Ah, wie toll der Service einiger traditioneller Bildagenturen ist. Vor paar Tagen bekam ich wieder Post von einer meiner Bildagenturen. Im Umschlag steckten einige Zeitschriftenseiten mit Fotos von mir, welche die Agentur verkauft und die Belegexemplare gesammelt hat. Danke und weiter so.
Die Belegexemplare sind zum einen gut als Referenz, aber noch viel wichtiger ist, dass ich damit meinen Models immer eine Freude machen kann, vor allem, da die meisten keine Profimodels sind und deshalb nur wenige Fotos von sich veröffentlicht sehen.
An dieser Stelle ein kleiner Hinweis. Wer Fotos von mir irgendwo entdeckt, kann mich und meine Models mit einer kurzen Nachricht, vielleicht sogar mit Scan, Link oder (Handy)Foto glücklich machen. Vielen Dank schon mal.
Die Bildagentur Corbis bietet auf dieser Webseite verschiedene kostenlose Lochkameraszum Download an. Einfach die PDF ausdrucken, zusammenkleben und Fotos machen. So ganz altmodisch mit Film.
Fotos von Lochkameras unterscheiden sich in der Regel von „normalen“ Fotos durch eine sehr gleichmäßige Schärfentiefe und das Fehlen von Farbsäumen und Verzeichnungen.
Im DSLR-Forum gab es hier auch einen Tipp für alle, die zwei linke Hände beim Heimwerkeln haben: Einfach von einer digitalen Spiegelreflexkamera das Objektiv abnehmen, eine original Objektivabdeckung auf die Öffnung setzen, in die vorher in die Mitte ein stecknadelgroßes Loch gemacht wurde. Damit wäre auch für die digitalen Puristen gesorgt.
Getestet habe ich letzteres noch nicht, möchte ich aber gerne machen, sobald ich einen Canon-Objektivverschluss zu viel haben sollte. Ob Bildagenturen solche Fotos jedoch annehmen würden, ist sehr fraglich.
Na gut. Senioren ist übertrieben. Trotzdem zogen die beiden den Altersdurchschnitt meiner Models stark nach oben. Beide schon Mitte fünfzig, ewig verheiratet und haben gerne vor der Kamera rumgealbert, was sich in vielen sympathischen Fotos niederschlägt.
Dass der Mann Diabetiker ist, wusste ich bis zum Shooting nicht, aber natürlich wurde das von mir gnadenlos ausgenutzt. Die Insulin-Spritze und das Blutdruckmessgerät mussten so dann Requisiten herhalten.
Alle Fotos können wie gewohnt über meine Bildagenturen (rechte Linkliste) gekauft werden.
„Mich würden Deine Erfahrungen mit dem Lastolite Hilite interessieren oder ob Du Alternativen kennst/nutzt. Ich überlege, den Hilite zu kaufen und bin daher interessiert an Deiner Meinung.“
Da er nicht der einzige mit dieser Frage ist und ich oft per Mail oder in Foren Fragen dazu bekomme, hier eine Übersicht.
Der angesprochene „HiLite“ von der FirmaLastolite ist ein transportables Hintergrundsystem, vor allem für Freistellergedacht.
Auf meiner Webseite habe ich hier nach einigen Wochen Nutzung eine erste Rezension verfasst. Nach ca. anderthalb Jahren Nutzung kann ich die erste Einschätzung bestätigen, dass das Hauptteil extrem praktisch ist, die dazugehörige Vinylschleppe für den Boden jedoch zu teuer ist. Mittlerweile habe ich einige Flecken durch Abrieb von Stühlen, Tischen und Lederschuhen in dem Vinylboden, die so gut wie nicht zu entfernen sind.
In diesem Making-Of-Video auf Youtube kann das System im Einsatz bei mir gesehen werden.
Mittlerweile habe ich ein kleines Studio, wo ich das Hintergrundsystem nicht ständig auf- und abbauen muss. Wer aber kein Studio hat oder häufig Auftragsarbeiten unterwegs hat, wo er gut ausgeleuchtete Hintergründe braucht, wird mit dem HiLite sehr glücklich werden. Außerdem brauche ich mit dem HiLite weniger Platz im Studio und das Licht wird besser gestreut.
Wer experimentierfreudig ist, kann sich auch daran versuchen, den Hintergrund einzufärben. Hier habe ich dazu einen kleinen Test gemacht. Auf der offiziellen Lastolite-Webseite gibt es ebenfalls ein kurzes Video mit eingefärbtem Hintergrund, wo deutlich der Unterschied zu meiner Version zu sehen ist.
Das Zusammenfalten ist wie bei vielen großen Reflektoren sehr schwierig, nach einiger Übung jedoch machbar. Vor allem die ersten Male ist jedoch Vorsicht angebracht, da eine falsche Faltung schnell dazu führen kann, dass das System nicht mehr stabil steht oder der Stoff nicht richtig spannt.
Es gibt auch andere Wege, einen strahlend weißen Hintergrund auf Fotos zu bekommen. Der gängigste Weg ist, einen vorhandenen weißen Hintergrund etwas überzubelichten. Der Fotograf Zack Arias hat hier eine sehr ausführliche zweiteilige Anleitung geschrieben. Der Nachteil dieser Methode ist, dass sie nicht transportabel ist und der Auf- bzw. Abbau länger dauert. Ich selbst nutze diese Möglichkeit nicht mehr, weil es sich für mich nicht lohnt, zwei verschiedene Hintergrundsysteme zu haben, habe aber in fremden Studios gerne darauf zurückgegriffen.
Ein Nachteil des HiLite-Hintergrundes ist der Preis. Der breite HiLite (mit 1,8 x 2,15 m), den ich nutze, kostet bei Amazon ca. 370 Euro, die dazugehörige Vinylschleppe 115 Euro. Der Kauf lohnt sich deshalb vor allem für die, welche das System für Auftragsarbeiten einsetzen oder wie ich Fotos über Bildagenturen verkaufen.
Die schmalere Variante (1,5 x 2,15 m) kann ich für die Fotografie von Menschen nicht empfehlen. Selbst wenn ein Model bei der breiten Version die Arme weit ausstreckt, können die Hände schnell über den Rand hinausragen. Das schmale Teil eignet sich also „nur“ für klassische Portraits. Mittlerweile gibt es noch eine dritte Größe (2,5m x 2,15m), die etwas mehr Spielraum lässt.
Gibt es noch weitere Fragen zum Hintergrund? Hat jemand Vorschläge, wie es besser, billiger oder cooler ginge, freigestellte Personenaufnahmen zu machen? Ich bin für jeden Kommentar dankbar. x
Es gibt viele Bücher, die versprechen, dass jeder mit seinen Fotos leicht Geld verdienen könne. In loser Folge werde ich einige Bücher vorstellen, die ich zu diesem Thema gelesen habe und deren Inhalt kommentieren.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit „Märkten und Vermarktung“, der zweite Teil mit den „Themen, die sich verkaufen“. Die Übersicht über Märkte, die Fotos ankaufen, Bildagenturen und der Blick in die digitale Zukunft sind hoffnungslos veraltet. In den sieben Jahren zwischen Buchveröffentlichung und heute sind zum einen die Preise stark gefallen und Digitalfotografie ist keine exotische Option, auf die man vielleicht ein Auge werfen könnte.
Ein gutes Beispiel ist der Absatz über gedruckte Kataloge von Bildagenturen (S. 37/38):
„Früher kamen die Kunden persönlich in die Bildagentur und suchten nach geeigneten Bildern. Mit der Zeit begannen die größeren Universalagenturen, Kataloge mit ihren meistverkauften Bildern herauszugeben und zu versenden, damit Bilder telefonisch bestellt werden können. Heute sind diese Kataloge Voraussetzung. Mit Ausnahme von freiberuflichen Bildrechercheuren haben heute nur noch wenige Endnutzer Zeit, um persönlich in die Agentur zu kommen. Sie treffen ihre Auswahl anhand von Bildkatalogen. Ein Universalarchiv, das nicht regelmäßig Kataloge herausgibt, verliert deshalb einen großen Marktanteil. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass ungefähr 70 Prozent der Gesamtverkäufe einer Bildagentur aus Katalogen stammen. […] Für mich persönlich käme keine Bildagentur in Betracht, die nicht mindestens einmal jährlich einen Katalog veröffentlicht…“
Heute druckt so gut wie keine Bildagentur Kataloge mehr, höchstens mal einen kleinen Flyer. Auch die wiederholten Tipps zur Entscheidung zwischen Kleinbild‑, Mittel- oder Großformatkameras sind obsolet geworden.
Der zweite Teil jedoch ist langlebiger. Die inhaltlichen und kompositorischen Tipps, die Frost gibt zu Fotos aus den Bereichen Menschen, Urlaub, Sport, Business, Wirtschaft und Konzepten sind im Großen und Ganzen gültig und hilfreich.
Nur die Hinweise, dass sich Blumen, Haustiere und Landschaften gut verkaufen, stimmen im Zeitalter der vielen Fotoamateure, die ihre Schnappschüsse über Microstock-Agenturen verkaufen, nicht mehr, da die Agenturen zu diesen Themen so zugeschüttet werden, dass sie nur wenige Aufnahmen annehmen.
Für erfahrene Stockfotografen steht kaum etwas Neues drin, Einsteiger in diesem Gebiet werden für die grundlegenden Trends aber dankbar sein. Ich gebe aber gerne zu, dass die Praxistipps für Gegenlichtaufnahmen von Weinflaschen und Wassergläsern selbst mir weitergeholfen haben.
Fazit: Ein veraltetes Buch, was für Anfänger in der Stockfotografie aber vor allem im zweiten Teil hilfreich sein kann.