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Stockfotografie-​News 2009-08-21

Was, schon wie­der um die Woche? Ich war so mit der Shootingplanung für drei auf­re­gen­de Shootings in den nächs­ten Wochen beschäf­tigt, dass ich kaum gemerkt habe, wie die Zeit verging.
Aber in der Stockfoto-​Branche ruht nie­mand aus, des­we­gen gibt es wie­der eini­ge – zum Teil dras­ti­sche – Neuigkeiten.

  • Die Schweizer Bildagentur Imagepoint, bis­her eher für hoch­prei­se Fotos bekannt, fächert ihr Bildangebot wei­ter auf. Neben den „Premium-​Bildern“, wie sie bis­her ver­kauft wer­den, wird es nun „Budget-​Bilder“ geben, die ab 9 Euro in der Web-​Auflösung kos­ten statt 20 Euro wie die Premium-​Fotos. Der größ­te Unterschied dürf­te sein, dass Bilder, die woan­ders bil­li­ger ange­bo­ten wer­den, nun zu „Budget-​Fotos“ wer­den. Aber auch nach oben ver­än­dert sich die Preisstruktur. „Hochwertige, auf­wän­dig pro­du­zier­te Bilder“ sol­len nun als „Selection-​Bilder“ ver­kauft wer­den, bei denen die Preise bei 50 Euro für Web-​Auflösungen anfangen.
  • Auch die Bildagentur Panthermedia ändert ihre Angebotspalette. Zum einen soll es nun auch ein Web-​Abonnement geben, bei dem nur Fotos bis 600x800 Pixel her­un­ter­ge­la­den wer­den kön­nen. Außerdem wird eine Konzern-​Lizenz ein­ge­führt, die das dop­pel­te des Standard-​Preises eines Fotos betra­gen soll. Damit ist es z.B. Konzerntöchtern im Ausland oder ver­schie­de­nen Redaktionen eines Verlages mög­lich, das Fotos in allen Unternehmensbereichen ein­zu­set­zen, nicht nur dem, der es gekauft hat. Diese Entwicklung fin­de ich – zumin­dest für die­sen Preis – bedenk­lich, da sich so z.B. ein welt­weit ope­rie­ren­der Konzern ein Foto kau­fen kann und das dann in den Tochterunternehmen aller Länder ein­set­zen darf. Und das nur zum dop­pel­ten Preis, also bei einem DinA4-​Bild statt ca. 50 Euro für nur 100 Euro.
  • Die Microstock-​Agentur Shutterstock bie­tet einen auto­ma­ti­schen Tweet-​Service an, der es Shutterstock-​Fotografen erlaubt, auto­ma­tisch Tweets über neue Uploads oder Verkäufe an Twitter zu sen­den. Ähnliches hat­te Dreamstimevorletzte Woche mit Facebook vorgestellt.
  • Die Microstock-​Agentur istock­pho­to kürt die Gewinner ihres „Punctum Day“, bei dem sie die bes­ten Medien der Bereiche Foto, Video, Audio, Flash, Vector und Design“ mit jeweils 5.000 US-$ prä­miert. Die Preisträger sind durch die Bank weg sehens­wert, mein Favorit ist jedoch der Video-​Gewinner „mul­ti­fo­cus“.

Okay, das waren auch schon die News. Was sagt ihr zu der Konzern-​Lizenz? Ist das inno­va­tiv oder Ausverkauf?

Stockfotografie-​News 2009-07-10

Hallo Leser, Hallo, alles klar, es ist schon wie­der Freitag/​ es ist wie­der die­se Bar /
und ich muss Dir jetzt erzählen/​ was in der Branche los war…“

  • Michael Jackson ever­y­whe­re! Machen wir mit. Die Bildagentur Photoshelter hat einen Artikel ver­öf­fent­licht, wie die Fotos der Trauerfeier logis­tisch an die Bildkäufer ver­teilt wur­den. Innerhalb eines Tages wur­den davon über 23.000 Fotos verkauft.
  • Die neue Microstock-​Bildagentur Polylooks scheint mit den Marketing-​Aktionen zu begin­nen. Zumindest wur­de letz­te Woche der ers­te Newsletter an regis­trier­te Mitglieder ver­schickt. Übrigens habe ich die­se Woche die ers­ten Verkäufe dort gehabt: gleich 3x Fotos in Auflösung S ver­kauft, da bekam ich pro Verkauf 0,32 Euro. Ingesichts der Tatsache, dass ich bei Fotolia in der Woche deut­lich über 100 Euro ver­dient habe, ist das aber nur ein Tropfen auf den hei­ßen Stein.
  • Wo wir bei Fotolia sind: Da gibt es auch zwei Neuigkeiten. Fotolia führt ein „Premium-​Abo“ ein, wel­ches den Download von Videos, Vektoren und Bildern in der höchs­ten Auflösung erlaubt. Dafür wird ein Vektor-​Download für die Anbieter wie drei Foto-​Downloads ver­gü­tet und ein Video-​Download wie 10 Foto-​Downloads. Die Vergütung eines Premium-​Abo-​Downloads wird ins­ge­samt um 0,05 Euro ange­ho­ben. Das bedeu­tet jedoch auch: Ein Premium-​Abo kos­tet im Vergleich zum Standard-​Abo ca. 25% mehr, aber die Fotografen erhal­ten pro Download nur ca. 17% mehr.
  • Die zwei­te Änderung bei Fotolia: Statt der bis­her 80 erlaub­ten Suchbegriffe kön­nen nun nur noch 50 Wörter ein­ge­ge­ben werden.
  • Es gibt eine neue Folge des Video-​Podcasts mit Yuri Arcurs. Diesmal geht es um „Studio Essentials“.

So, habe ich was ver­ges­sen? Was sagt ihr zu die­sen News?

Diskussion: Stockfotos in deutschen Blogs (Teil 2)

Gestern habe ich hier im Blog gefragt, war­um es so wenig Stockfotos in deut­schen Blogs zu sehen gibt.

Die Antworten in den Kommentaren (und auch eini­gen Emails) decken sich größ­ten­teils mit mei­nen Vermutungen, aber es gibt auch krea­ti­ve Ansätze.

Ich fas­se noch mal die Probleme zusam­men, die Blogger dar­an hin­dern, Stockfotos einzusetzen:

  • Unwissenheit:
    Blogger sind unsi­cher, wie die recht­li­che kor­rek­te Einbindung von Fotos in Blogs gesche­hen kann. Müssen sie Bildcredits ange­ben? Wie wei­sen sie im Zweifelsfall nach, dass sie das Foto gekauft haben?
  • Zeitaufwand:
    Die Suche nach „dem rich­ti­gen Bild“ dau­ert lan­ge. Wer sich durch Millionen von Fotos einer Bildagentur wüh­len muss, um ein nur halb­wegs pas­sen­des Foto zu fin­den, lässt es gleich blei­ben. Oder wie es Ansgar vom Blog LousigerBlick es tref­fend for­mu­liert hat: „Ich kann doch nicht in 20 min einen Beitrag schrei­ben und dann 2 Stunden nach dem pas­sen­den Bild suchen!“
  • Preis:
    Blogger wis­sen nicht, wie bil­lig Fotos mitt­ler­wei­le gewor­den sind.  In der Bildbranche ist das Microstock-​Phänomen in den letz­ten Jahren so stark dis­ku­tiert wor­den, dass vie­le (auch ich) „betriebs­blind“ gewor­den sind. Es gibt außer­halb der übli­chen Foto-​Zirkel genug poten­ti­el­le Kunden, die von Bildagenturen (ob Micro oder Macro) noch nie etwas gehört haben. Selbst wenn sie Microstock-​Agenturen ken­nen, weist der Fotograf Joachim S. Müller auf einen wei­te­ren Faktor hin: Das Betreiben eines Blogs und die Stockfotos kos­ten in Deutschland und den USA unge­fähr das Gleiche. Nur wird in den USA mehr Geld mit Blogs ver­dient, wes­halb die Bereitschaft dort auch grö­ßer ist, Geld dafür auszugeben.

Für alle drei Probleme gibt es Lösungsansätze:

  1. Marketing:
    Bildagenturen dür­fen nicht auf­hö­ren, Werbung zu schal­ten. Nicht nur in Design-​Zeitschriften, son­dern auch in Blogger-​Foren, in Zeitschriften für Kleinunternehmer etc. Außerdem soll­ten Microstock-​Agenturen nicht mehr ver­su­chen, neue Fotografen zu gewin­nen, indem sie Artikel in Medien plat­zie­ren mit dem Thema „Wie sie schnell mit Fotos Geld ver­die­nen“, son­dern den Schwerpunkt ver­schie­ben zu Themen wie „Günstig Fotos für Ihren Blog/​Ihre Firma kaufen“.
    Darüber hin­aus scheint es eine gro­ße Unsicherheit zur Verwendung von Stockfotos zu geben. Hier ist die Aufgabe der Bildagenturen, ihre Käufer bes­ser zu bera­ten. Auf den Webseiten der gro­ßen Microstock-​Bildagenturen istock­pho­to, Shutterstock und Fotolia gibt es bei­spiels­wei­se lan­ge Fragen/​Antworten-​Seiten, aber was für Quellen-​Nennung angeht, wird ent­we­der auf die ellen­lan­gen unüber­sicht­li­chen Lizenzbedingungen (hier Shutterstock, hier istock­pho­to) ver­wie­sen oder bei Fotolia fin­det sich erst auf einer Unterseite der Satz „Die Nutzung aller auf der Fotoliaseite erwor­be­nen Bilder unter­liegt fol­gen­den Regelungen:  […] Die Angabe der Copyrights in Form von Name bzw. Künstlername des Autoren und der Bildquelle ( nach § 13 UrhG)“. Hier wäre ein ein­fa­ches Beispiel wie „Diese Angabe kann z.B. so aus­se­hen – Foto: Username/​Fotolia“ hilfreich.
  2. Abo-​Modell:
    Für Großkunden in Verlagen oder Werbeagenturen gibt es seit einer Weile Abonnement-​Modelle, mit denen die Bildkäufer ihre Kosten immer im Griff haben – und meist auch noch spa­ren. Für Blogger sind die­se Packete zu volu­mi­nös und unpraktisch.
    Ein Blog-​Abo böte sich an. Zum Beispiel 20 Downloads im Monat der kleins­ten Dateigröße, die für Blogfotos locker aus­reicht für 10 Euro im Monat?
  3. Vereinfachung I:
    Es gilt im Bildermarkt die glei­che Regel wie für ande­re Business-​Modelle: Mache es Deinem Kunden so ein­fach wie mög­lich. In mei­nen Antworten mein­te Michael Herzog: „Ein Bild mit rich­ti­gen “Credits” ein­zu­bin­den, ist nicht mit einem ein­fach Klick auf “Insert Media” getan. Das Feld für die Bildunterschrift sieht je nach Template auch nicht immer toll aus.“ Warum also kei­nen Programmierer dran set­zen, ein WordPress-​Plugin zu schrei­ben, was Bloggern das Layout der Bildunterschriften ein­fach ändern lässt?
  4. Vereinfachung II:
    Die bes­te Idee kommt von Amos Struck und sie möch­te ich aus­führ­lich vor­stel­len: Wer pro­gram­miert ein WordPress-​Plugin, was eine Bildsuche in Bildagenturen aus dem Admin-​Panel mit auto­ma­ti­scher Integration erlaubt? Hier gibt es (min­des­tens) zwei Möglichkeiten:
    – Eine Bildagentur nimmt sich allein die­ser Sache an. Das hat für die Bildagentur den Vorteil, dass so vie­le neue Bildkäufer erreicht wer­den könn­ten. Für die Bildnutzer ist der Nachteil, dass so das Angebot auto­ma­tisch auf die­se eine Bildagentur beschränkt ist.
    – Jemand ent­wirft das Plugin mit Hinsicht auf ver­schie­de­ne Bildagenturen. Der Bildkäufer kann dann aus­su­chen, ob er in allen Agenturen gleich­zei­tig suchen möch­te oder nur in bestimmten.
    Wie könn­te so ein Plugin aus­se­hen? Der Blogger trägt beim Plugin sei­ne Nutzerdaten der Bildagenturen ein, die er nut­zen möch­te. Dann kann der Blogger im WordPress-​Admin-​Panel auf „Bild hin­zu­fü­gen“ kli­cken und dort in den „Stock-​Bereich“ wech­seln. Jetzt schlägt das Plugin basie­rend auf den ver­ge­be­nen Tags schon Fotos vor und der Blogger kann ent­schei­den, ob er noch nach ande­ren Stichwörtern suchen möch­te. Wenn er ein Foto gefun­den hat, klickt er auf „Foto kau­fen“ und es wird auto­ma­tisch in der kleins­ten Auflösung von sei­nem Nutzerkonto gekauft und in den Blog-​Beitrag zusam­men mit der recht­lich kor­rek­ten Bildunterschrift „Foto: Fotograf/​Bildagentur“ hin­zu­ge­fügt. Umsonst müss­te es ein Programmierer nicht machen. Durch die Affiliate-​Programme der Bildagenturen könn­te er eben­falls dar­an verdienen.
    Rob Davis hat erst vor kur­zem mit sei­ner PicNiche-​Toolbar ein ähn­li­ches System ent­wi­ckelt, mit dem Leute direkt bei allen, eini­gen oder aus­ge­wähl­ten Bildagenturen nach Fotos suchen kön­nen. Dort fehlt lei­der eine ein­fa­che Blog-Integration.

Habe ich etwas ver­ges­sen? Wie glaubt ihr, wür­den sich Blogger mehr für Stockfotos begeis­tern lassen?

Stockfotografie-​News 2009-03-13

Am Freitag, den 13. gibt es wie­der eine Übersicht über Neuigkeiten in der gebeu­tel­ten Bilderbranche.

  • Die Bildagentur Masterfile hat eine neue Suchfunktion. Standardmäßig wer­den Suchergebnisse nun als qua­dra­ti­sche Thumbnails ange­zeigt, ande­re Anzeigeformate kön­nen ein­ge­stellt wer­den. Sehr cool ist auch der Schieberegler, mit dem schnell zu einer belie­bi­gen Stelle der Suchergebnisse gesprun­gen wer­den kann. Vor allem bei Suchen mit vie­len Ergebnissen kann das auch den Fotografen hel­fen, deren Fotos eher hin­ten ange­zeigt werden.
  • Getty Images ver­öf­fent­licht ein neu­es Kundenmagazin namens „Closeup“. Darin wer­den auch die meist­ver­kauf­ten Fotos des 4. Quartals 2008 gezeigt. Im Bereich Creative, also der „klas­si­schen Stockfotografie“, ist der Bestseller eine Frau, die sich die Schuhe anzieht. Danach folgt erstaun­li­cher­wei­se eine Pusteblume im Wind, wie es sie auch hun­dert­fach als Microstock-​Bild gibt. Im Editorial-​Bereich ver­kauf­ten sich Fotos vom Formel 1‑Sieger Lewis Hamilton beim Kuss mit sei­ner Frau, der Sängerin der Pussycat Dolls, Nicole Scherzinger, außer­dem eins vom fran­zö­si­schen Präsidenten Nicolas Sarkozy mit sei­ner Frau Carla Bruni Sarkozy.
  • Die Flickr-​Collection von Getty Images wur­de ver­öf­fent­licht mit ca. 6.000 Fotos. Überraschend ist eher, dass die aus­ge­wähl­ten Fotos rela­tiv „nor­mal“ aus­se­hen, wäh­rend für Getty die Chance bestan­den hät­te, Fotos mit unge­wöhn­li­chen, neu­en Bildsprache auszuwählen.
  • Die Microstock-​Bildagentur istock­pho­to bie­tet sei­nen Kunden nun auch die Möglichkeit, Nutzungsrechte per ClickandBuy zu bezahlen.
  • Der Profi-​Fotohändler Calumet hat sich davon ver­ab­schie­det, meh­re­re Mittelformat-​Marken anzu­bie­ten und kon­zen­triert sich im Mittelformat-​Bereich nun auf den Verkauf und Verleih von Hasselblad-​Kameras und ‑Zubehör.
  • Die Microstock-​Agentur Shutterstock senkt die Preise für Videos in nied­ri­ger Auflösung und ver­län­gert gra­tis bestehen­de Video-​Abonnements. In Branchenkreisen wird das als eine Reaktion auf die Einführung von Video-​Angeboten durch den Konkurrenten Fotolia gesehen.
  • Auch die tra­di­tio­nel­le öster­rei­chi­sche Bildagentur Waldhäusl plant die Einführung eines Abo-​Modells. Fotografen kön­nen bis­lang jedoch nur ent­schei­den, ob alle oder kei­ne Fotos ihres Portfolios dar­über ange­bo­ten wer­den. Preise und Honorare sind noch nicht bekannt.
  • Zum Abschluss noch etwas Unterhaltsames. Der Stock-​Fotograf Herby Meseritsch hat ein lus­ti­ges Video gedreht, in dem er zeigt, wie Fotos für die Bildagentur PantherMedia ent­ste­hen können:


Fotos für 20 Cent

Die Microstock-Webseite Fotolia hat Details zu ihrem Abo-​Modell ver­öf­fent­licht. Umgerechnet bekommt dem­nach ein Fotograf 20–26 Cent für ein ver­kauf­tes Foto. Ich hat­te mir eigent­lich vor­ge­nom­men, das nicht zu kom­men­tie­ren, aber: Ich fin­de das… wenig.

Wenn ich mir die ande­ren Blogs und Foren anschaue, bin ich nicht der einzige.