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Stockfotografie-​News 2011-10-01

Die letz­ten Wochen woll­te ich mich immer wie­der an die News set­zen, aber jedes­mal kam eine grö­ße­re Meldung von einer Bildagentur, die einen eige­nen Artikel wert war und die News wur­den aufgeschoben.

Jetzt arbei­te ich aber mal die lan­ge Liste an Neuigkeiten ab, damit ihr wie­der infor­miert und auf dem Laufenden seid.

  •  Die Bildagenturen schei­nen jetzt Studenten als zukünf­ti­ge Fotografen zu ent­de­cken: Alamy ver­spricht Studierenden jetzt 100% Umsatzbeteiligung für die ers­ten zwei Jahre. Zur Zeit kön­nen sich nur bri­ti­sche und us-​amerikanische Studenten bewer­ben und es gibt einen stren­gen Auswahlprozess, damit wirk­lich nur Kunst- oder Designstudenten teilnehmen.
  • Die Aktion ist lei­der schon vor­bei, ich möch­te sie jedoch trotz­dem erwäh­nen, weil es zur Alamy-​Meldung passt: Dreamstime lock­te im September Studenten als neue Bildkäufer mit 25% Rabatt und einem Gewinnspiel.
  • Noch mal Alamy: Die Agentur zahlt jetzt auch über PayPal aus.
  • Bislang war Shutterstock nur als Abo-​Agentur bekannt, jetzt will Shutterstock test­wei­se auch Einzelverkäufe ein­füh­ren. Über die genau­en Konditionen ist noch nicht viel bekannt, aber wahr­schein­lich soll der Verkaufspreis 19 US-​Dollar betra­gen, Fotografen sol­len ja nach Gesamtverkäufen 20–30% des Umsatzes erhal­ten. Damit nimmt der Wettbewerb wie­der ein biß­chen mehr zu, denn es ist klar, dass Shutterstock damit in den Geschäftsgebieten ande­rer Agenturen wil­dern will, wenn die­se immer stär­ker ihre Abo-​Modelle anbieten.
  • Fotolia hat mal wie­der still und heim­lich die Bedingungen für die Fotografen ver­schärft. Fotolia behält sich ab sofort das Recht vor, Fotografen, wel­che ihre Bilder auch bei bil­li­ge­ren Agenturen oder zu nied­ri­ge­ren Kommissionen anbie­ten, auf das Level „Weiß“ run­ter­zu­set­zen. Meine Vermutung: Betroffen sind vor allem Fotografen, wel­che auch über Agenturen wie Depositphotos, PhotoDune (Erweiterte Lizenz für 15 Dollar) oder IngImage (Abos für bis zu 5 Cent pro Download). Theoretisch könn­te Fotolia damit auch nicht-​exklusive istockphoto-​Anbieter (15–20% Honoraranteil) bestra­fen, aber ich bezweif­le stark, dass Fotolia es auf die­sen Kampf ankom­men las­sen will.
  • Protest scheint übri­gens etwas zu bewir­ken. Nach nur weni­gen Tagen rudert Veer mit ihrem umstrit­te­nen Abo-​Programm zurück, dass eine Mindestauszahlung von 10 Cent pro Download ent­hielt und Fotografen pro erwei­ter­ter Lizenz mit bis zu 13 Cent abspeis­te. Nach viel Kritik, auch von mei­ner Seite, wur­den die Bedingungen deut­lich ver­bes­sert, sodaß ich mei­nen Rat von „Finger weg!“ zu „Klingt gut“ ändere.
  • Ironischerweise lockt Depositphotos gera­de Fotografen mit gro­ßen Portfolios mit eini­gen Versprechen wie bes­se­rer Platzierung in den Suchergebnissen etc. an. So lan­ge die Agentur jedoch die unsäg­lich nied­ri­gen Preise bei SMS-​Bezahlung anbie­tet, ist mein Rat: Finger weg!
  • Noch mal Fotolia: Fotolia setzt ab sofort alle Bilder auf den Startpreis von 1 Credit, die sich inner­halb von sechs Monaten nicht ver­kauft haben, egal, wie oft sie ins­ge­samt ver­kauft wur­den. Nachdem ein Bild dann wie­der fünf Mal ver­kauft wur­de, kann der Fotograf den Startpreis wie­der höher set­zen. Das betrifft vor allem exklu­si­ve oder teil-​exklusive Fotografen bei Fotolia und ärgert ins­be­son­de­re die Anbieter von sai­so­na­len Themen, die meist nur weni­ge Monate im Jahr ver­kauft wer­den. Die Regelung gab es schon vor­her, nur der Zeitraum wur­de von 12 auf 6 Monate verkürzt.
  • Vor zwei Tagen hat­te ich über Photolibrary und deren Übernahme von Getty Images geschrie­ben. Davon sind auch die Fotografen betrof­fen, die ihre Bilder bei Imagebroker anbie­ten. Deren RF-​Bilder wer­den jetzt auch über Jupiterimages und Getty ver­trie­ben, für den Abo-​Vertrieb via Thinkstock ist eine Opt-​In-​Möglichkeit geplant.
  • Immer wie­der unter­halt­sam zu sehen, was die Galeonsfigur der Stockfotografie vor­hat: Yuri Arcurs plant ein kos­ten­lo­ses 3‑Jahres-​Intensiv-​Programm, um 10–20 Leuten (Stock-)Fotografie bei­zu­brin­gen. Die Teilnehmer soll­ten sich jedoch dar­auf ein­stel­len, Teil einer „Reality-​TV-​Show“ zu wer­den, sprich: sowas wie „Yuri sucht the next Super-​Fotograf“. Außerdem kann die Ankündigung auch anders­rum gele­sen wer­den: Yuri erhält kos­ten­los 10–20 Auszubildende, deren Bilder er mun­ter ver­kau­fen darf.
  • Zum Abschluss noch etwas Lustiges: Kennt ihr Planking? Nein? Egal, ist schon wie­der out. Der neus­te Trend ist es, Stockfotos nach­zu­stel­len, wie hier auf der Seite Stockisthenewplanking zu sehen. Positiv zu erwäh­nen ist, dass die Macher angeb­lich jedes gezeig­te Stockfoto auch lizen­zie­ren und das Wasserzeichen aber drin las­sen, weil sich Inhalte über Tumblr & Co schnell ver­brei­ten. Interessant ist es auch zu sehen, war­um die Stockfotos meist per­fek­ter aus­se­hen: Liegt es am Licht, an der Kleidung, den Models? Wer sei­nen Blick dafür schärft, wird auch ver­käuf­li­che­re Fotos machen.

Habe ich was über­se­he? Dann bit­te in den Kommentaren nachtragen.

Zugang zu Getty Images für Fotografen über Zoonar

Der Bildermarkt gleicht einem Wirbelwind. Agenturen tau­chen aus dem Nichts aus und ver­schwin­den genau­so schnell wie­der oder wer­den gekauft, ver­kauft, ver­eint oder umbenannt.

Im Mai hat­te ich geschrie­ben, dass die Bildagentur Photolibrary vom Marktführer Getty Images auf­ge­kauft wur­de. Das hat­te ich damals schon kri­tisch kom­men­tiert und heu­te zeigt sich wie­der, wieso.

Photolibrary war und ist einer der Vertriebspartner der deut­schen Bildagentur Zoonar, wel­che sich wirk­lich alle Mühe gibt, inter­es­san­te Vertriebspartner für ihre Fotografen zu gewinnen.

Nach der Übernahme stell­te sich die Frage: Was pas­siert mit den Zoonar-​Fotos bei Photolibrary? Kommen die auch zu Getty Images? Die kur­ze Antwort: Ja. Die lan­ge Antwort:

Der Inhaber von Zoonar, Michael Krabs, schick­te ges­tern die­se Mail an sei­ne Fotografen:

Sie haben sicher schon gehört, dass Getty Images unse­re Partneragentur Photolibrary gekauft hat und die­se zum Oktober 2011 schlie­ßen wird.

Umso mehr dürf­te es Sie freu­en, dass wir jetzt auch mit Getty Images einen Partner-​Vertrag aus­ge­han­delt haben. Wir kön­nen Ihnen daher anbie­ten, alle Fotos, die Zoonar bereits bei Photolibrary ein­ge­spielt hat, direkt in den welt­wei­ten Getty-​Vertrieb zu über­neh­men. Die Fotos wer­den dann bei Thinkstock, Photos.com und Jupiterimages ein­ge­spielt und über die Getty Abo-​Modelle (Subscriptions) ver­kauft. Hier wer­den sehr hohe Umsatzraten erzielt.

Daher emp­feh­len wir Ihnen, den Vertrieb Ihrer Fotos über Getty Images zu akzep­tie­ren. Es wird sich für Sie aus­zah­len. Sollten Sie Ihre Fotos nicht über Getty Images ver­trei­ben wol­len, so möch­ten wir Sie bit­ten, die ent­spre­chen­den Fotos bis zum 09.10.2011 in der Zoonar-​Partnerverwaltung für den Partner Photolibrary zurückzuziehen.

Alle Fotos, die Sie bis zum 09.10.2011 für den Partner Photolibrary abzie­hen, wer­den vor Ablauf der sechs­mo­na­ti­gen Frist ent­fernt, so dass sie nicht zu Getty Images über­tra­gen wer­den. In einen spä­te­ren Schritt, wer­den wir Ihnen dann auch anbie­ten, wei­te­re Fotos für Getty Images frei­zu­schal­ten. Hierfür sind aber noch eini­ge Entwicklungsarbeiten not­wen­dig. Sobald dies mög­lich ist, wer­den wir sie infor­mie­ren. Bitte rech­nen Sie aber erst in 2–3 Monaten damit.“

Dieses Angebot ist inso­fern inter­es­sant, das Getty ansons­ten stark auf Exklusivität pocht und in die­sem Fall dar­auf verzichtet.

Für Fotografen mag es zwar pres­ti­ge­träch­tig sein, sagen zu kön­nen, dass ihre Bilder über Getty Images ver­trie­ben wer­den, aber bei nähe­rer Betrachtung wür­de ich zur Vorsicht raten.

Es wäre naiv zu glau­ben, dass Fotos in der Photolibrary-​Kollektion bei Suchanfragen genau­so behan­delt wer­den wie Premium-​Kollektionen wie Stone+ oder dem Hulton Archiv. In der Mail oben klingt schon recht deut­lich an, was das Ansinnen von Getty ist: Mehr Material für Abo-​Angebote zu erhal­ten, die über Thinkstock, Photos.com und Jupiterimages ver­kauft wer­den. Das ist ver­gleich­bar mit dem Grabbeltisch im Schlussverkauf, wäh­rend eine Etage dar­über die neue Herbstkollektion hängt.

Auf Nachfrage ging Herr Krabs noch mal ins Detail und erklär­te wei­te­re Einzelheiten des Angebots. Betroffen sind nur RF-​Bilder, RM-​Bilder in der Photolibrary über Zoonar wer­den nicht von Getty Images über­nom­men. Wer das Angebot nicht anneh­men möch­te und sei­ne gesam­ten Bilder aus dem Photolibrary-​Partnerprogramm ent­fer­nen will, kann das bis zum 09.10.2011 ent­we­der manu­ell in sei­nem Fotografenaccount umstel­len oder bei über 2000 Bildern im Portfolio bie­tet Herr Krabs an, eine Mail inklu­si­ve des Accountnamens an info@zoonar.com zu schrei­ben, dann über­nimmt Zoonar die Deaktivierung.

Ausdrücklich wies Herr Krabs dar­auf hin, dass teil­neh­men­de Fotografen „recht schmerz­frei“ sein soll­ten, was die Pro-​Bild-​Umsätze angeht, auch wenn durch die schie­ren Mengen trotz der hohen Margen von Getty Images viel für den Fotografen abfal­len wür­de. Das Angebot lohnt sich dem­nach nicht für Fotografen, die ihre Bilder schon sehr sinn­voll und breit gestreut haben. Er selbst wird sei­ne Bilder dort nicht anbie­ten und ich wer­de es eben­falls nicht tun. Theoretisch könn­ten die Bilder auch zu hohen Einzelpreisen ver­kauft wer­den, aber unge­fähr 98% der Verkäufe bei Photolibrary waren Abo-​Verkäufe und ich sehe kei­nen Grund, war­um sich das bei Getty ändern sollte.

Getty Images ver­sucht hier zum wie­der­hol­ten Male, ande­ren Abo-​Anbietern Konkurrenz zu machen. Zuerst wur­den alle istock-​Fotografen gezwun­gen, ihre Bilder bei Thinkstock auch im Abo zu ver­kau­fen, jetzt kommt mit der Photolibrary ein wei­te­rer Schwung an Bildern in die Sammlung. Je attrak­ti­ver Thinkstock oder Photos.com jedoch für Bildkäufer wer­den, des­to weni­ger Honorar wer­den die Fotografen erhal­ten. Wer also zum Beispiel gut bei Shutterstock oder Fotolia ver­kauft, schnei­det sich mit­tel­fris­tig ins eige­ne Fleisch, wenn von dort Abo-​Kunden zu den Getty-​Abo-​Modellen wechseln.

Während der Fotograf bei Shutterstock, Fotolia etc. ca. 25–40 Cent pro Download erhält, ist noch nicht klar, wie viel Zoonar-​Fotografen unter dem Strich pro Abo-​Download erhal­ten wür­den. Auf jeden Fall wer­den es weni­ger als 25 Cent sein (soviel erhal­ten schon die Thinkstock-​Lieferanten bei istock minus der Zoonar-​Anteil) und rein rech­ne­risch (voll aus­ge­schöpf­tes Jahresabo) wären auch leicht Abo-​Abrechnungen im ein­stel­li­gen Cent-​Bereich möglich.

Deswegen: Wem egal ist, wie viel er ver­dient, solan­ge er nur bei Getty ist, der kann das Angebot anneh­men. Den ande­ren Fotografen emp­feh­le ich eher, sich das gründ­lich zu über­le­gen, vor allem, wenn sie ihre Bilder auch bei Shutterstock anbieten.

Was ist eure Entscheidung? Weiterhin über Photolibrary auch bei Getty im Abo ver­tre­ten zu sein oder lie­ber dar­auf verzichten?

Veer bietet jetzt Abo-​Modell an – Einmalige Opt-​Out-​Chance für Fotografen

Die welt­weit größ­te Bildagentur Getty Images hat kürz­lich ihre Microstock-​Fotografen bei istock­pho­to die Pistole auf die Brust gesetzt und gefor­dert: „Entweder wir dür­fen alle Deine Bilder auch als Abo-​Download anbie­ten oder Du fliegst raus!“ So ver­sucht Getty, ihr Portal Thinkstock für Käufer attrak­ti­ver zu machen. Fotografen erhal­ten natür­lich ziem­lich wenig Geld für die­se Abo-Downloads.

Die zweit­größ­te Agentur Corbis muss sich gedacht haben: Was die kön­nen, schaf­fen wir auch. Deshalb bie­tet die Microstock-​Tochter Veer der Bildagentur Corbis jetzt eben­falls ihre Bilder im Abonnement an. Immerhin sind sie im Gegensatz zu Getty so freund­lich und bie­ten den Fotografen eine ein­ma­li­ge Möglichkeit, ihre Bilder aus dem Abonnement zu ent­fer­nen. Doch dazu spä­ter mehr.


Was für Konditionen bie­tet das Veer-​Abo für Fotografen?

Manchmal den­ke ich, Bildagenturen hal­ten ihre Lieferanten für blöd. Anders kann ich mir nicht erklä­ren, dass sie immer von den höchst­mög­lich zu erzie­len­den Honoraren reden, aber nie vom tiefst­mög­li­chen oder wenigs­tens vom Durchschnitt. Klar, es klingt bes­ser, wenn die Agentur sagt: „Der Fotograf kann pro Abo-​Download bis zu 3,75 Dollar ver­die­nen“ statt „Der Fotograf wird nicht weni­ger als 10 US-​Cent pro Abo-​Download erhal­ten“.

Aber sei­en wir fair: Theoretisch ist das Modell von Veer fai­rer als bei den meis­ten ande­ren Bildagenturen. Der Fotograf erhält kei­ne fixe Summe pro Download, son­dern wird antei­lig an der Menge der Downloads betei­ligt. Übersetzt: Je weni­ger der Bildkunde am Tag run­ter­lädt, des­to mehr ver­dient der Fotograf. Bei Abo-​Modellen ande­rer Bildagenturen erhält der Fotograf immer die glei­che Summe und falls ein Bildkäufer sein Abo-​Kontingent nicht aus­schöpft, streicht die Bildagentur den Gewinn ein.

Bei Veer erhält der Fotograf 3 Dollar, wenn der Abo-​Kunde nur ein Bild am Tag run­ter­lädt. Wenn der Abo-​Kunde jedoch 10 Bilder am Tag run­ter­lädt, bekommt der Fotograf nur noch 30 US-​Cent. Bei 30 Bildern am Tag – der maxi­ma­len Downloadgrenze im Abonnement – erhält der Fotograf nur noch lächer­li­che 10 Cent. Die von Veer als höchs­ten Abo-​Honorar in der Bilderbranche ange­prie­se­nen 3,75 Dollar sind nur eine Augenwischerei. Das ist näm­lich der Erlös für einen Abo-​Download einer „Erweiterten Lizenz“, wel­che die Erlaubnis zur „unbe­grenz­te Vervielfältigung“ und einen Rechte-​Schutz ent­hält. Wenn der Käufer jedoch 28 Abo-​Bilder am Tag mit einer erwei­ter­ten Lizenz run­ter­lädt, erhält der Fotograf nur noch 13 US-​Cent. Das wie­der­um ist für erwei­ter­te Lizenzen eher ein Rekordwert nach unten. Zum Vergleich: Normalerweise kos­tet ein Bild mit einer erwei­ter­ten Lizenz 100 Credits (ca. 100 Dollar) bei Veer. Die voll­stän­di­ge Übersicht der Preise und Honorare bei Veer gibt es hier als PDF.

Übrigens: Auch wenn Veer eine „Erweiterte Lizenz“ namens „Product For Resale“ anbie­tet, mit der ein Weiterverkauf, z.B: auf T‑Shirts, in Webseiten-​Templates oder auf Postern erlaubt ist, gibt es die­se Nutzung (noch) nicht im Abo.

Wichtiger Hinweis:
Diese fol­gen­de Information ist ganz neu und wird sicher hier im Blog noch aus­führ­li­cher bespro­chen, aber vorweg:
Fotolia hat ange­kün­digt, sich die Möglichkeit offen zu hal­ten, Fotografen auf das Ausgangslevel „Weiß“ zurück­zu­set­zen, wenn sie ihre Bilder bei Agenturen anbie­ten, die unter den Preisen und Kommissionen für das Weiß-​Ranking bei Fotolia lie­gen. Ich den­ke zwar, das betrifft eher Agenturen wie DepositPhotos, PhotoDune (Erweiterte Lizenzen für 15 Dollar) und ande­re, aber 10 Cent pro Abo-​Download ist eben­falls deut­lich weni­ger als Fotolia mit 25 Cent min­des­tens pro Abo-​Download zahlt.

In der Praxis gibt es ver­gleich­ba­re Abo-​Modelle nur bei Panthermedia und Waldhäusl. Letztere will ihr Abo-​Modell nicht wei­ter ver­fol­gen und in bei Panthermedia sahen mei­ne Durchschnittserlöse im Abo deut­lich mage­rer aus als die ver­spro­che­ne Beispielrechnung.  Deshalb habe ich dort das Abo schnell deak­ti­viert und auch bei Veer habe ich es aus­schal­ten lassen.

Wie deak­ti­vie­re ich die Abos bei Veer?

Veer bie­tet Fotografen ein­ma­lig die Gelegenheit, das Abo für die eige­nen Fotos aus­zu­schal­ten. Hier die Anleitung:

  1. Dazu müs­sen Fotografen eine Email an „contributor@veer.com“ schrei­ben.
  2. Der Betreff muss lau­ten: „Subscription opt-out.“
  3. Im Text der Email muss ste­hen: „I do not wish to par­ti­ci­pa­te in the Veer Subscription pro­gram at this time. Please exclude my images from the sub­scrip­ti­on web site. Contributor Alias: _______“
  4. Im frei­en Feld zum Schluss muss euer Fotografenname bei Veer ste­hen, falls ihr dort z.B. ein Pseudonym nutzt.
  5. Falls ihr von einer ande­ren Email-​Adresse schreibt als der, mit der ihr euch bei Veer ange­mel­det habt, müsst ihr die­se Anmelde-​Mailadresse eben­falls im Text der Email angeben.

Wenn ihr auf die Adresse im Text bei 1. klickt, öff­net sich gleich eine Email mit den meis­ten not­wen­di­gen Angaben (bis auf euren Account-​Namen), wenn ihr euren Browser mit einem Emailprogramm ver­knüpft habt.

Wer mit dem Gedanken lieb­äu­gelt, bei Veer Bilder zu ver­kau­fen, soll­te sich schnell anmel­den und  – mei­ne Empfehlung – gleich die Email schi­cken, um die Abos zu deaktivieren.

Was sagt ihr zur Ankündigung von Veer? Wie ent­schei­det ihr euch und warum?

Update 28.09.2011: Veer hat ange­kün­digt, das Abo-​Modell noch mal zu über­ar­bei­ten zu wol­len, weil es zuviel Kritik dar­an gab.

Update 01.10.2011: Veer hat die Änderungen am Abo-​Programm ver­öf­fent­licht. Demnach soll das Minimumhonorar pro Download jetzt 25 Cent betra­gen, außer­dem soll die Obergrenze auf 4,95 Dollar ange­ho­ben wer­den. Erweiterte Lizenzen sol­len vor­erst nicht im Abo ange­bo­ten wer­den, Abo-​Kunden erhal­ten nur die Möglichkeit, eine erwei­ter­te Lizenz etwas güns­ti­ger zu kau­fen, der Fotograf erhält dann 35 Dollar. Veer behält sich die Möglichkeit vor, spä­ter doch noch ein Abo für erwei­ter­te Lizenzen ein­zu­füh­ren, dann jedoch zu höhe­ren Preisen als bis­her ange­kün­digt. Wer als Fotograf sei­ne Bilder schon deak­ti­viert hat­te, kann sie bis zum 21. Oktober wie­der für das Abo-​Programm akti­vie­ren, indem er eine Email an contributorhelp@veer.com schreibt mit dem Betreff „Opt in“.

Fotolia senkt Fotografenhonorare und ändert Abo-Modelle

Heute hat die Microstock-​Bildagentur Fotolia die drit­te Version (V3) ihrer Webseite online gestellt. Was gibt es für Änderungen für Fotografen und Bildkäufer?

Die größ­ten Änderungen betref­fen die Abo-​Modelle. Bisher gab es ein „nor­ma­les“ und ein „Premium“-Abo. Bei ers­te­rem konn­te man Bilder bis Größe L run­ter­la­den, bei letz­te­ren bis zur Originalgröße (also XXL). Beide Modelle wur­den jetzt zusammengefasst.

Die schlech­te Nachricht zuerst:

Fotografen bekom­men jetzt im Schnitt weni­ger Geld für Abo-​Verkäufe. Der User ToniFlap hat sich hier im Forum Microstockgroup die Mühe gemacht, die alten und neu­en Honorare mit­ein­an­der zu vergleichen:

Den Diamant-​Status unten hat bis­her noch kei­ner erreicht und nur Yuri Arcurs hat den Rubin-​Status geschafft. Wenn ich das Verhältnis mei­ner Abo-​Verkäufe zugrun­de lege, lie­ge ich sicher rich­tig, wenn ich behaup­te, dass jeder Fotolia-​Fotograf von die­sen Kürzungen betrof­fen ist.

Besonders betrof­fen sind Künstler, die Vektor-​Grafiken lie­fern. Die alte Regelung war, dass im Abo jeder Vektor-​Download wie 3 Foto-​Downloads zählt, jetzt ist es nur noch wie ein Download. Wer zum Beispiel als Silber-​Kontributor frü­her für ein Vektor-​Abo-​Download 96 Cent erhielt (3 x 32 Cent), erhält jetzt nur noch 29 Cent. Das sind ca. 70% weniger!

Die gute Nachricht ist, dass HD-​Videos jetzt nicht mehr im Abo erhält­lich sind. Im Abo kön­nen jetzt nur noch Web-​Größen run­ter­ge­la­den wer­den, jeder Download zählt jetzt als 5 statt wie bis­her als 10 Foto-​Downloads. Das „Verschleudern“ hoch­wer­ti­ger HD-​Aufnahmen zu Abo-​Preisen hat­te bis­her vie­le Videografen abge­hal­ten, Fotolia zu beliefern.

Mit Mitgliedsbereich hat sich auch eini­ges ver­scho­ben und geän­dert. Schön fin­de ich die Organisation der Ordner, die jetzt nicht mehr auf jeder Seite den Blick auf die Dateien ver­sper­ren. Neu ist auch die Möglichkeit, die gesam­mel­ten Statistiken als CSV-​Datei zu expor­tie­ren. Blöd fin­de ich hin­ge­gen, dass im Mitgliedbereich die Thumbnails nicht mehr ver­grö­ßert wer­den, wenn mit der Maus drü­ber­ge­fah­ren wird und der rote Punk bei Dateien, die nicht exklu­siv sind, wirkt ver­wir­rend, weil er leicht mit der Markierung für abge­lehn­te Bilder zu ver­wech­seln ist. Außerdem hät­te ich mir deut­lich kom­for­ta­ble­re Statistik-Funktionen gewünscht, zum Beispiel die Gesamteinnahmen pro Bild oder pro Bildserie einer Galerie. Verschwunden ist übri­gens auch still und lei­se die Ranking-​Übersicht mit den Fotografen, die am meis­ten verkaufen.

Für Bildkäufer hin­ge­gen gibt es nur posi­ti­ve Änderungen zu ver­mer­ken. Im Suchfeld sind jetzt die übli­chen Booleschen Operatoren wie AND, OR, NOT und Klammern für kom­bi­nier­te Operationen mög­lich. Damit sind bei­spiels­wei­se Abfragen wie „Gruppe AND Frauen NOT (Babys OR Kinder OR Mann)“ mög­lich, um nur Bilder von Frauengruppen ange­zeigt zu bekommen.

Außerdem gibt es nun einen Preis-​Filter, mit dem die Bilder mit Startpreisen von 2 oder 3 (statt 1) Euro aus­ge­blen­det wer­den kön­nen. Das ist gut für Käufer, kann aber vor allem für exklu­si­ve Fotografen nach­tei­lig sein, die alle ihre Bilder mit 2 oder 3 Credits anbieten.

Ich hat­te ver­sucht, her­aus­zu­fin­den, ob sich die Abo-​Preise für Bildkäufer selbst geän­dert haben, habe aber noch nichts gefun­den. Vielleicht könnt ihr das in den Kommentaren nach­tra­gen, falls ihr den Preis eines bis­he­ri­gen Abo-​Modells wisst.

Was für Änderungen sind Euch noch auf­ge­fal­len und wie fin­det ihr die Änderungen?

Update 18.8.2011: Mario von Fotolia wies mich dar­auf hin, dass die Abrechnung der Abo-​Downloads davon abhän­ge, ob es ein Abo mit Tages- oder Monats-​Downloadlimit sei oder mit einem Jahres-​Downloadlimit. Die genaue Übersicht fin­det ihr hier.

Stockfotografie-​News 2011-05-13

Uhh, Freitag, der 13. Schlechte Nachrichten? Teilweise ja, lei­der. Die wohl dreis­tes­te zuerst:

  • Die Firma TwitPic hat jetzt einen Vertrag mit der Bildagentur WENN geschlos­sen, wel­cher der Bildagentur erlaubt, Nutzerbilder kom­mer­zi­ell zu ver­wer­ten. Oder kurz for­mu­liert: TwitPic ver­kauft jetzt die Fotos ihrer Nutzer, ohne sie vor­her zu fra­gen. Und das Fotografenhonorar? Davon kein Wort. TwitPic ist ein Dienst, der es Twitter-​Nutzern erleich­tert, auch Fotos über Twitter zu ver­sen­den. Ich emp­feh­le jedem, der TwitPic nutzt, in sei­nem Account nach­zu­schau­en, ob er dort „wert­vol­le“ Fotos drin hat und die­se zu löschen.
  • Interessant ist auch das Krisenmanagement von TwitPic. Vor paar Tagen ver­öf­fent­lich­te TwitPic in ihrem Blog eine Reaktion auf den Sturm der Entrüstung mit dem – frei über­setz­tem – Titel „Deine Inhalte – Dein Copyright“. Darin schrei­ben sie, dass das alles ein Missverständnis sei und das Copyright selbst­ver­ständ­lich beim Nutzer blei­be. Dabei geht es in der Diskussion gar nicht um das Copyright bzw. die Urheberrechte. Es geht um die Nutzungsrechte, die TwitPic ver­kauft und das ist etwas voll­kom­men ande­res. Das steht jedoch nicht in deren Blog.
  • Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Bildagentur Panthermedia erhöht die Preise für ihre Bilder-​Abonnements. So kos­tet bei­spiels­wei­se das Jahresabo mit 100 Webbildern pro Monat 99 Euro statt 39 Euro. Das bedeu­tet für Fotografen, dass sie antei­lig eben­falls mehr Honorar bekom­men. Grund für die Preiserhöhung ist, dass die Einführungsphase des Abo-​Angebots abge­lau­fen sei und jetzt die „übli­che­ren Marktpreise“ gel­ten wür­den. Da es in der Vergangenheit auch Probleme mit den Partner-​Agenturen gab, wel­che das Abo ver­trie­ben, wer­den jetz­te här­te­re Regeln ein­ge­führt. Außerdem erhal­ten Fotografen eine Mindestbeteiligung pro Download im Partner-​Abo von 30 Cent.
  • istock­pho­to führt eine neue Kollektion namens Photo+ ein. Das ist eine Sammlung beson­de­rer Bilder nicht­ex­klu­si­ver Künstler, die dann zum glei­chen – sprich: höhe­ren – Preis ange­bo­ten wer­den wie Kollektion Exklusive+. Der Fotografenanteil bleibt aber wei­ter­hin gleich, also ab 15%. Immer noch zu nied­rig, fin­de ich. Im Forum sind auch ver­mehrt Meinungen zu lesen, dass noch eine wei­te­re Kollektion (ins­ge­samt gibt es jetzt min­des­tens 7, wenn ich rich­tig gezählt habe) die Käufer eher ver­wir­ren würde.
  • Noch mal istock: Dieser sehr lesen­wer­te Artikel von Cnet ent­hält vie­le wei­te­re wich­ti­ge Fakten und Ankündigungen. So wird erwähnt, dass Videos mitt­ler­wei­le für über 10% des Umsatzes bei istock­pho­to ver­ant­wort­lich sind. Deshalb wird unter ande­rem eine höher­preis­ge Vetta Video-​Kollektion geplant und auch der Vertrieb von hoch­auf­lö­sen­den 2K- und 4K-​Videos (zum Vergleich: FullHD hat ca. 2MP pro Standbild, 4K-​Videos haben 12,5 MP pro Standbild.) Außerdem wird die Aufnahme von PNG-​Fotos geplant, wel­che den Vorteil hät­te, zusätz­lich zum Motiv einen Alphakanal abzu­spei­chern, wel­cher Bildkäufern das Freistellen von Motiven erleichtert.
  • Die Bildagentur Zoonar hat jetzt auch die bekann­te deut­sche Bildagentur Mauritius Images als Partner gewon­nen. Damit wird Imagebroker mit sei­nen stren­gen Vorschriften und kaum kon­trol­lier­ba­ren Bilderfluss als Distributionskanal immer uninteressanter.
  • Die Bildmaschine hat ihre Webseite geän­dert. Leider ist es im Fotografen-​Bereich bei kos­me­ti­schen Änderungen geblie­ben, grund­le­gen­de Verbesserungen gibt es lei­der kaum.

Was waren für Euch die wich­tigs­ten Foto-​News der letz­ten Wochen? Ergänzungen bit­te wie immer in den Kommentaren.