Adobe Stock schüttet Einnahmen aus Dataset-​Trainings an Anbieter aus

Seit eini­gen Monaten sind die beein­dru­cken­den Ergebnisse der Adobe-​eigenen gene­ra­ti­ven KI „Firefly“ als Beta-​Test zu sehen. Entweder auf der eige­nen Webseite oder direkt inte­griert in der Beta-​Version von Adobe Photoshop.

Adobe hat immer betont, dass deren KI-​Training legal, ethisch und mora­lisch sau­ber ablie­fe (und damit indi­rekt andeu­te­te, dass das nicht bei allen Anbietern der Fall sei).

Dafür wur­den eher still­schwei­gend die Nutzungsbedingungen von Adobe Stock im März 2023 geän­dert (mehr dazu hier), ein Opt-​Out war somit nicht mög­lich, wenn Künstler wei­ter­hin ihre Werke bei Adobe Stock anbie­ten wollten.

Hand zählt Münzen (KI-​generiert, gepromp­tet von Robert Kneschke)

Ein gewich­ti­ger Kritikpunkt der Künstler war bis­her, dass Adobe sich noch nicht dazu geäu­ßert hat, wie die Anbieter für deren Datennutzung hono­riert wer­den, mit der die Adobe-​KI zum Lernen gefüt­tert wurde.

Es hieß nur, es wer­de an einem Kompensationsmodell gear­bei­tet, des­sen Details ver­öf­fent­licht wer­den, sobald Firefly die Beta-​Phase been­det hat.

Das ist nun der Fall. Adobe Firefly ist nicht mehr in der Beta-​Phase und damit kön­nen die Ergebnisse nun auch kom­mer­zi­ell genutzt (und zu Adobe Stock hoch­ge­la­den) wer­den. Die Bilder ent­hal­ten auch kein sicht­ba­res Adobe-​Wasserzeichen mehr. 

Parallel dazu ver­öf­fent­lich­te Adobe die­sen Blogartikel, in dem das Vergütungsmodell namens „Firefly-​Bonusvergütungsplan“ vor­ge­stellt wird. Die ers­te Auszahlung an die Fotografen ist schon im Nutzer-​Backend von Adobe Stock sicht­bar. Der Betrag taucht unter „Einnahmen“ am 13.09.2023 auf, aber nicht unter „Downloads“ oder „Aktivitäten“.

Im Discord-​Server von Adobe Stock haben Nutzer von Beträgen von fast 2.500 USD berich­tet.

Wie wurde die Vergütung berechnet?

Hier ist Adobe lei­der etwas nebu­lös. In die­sem Hilfe-​Artikel wird die Vergütung genau­er erklärt.
Der Bonus basiert auf der Gesamtzahl der geneh­mig­ten Bilder, die bei Adobe Stock ein­ge­reicht wur­den, sowie der Anzahl der Lizenzen, die die­se Bilder in den 12 Monaten zwi­schen dem 3. Juni 2022 und dem 2. Juni 2023 gene­riert haben.

Damit scheint es, dass Adobe kei­ne zwin­gen­de Beziehung zwi­schen der Bonuszahlung und dem KI-​Training her­stellt, son­dern haupt­säch­lich Portfoliogröße und Umsatz als Faktoren berücksichtigt.

Interessant ist, dass des­halb auch eini­ge rei­ne KI-​Portfolios eine Vergütung erhal­ten haben, obwohl Adobe ver­mut­lich kein Interesse dar­an hat, KI-​Bilder für KI-​Trainings zu ver­wen­den, weil dadurch nach­weis­lich die KI-​Qualität leidet.

Geplant sind even­tu­ell auch künf­ti­ge Bonuszahlungen, die sich dann aber nur auf neu ein­ge­reich­te Werke und Verkäufe stüt­zen sol­len und deren Berechnung sich Adobe offen hält.

Auch andere Bildagenturen wollen kompensieren

Fast zeit­gleich kam auch die Meldung, dass eine „ethi­sche KI-​Bilder Initiative“ namens „The Fair Diffusion Program“ gegrün­det wur­de, wel­che sich eben­falls die fai­re Bezahlung der Urheber an den KI-​Trainingsdaten auf die Fahnen geschrie­ben hat.

Mit dabei sind unter ande­rem die Bildagenturen Alamy, Getty Images und Envato. In einem Blogpost schrieb Alamy, dass die Teilnahme der Fotografen unter deren „Novel Use“ sche­me (auf­find­bar im Nutzerbereich unter „Additional reve­nue opti­ons“) fal­le. Wer also die „Novel use“ bei Alamy akti­viert hat, des­sen Bilder wer­den für KI-​Trainings verwendet.

Wie hoch oder nied­rig die Vergütung genau ist und wie Getty Images und Envato die Teilnahme der Fotografen hand­ha­ben, ist noch unklar.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Zahlungen von Adobe Stock, Shutterstock, Alamy und ande­ren Bildagenturen zei­gen, dass es mit etwas gutem Willen tat­säch­lich mög­lich ist, Urheber für ihre Beteiligung an den KI-​Trainingsdaten zu entlohnen.

Damit wird die Luft dün­ner für ande­re Anbieter wie den von mir ver­klag­ten LAION e.V., wel­che der Ansicht sind, sich urhe­ber­recht­lich geschütz­te Werke für KI-​Trainings unge­fragt und unent­gelt­lich aus dem Internet holen zu dürfen.

Leider ver­zich­tet Adobe aus­drück­lich dar­auf, auch eine Opt-​Out-Möglichkeit anzu­bie­ten.

Was sagt ihr zu dem Bonus?
Wie viel habt ihr erhalten?

Verlosung von 2x2 Tickets für die Creative Content Conference auf der PHOTOPIA 2023 in Hamburg

Vom 21.–24.9.2023 fin­det in Hamburg zum drit­ten Mal die gro­ße Fotomesse PHOTOPIA statt, zusam­men mit der „Creative Content Conference“, auf der ihr hau­fen­wei­se Vorträge und Gespräche von füh­ren­den Branchen-​Experten hören könnt.

Am Freitag, dem 22.09.2023 zum Thema KI bin unter ande­rem ich als KI-​Experte ein­ge­la­den, über mei­ne Erfahrungen zu spre­chen. Von 14:30 bis 15:30 Uhr hal­te ich im Konferenzbereich der Halle A1 mei­nen Vortrag „Vom Fotografen zum KI-​Prompter“. Abends gibt es dann noch eine Diskussionsrunde zum Thema „Wie sieht die Fotoproduktion von mor­gen aus?

Am Samstag dreht sich auf der Konferenz alles um das Thema Photo-​Business. Wie gewin­ne und hal­te ich neue Kunden? Welche Ideen und Konzepte hel­fen, den Umsatz zu erhö­hen? Wo schöp­fe ich mein eige­nes Potenzial noch nicht voll aus?

Sonntags gibt es dann eine geball­te Ladung Inspiration und Kreativität. Wie ent­wi­cke­le ich einen eige­nen Stil? Wie erzie­le ich mit mei­nen Bildern maxi­ma­le Resonanz? Angesagte Content Creators, stil­prä­gen­de Ikonen und renom­mier­te Persönlichkeiten geben Einblicke in ihre Schaffenswelten.

Der Messeveranstaltet war wie­der so freund­lich, mir 2x2 Tickets (gül­tig als 3‑Tages-​Konferenzticket für die Creative Content Conference sowie den Eintritt zur PHOTOPIA) für eine Verlosung zur Verfügung zu stellen.

Wer also an einem (oder an allen) Tagen sich die Vorträge anhö­ren und die neus­ten Entwicklungen im Fotografie-​Bereich auf der Messe sehen will, kann ger­ne an der Verlosung teil­neh­men. Das kom­plet­te Programm der Konferenz und der Messe fin­det ihr hier in der voll­stän­di­gen Programmübersicht.

Dazu bit­te ein­fach bis zum 15.9.2023 unter die­sem Blogartikel kom­men­tie­ren und schrei­ben, an wel­chen Themen ihr am meis­ten inter­es­siert seid. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ich drü­cke euch die Daumen und freue mich sehr dar­auf, vie­le bekann­te und neue Gesichter vor Ort sehen zu dürfen!

Meine KI-​Vorträge auf der PHOTOPIA 2023 und kommende KI-Workshops

Konferenzen und Messen ver­su­chen in der Regel, aktu­el­le Trends und Entwicklungen abzu­bil­den, damit die Besucher*innen wert­vol­le Informationen und Einsichten für ihr (nicht nur Fotografie-)Business mit­neh­men können.

Nach dem Ende der Photokina in Köln arbei­tet die PHOTOPIA in Hamburg seit eini­gen Jahren dar­an, immer mehr zu einem gleich­wer­ti­gen Ersatz zu werden.

Ganz groß steht das Thema „Künstliche Intelligenz“ die­ses Jahr vom 21.–24. September 2023 auf der Photopia im Fokus mit einem eige­nen „AI Center“ und hau­fen­wei­se hoch­ka­rä­ti­gen und span­nen­den Experten-​Vorträgen und ‑Diskussionsrunden.

Ich habe die Ehre, an gleich zwei Events auf deren Creative Content Conference dabei sein zu dürfen:

Am Freitag, den 22. September 2023 von 14:30 bis 15:30 Uhr hal­te ich im Konferenzbereich der Halle A1 mei­nen Vortrag „Vom Fotografen zum KI-​Prompter“. Dabei bli­cke ich auf über ein Jahr inten­si­ver KI-​Nutzung zurück und tei­le wert­vol­le Erfahrungen zum Einsatz von KI-Tools.

Ebenfalls am Freitag, den 22. September 2023 bin ich spä­ter dann ab 17 Uhr an glei­cher Stelle Gast bei der DiskussionsrundeQ&A – Mensch oder Maschine: Wie sieht die Fotoproduktion von mor­gen aus?“ Neben mir spre­chen dort Claudia Bußjaeger, Sandramaria Schweda aka Tweda und Peter Hytrek über die viel­fäl­ti­gen Herausforderungen, vor die KI-​generierte Bilder die pro­fes­sio­nel­le Fotografie stellen.

Wer sich für die Teilnahme an der Konferenz und den Vorträgen inter­es­siert, fin­det hier die voll­stän­di­ge Programmübersicht.

Kommende Ki-​Workshops

Am 01. September 2023 schon fin­det zusam­men mit Fotografie-​Coach Silke Güldner unse­rer zwei­ter Praxis-​Workshop zur „KI in der Berufsfotografie“ in Hamburg statt (schon aus­ge­bucht!).

Ebenfalls in Hamburg gibt am 25. Oktober 2023 den drit­ten Praxis-​Workshop „KI in der Berufsfotografie“ zusam­men mit Silke Güldner. Dafür sind noch weni­ge Plätze frei.

Weitere Workshops, Vorträge und Webinare sind in Vorbereitung. Solltest Du auch Interesse dar­an haben, mich für eine Veranstaltung zu buchen, kannst Du mich hier kon­tak­tie­ren.

Ich freue mich schon auf euren Besuch und rege Diskussionen!

Die Bestseller-​Kategorien in Microstock-​Bildagenturen: Das Spiel mit den Zahlen

Vor eini­gen Tagen gab es im Blog der Microstock-​Upload-​App Xpiks den Blogartikel mit dem Titel „Best-​selling micros­tock cate­go­ries: let the num­bers talk“.

Darin ana­ly­siert Taras Kushnir die Microstock-​Verkäufe des Fotografen und Bloggers Steve Heap vom Blog Backyard Silver, den eini­ge viel­leicht schon aus mei­nem Buch „Stockfotografie. Geld ver­die­nen mit eige­nen Fotos“ ken­nen.

Steve hat Taras vom Xpiks-​Blog sei­ne Verkaufszahlen von über 15 Jahren zur Verfügung gestellt und der Blog woll­te her­aus­fin­den, aus wel­chen Kategorien sich am bes­ten Bilder ver­kau­fen bei Shutterstock und Adobe Stock.

Industrie oder Natur: Was ver­kauft sich bes­ser? (KI-​Montage)

Dazu haben sie die Bildkategorien, wel­che beim Hochladen ange­ben wer­den müs­sen (zum Beispiel „Landschaft, Menschen, Technik, Transport, Tiere, …) gezählt und geschaut, wie viel Bilder Steve in jeder Kategorie hat und wie viel er davon ver­kauft hat.

Als über­ra­schen­de Erkenntnis stand dann fest:

Es ist leicht zu erken­nen, dass Parks/​Outdoor, Transportmittel, Gebäude/​Landmarken und Natur die abso­lu­ten Top-​Seller-​Kategorien sind. Der letz­te Punkt mag vie­le über­ra­schen: Jeder Microstock-​Leitfaden „Wie man Geld ver­dient“ beginnt mit der Empfehlung, KEINE Naturaufnahmen zu machen, weil die Agenturen so voll davon sind. Doch die Daten lügen nicht, und Steve ver­dient auch im Jahr 2023 noch mit Naturaufnahmen.“

Diese Aussage über­rasch­te mich tat­säch­lich und des­halb schau­te ich mir die Datenbasis und Analyse genau­er an. Schnell fand ich den Fehler.

Steve hat ca. 35% sei­nes Portfolios von ins­ge­samt ca. 12.000 Bildern vol­ler Naturbilder, da über­rascht es nicht, dass er davon – im Verhältnis gese­hen – viel ver­kauft. Ich selbst habe über­wie­gend Menschenbilder im Portfolio, wes­halb es wenig über­rascht, dass sich aus mei­nem Portfolio vor allem Menschenbilder verkaufen.

Sinnvoller wäre die Analyse gewe­sen, wenn die Prozentzahlen der Kategorien im Portfolio ver­gli­chen wor­den wären mit denen der Einnahmen der glei­chen Kategorie.

Für die Bildagentur Adobe Stock habe ich das mal gemacht, basie­rend auf den Zahlen des ver­link­ten Blogartikels.

Das Ergebnis sah dann so aus:

Wichtig ist hier die letz­te far­bi­ge Spalte: Hier wird gezeigt, um wie vie­le Prozentpunkte die Verkäufe abwei­chen von der Anzahl der Bilder in der glei­chen Kategorie.

Hier könnt ihr sehen, dass sich Bilder aus den Kategorien Wissenschaft, Tiere, Gebäude und Industrie bes­ser als erwar­tet ver­kauft haben, wäh­rend sich Kategorien wie Natur, Technologie oder Lebensmittel weni­ger gut ver­kauft haben.

(Kurzer Disclaimer: Für die vier unters­ten Kategorien wur­den im Blogartikel kei­ne abso­lu­ten Zahlen genannt, daher habe ich die­se geschätzt, glei­ches gilt für die Kategorien, wel­che in der Spalte „Portfolio %“ 1,2 ste­hen haben. Außerdem zeigt die Spalte „Sales abso­lut“ kei­ne Verkäufe, son­dern die Umsätze.)

Meine Analyse besagt qua­si das genaue Gegenteil von Taras‘ Analyse, obwohl wir die glei­chen Daten ver­wen­det haben.

Eine wei­te­re Mögliche Herangehensweise wäre der RPI-​Vergleich pro Kategorie gewe­sen. Dafür müs­sen wir wis­sen, wie vie­le Bilder Steve pro Kategorie abso­lut im Portfolio hat. Das kön­nen wir extra­hie­ren aus den Prozentzahlen sowie der Gesamtsumme von ca. 12.000 Bildern bei Adobe Stock.

Die Bilder pro Kategorie wer­den dann durch die Umsätze der glei­chen Kategorie geteilt. Je höher der Wert, des­to mehr Geld bringt ein Bild.

Hier das Ergebnis gra­fisch aufbereitet:

Wie ihr seht, ist das Ergebnis ähn­lich, aber nicht iden­tisch. Industriebilder erziel­ten den meis­ten Umsatz, gefolgt Wissenschaft und Tieren. (Drinks habe ich mal außen vor gelas­sen, weil da schon die nied­ri­ge geschätz­te Portfoliogröße das Ergebnis zu stark ver­fäl­schen kann). Am schlech­tes­ten schnit­ten hier wie­der Lebensmittel, Technologie, Sport und Landschaften ab.

Ich habe die­sen Artikel geschrie­ben, um zu zei­gen, dass es wich­tig ist, sich die Datenbasis genau anzu­se­hen, bevor basie­rend auf viel­leicht unge­nau­en Daten Geschäftsentscheidungen getrof­fen werden.

Wer an die­sem Thema inter­es­siert ist, dem emp­feh­le ich die­se bei­den Bücher, wel­che ich mehr­mals mit Gewinn gele­sen habe:

Wirestock und die fehlenden Datendeals-​Auszahlungen: Reaktion von Wirestock

Vor eini­gen Wochen mel­de­te sich ein Fotograf bei mir, wel­cher über die Distributionsplattform Wirestock sei­ne Bilder bei ver­schie­de­nen Bildagenturen anbie­tet, dar­un­ter auch Shutterstock und Pond5.

Er wies mich dar­auf hin, dass die Einnahmen, wel­che Wirestock im Rahmen von „Dataset Earnings“ erhal­ten wür­de, bis­her nicht an die Fotografen aus­ge­zahlt habe.

Dataset Earnings“ sind Erlöse aus den Fotografen-​Portfolios, wenn die­se Bilder oder Videos zum Beispiel für KI-​Trainings benutzt wer­den. Mehr dazu fin­det ihr in die­sem Artikel von mir.

Bisher gab es drei Auszahlungsrunden für die­se Arten von Erlösen:

  • Shutterstock: Auszahlung Dezember 2022
  • Pond5: Auszahlung April 2023
  • Shutterstock: Auszahlung Anfang Mai 2023

Von die­sen drei Auszahlungen haben die Wirestock-​Fotografen bis­her kein Geld gesehen.

Da der Fotograf bei Wirestock nur sehr aus­wei­chen­de Antworten auf sei­ne Nachfragen erhal­ten hat, wand­te er sich an mich. Ich habe das mit ande­ren Wirestock-​Fotografen veri­fi­ziert und eben­falls eine Anfrage an Wirestock gestellt.

Wirestock ändert die AGB

Vorher noch änder­te Wirestock aber ein­sei­tig die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB): Statt der bis­her gül­ti­gen Aufteilung der Erlöse 85% an die Fotografen und 15% an Wirestock wur­de am 26. Mai 2023 von Wirestock beschlos­sen, dass für „Dataset Deals“ nur 50% aus­ge­zahlt wür­den. Fotografen kön­nen die­se Deals per Opt-​Out ver­wei­gern laut Wirestock:

Antwort von Wirestock

Auf mei­ne Nachfrage kam dann am 3.8.2023 von Wirestock end­lich eine Stellungnahme, die ich hier über­setzt wiedergebe:

Wir freu­en uns, Ihnen mit­tei­len zu kön­nen, dass wir die Einnahmen aus den Dataset-​Deals so bald wie mög­lich an unse­re Fotografen aus­schüt­ten wer­den. Wirestock ist der­zeit dabei, die Einnahmen aus allen Dataset-​Deals zu akku­mu­lie­ren und beab­sich­tigt, sie vor Ende des drit­ten Quartals 2023 auf die Konten der Fotografen zu über­tra­gen. Bezüglich des Provisionssatzes soll­te ich klar­stel­len, dass der in Ihrer E‑Mail genann­te Provisionssatz von 15 % für Foto‑, Video- und Vektorlizenzen gilt. Bis Anfang die­ses Jahres gab es bei Wirestock kein Dataset-​Deals-​Programm, und daher wur­de auch kein Provisionssatz für Dataset-​Deals festgelegt.

Mit der Einführung des Dataset Deals-​Programms haben wir einen Provisionssatz von 50 % für die­se spe­zi­el­len Geschäfte ein­ge­führt. Wir sind uns der Bedeutung von Transparenz und Fairness bewusst und glau­ben, dass der Provisionssatz von 50 % ein aus­ge­wo­ge­nes Verhältnis zwi­schen dem Nutzen für unse­re Teilnehmer und der Deckung der mit Dataset-​Transaktionen ver­bun­de­nen höhe­ren Bearbeitungskosten darstellt.“

Wenn wir den gan­zen Marketing-​Fluff weg­las­sen, ist die ein­zig kon­kre­te Aussage: Ja, bis­her wur­den die Datendeals-​Honorare nicht aus­ge­zahlt, wir wer­den das bis Ende September 2023 nach­ho­len. Mal sehen, ob das stimmt.

Ich bezweif­le auch, dass Wirestock „höhe­re Bearbeitungskosten“ hat, die mehr als das drei­fa­che des bis­he­ri­gen Honorars recht­fer­ti­gen. Die Argumentation, dass die 15% Kommission nur für Lizenzen gel­ten, hal­te ich für stark an den Haaren her­bei­ge­zo­gen, da auch beim oben gezeig­ten Screenshot davon die Rede ist, dass beim „Daten Deal“ Bilder lizen­ziert werden.

Weitere Änderungen bei Wirestock

Einen Tag vor Erhalt der Email von Wirestock gab es noch eine wei­te­re Nachricht. Wirestock kün­dig­te an, dass ab sofort min­des­tens ein kos­ten­pflich­ti­ger „Premium-​Account“ Pflicht sei für die Möglichkeit, sei­ne Bilder mit­tels Wirestock bei ver­schie­de­nen Bildagenturen anzu­bie­ten. Zusätzlich wird die monat­li­che Uploadmenge beschränkt. Kostenpunkt: Aktuell 12,99 USD pro Monat für den Upload von 100 Bildern im Monat. Die 15% Kommissionen (bzw. 50% bei Dataset Deals) will Wirestock aber natür­lich wei­ter­hin von den Honoraren abziehen.

Als Begründung wird die stark wach­sen­de Anzahl an Bildeinreichungen genannt, wel­che zu Verzögerungen bei der Überprüfung und Verarbeitung von Inhalten, zu stei­gen­den Kosten für deren Kennzeichnung, Überprüfung, Verarbeitung und Speicherung und zu
Schwierigkeiten bei der Aufdeckung von Urheberrechtsverletzungen und betrü­ge­ri­schen Aktivitäten führt.

Diese Änderung reiht sich damit ein in die län­ger wer­den­de Liste frag­wür­di­ger Business-​Entscheidungen wie die Einführung des „Instant Pay“-Programms in Zusammenarbeit mit Freepik.

Was sagt ihr zu die­sen Änderungen?

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