kauft. Der Schwerpunkt liegt bei der Auftragsfotografie für Firmen. Stockfotografie sieht der Autor nur als zusätz­li­chen Nebenverdienst und ent­spre­chend ober­fläch­li­chen behan­delt er die­sen Bereich. Fraglich ist bei­spiels­wei­se der Tipp, dass 5–10 Suchbegriffe für ein Stockfoto voll­kom­men aus­rei­chen würden.

Gut fin­de ich jedoch sei­nen ehr­li­chen Hinweis auf Seite 110, dass in der Stockfotografie zwar vie­le Leute Geld ver­die­nen, davon bei den Fotografen jedoch nur ein gerin­ger Teil ankommt. Auch sei­ne Beispiel-​Releases im Anhang erfül­len nicht die Anforderungen der meis­ten Bildagenturen, aber dar­auf weist er im Text auch hin.

Für Einsteiger in die Auftragsfotografie ist das Buch geeig­net, für Stockfotografen weniger.