Archiv der Kategorie: Bildagenturen

Erste Impressionen vom Fotolia-​Workshop zur Fussball-WM

Genauso erschöpft wie mei­ne Kamera-​Akkus kom­me ich eben nach Hause vom zwei­ten Fotolia-​Workshop, dafür aber auch mit vol­ler Speicherkarte und vie­len schö­nen Fotos.

Vielen Dank an alle, die das auf­wän­di­ge Shooting mit orga­ni­siert haben und auch an die ande­ren Teilnehmer, mit denen der Tag viel Spaß gemacht hat.

Ohne vie­le Worte hier ers­te Eindrücke vom Workshop, den Settings, den Models und Motiven. Alle Bilder kom­men unbe­ar­bei­tet aus der Kamera und wur­den nur verkleinert.

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Mehr gibt es dann in zwei Wochen, nach­dem ich mich ohne Internetzugang in den fran­zö­si­schen Alpen rum­ge­trie­ben haben wer­de. Wenn mir mei­ne Trekking-​Kumpanen nicht noch aus­re­den, mei­ne Kamera (Viel zuviel Gewicht!) zu schlep­pen, kann ich auch davon dann Fotos zeigen.

Model-​Release-​Details bei Shutterstock nachtragen

Mitte März hat die Microstock-​Bildagentur Shutterstock* eine neue Funktion ein­ge­führt: Bildkäufer kön­nen nun auch nach Details des Model-​Releases suchen, zum Beispiel nach Alter, Geschlecht, Ethnie oder Anzahl der Personen. Dafür müs­sen die Fotografen die ent­spre­chen­den Informationen beim Hochladen neu­er Model-​Releases zusätz­lich eingeben.

Ich hat­te mich gefragt, wo ich die­se Informationen für mei­ne älte­ren, längst hoch­ge­la­de­nen Model-​Releases nach­tra­gen kann, damit die­se eben­falls bei der neu­en Suchfunktion berück­sich­tigt wer­den. Der Shutterstock-​Support gab mir die Auskunft, dass das in der Rubrik „Gespeicherte Freigaben“ erfol­gen kann.

shutterstock-releases

Wer das noch nicht nach­ge­holt hat, soll­te das tun, um häu­fi­ger über die Shutterstock-​Suche gefun­den zu wer­den. Die „Volkszugehörigkeit“ soll­te jedoch kor­rekt ange­ge­ben wer­den und im Zweifel lie­ber frei gelas­sen wer­den, wenn unklar ist, wo genau das Model herkommt.

Zwei Meilensteine bei istockphoto

Diese Woche habe ich fast gleich­zei­tig zwei Meilensteine bei iStockphoto* geknackt.

Zum einen habe ich end­lich die magi­sche Marke von 1000 Bildern in mei­nem Portfolio* über­schrit­ten.

istockphoto Portfolio Entwicklung

Wie ihr anhand der Grafik sehen könnt, habe ich (abge­se­hen von den ers­ten paar Monaten) sehr regel­mä­ßig hoch­ge­la­den und mein Upload-​Limit von 15 Bildern pro Woche stän­dig aus­ge­schöpft. Bei einer Annahmequote von ca. 83% (12–13 von 15 Bildern wur­den durch­schnitt­lich ange­nom­men) brauch­te ich knapp zwei Jahre, um die 1000 voll zu kriegen.

Mein zwei­ter Meilenstein hängt mit dem ers­ten zusam­men. Ich habe jetzt, nach knapp 24 Monaten den Silber-​Status bei istock­pho­to erreicht. Das bedeu­tet, dass ich inner­halb die­ser Zeit ins­ge­samt 2500 Verkäufe erzielt habe.

Damit bekom­me ich zwar wei­ter­hin nur mage­re 20% der Umsätze (nur bei exklu­si­ven istock-​Fotografen steigt die Vergütung* mit dem Rang), aber ich kann jetzt 20 statt 15 Bilder pro Woche hoch­la­den. Damit soll­te sich mein Portfolio schnel­ler fül­len und die Umsätze ent­spre­chend steigen.

Von den fünf füh­ren­den Microstock-​Agenturen ist istock­pho­to für mich neben Fotolia eine der Agenturen mit dem höchs­ten RPD (Revenue per Download), also Gewinn pro Bild. Ich erzie­le durch­schnitt­lich $1,20. Wer das bei 2500 Verkäufen in knapp 24 Monaten über­schlägt, kommt auf durch­schnitt­lich ca. 100 Euro pro Monat. Im Detail sieht die Umsatzentwicklung jedoch ab dem zwei­ten Jahr deut­lich posi­ti­ver aus als im ersten.

istock-revenue

Wie weit seit ihr von euren nächs­ten istock-​Meilensteinen ent­fernt? Und was mich eben­falls inter­es­sie­ren wür­de: Wie ist euer RPD bei istock?


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Die ultimativen Bildagentur-Top-10-Listen

Insgesamt 50 ver­schie­de­ne Zeitschriften habe ich in den ers­ten zehn Folgen mei­ner Serie „Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften“ ana­ly­siert. Es wird Zeit, die Ergebnisse geballt zu betrach­ten. Wer liegt vor­ne in der Gunst der Bildredaktionen?

Fangen wir mit den nack­ten Zahlen an.

- Insgesamt fand ich in den 50 Zeitschriften 3902 Fotos aus Bildagenturen (Ich ver­wen­de im fol­gen­den ab und zu die Abkürzung BA). Das macht durch­schnitt­lich 78 Bildagentur-​Fotos pro Zeitschrift.
– Diese Fotos wur­den von ins­ge­samt 285 Bildagenturen gelie­fert. Das ergibt einen Durchschnitt von 5,7 betei­lig­ten Bildagenturen pro Zeitschriftenausgabe.

Zehn Finger

Welche Bildagenturen lie­fer­ten ins­ge­samt am meis­ten Fotos an die Zeitschriften?

Die Top 10 Bildagenturen mit den meis­ten Fotos in den Zeitschriften:

  1. Action Press (352 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 7,04)
  2. Getty Images (294 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 5,88)
  3. istock­pho­to (239 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 4,78)
  4. Corbis (194 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 3,88)
  5. dpa (136 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,72)
  6. Mauritius (120 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,4)
  7. foto­lia (107 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,14)
  8. Stockfood (102 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 2,04)
  9. Bulls Press (92 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 1,84)
  10. Splash News (87 Fotos in 50 Zeitschriften, Durchschnitt: 1,74)

Erstaunlicherweise liegt hier nicht der Marktführer Getty Images vor­ne, son­dern die News- und Paparrazi-​Agentur Action Press. ALs ein­zi­ge deut­sche Agentur ist Mauritius Images ver­tre­ten. Ein Fünftel der Top 10 tei­len sich die bei­den Microstock-​Agenturen istock­pho­to und Fotolia. Als ein­zi­ge Spezialagentur ist Stockfood ver­tre­ten, was sicher dem Umstand zu ver­dan­ken ist, dass in fast jeder Zeitschrift eini­ge Rezeptseiten vor­han­den sind.

Der zwei­te Platz von Getty Images kann auch dem Umstand geschul­det sein, dass Getty auch der größ­te Vertriebspartner im Bildermarkt ist und eini­ge Zeitschriften nur die letz­te Bildagentur in der Lieferantenkette ange­ben, und dadurch eini­ge klei­ner Bildagenturen, die über Getty Images ver­kau­fen unge­nü­gend berück­sich­tigt werden.

Wie sieht die Liste aus, wenn ich nicht schaue, wel­che Agentur die meis­ten Fotos lie­fert, son­dern wel­che Agenturen in den meis­ten Zeitschriften (egal, mit wie vie­len Fotos) ver­tre­ten sind?

Die Top 10 Bildagenturen, die am häu­figs­ten in Zeitschriften benutzt werden:

  1. Getty Images (in 46 von 50 Zeitschriften: 92%)
  2. Corbis (in 38 von 50 Zeitschriften: 76%)
  3. dpa (in 29 von 50 Zeitschriften: 58%)
  4. Mauritius (in 29 von 50 Zeitschriften: 58%)
  5. Action Press (in 27 von 50 Zeitschriften: 54%)
  6. Laif (in 24 von 50 Zeitschriften: 48%)
  7. Stockfood (in 21 von 50 Zeitschriften: 42%)
  8. Bulls Press (in 19 von 50 Zeitschriften: 38%)
  9. InterTopics (in 18 von 50 Zeitschriften: 36%)
  10. Imago (in 18 von 50 Zeitschriften: 36%)

Erstaunlicherweise sieht die­se Liste schon ganz anders aus. Nur sechs der Agenturen sind wie­der dabei. Getty Images liegt unan­ge­foch­ten an der Spitze. Man könn­te sagen: In fast jeder Zeitschrift fin­de ich ein Foto von Getty Images. Aus der Reportage- und Reisebildagentur Laif ist in fast jeder zwei­ten Zeitschrift ein Bild mit dabei. Die ande­ren drei Plätze tei­len sich die News/​Celebrity-​Agenturen Bulls Press, InterTopics und die Sportbildagentur Imago.

Wenn wir die Werte „Bilder einer Agentur in den Zeitschriften“ durch „Häufigkeit der BA-​Nutzung in Zeitschriften“ tei­len, wis­sen wir, wie vie­le Bilder eine Zeitschrift einer Bildagentur durch­schnitt­lich abnimmt.

Die Top 10 Bildagenturen mit den meis­ten Fotoverkäufen pro Zeitschrift:

  1. Shutterstock (71 Fotos in 2 Zeitschriften: Durchschnitt 35,5)
  2. istock­pho­to (239 Fotos in 8 Zeitschriften: Durchschnitt 29,88)
  3. Splash News (87 Fotos in 6 Zeitschriften: Durchschnitt 14,5)
  4. Action Press (27 Fotos in 352 Zeitschriften: Durchschnitt 13,04)
  5. Brauer Photos (62 Fotos in 7 Zeitschriften: Durchschnitt 8,86)
  6. Trunkimages (16 Fotos in 2 Zeitschriften: Durchschnitt 8)
  7. Wirepress (16 Fotos in 2 Zeitschriften: Durchschnitt 8)
  8. foto­lia (107 Fotos in 15 Zeitschriften: Durchschnitt 7,13)
  9. Stardustfashion.com (28 Fotos in 4 Zeitschriften: Durchschnitt 7)
  10. peo­p­le pic­tu­re (27 Fotos in 4 Zeitschriften: Durchschnitt 6,75)

Das bedeu­tet: Wer bei Shutterstock ein­kauft, kauft gleich 35,5 Fotos pro Ausgabe. Das ist logisch, da die Agentur durch ihr Abonnement-​Modell Vielnutzer bevor­zugt. Vermutlich bie­ten auch vie­le der ande­ren Agenturen in die­ser Liste Abonnements oder zumin­dest Rabatte an. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich drei Agenturen aus der Liste ent­fernt habe, die zwar mit ihrem Durchschnittswert in den Top 10 dabei wären, die­sen Wert aber nur durch Verkäufe an eine ein­zi­ge Zeitschrift erreicht haben: Das wären Bloomberg (35 Fotos in einer Ausgabe), deco & style (12 Fotos in einer Ausgabe) und Eveandadam (8 Fotos in einer Ausgabe)

Das Spiel mit den Zahlen funk­tio­niert auch anders her­um. Welche Zeitschriften kau­fen am meis­ten Bildagentur-Fotos?

Die Top 10 Zeitschriften mit den meis­ten BA-Fotos:

  1. BUNTE (258 Fotos)
  2. Fit for Fun (192 Fotos)
  3. Life & Style (190 Fotos)
  4. InStyle (175 Fotos)
  5. Gala (172 Fotos)
  6. FHM (165 Fotos)
  7. Freizeit Revue (155 Fotos)
  8. Celebrity (155 Fotos)
  9. Der Spiegel (141 Fotos)
  10. Joy (136 Fotos)

In die­ser Kategorie lie­gen ein­deu­tig die „Klatsch-​Blätter“ vor­ne, die ihre News, Berichte und Gerüchte mit vie­len klei­nen Fotos spi­cken. Mit FHM und Fit For Fun haben es auch zwei eher Fitness-​orientierte Magazine in die Top Ten geschafft. Da die bun­ten Blätter die meis­ten Bilder kau­fen, ist es logisch, dass die Bildagenturen, wel­che die pas­sen­den Fotos (Celebrities, Paparazzi, News) im Angebot haben, in den obe­ren Top-​Listen vor­ne liegen.

Die Top 10 Zeitschriften, wel­che die meis­ten Bildagenturen nutzen:

  1. BUNTE (59 Agenturen pro Heft)
  2. Der Spiegel (56 Agenturen pro Heft)
  3. Freizeit Revue (50 Agenturen pro Heft)
  4. Frau im Trend (46 Agenturen pro Heft)
  5. Gala (43 Agenturen pro Heft)
  6. InStyle (34 Agenturen pro Heft)
  7. Lisa (33 Agenturen pro Heft)
  8. Bild der Frau (33 Agenturen pro Heft)
  9. Joy (32 Agenturen pro Heft)
  10. Neue Welt (32 Agenturen pro Heft)

Hier wan­delt sich das Bild wie­der leicht und die Hälfte der Agenturen wech­selt. Jetzt domi­nie­ren ein­deu­tig die nied­rig­prei­si­ge­ren Frauenzeitschriften, wäh­rend die Glamour-​Hefte fast ver­schwun­den sind.

Anmerkungen:
Ich habe im März 2008 mit mei­ner Zeitschriftenauswertung ange­fan­gen. Das war vor über zwei Jahren. In den letz­ten Monaten ist in den letz­ten Folgen deut­lich gewor­den, dass die Nutzung von Microstock-​Agenturen zuge­nom­men hat. Es wäre ein inter­es­san­tes Experiment, in eini­gen Monaten die glei­chen Zeitschriften noch mal aus­zu­wer­ten, die als ers­tes dran waren und dann zu ver­glei­chen, wie sich die Agenturnutzung gewan­delt hat. Vielleicht wer­de ich das auch machen.

Bevor jemand anfängt, die­se Top-​Listen als in Stein gemei­ßelt zu betrach­ten, ein Hinweis zur Statistik: Die Datenbasis ist oft dünn gewe­sen. Vor allem basie­ren die Zahlen nur auf einer Ausgabe der jewei­li­gen Zeitschrift. In der nächs­ten Ausgabe kann das Verhältnis der Bildagenturen ein ganz ande­res gewe­sen sein. Die ein­zel­nen Zaheln sind des­halb mit Vorsicht zu lesen. In der Summe spie­geln vor allem die ers­ten bei­den Top-​Listen jedoch recht zuver­läs­sig wie­der, wel­che Bildagenturen den deut­schen Zeitschriftenmarkt dominieren.

Was sagen Euch die­se Zahlen? Habt ihr wei­te­re Ideen, was eine Untersuchung wert wäre?

Frag den Fotograf: Welche Bilder an welche Agenturen?

In mei­nem Postfach gab es wie­der eine Frage:

Bevor ich wirk­lich anfan­ge, mei­ne Bilder ins Internet zu stel­len (zag­haf­te Versuche gab es bereits), habe ich mir über­legt eine ABC-​Analyse zu machen. Da kommt wohl der Wirtschaftswissenschaftler in mir durch. Das bedeu­tet, dass ich mei­ne Bilder in exzel­len­te (A), gute (B) und mit­tel­mä­ßi­ge © Fotos bei der Auswahl klas­si­fi­zie­ren möch­te. Meine Strategie soll so aus­se­hen, dass ich natür­lich mit den weni­gen sehr guten Aufnahmen, hohe Preise erzie­len möch­te. Also wür­de ich die ger­ne Makrostockagenturen anbie­ten, wo der Preis höher ist. Welche Agenturen kannst du emp­feh­len? Welche Erfahrungen hast du mit (her­kömm­li­chen) Makrostockagenturen sam­meln kön­nen? Die B‑Fotos wür­de ich dann bei Mikrostockagenturen hoch­la­den. Die mit­tel­mä­ßi­gen Fotos hin­ge­gen wür­de ich einer Agentur anbie­ten, die fast alle Fotos akzep­tiert. Welche Agentur könn­test du mir da emp­feh­len? Oder fin­dest du die­se Vorgehensweise nicht geeig­net? Wenn ja, war­um nicht? Meine Bedenken sind näm­lich, dass ich sehr hoch­wer­ti­ge Fotos mache, die in Makroagenturen ggf. mehr Geld abwer­fen könn­ten. Was meinst du?“

Grundsätzlich fin­de ich die Entscheidung rich­tig, zu über­le­gen, wel­che Fotos am bes­ten zu wel­cher Agentur pas­sen wür­den. Schwierig ist nur die Überlegung, wel­che Fotos genau das sein soll­ten. Denn oft sind „exzel­len­te“ Fotos nicht unbe­dingt die, wel­che sich bei Makrostock-​Agenturen am bes­ten ver­kau­fen. Darüber hin­aus gibt es ver­schie­de­ne Aspekte, zu berück­sich­tigt wer­den müs­sen. Für mich sind das Fotosession, Aufwand, Motiv und Ertrag.

Fotosession
Wenn ich mit einem Model arbei­te und eine Serie von Bildern mache, erüb­rigt sich die Frage meist, ob sich die Fotos für ver­schie­de­ne Preisklassen eig­nen wür­den, da es vor allem die teu­re­ren Agenturen nicht ger­ne sehen, wenn ähn­li­che Bilder bei bil­li­ge­ren Agenturen zu sehen sind. Dann bleibt noch die Überlegung, wel­ches Model ins­ge­samt für wel­che Bildagentur geeig­net wäre. Hier nei­ge ich dazu, „sen­si­ble“ Themen oder Kinder- und Familienfotos eher den Makrostock-​Agenturen zu geben, da die Kontrolle über die Bildnutzung in der Regel grö­ßer ist.

Aufwand und Motiv
Man könn­te mei­nen, je grö­ßer der Aufwand, des­to eher soll­ten die Fotos zu den teu­re­ren Agenturen. Aber so ein­fach ist es lei­der nicht. Denn wich­ti­ger ist das Motiv, wel­ches durch den Aufwand ent­stan­den ist. Eine glück­li­che Familie mit zwei Kindern am Strand oder eine gro­ße Gruppe Menschen ver­schie­de­nen Geschlechts, Alters und Berufs sind zwei Motive, die sehr auf­wän­dig in der Produktion sind, aber sich wegen ihres gene­ri­schen Charakters bes­ser bei Microstock-​Agenturen ver­kau­fen las­sen. Ein eher simp­les Motiv wie Schimmel im Bad oder eine sel­te­ne Obstsorte kön­nen bei Macrostock-​Agenturen grö­ße­re Chancen haben, weil die Nachfrage zwar gerin­ger ist, aber dafür der Kunde auch mehr zah­len wür­de und sol­che Bilder bei Microstock-​Agenturen schwie­ri­ger findet.

Ertrag
Kommen wir zu einem ernüch­tern­den Punkt: Die Annahme, dass man bei einer Agentur, die Fotos teu­rer ver­kauft, auto­ma­tisch mehr ver­die­ne, stimmt nicht immer. Klar, der Verdienst pro Verkauf ist immer höher und drei­stel­li­ge Verkaufssummen habe ich bis­her nur bei Macrostock-​Agenturen erlebt. Aber: Diese hohen Verkäufe sind viel sel­te­ner. Für den Fotograf ist letzt­end­lich ent­schei­dend, was er unter dem Strich pro Bild ver­dient. Und da gab es vor drei Monaten eine sehr auf­schluss­rei­che Statistik des Fotografen Luis Alvarez, der zeig­te, dass sein RPI (Gewinn pro Bild) bei der Microstock-​Agentur istock­pho­to mitt­ler­wei­le genau­so hoch ist wie bei der füh­ren­den Macrostock-​Agentur Getty Images. Meine eige­nen Zahlen sehen ähn­lich aus. Die Umsätze bei Macrostock-​Agenturen sin­ken, nicht zuletzt des­halb, weil vie­le ihre Preise der Microstock-​Konkurrenz ange­passt haben.

Im Endeffekt ist mei­ne Antwort lei­der schwam­mig, aber ich hof­fe, dass die Aspekte hilf­reich für die eige­ne Entscheidung sind, die ich kei­nem abneh­men kann.

Aber viel­leicht tei­len ja eini­ge Fotografen in den Kommentaren eben­falls ihre Gründe, wann sie ein Foto als Microstock- oder als Macrostock-​Bild verkaufen?