Vor fast genau drei Jahren hatte ich hier im Blog analysiert, wie häufig Bildagenturen Fotos ablehnen.
Das habe ich wiederholt, um zu sehen, ob es Änderungen bei den Ablehnungsquoten gegeben hat. Ich habe 60 Fotos, die ich während eines Wanderurlaubs gemacht habe, bei zwölf Bildagenturen hochgeladen und mir die abgelehnten und angenommenen Bilder in einer Kreuztabelle markiert. Das Ganze sieht dann so aus:
Längs sind die 60 verschiedenen Bilder, quer die zwölf verschiedenen Agenturen markiert. Grüne Bilder wurden angenommen, rote wurden abgelehnt. Auf den ersten Blick ist deutlich zu sehen, dass es kein Schema gibt. Vier Agenturen lehnen fast alles ab, vier Agenturen nehmen fast alles an und vier Agenturen lehnen ca. die Hälfte ab. Sichtbar ist auch, dass aber Agenturen, die fast alles ablehnen, trotzdem Bilder annehmen, welche die „durchwinkfreudigen“ Agenturen abgelehnt haben.
Im Durchschnitt nahm jede Agentur 34,5 Bilder von den 60 Fotos an. Oder andersrum: Jedes Foto wird bei 6,9 der 12 Agenturen angeboten. Das heißt auch, dass mein Fazit vom letzten Mal gleich bleibt: Ob ein Foto angenommen wird oder nicht, bleibt mehr oder weniger Zufall. Man könnte auch darum würfeln. Das ist kein Scherz. Hier die Übersicht, wie häufig ein Foto von einer Bildagentur angenommen wurde.
Die Grafik sieht einer anderen Grafik mehr als ähnlich, welche die Wahrscheinlichkeit zeigt, wie häufig bestimmte Zahlen mit zwei Würfeln erzielt werden:
Mit anderen Worten: Um zu entscheiden, wie häufig eins der 60 Fotos von einer Bildagentur angenommen werden wird, hätte man genauso würfeln können statt sich die Motive anzuschauen.
Warum ist das so?
Wie beim letzten Mal auch heute mein Hinweis: Wer normalerweise eine Annahmequote von ca. 50% hat, kann als professioneller Stockfotograf nicht erfolgreich sein. Normalerweise habe ich mit meinen Bildern auch eine Annahmequote von 95% oder mehr. Der Unterschied ist ganz einfach: Sonst mache ich Fotos mit einer strikten Fokussierung auf die spätere Verkäuflichkeit. Beim Wanderurlaub war das andersrum. Wir haben nicht dort angehalten oder gezeltet, wo ich Fotos machen wollte, sondern wo wir angehalten haben, haben ich Fotos gemacht. Die kommerzielle Verwertbarkeit meiner Fotos habe ich dem Gruppenziel, eine schöne Wanderung zu haben, untergeordnet. Diese Erkenntnis ist besonders für die Hobbyfotografen interessant, welche nebenbei beim Spaziergang paar schöne Fotos machen und dann hoffen, diese gut verkaufen zu können. Dann wird die Annahme bei Bildagenturen zum Glücksspiel. Wer sich jedoch vor dem Fotografieren überlegt, welche Motive gefragt sein könnten und diese dann gezielt zu fotografieren sucht, wird mehr Erfolg haben.
Die Verlosung
Wer will, kann das gleich üben:
Auf der Zusammenstellung seht ihr sechs der 60 Fotos, die ich hochgeladen hatte. Drei davon wurden am häufigsten angenommen, drei davon wurden am meisten abgelehnt. Könnt ihr diese Bilder zuordnen?
Damit es etwas lustiger wird, bekommt derjenige, der als erster richtig liegt, diese dekorativen Türspion-Sticker in Kameraform* von mir geschenkt. Schreibt einfach eure Kombinationen in die Kommentare. Kleine Hürde: Damit es nicht zu einfach wird, müsst ihr auch das Bild richtig nennen, welches als einziges von 11 der 12 Agenturen angenommen wurde.
Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis jemand richtig liegt.
Update: Die Auflösung findet ihr jetzt hier.
* Affiliate