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Die perfekte Bildagentur – Teil 2: Bilder hochladen

Auf der Suche nach der „per­fek­ten Bildagentur“ wol­len wir uns in die­sem Teil dem ers­ten logi­schen Schritt aus Fotografensicht wid­men. Das Hochladen der fer­tig bear­bei­te­ten und ver­schlag­wor­te­ten Bilder.

FTP und IPTC

Die meis­ten Bildagenturen bie­ten als Möglichkeiten das Hochladen per Webseite, Java-​Formular oder FTP an, eini­ge auch über Software-​Tools, die meist nur auf­ge­hübschte Java-​Skripte sind.

Die Java- oder Webseiten-​Option eig­net sich nur für ein­zel­ne spo­ra­di­sche Uploads und ist gene­rell kaum emp­feh­lens­wert, vor allem, weil es sehr zeit­auf­wän­dig ist. Wer ein­mal FTP pro­biert hat, will es nicht mehr missen.

FTP steht für „File Transfer Protocol“ und ist eine sehr beque­me Möglichkeit, vie­le Daten auf ein­mal einer oder sogar meh­re­ren Agenturen zu sen­den. Einfach in einer Art Dateibrowser (erin­nert ihr Euch an den „Norton Commander“?) die Daten von links nach rechts zie­hen und das Programm arbei­tet die so ent­stan­de­ne Warteschlange nach­ein­an­der ab. Ich begin­ne meist vor dem Schlafengehen den Ladevorgang einer fer­ti­gen Fotosession an alle betref­fen­den Agenturen, das sind ins­ge­samt ca. 2–4 Gigabyte. Morgens ist dann alles erle­digt, ein Fehlerprotokoll des FTP-​Programms mel­det even­tu­el­le Fehler und ich kann zum Import der Bilder auf der Agenturseite über­ge­hen. Etwas aus dem Rahmen fällt die Agentur Bildunion, wel­che zwar FTP-​Uploads unter­stützt, aber vor­her eine bestimm­te Ordnerstruktur ver­langt, die für jede Fotosession vor­her im Fotografenbereich ein­zeln ein­ge­rich­tet wer­den muss. Auch das ist unnö­ti­ger Aufwand.

Halten wir kurz fest: Eine per­fek­te Bildagentur unter­stützt den Dateiupload per FTP. Die meis­ten machen das auch, eine berühm­te Ausnahme ist istock­pho­to und man­che neu­ge­grün­de­ten Agenturen, wel­che befürch­ten, dem gewal­ti­gen Ansturm an Datenmengen nicht gewach­sen zu sein.

Manche Agenturen kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig ihren FTP-​Eingang. Einige alle paar Minuten, ande­re nur jede 24 Stunden (z.B. Pitopia oder Adpic). Praktisch ist es, wenn dann wie bei Pitopia ein Knopf zum „manu­el­len Einlesen“ vor­han­den ist, mit dem das Einlesen selbst gestar­tet wer­den kann. Andere Agenturen wie­der­um erfor­dern immer das Starten des Einlesens durch den Fotografen. Das ist aus mei­ner Sicht ein unnö­ti­ger Schritt, da es Ziel jeder Agentur sein soll­te, das Hochladen der Bilder so kurz und mit so wenig Eingaben wie mög­lich zu gestalten.

Fast alle Agenturen unter­stüt­zen auch das Einlesen der IPTC-​Daten. IPTC bedeu­tet, dass der Fotografen den Bildtitel, Bildbeschreibung und Schlagworte als Metadaten dem Bild hin­zu­fügt. Das hat den gro­ßen Vorteil, dass der Fotograf nicht bei jeder Agentur die glei­chen Daten per Hand ein­tra­gen muss. Das spart viel Zeit. Leider gibt es bis­her kei­nen Standard für mehr­spra­chi­ge Verschlagwortung, die von meh­re­ren Agenturen unter­stützt wür­de. Deshalb lege ich zwei Foto-​Sets an: Einmal mit deut­scher und ein­mal mit eng­li­scher Verschlagwortung, je nach zu belie­fern­der Agentur.

Kommunikation

Kommunikation ist ein Modewort, wel­ches sich vie­le Firmen auf die Fahnen schrei­ben. In der Praxis sieht das jedoch auch bei Bildagenturen ganz unter­schied­lich aus. Ideal ist aus mei­ner Sicht immer, wenn eine Bildagentur für jede erdenk­li­che Information anbie­tet, eine pas­sen­de Email zu schi­cken. Das soll­te aber nur eine Option sein, die der Fotograf ein­zeln akti­vie­ren oder deak­ti­vie­ren kann, je nach­dem, was er für sei­nen Workflow braucht.

Dazu gehö­ren zum Beispiel fol­gen­de Informationen: Wenn das Importieren der Fotos zeit­ver­zö­gert erfolgt, ist eine Nachricht hilf­reich, wenn die Bilder fer­tig impor­tiert wur­den. Wenn Bilder nicht ange­nom­men oder nach­träg­lich gelöscht wur­den, soll­te eine Nachricht mög­lich sein, idea­ler­wei­se auch eine Art Archiv im System hin­ter­legt sein, wie das zum Beispiel sehr gut bei Shutterstock oder Fotolia ersicht­lich ist. Einige Agenturen bie­ten nur eine kom­bi­nier­te Mail an, wel­che zusam­men über ange­nom­me­ne und abge­lehn­te Bilder infor­miert. Ich fin­de zwei sepa­ra­te Mails bes­ser, weil mich mehr inter­es­siert, was abge­lehnt wurde.

Thumbnails und Dateinamen

Ein Unding, was sich lei­der zu vie­le Bildagenturen erlau­ben: Der Fotograf ist nicht in der Lage, den Original-​Dateinamen eines Fotos zu sehen, wel­chen er ver­ge­ben hat. Dabei sind die­se bei rou­ti­nier­ten Stockfotografen der bes­te Weg, eine ein­wand­freie Zuordnung zu ermög­li­chen. Zum Beispiel ver­schickt Digitalstock zwar Emails, wenn Bilder abge­lehnt oder gelöscht wur­den, gibt in der Mail aber nur den Bildtitel (aus den IPTC-​Daten) an. Wenn ich dann mehr­mals „Manager hält Daumen hoch“ lese, hilft mir das sehr wenig. Die Annahme/​Ablehnungsmails von Shutterstock sind dage­gen sehr über­sicht­lich mit Original-​Dateinamen und Thumbnail, wobei die Thumbnails der abge­lehn­ten Bilder lei­der nach paar Wochen gelöscht wer­den. Bei Fotolia hin­ge­gen blei­ben die Thumbsnails auch von gelösch­ten Bildern immer im System, was ich als hilf­rei­cher empfinde.

Merke: Die per­fek­te Bildagentur zeigt dem Fotografen im Fotografenbereich und bei jeder Kommunikation über kon­kre­te Bilder immer den Original-​Dateinamen und ein Thumbnail des Bildes.

Logische Upload-​Reihenfolge

Manche Agenturen wol­len, dass die Fotografen erst alle Bilder fer­tig ver­schlag­wor­ten und ent­schei­den dann, wel­che sie neh­men. Andere Agenturen wie Pitopia oder ImagePoint tren­nen die Bildkontrolle von der Kontrolle der Suchbegriffe. Dann müs­sen nur die ange­nom­me­nen Bilder wei­ter „ver­ar­bei­tet“ wer­den. Diese Herangehensweise ist umso sinn­vol­ler, je höher die Ablehnungsquoten einer Bildagentur sind. Vor allem bei Shotshop ärgert mich das oft, da sie ziem­lich vie­le mei­ner Bilder ableh­nen, gleich­zei­tig aber eins der auf­wän­digs­ten Annahmeverfahren haben. Käme die Bildkontrolle vor­her, wür­de ich viel Zeit sparen.

Piopia bie­tet aus­ge­wähl­ten Fotografen sogar an, die tech­ni­sche Bildkontrolle auto­ma­tisch zu über­sprin­gen, wenn sich alle Bilder in der Vergangenheit durch­ge­hend als qua­li­ta­tiv hoch­wer­tig ein­ge­stuft wurden.

Fast in Vergessenheit gera­ten ist die Möglichkeit, dass die Bildagentur selbst die Verschlagwortung über­nimmt. Das bie­ten heu­te fast nur noch Macrostock-​Agenturen an, wäh­rend eini­ge Microstock-​Agenturen wie Dreamstime oder Adpic die­sen Service gegen Gebühr anbie­ten – mit schwan­ken­den Ergebnissen.

Nervtötend fin­de ich, wenn Bildagenturen den Annahmeprozess eines Bildes unnö­tig in die Länge zie­hen, indem sie die erfor­der­li­chen Informationen auf meh­re­re Seiten auf­tei­len. Erst eine Seite mit Model Release- und Property Release-​Informationen, dann eine für die Kategorien, dann für die Eingabe oder Kontrolle von Titel, Beschreibung und Suchbegriffen, manch­mal sogar noch ein voll­kom­men nutz­lo­se Bestätigungsseite, dass der Upload been­det ist, anstatt wie bei den meis­ten Agenturen direkt das nächs­te unfer­ti­ge Bild anzu­zei­gen. Schuldig in die­sem Sinne sind zum Beispiel Digitalstock, Dreamstime oder Shotshop. Immerhin lässt sich bei Dreamstime eine frei gewähl­te Zeit ange­ben, wie lan­ge die Bestätigungsseite ange­zeigt wird, bevor das nächs­te Bild an die Reihe kommt. So wird ein Klick gespart, aber Zeit ver­schwen­det es trotzdem.

Deshalb: Die per­fek­te Bildagentur bün­delt die Informationen, die sie für die Freigabe von Bildern braucht, so kom­pakt und über­sicht­lich wie mög­lich. So oft es geht, soll­ten auch Batch-​Funktionen ange­bo­ten wer­den, bei der Fotografen iden­ti­sche Infos für meh­re­re Bilder gleich­zei­tig zuord­nen kön­nen. Das klappt zum Beispiel bei Shutterstock oder Bigstock sehr gut, Fotolia oder Clipdealer hin­ge­gen haben lei­der so gut wie kei­ne Batch-​Funktionen, Dreamstime erlaubt zwar die Übernahme von Infos aus vor­he­ri­gen Bildern, die­se müs­sen jedoch vor­her noch mal umständ­lich aus­ge­wählt wer­den. Panthermedia hat mit der Einführung eines neu­en Anbieter-​Portals jetzt eben­falls vie­le Batch-​Funktionen für Fotografen im Angebot.

Upload-​Limits

Die Kurzform: Upload-​Limits gibt es oft, aus Fotografensicht sind sie unnö­tig und behin­dern den Workflow.

Aber auch hier gibt es Unterschiede im Detail. Einige Agenturen wie istock­pho­to erlau­ben umso mehr Uploads pro Woche, je mehr der Fotograf bis­her ver­kauft hat. Andere Agenturen wie Dreamstime oder Shotshop machen das Upload-​Volumen von der Annahmequote abhän­gig. Je weni­ger Fotos des Fotografen abge­lehnt wer­den, des­to mehr darf er regel­mä­ßig hoch­la­den. Das hal­te ich für einen fai­ren Kompromiss.

Einen ande­ren Weg geht bei­spiels­wei­se ImagePoint. Dort wird Fotografen eine bestimm­te Bildmenge zuge­wie­sen, die sie hoch­la­den dür­fen. Wenn die­se erreicht ist, muss der Fotograf per Kontaktformular um eine Erhöhung des Kontingents bit­ten, die je nach Qualität sei­nes Portfolios grö­ßer oder klei­ner aus­fällt. Klingt unbe­quem, ist zumin­dest bei mir in der Praxis jedoch unkompliziert.

Fassen wir kurz die Punkte zusam­men, die eine per­fek­te Bildagentur erfül­len soll­te:

  • Übernahme von IPTC-Daten
  • Unterstützung von FTP-Uploads
  • Automatischer, kurz­fris­ti­ger Import der FTP-Daten
  • Beibehaltung des Original-Dateinamens
  • Beibehaltung des Bild-​Thumbnails auch nach Löschung
  • Angabe des Original-​Dateinamen bei jedem Bilds und in jeder Mail
  • Viele Auswahlmöglichkeiten für Email-Benachrichtungen
  • So vie­le Batch-​Funktionen wie möglich
  • Erst Bildkontrolle, danach Ablehnung oder Annahme Suchbegriff-Kontrolle
  • Bequeme MR/​PR-​Verwaltung (auch per Batch)
  • Annahmeprozess auf einer Seite ohne Bestätigungsseite
  • Keine oder groß­zü­gi­ge Upload-Limits

Der größ­te Zeitfresser beim Hochladen ist bei vie­len Agenturen das Zuweisen der pas­sen­den Modelverträge und Eigentumsfreigaben, vor allem bei Gruppenfotos. Deshalb wid­me ich mich die­sem Bereich im fol­gen­den drit­ten Teil die­ser Serie.

Welche Punkte sind für Euch beim Hochladen beson­ders wich­tig? Was ver­misst ihr? Was stört Euch am meisten?

Frag den Fotograf: Welche Bilder an welche Agenturen?

In mei­nem Postfach gab es wie­der eine Frage:

Bevor ich wirk­lich anfan­ge, mei­ne Bilder ins Internet zu stel­len (zag­haf­te Versuche gab es bereits), habe ich mir über­legt eine ABC-​Analyse zu machen. Da kommt wohl der Wirtschaftswissenschaftler in mir durch. Das bedeu­tet, dass ich mei­ne Bilder in exzel­len­te (A), gute (B) und mit­tel­mä­ßi­ge © Fotos bei der Auswahl klas­si­fi­zie­ren möch­te. Meine Strategie soll so aus­se­hen, dass ich natür­lich mit den weni­gen sehr guten Aufnahmen, hohe Preise erzie­len möch­te. Also wür­de ich die ger­ne Makrostockagenturen anbie­ten, wo der Preis höher ist. Welche Agenturen kannst du emp­feh­len? Welche Erfahrungen hast du mit (her­kömm­li­chen) Makrostockagenturen sam­meln kön­nen? Die B‑Fotos wür­de ich dann bei Mikrostockagenturen hoch­la­den. Die mit­tel­mä­ßi­gen Fotos hin­ge­gen wür­de ich einer Agentur anbie­ten, die fast alle Fotos akzep­tiert. Welche Agentur könn­test du mir da emp­feh­len? Oder fin­dest du die­se Vorgehensweise nicht geeig­net? Wenn ja, war­um nicht? Meine Bedenken sind näm­lich, dass ich sehr hoch­wer­ti­ge Fotos mache, die in Makroagenturen ggf. mehr Geld abwer­fen könn­ten. Was meinst du?“

Grundsätzlich fin­de ich die Entscheidung rich­tig, zu über­le­gen, wel­che Fotos am bes­ten zu wel­cher Agentur pas­sen wür­den. Schwierig ist nur die Überlegung, wel­che Fotos genau das sein soll­ten. Denn oft sind „exzel­len­te“ Fotos nicht unbe­dingt die, wel­che sich bei Makrostock-​Agenturen am bes­ten ver­kau­fen. Darüber hin­aus gibt es ver­schie­de­ne Aspekte, zu berück­sich­tigt wer­den müs­sen. Für mich sind das Fotosession, Aufwand, Motiv und Ertrag.

Fotosession
Wenn ich mit einem Model arbei­te und eine Serie von Bildern mache, erüb­rigt sich die Frage meist, ob sich die Fotos für ver­schie­de­ne Preisklassen eig­nen wür­den, da es vor allem die teu­re­ren Agenturen nicht ger­ne sehen, wenn ähn­li­che Bilder bei bil­li­ge­ren Agenturen zu sehen sind. Dann bleibt noch die Überlegung, wel­ches Model ins­ge­samt für wel­che Bildagentur geeig­net wäre. Hier nei­ge ich dazu, „sen­si­ble“ Themen oder Kinder- und Familienfotos eher den Makrostock-​Agenturen zu geben, da die Kontrolle über die Bildnutzung in der Regel grö­ßer ist.

Aufwand und Motiv
Man könn­te mei­nen, je grö­ßer der Aufwand, des­to eher soll­ten die Fotos zu den teu­re­ren Agenturen. Aber so ein­fach ist es lei­der nicht. Denn wich­ti­ger ist das Motiv, wel­ches durch den Aufwand ent­stan­den ist. Eine glück­li­che Familie mit zwei Kindern am Strand oder eine gro­ße Gruppe Menschen ver­schie­de­nen Geschlechts, Alters und Berufs sind zwei Motive, die sehr auf­wän­dig in der Produktion sind, aber sich wegen ihres gene­ri­schen Charakters bes­ser bei Microstock-​Agenturen ver­kau­fen las­sen. Ein eher simp­les Motiv wie Schimmel im Bad oder eine sel­te­ne Obstsorte kön­nen bei Macrostock-​Agenturen grö­ße­re Chancen haben, weil die Nachfrage zwar gerin­ger ist, aber dafür der Kunde auch mehr zah­len wür­de und sol­che Bilder bei Microstock-​Agenturen schwie­ri­ger findet.

Ertrag
Kommen wir zu einem ernüch­tern­den Punkt: Die Annahme, dass man bei einer Agentur, die Fotos teu­rer ver­kauft, auto­ma­tisch mehr ver­die­ne, stimmt nicht immer. Klar, der Verdienst pro Verkauf ist immer höher und drei­stel­li­ge Verkaufssummen habe ich bis­her nur bei Macrostock-​Agenturen erlebt. Aber: Diese hohen Verkäufe sind viel sel­te­ner. Für den Fotograf ist letzt­end­lich ent­schei­dend, was er unter dem Strich pro Bild ver­dient. Und da gab es vor drei Monaten eine sehr auf­schluss­rei­che Statistik des Fotografen Luis Alvarez, der zeig­te, dass sein RPI (Gewinn pro Bild) bei der Microstock-​Agentur istock­pho­to mitt­ler­wei­le genau­so hoch ist wie bei der füh­ren­den Macrostock-​Agentur Getty Images. Meine eige­nen Zahlen sehen ähn­lich aus. Die Umsätze bei Macrostock-​Agenturen sin­ken, nicht zuletzt des­halb, weil vie­le ihre Preise der Microstock-​Konkurrenz ange­passt haben.

Im Endeffekt ist mei­ne Antwort lei­der schwam­mig, aber ich hof­fe, dass die Aspekte hilf­reich für die eige­ne Entscheidung sind, die ich kei­nem abneh­men kann.

Aber viel­leicht tei­len ja eini­ge Fotografen in den Kommentaren eben­falls ihre Gründe, wann sie ein Foto als Microstock- oder als Macrostock-​Bild verkaufen?

12 Tipps für Model-Posen

Sowohl von Models als auch von Fotografen wird oft gefragt: „Gibt es irgend­wo eine Liste mit einer Sammlung von Posen für Models, die ich nut­zen kann?“ Ja, gibt es. Sogar mehrere.

Hier eine Übersicht über frei im Internet ver­füg­ba­re Sammlungen von Posen für Fotomodels:

  • Der Klassiker ist sicher die Sammlung von Posen auf dreamnude.de: Hier gibt es über 160 Posen zum Anschauen mit einem digi­tal ger­en­der­ten Model. Die Posen sind vor allem für Aktaufnahmen gedacht und unter­teilt in die Bereiche „Klassik“, „Hocke“, „Möbel“, „Pin-​Up“, „Mystic Dance“, „Portrait“ und „Poledance“. Für die Stockfotografie und „beklei­de­te Models“ ist vor allem der Bereich „Portrait“ interessant.
  • In der Fotocommunity gibt es hier und hier lan­gem zwei Zeichnungen mit zusam­men über 240 Posen, die auch wie­der meist bei der Aktfotografie zum Einsatz kom­men. Der Nachteil hier ist, dass die Posen rela­tiv grob und klein gezeich­net und damit schwer zu erken­ne­nen sind.
  • Ungefähr die glei­chen Zeichnungen gibt es grö­ßer als aus­führ­ba­res Programm namens „ModelPoses 1.1 Pro“.
  • Auf der Webseite der Zeitschrift GLAMOUR gibt es hier 11 Tipps, wie typi­sche Modelposen bes­ser gelin­gen, zum Beispiel das Abstützen des Kopfs oder wie die Hände rich­tig in der Hosentasche liegen.
  • Der Hobbyfotograf Dirk Rosenberger hat sich die Mühe gemacht, in sei­nem „Posing Guide“ über 450 Posen mit ech­ten, (leicht) beklei­de­ten Models abzu­lich­ten. Die ca. 50 MB gro­ße PDF bie­tet er hier zum Download an. Die Bilder sind rela­tiv groß und gut erkennbar.
  • Selten genug: Hier gibt es eine Auswahl an 30 action­rei­chen Model-​Posen für Männer.
  • Der istock-​Fotograf Justin Horrocks bie­tet hier eben­falls eine PDF namens „Posing Guide“ mit 192 Posen, die von einem weib­li­chen Model dar­ge­stellt wer­den. Ich fin­de, die­se eig­nen sich gut für Wellness-​Motive in der Stockfotografie.
  • Über 500 ana­to­misch kor­rek­te Posen mit guter Sortierung (lau­fen, gehen, schie­ßen, sit­zen, etc.) gibt es auf der Webseite Posemaniacs.com, dar­ge­stellt von einem Mann ohne Haut, wie wir ihn aus dem Biologie-​Unterricht kennen.
  • Auch der Fotograf Wendell Teodoro hat auf sei­ner Webseite hier unzäh­li­ge hoch­auf­lö­sen­de Fotos von Models, die nicht nur beein­dru­ckend aus­se­hen, son­dern neben­bei auch Anregungen für Posen geben.
  • Wer möch­te, kann sich auf die­ser japa­ni­schen Webseite selbst sei­ne Posen zusam­men­bas­teln. Aber fragt mich bit­te nicht, wie das geht, ich habe es auch noch nicht ganz durchschaut.
  • Der Fotograf Michael Ray hat auf sei­ner Webseite „Posing 101 for Models“ kei­ne fer­ti­gen Posen ver­öf­fent­licht, dafür vie­le hilf­rei­che Tipps für Posen, z.B. was man mit den Händen machen kann, wie man „gehen“ simu­liert oder wel­che Fehler ver­mie­den wer­den sollten.
  • Bei Flickr gibt es auch eine Gruppe, in der Fotos mit tol­len Model-​Posen gesam­melt wer­den. Nein, stimmt nicht, es gibt min­des­tens noch eine.
  • Speziell für Hochzeitsfotos gibt es hier 21 Posen.
  • Bei easyposing.de wird ein Din A1-​Poster mit 50 Model-​Posen verkauft
  • Eigentlich für vir­tu­el­le Welten gedacht sind die­se Renderings, aber Fotografen kön­nen sich von die­sen Posen im Stehen, Knien und Sitzen auch für Fotoshootings inspi­rie­ren lassen.
  • Das PoseBook als PDF stellt über 400 Posen für weib­li­che und männ­li­che Models zusam­men, außer­dem ein Special für Posen mit Accessoires und für die rich­ti­ge Beinhaltung.
  • Speziell für Schwangere mit Babybauch gibt es hier eine Anleitung, wel­che Posen beson­ders gut wir­ken und wel­che lie­ber nicht umge­setzt wer­den sollten.
  • Wer lie­ber was in den Händen hal­ten will, kann sich auch Bücher mit Modelposen kau­fen. In der Regel unter­schei­den sich die­se Bücher auch wenig von den kos­ten­lo­sen Beispielen oben und so sind die Kommentare zu den Büchern bei amazon.de auch sehr gemischt. Trotzdem hier eine Auswahl*:


    500-model-poses

Von Modelstyle gibt es auch ein eBook zum Kaufen und Runterladen. In mei­nem Blog gibt es auch eine aus­führ­li­che Rezension für das obge­bil­de­te Buch „500 Poses für Photographing Women“.

Nach die­ser Flut an Posen noch ein Wort der Warnung: Die bes­te Pose hilft nichts, wenn sie dem Model nicht steht oder nicht die Aussage trans­por­tiert, die erreicht wer­den soll. Auch das Licht, die Kleidung und die Kameraperspektive ent­schei­den mit, wie eine Pose wirkt.

Noch eine zwei­te Warnung: Wer sich mehr als eins der PDFs run­ter­la­den will, soll­te die Dateinamen ändern, weil die glei­chen „Posing Guide“-Dateien sonst über­schrie­ben werden.

Wer trotz mei­ner inten­si­ven Suche noch mehr Quellen für gute Posen gefun­den hat, die hier nicht ste­hen, kann die­se ger­ne in den Kommentaren nachtragen.

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