Nach dem Erfolg meiner Bildagentur-Umfrage in den letzten beiden Jahren habe ich auch dieses Jahr wieder eine Umfrage auf meiner Facebook-Seite gestartet, um zu fragen, bei welchen Bildagenturen meine Leserinnen und Leser im Jahr 2018 die meisten Umsätze erzielt hatten. Die Ergebnisse sollten sie nach Umsatz absteigend sortiert als Kommentar hinterlassen. Insgesamt haben sich über 40 Leute beteiligt, weshalb ich erneut gerne die Ergebnisse auswerten möchte.
Meine Vorgehensweise: Ich habe in einer Excel-Tabelle eine Liste gemacht und in die erste Spalte jede Agentur eingetragen, die genannt wurde. In den nächsten Spalten habe ich dann für jeden Teilnehmer und jede Agentur Punkte vergeben, basierend auf der Sortierung der genannten Agenturen. Die erste Agentur, also die mit dem meisten Umsatz bekam 10 Punkte, die als zweites genannte Agentur bekam 9 Punkte und so weiter. Die Werte habe ich pro Agentur summiert und die Liste dann nach den Punkten sortiert. Das Ergebnis sehr ihr oben, die Zahl in Klammern ist also die Gesamtpunktzahl der jeweiligen Agentur. Insgesamt wurden 32 verschiedene Agenturen benannt, ich habe die Liste jedoch auf die ersten 15 Agenturen beschränkt, weil das statistische Rauschen zum Ende hin mit meist nur einer Nennung sehr viel größer ist.
Hinweise: Bei der Umfrage wurde nicht unterschieden, ob die Leute Videos oder Fotos oder beides verkaufen, wie viele Dateien sie online haben oder seit wann sie dort hochladen. Die hohe Platzierung von Pond5 ergibt sich zum Beispiel aus deren Videoverkäufen, jedoch vermutlich nicht aus deren Fotoverkäufen.
Meine besten Agenturen 2018 Wer die obige Liste nachrechnen oder anders auswerten will, kann das ebenfalls machen, meine Datenbasis ist ja (fast) frei einsehbar. (Hier könnt ihr auch direkt meine Excel-Tabelle runterladen). Was jedoch noch fehlt, sind die Agenturen, bei denen ich selbst 2018 am meisten Umsatz erzielt habe und die ich ebenfalls in obige Rechnung habe einfließen lassen. In Klammern wieder die Veränderung zum Vorjahr:
Adobe Stock (Fotolia) (-)
Shutterstock (-)
123rf (-)
Canva (+1)
Dreamstime (-1)
Bigstock (-)
Eyeem (-)
Alamy (+1)
Pond5 (-1)
Zoonar (neu)
Was sagt uns diese Auswertung?
Ganz oben rangeln sich Adobe Stock und Shutterstock um die Spitzenposition, wobei Shutterstock dieses Jahr Adobe knapp überholt hat. iStock verliert eindeutig den Anschluss und liegt nur noch im Mittelfeld zusammen mit 123rf, Dreamstime und EyeEm. Die restlichen Agenturen sind dann kaum noch der Rede wert.
Bis auf den Abstieg von iStock scheint die Tabelle über die letzten drei Jahre erstaunlich stabil, dieses Jahr neu hinzugekommen ist der Direktvertrieb. Vielleicht ein zarter Hinweis darauf, dass die Hochzeit des Agenturvertriebs vorbei ist?
Wer als Einsteiger in die Stockfotografie wissen will, welche Agenturen er beliefern sollte, kann im Grunde die obige Liste von oben nach unten durcharbeiten, wobei der zu erwartende Umsatz stark mit der Höhe der Balken im Diagramm korreliert.
Hier könnt ihr auch die Ergebnisse der Umfrage für 2017 und 2016 nachlesen.
Überrascht euch die Liste? Oder habt ihr ähnliches erwartet?
Mittlerweile war ich fast drei komplette Tage auf dem Messegelände unterwegs (laut Schrittzähler ca. 15 km), um für euch die spannendsten, kuriosesten oder anderweitig interessanten Messe-Funde der photokina zu präsentieren.
Dabei konzentriere ich mich auf die vielen kleineren Anbieter, denn die Neuheiten von Firmen wie Canon (spiegelloses EOS-R-System), Nikon (spiegellose Z‑Serie) oder Leica (L‑Mount Alliance) könnt ihr auch ausführlich woanders lesen.
Fangen wir mit einer lustigen Neuheit an: Heizdecken für Hunde gibt es schon länger, nun aber auch für Objektive. Der „Lens Heater 360 II“ von Vixen soll das Objektiv wärmen, um störende Kondensation zu verhindern, welche zum Beispiel Langzeitaufnahmen oder Naturfotos beeinträchtigen könnten.
Ein cooles LED-Panel namens „Magic Lights“ stellt die Firma Misonics vor. Das ist standardmäßig ein quadratisches Dauerlicht-Panel, aber mit einem Loch in der Mitte für die Kamera, um eine schattenfreie Ausleuchtung zu erhalten. Zusätzlich können „Augenreflex-Platten“ in verschiedenen Formen wie Herz, Schneeflocke oder Stern eingesetzt werden (siehe Foto), um diese Reflexionen im Auge bei Portraits zu erhalten. Wer will, kann auch eine kreisförmige Platte nutzen, um den klassischen Ringlicht-Effekt zu erzielen.
Netbooks, Ultrabooks und andere neue Geräte werden immer kleiner und leichter, was leider auf Kosten der vorhandenen Anschlüsse geht. Von Icy Box gibt es einige neue Docking-Stationen*, mit denen die Geräte wieder mehr USB‑, Monitor‑, LAN- und andere Anschlüsse bekommen.
Von der chinesischen Firma AFI gibt es einige kleine, kompakte Helferlein, zum Beispiel den 360°-Panoramakopf MRP01*, mit dem einfach Panoramafotos oder ‑videos mit dem Handy möglich sind. Zeitraffer sind damit entgegen Eigenaussage jedoch nicht möglich, dafür wäre nur der MRA01* geeignet, der wahlweise 90°, 180° oder 360° in 15, 30 oder 60 Minuten rotieren kann. Von der gleichem Firma gibt es auch einen sehr kleinen motorisierten Dolly PPL-06s*, der bis zu vier Kilo fahren können soll und sich in 5 Geschwindigkeiten bewegen kann, wahlweise geradeaus oder in Kurven.
Von einigen asiatischen Firmen habe ich sogenannte „Nina Reflektoren“ gesehen, die sehr nützlich sind, um beim Fotografieren auf oder durch Glas Reflexionen zu vermeiden. Ein Anbieter ist zum Beispiel Yoshimi Camera, die den faltbaren „Ninja reflector“ mit einem Durchmesser von 50cm anbieten. Wird nicht die schwarze, sondern weiße Seite benutzt, eignet er sich als passiver Aufheller von vorne, ähnlich wie der Round Flash, nur noch kompakter und ohne aktives Licht. Für Vielflieger soll es den Reflektor in wenigen Monaten auch rechteckig geben, um bei Fotos aus dem Flugzeugfenster nicht sichtbar zu sein.Kodak stellt eine neue „PixPro 360 Pivot“-Kamera vor, die wahlweise 360°-Videos oder aufgeklappt 180°-3D-Videos aufnehmen kann.
Drohnen-Fans aufgepasst: Für die 360°-Kamera Insta360One gibt es eine Halterung für die Mavic Pro, die über oder unter der Drohne befestigt werden kann, um fliegende 360°-Aufnahmen machen zu können.
Eine günstige Alternative zu den Systemblitzen bietet der Pixel X900Pro* (hier gleich zwei mit Funkauslöser) mit der Leitzahl 60, der auch ein integriertes LED-Einstelllicht mitbringt.
Beim „Removu K1″ der Firma Removu hingegen ist die 4K-Kamera im Gimbal gleich mit eingebaut, was die Kombination kleiner und leichter macht.
Wer Foto-Hintergründe auf Stoff drucken lassen will, kann sich bei Achte display system seine eigenen Motive auf bis zu 5x3m drucken lassen.
Wer eine Methode zum schnellen Befestigen und Wechseln seine Hintergründe sucht, könnte das „Magna-fix“-System der Firma Click Props spannend finden. Dieses besteht aus acht Metallplatten zum Befestigen an der Wand und 4 starken Industrie-Magneten, welche dann Stoff, Papier oder andere Hintergründe darauf fixieren können.
Moza stellt das Gimbal „Mini-MI“* zur Stabilisierung von Handy-Aufnahmen vor, mit dem Clou, dass kabelloses Laden des Smartphones möglich ist, sofern das Handy das unterstützt. Da die Live-Previews ganz schön Akku saugen, eine nützliche Funktion.
Wo wir gerade über Gimbals reden, darf die Erwähnung der neuen Version des DJI-Gimbals, dem „Osmo Mobile 2″* nicht fehlen. Der kann nun unter anderem Instagram-Story-kompatibel auch im Hochformat filmen und hat eine deutlich längere Akkulaufzeit als die erste Version und ist kompakter zusammenklappbar. Das Gimbal selbst soll auch als Akku-Powerbank für das Smartphone dienen können, leider aber nicht während der Aufnahme.
Wer viel Akku-Power braucht, findet vermutlich die neuen Ladegeräte von Omnicharge spannend. Das „Omni 20″* bzw. die kleinere Version „Omni 13″* bieten eine sehr leistungsstarke Powerbank mit Steckdosen-Eingang für das Laden von Laptops oder anderen Stecker-Geräten sowie 2 USB-Ports. Das zeitgleiche Aufladen der Powerbank und angeschlossenen Geräten ist möglich. Die „Omni 20 USB‑C“-Variante* kann je nach Laptop sogar das externe Netzteil ersetzen und fungiert zusätzlich als USB-C-Hub zur Datenübertragung zwischen zwei angeschlossenen Geräten.
Die deutsche Firma ewa-marine bietet eine große Auswahl an Unterwassergehäusen* für Kameras, vom Smartphone, über DSLR bis hin zu Video-Camcordern.
Der Stativ-Hersteller Novoflex hat seinen Qleg-Wanderstock verbessert. Die neue Version „Qleg III“ ist nun faltbar und kann wie gewohnt sowohl als Wanderstock als auch als Einbeinstativ oder in Kombination mit weiteren Wanderstöcken/Stativbeinen als Dreibeinstativ verwendet werden.
Von Hoodman gibt es jetzt auch ein knallorangenes Absperrband, mit dem markiert werden kann, dass Drohnen im Bereich unterwegs sind.
Zum Schluss wieder ein lustiges Gimmick: Der originalen Lensball* von Rollei gibt es nun auch mit 110mm Durchmesser. Damit lassen sich kreative Aufnahmen machen, bei der die Welt Kopf steht und je nach Inspiration sicher einiges mehr.
Wie wirkte die Photokina abseits der konkreten Produktneuheiten?
Das „klassische Fotografieren“ ist auf der Photokina schon lange ins Hintertreffen geraten: Action-Cams, 360°, VR und Video dominieren die Messe. Mit der „Digility“ ist zeitgleich als Parallelmesse erstmals eine extra-Messe nur für VR- und AR-Anwendungen ins Leben gerufen worden.
Waren letztes Mal noch LEDs das beherrschende neue Element, so waren es dieses Jahr farbige LEDs, die einem in allen Farben und Formen, vor allem aber als Dauerlicht-Softboxen, ins Auge sprangen.
Bildstabilisierung war im Gegensatz zur letzten Messe keine Nachricht mehr, sondern wurde einfach überall eingebaut, wo es nur ging.
Auf etlichen Bühnen gab es, leider manchmal zeitgleich, hochkarätige Vorträge, die in den lauten Hallen mit wenig Sitzgelegenheiten manchmal etwas schwer zu verfolgen, oft aber ihre Zeit wert waren.
Vier Besucher der Photokina 2018 spielen mit VR-Brillen virtuell Tischfußball.
Insgesamt hat sich die Photokina etwas verkleinert. Mit 812 Ausstellern waren ca. 17% weniger als 2016 dabei, die Besucherzahl sank um ca. 5% auf ungefähr 180.000 Besucher.
Die nächste Photokina wird schon in ca. einem halben Jahr vom 8.–11.5.2019 in Köln stattfinden.