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Kriterien zur Auswahl von Imagebildern (Gastartikel)

Zwei Mal schon habe ich vom Buch „Grafik und Gestaltung“ des Grafikers Markus Wäger geschwärmt. Damit ihr euch selbst vom Inhalt über­zu­gen könnt, hat mir Markus erlaubt, eine Leseprobe zu ver­öf­fent­li­chen und ich habe mir die Kapitel 5.3.5 und 5.3.6 raus­ge­sucht, die mei­ner Meinung nach für uns Stockfotografen direkt hilf­reich sind. Ich habe aber nicht alle Bilder über­nom­men, weil das zuviel gewe­sen wäre. Los geht’s, ab hier schreibt Markus:

Kriterien zur Auswahl von Imagebildern

Ich kann kei­ne ver­bind­li­chen Rezepte für die Auswahl per­fekt funk­tio­nie­ren­der Imagebilder lie­fern. Gerade wenn Menschen im Bild sind, sind die Emotionen, die sie aus­lö­sen, von Betrachter zu Betrachter ver­schie­den. Genau wie jeder ande­re Mensch reagie­re auch ich sub­jek­tiv auf die abge­bil­de­ten Personen und es ist nicht unwahr­schein­lich, dass Sie hier Bilder von Personen fin­den, die ich als beson­ders anspre­chend emp­fin­de, die Ihnen unsym­pa­thisch sind. Ich kann aber ein paar Kriterien nen­nen, die ich zur Auswahl von Bildern her­an­zie­he und die Sie als Basis für Ihre Bildbeurteilungen nut­zen kön­nen. Wie so oft gilt : Schon die bewuss­te Auseinandersetzung mit einem Gestaltungsaspekt wird Sie zu bes­se­ren Resultaten führen.

Authentizität der Darsteller | Sind die Typen glaub­wür­di­ge Charaktere ? Nehmen Sie Ihnen ihre Rollen ab ? Kann sich Otto Normalverbraucher bezie­hungs­wei­se die anvi­sier­te Zielgruppe mit ihnen iden­ti­fi­zie­ren? Auch wenn das Gesicht eines ein­ge­kauf­ten Imagebildes für die Mitarbeiter des Unternehmens steht, soll­te der Typ glaub­wür­dig sein und nicht zu sehr wie ein geschnie­gel­tes Modell daher kom­men. Nichts gegen gestyl­te Modelle, doch nicht jede Kommunikationsaufgabe lässt sich mit Ihnen authen­tisch illus­trie­ren. Die Professionalität der Modelle hin­ge­gen ist Um und Auf. Nur Profis spie­len ihre Rollen glaub­wür­dig ; mit Laien ist Authentizität schwer zu errei­chen. Es geht vor allem dar­um, wie natür­lich eine Szene insze­niert ist und das gelingt mit pro­fes­sio­nel­len Modellen oft glaub­wür­di­ger als mit ech­ten Personen.

Abb. 5.98: Für die Betriebe meiner Region ein glaubwürdiges Imagebild (© Goodluz/Shutterstock)
Abb. 5.98: Für die Betriebe mei­ner Region ein glaub­wür­di­ges Imagebild (© Goodluz/​Shutterstock)

Passend zu Region und Branche | Als Bewohner einer etwas länd­li­che­ren Region mit Auftraggebern aus klei­nen und mitt­le­ren Betrieben gestal­tet sich für mich die Suche nach pas­sen­den Imagebildern bei Agenturen oft schwie­rig. Es domi­nie­ren Business People mit Anzug und Krawatte. Für London, Mailand oder Frankfurt wohl pas­send, doch hier im Vorarlberger Rheintal tra­gen nur Banker Anzug und Krawatte bezie­hungs­wei­se Leute die einen Termin bei der Bank haben. Ansonsten ist die Geschäftswelt hier hemds­är­me­li­ger und die Leute sind meist leger geklei­det. 90 % der Businessbilder sind für mei­ne Gestaltungsaufgaben des­halb unbrauch­bar – ein Problem, das wohl die meis­ten Gestalter tei­len, die abseits von Ballungszentren arbei­ten oder aber auch städ­ti­sche Kunden abseits vom Big Business betreuen.

Abb. 5.99: Weniger authentisch, wo ich lebe und arbeite (© michaeljung/Shutterstock)
Abb. 5.99: Weniger authen­tisch, wo ich lebe und arbei­te (© michaeljung/​Shutterstock)
Abb. 5.100: Blicken die Personen zur Kamera, ist Lächeln glaubhaft. ( (© Pressmaster/Shutterstock)
Abb. 5.100: Blicken die Personen zur Kamera, ist Lächeln glaub­haft. ( (© Pressmaster/​Shutterstock)

Ausdruck | Ein zwei­tes Problem neben omni­prä­sen­ten Business-​Uniformen stellt das unver­meid­lich brei­te Lächeln der ‑Modelle dar. Wirklich gute Models schaf­fen es zwar auf Kommando das natür­lichs­te Lächeln der Welt ins Gesicht zu zau­bern und bei Motiven die ganz offen­sicht­lich im Stile eines Porträt- oder Gruppenfotos insze­niert sind (Abb. 5.100) geht das wohl auch in Ordnung. Doch wenn vier Personen vor einem iPad sit­zen und grin­sen (Abb. 5.101), dann sind sie nicht an der Arbeit, son­dern schau­en sich ein Filmchen auf Youtube oder die Urlaubsfotos des Mannes mit dem Tablett in der Hand an. Was wür­den Sie von Leuten den­ken, die mit Ihnen am Besprechungstisch sit­zen und pau­sen­los grund­los vor sich hin grins­ten ? Genau ! Deshalb suche ich in den Gesichtern der Modelle zur Situation pas­sen­de Gesichtsausdrücke – freund­lich : meis­tens ja ; breit grin­send : das muss zur Szene passen.

Abb. 5.101: Ist das eine authentische Projektbesprechung? (© Edyta Pawlowska/Shutterstock)
Abb. 5.101: Ist das eine authen­ti­sche Projektbesprechung? (© Edyta Pawlowska/​Shutterstock)
Abb. 5.102: Direkter Blick (inklusive eines Lächelns) (© Mila Atkovska/Shutterstock)
Abb. 5.102: Direkter Blick (inklu­si­ve eines Lächelns) (© Mila Atkovska/​Shutterstock)

Blickrichtung | Über die Wirkung direk­ten Blickkontakts und wie man von der Kamera abge­wand­te Blicke nut­zen kann haben wir uns bereits unter­hal­ten. Abbildung 5.102 zeigt dazu noch ein­mal ein star­kes Motiv, näm­lich ein nied­li­ches Tierkind. Verstärkt wird die Bildwirkung durch den Eindruck der Hund läch­le, was ihm mensch­li­che Züge ver­leiht, ohne sei­ne Niedlichkeit zu unter­gra­ben. Abbildung 5.103 zeigt wie viel Kraft das Bild ein­büßt, wenn der­sel­be Hund nicht mehr in die Kamera blickt.

Abb. 5.103: Der Blick zur Seite schwächt die Wirkung (© Mila Atkovska/Shutterstock)
Abb. 5.103: Der Blick zur Seite schwächt die Wirkung (© Mila Atkovska/​Shutterstock)

Kindchenschema | Noch mehr Kraft als nied­li­che Tierkinder haben natür­lich knuddli­ge Menschenkinder. Das Gesicht eines Babys ist ein Schlüsselreiz dem wir uns nicht ent­zie­hen kön­nen : Große Augen, Pausbäckchen, Stupsnase, klei­nes Kinn, gro­ßer Oberkopf. Vor allem Tiere die mehr oder weni­ger deut­lich die­sem Schema ent­spre­chen emp­fin­den wir als nied­lich. Dem fol­gend sind auch Comic Figuren gezeich­net indem die­se typi­schen Merkmale betont wer­den, jeden­falls so lan­ge es um die guten Charaktere geht. Bei Bösewichten kann man das schon ein­mal umkehren.
Abbildung 5.105 und 5.106 demons­trie­ren ein wei­te­res mal den Unterschied der Bildwirkung ob das Subjekt – das Kleinkind – in die Kamera sieht und damit dem Betrachter in die Augen, oder ob der Blick zur Seite gerich­tet ist.

Es gibt natür­lich immer Gründe sich für Aufnahmen zu ent­schei­den, bei denen das Modell nicht zur Kamera blickt. Neben des Potenzials die Blickrichtung des Protagonisten zu nut­zen, um Botschaften mar­kant zu plat­zie­ren, ver­mit­teln Bilder, auf denen der Blick und damit das Interesse nicht der Kamera gilt, eher den Eindruck, eine rea­le Szene zu beob­ach­ten und nicht eine gestellt – Aufnahmen kön­nen so also an Authentizität gewin­nen. Blickt das Modell zu Kamera ist klar, dass es die Kamera gese­hen hat und für das Foto posiert – wahr­schein­lich sag­te der Fotograf : »Hier ist das Vögelchen.« Und : »Say Cheese.«

Abb. 5.107: Visionärer Blick (© PT Images/Shutterstock)
Abb. 5.107: Visionärer Blick (© PT Images/​Shutterstock)

Der in die Ferne gewand­te Blick (Abb. 5.107) kann etwas Visionäres ver­mit­teln – den Blick in die Zukunft oder Weisheit. Doch auch hier kommt es auf den Charakter des Blicks und der Aufnahme an. Bei Abbildung 5.108 scheint mir das Modell eher durch irgend­et­was im Garten von der eigent­li­chen Aufnahme abge­lenkt zu sein.

Abb. 5.108: Der Blick wirkt hier vor allem abgelenkt. (© Natalia Hirshfeld/Shutterstock)
Abb. 5.108: Der Blick wirkt hier vor allem abge­lenkt. (© Natalia Hirshfeld/​Shutterstock)

Üblicherweise soll­te man die Leserichtung berück­sich­ti­gen, wenn der Blick in die Ferne den visio­nä­ren Blick in die Zukunft ver­mit­teln soll – Blickrichtung nach links wird eher rück­wärts­ge­wandt emp­fun­den (Abb. 5.109), wäh­rend der Blick nach rechts nach vor­ne geht und somit als in die Zukunft gerich­tet asso­zi­iert wird (Abb. 5.10).

Bildstil | Neben die­sen inhalt­li­chen Fragen zu Authentizität, Ausdruck und Blickrichtung ist auch der Bildstil rele­vant. Für mich eine wei­te­re Hürde Aufnahmen zu fin­den, mit denen ich rund­um glück­lich bin. Die Masse der Aufnahmen sind sehr clean insze­niert, foto­gra­fisch umge­setzt und nach­be­ar­bei­tet. Dafür gibt es natür­lich gute Argumente, denn wie ich wei­ter vor­ne bereits bemerk­te ist pro­fes­sio­nel­le Fotografie not­wen­dig wenn dem Betrachter eines Folders, Inserats oder Internetauftritts ein pro­fes­sio­nell arbei­ten­des Unternehmen näher gebracht wer­den soll. Das Ganze hat aller­dings den Nachteil, dass die Aufnahmen dann auch in Bezug auf den foto­gra­fi­schen Charakter aus­tausch­bar wirken.
Bereits in den 1970er Jahren ent­wi­ckel­ten Fotografen Teils sehr natür­li­che Aufnahmestile. Ein Trend, der in den 80er Jahren zurück ging und durch einen sehr kli­ni­schen Bildstil ersetzt wur­de. Seit den 1990er Jahren gibt es einen zuneh­men­den Trend zurück zu natür­lich wir­ken­den Aufnahmen.

Abb. 5.112: Nicht nur die Aufnahme durch das Glas lässt das Bild so spontan erscheinen - auch der geringe Kontrast und die kühle Farbtönung (© vita khorzhevska/Shutterstock)
Abb. 5.112: Nicht nur die Aufnahme durch das Glas lässt das Bild so spon­tan erschei­nen – auch der gerin­ge Kontrast und die küh­le Farbtönung (© vita khorzhevska/​Shutterstock)

Viele vor allem jun­ge Fotografen arbei­ten bewusst mit farb­li­chen Verfremdungen und foto­gra­fi­schen sowie digi­ta­len Effekten, die an sich nach den Regeln der Kunst Fehler wären. Doch genau die­se schein­ba­ren Fehler und Abweichungen von foto­gra­fi­scher Perfektion machen die Aufnahmen authen­ti­scher, weil sie ein biss­chen wir­ken, als hät­te sie Otto Normalverbraucher mit sei­ner ‑Kamera geknippst. Trotzdem sieht man den Bildern die pro­fes­sio­nel­le Hand an – sie wir­ken wie exzel­len­te Glückstreffer eines Schnappschussfotografen und ver­mit­teln so den Eindruck ganz nahe am eige­nen Leben auf­ge­nom­men wor­den zu sein.

Neben die­sen Stilmitteln die Bildern eine spon­ta­ne und natür­li­che Wirkung ver­lei­hen, gibt es auch eine Tendenz Schattierungen durch über­be­ton­te Dynamik her­aus­zu­ar­bei­ten was zu einem eher unna­tür­lich anmu­ten­den Bildcharakter führt (Abb. 5.113) und manch­mal bei­na­he wie gemalt wirkt. Dieser Trend folgt einer neu­en Technologie der digi­ta­len Fotografie, die sich High Dynamic Range (HDR) nennt. Nach der ers­ten Euphorie über den neu­en Bildstil und die damit ver­bun­de­nen Möglichkeiten kehr­te bei pro­fes­sio­nel­len Fotografen bald Ernüchterung ein, was mei­ner Ansicht nach vor allem an Unmengen lai­en­haf­ter HDR-​Aufnahmen lag, die sozia­le Netzwerke und Bilder-​Communitys über­flu­te­ten. Mittlerweile gewinnt der Stil auch in der pro­fes­sio­nel­len Fotografie wie­der an Fahrt und ich habe den Eindruck, dass wir gera­de eine Veränderung unse­res Empfindens wie Fotos aus­zu­se­hen haben, erleben.

Abb. 5.113: Das Bild erinnert an den Charakter sogennanter HDR-Bilder - ein Stil, der sehr stark im Kommen ist. (© BestPhotosStudio/Shutterstock)
Abb. 5.113: Das Bild erin­nert an den Charakter sogen­n­an­ter HDR-​Bilder – ein Stil, der sehr stark im Kommen ist. (© BestPhotosStudio/​Shutterstock)

Sowohl der HDR- als auch der natür­li­che Bildstil fin­det sich im Moment jedoch vor allem bei bestimm­ten Themenbereichen. Gerade der betont natür­li­che Bildstil mit sei­nen Teils ver­scho­be­nen, ver­blass­ten und ver­wa­sche­nen Farben, mit Blendenflecken, über- und unter­be­lich­te­ten Bildbereichen und Unschärfen auch da, wo sie an sich nicht sein soll­ten, fin­det sich vor allem im Bereich jugend­li­chen Lifestyles. In vie­len Bereichen jedoch tut man sich schwer Bildstile abseits eines clea­nen Norm-​Looks zu finden.

Maßgeschneiderte Lösungen 
vom Auftragsfotografen

Klar im Vorteil ist wer sich nicht im Angebot von Bildagenturen nach Aufnahmen von der Stange umse­hen muss, son­dern einen Profifotografen beauf­tra­gen kann. Ihm kön­nen Sie Vorlagen zei­gen, die den Charakter, das Aussehen und die Stimmung der Aufnahme die sie wün­schen zei­gen. Mit ihm kön­nen Sie Modelle aus­su­chen die Ihren Vorstellungen ent­spre­chen und Sie kön­nen bei der Aufnahme dabei sein, um Regieanweisungen zu geben. Ihm kön­nen Sie auch sagen, wie weit er bei der Retusche gehen soll.

Schön wäre natür­lich man könn­te für jedes Bild einen Profi enga­gie­ren der das gewünsch­te Bild nach Maß schnei­dert. Die Realität lie­fert aber oft Situationen, in denen das nicht mög­lich ist, sei es aus Zeit- oder Budgetmangel. Ich habe für die­ses Buch hun­der­te Bilder benö­tigt um die Erklärungen zu illus­trie­ren und das Layout leben­dig zu gestal­ten. Nicht jedes Foto sieht genau so aus, wie ich es mir wünsch­te. Doch jede Aufnahme mit Modellen und Fotografen geson­dert zu insze­nie­ren, wäre weder zeit­lich noch wirt­schaft­lich rea­lis­tisch. Aus die­sem Grund schät­ze ich das Angebot von Shutterstock, Fotolia, iStockphoto & Co als wert­vol­le Bereicherung für den Gestaltungsalltag, auch wenn die Arbeit damit Kompromisse for­dert – Kompromisse die man bei der Arbeit mit einem Fotografen nicht ein­ge­hen muss.

(Leseprobe aus dem Buch „Grafik und Gestaltung“*, 2. Auflage von Markus Wäger, Galileo Verlag, 2014)

* Affiliate

Die Bildershop-​Software Pixtacy 4 braucht Beta-​Tester (Gastartikel)

Der Fotograf Thomas Gade aus Berlin vom medienarchiv.com schick­te mir die­sen Gastartikel, weil er um Mithilfe bei der Verbesserung der von ihm genutz­ten Bildershop-​Software Pixtacy bit­ten möchte:

Fotografen, die ihre Bilder im Internet prä­sen­tie­ren und ver­kau­fen, nut­zen ver­schie­de­ne Möglichkeiten. Sie unter­schei­den sich im Wesentlichen dadurch, dass sie ent­we­der im eige­nen Webspace indi­vi­du­ell auf­ge­setzt und gema­nagt wer­den oder von ande­ren nach deren Regeln betrie­ben werden.

Welche Gründe spre­chen für die eige­ne Bilddatenbank? Stockagenturen neh­men vie­le Bilder gar nicht an, die vom Urheber als prä­sen­ta­ti­ons­wür­dig erach­tet wer­den. Eventfotografen brau­chen Präsentations- und Vermarktungsplattformen, die zu ihrem Geschäft pas­sen. Archive prä­sen­tie­ren ihre Bestände im Rahmen einer musea­len Philosophie, bei­spiels­wei­se Ausschnitte aus foto­gra­fi­schen Nachlässen von Menschen, die regio­na­le Zeitgeschichte doku­men­tiert haben. Im kom­mer­zi­el­len Sektor fin­den sol­che Bestände kei­ne ange­mes­se­ne Präsentation.

Beispiel für Pixtacy-Frontend
Beispiel für Pixtacy-Frontend

Es gibt gute kos­ten­lo­se Lösungen wie Coppermine, Piwigo und Gallery 3. Nach der unver­meid­li­chen Lernphase las­sen sich damit anspre­chen­de Bildergalerien auf­bau­en. Das Urgestein Coppermine hat ein reges Forum, mit des­sen Hilfe sich vie­le Fragen rasch klä­ren las­sen. Unter den kos­ten­lo­sen Bilddatenbanken ist es aus mei­ner Sicht die inter­es­san­tes­te, zumal Gallery 3 nicht mehr gepflegt wird.

Seit 2009 gibt es das in Bremen ent­wi­ckel­te Pixtacy, ein ‚Shopsystem für Fotografen‘. Es basiert auf dem Content Management System (CMS) Virthos, das mir neben Pixtacy noch nie begeg­net ist und wird von Martin Wandelt, einem mit den kauf­män­ni­schen Interessen der Fotografen bes­tens bewan­der­ten Programmierer, betreut.

Pixtacy hat die übli­chen Elemente von Bilddatenbanken. Es gibt eine Eingangsseite mit Login- und Suchfunktion gefolgt von einer Übersichtsseite in Form einer Liste oder mit Thumbnails und dazu­ge­hö­ri­gen Bezeichnungen. Dies sind über­ge­ord­ne­te Themen, anders­wo Kategorien genannt, zu denen belie­big vie­le Alben gehö­ren kön­nen. Sie wer­den eben­falls als Thumbnails ange­zeigt und nach dem Öffnen eines Albums sieht man die dar­in befind­li­chen Bilder in der glei­chen Form. Jedoch ist beim Mouse-​over auf einem der klei­nen Bildchen eine grö­ße­re Darstellung zu sehen und nach einem Klick dar­auf erscheint eine Einzeldarstellung mit detail­lier­ten Informationen und, falls ein­ge­rich­tet, Lizenzierung-​und Erwerbsmöglichkeiten, Leuchtkastenfunktion und mehr. Martin Wandelt hat das tech­nisch gut gelöst und selbst eine aus­ge­wach­se­ne kom­mer­zi­el­le Abwicklung inte­griert, wie die Rechnungslegung und Dokumentation. Letzteres bie­tet kei­ne Freeware.

Hier ist ein Link zu vie­len Pixtacy Installationen, dort kann man diver­se Designs ansehen.

Hat man lokal sei­ne eige­nen Bilder im Griff, also ordent­lich beschrif­tet, struk­tu­riert und benannt, ist der Aufbau eines Onlinearchivs rela­tiv sim­pel. Man lädt eine Kopie sei­nes gesam­ten Archivs mit all sei­nen Verzeichnissen und Unterordnern in ein Zielverzeichnis. Anschließend wird Pixtacy beauf­tragt, die Bilder zu impor­tie­ren und Thumbnails nebst Previews mit oder ohne Wasserzeichen anzufertigen.

Das Einrichten der indi­vi­du­ell gewünsch­ten Verkaufsoptionen ist kniff­li­ger, doch am Ende kön­nen die Bilder in ver­schie­de­nen Auflösungen gegen Honorar lizen­ziert wer­den oder als Abzüge bis hin zum Druck auf einem Kaffeepott bestellt wer­den. Die ent­spre­chen­den Dienstleister wer­den ein­ge­bun­den und der gesam­te Vorgang läuft anschlie­ßend auto­ma­tisch ab.

Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein, zumal die Free-​Edition für maxi­mal 250 Fotos kos­ten­los ist und die Lizenzgebühr für eine Professional-​Edition fai­re 349 € kos­tet. Der Anbieter gewährt zu ver­schie­de­nen Anlässen Rabatte. Mit einem kos­ten­pflich­ti­gen Zusatzmodul ist Pixtacy sogar an Picturemaxx anzu­bin­den, dem Recherche- und Bestelltool der Redakteure schlechthin.

Jedoch gibt es eine Achillesferse. Das Design von Pixtacy bewegt sich auf einem Niveau, das längst nicht mehr zeit­ge­mäß ist. Der Benutzer kann durch Veränderungen an ver­schie­de­nen CSS- und ande­ren Dateien eige­ne Gestaltungsideen rea­li­sie­ren. Seltsamerweise lie­gen die rele­van­ten Dateien nicht in einem indi­vi­du­ell benenn­ba­ren Themeverzeichnis, son­dern in meh­re­ren Ordnern. Der Entwickler setzt einen hohen Kenntnisstand bezüg­lich der Webseitentechnologie vor­aus, um anspre­chen­de indi­vi­du­el­le Installationen einzurichten.

Teil des Backends von Pixtacy
Teil des Backends von Pixtacy

Eine seit lan­gem vor­herr­schen­de Kritik an dem Projekt ist der Umstand, dass durch Updates müh­sam erstell­te Veränderungen außer Kraft gesetzt wer­den. Die Benutzer kön­nen sich nach einer gewis­sen Pause nicht mehr im ein­zel­nen dar­an erin­nern, wo und was sie geän­dert haben. Die betref­fen­den Dateien wer­den durch Updates über­schrie­ben und es gibt kein benut­zer­freund­li­ches Verfahren, um dies zu verhindern.

Vor eini­gen Wochen wur­de auf der Pixtacy-​Website zum Betatest der in Kürze erschei­nen­den Version 4 auf­ge­ru­fen. Die Teilnahme am Betatest ist kos­ten­los. Bislang ist die Resonanz mau. Abgesehen von eini­gen weni­gen Stimmen, die begrü­ßen, dass sich end­lich etwas tut, kommt nur aus einer Ecke kon­struk­ti­ve Kritik. Eventuell an die­sem System Interessierte las­sen die Chance ver­strei­chen, Einfluss zu neh­men auf den Entwickler, der Hinweise und Vorschläge ernst nimmt, wenn sie von meh­re­ren geäu­ßert werden.

Die neue Version bie­tet end­lich die Möglichkeit, Thumbnail- und Previewabmessungen fle­xi­bel ein­zu­stel­len und sie adap­tiv zu prä­sen­tie­ren. Doch die für ein eige­nes Design rele­van­ten Dateien befin­den sich in drei ver­schie­de­nen Ordnern. Damit bleibt jedes Erscheinungsbild durch jedes Update gefähr­det. Um dies zu ver­mei­den, gehö­ren die­se Dateien in einen ein­zi­gen Ordner, der vom Benutzer im Themeverzeichnis ange­legt wird und einen Namen bekommt, den kein ande­res Verzeichnis in der Pixtacyinstallation trägt. So kann er bei Updates nicht über­schrie­ben werden.

Programmiertechnisch ist es sicher­lich kei­ne gro­ße Angelegenheit, die ent­spre­chen­den Pfade zu den CSS- und HTML-​Dateien so zu bestim­men, dass die­se Dateien in einem ein­zi­gen Ordner sind und nicht über die gesam­te Installation ver­teilt. Dann gäbe es die Möglichkeit, Themes zu ent­wi­ckeln, die leicht mit ande­ren zu tei­len sind.

Wenn euch das Thema inter­es­siert, betei­ligt euch am Betatest und wir­ken wir gemein­sam dar­auf hin, dass das oben beschrie­be­ne Problem ver­nünf­tig gelöst wird.

Erfahrungsbericht: Der CrazyTrickler für die Highspeedfotografie (Gastartikel)

Hallo, mein Name ist Daniel Nimmervoll. Heute möch­te ich Euch einen neu­en Trigger für die Highspeedfotografie vor­stel­len. Vielen Dank an Ralf Höppner, der mir den CrazyTrickler zur Verfügung gestellt hat und an Robert Kneschke für den Gastbeitrag in sei­nem Blog.

Als Nichtelektroniker, der gera­de mal zwei Drähte ver­lö­ten kann, bin ich auf fer­ti­ge Produkte am Markt ange­wie­sen. Der CrazyTrickler ist mitt­ler­wei­le neben dem StopShot von Cognisys und dem GlimpseCatcher mein drit­tes Gerät, mit dem ich Highspeed- und Liquid Art Aufnahmen rea­li­sie­ren kann. Daher kann ich den CrazyTrickler auch nur mit die­sen bei­den Geräten vergleichen.

Der Hersteller (Ralf Höppner Elektronik) hat mir einen CrazyTrickler, drei Magnetventile, Kabel sowie eine Lichtschranke zugeschickt.

Wichtig war mir, dass ich die Testaufnahmen mit dem gelie­fer­ten Setup ohne Modifikation erstel­le. So kann jeder sehen, was mit die­sen Komponenten mög­lich ist. Mein aktu­el­les Setup ist durch ande­re Düsen opti­miert und somit könn­ten die Ergebnisse nicht mit­ein­an­der ver­gli­chen wer­den. Mit dem CrazyTrickler kann man natür­lich auch jedes ande­re Magnetventil mit den glei­chen Anschlußwerten ver­wen­den. Damit kann das Setup eben­so hin­sicht­lich der Reproduzierbarkeit opti­miert wer­den, wie ich es aus­führ­lich in der neu­en 2. Auflage mei­nes Buches „Highspeed Fotografie“* beschrie­ben habe.

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So sieht der CrazyTrickler aus:

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Die drei Magnetventile haben eine Nennweite von 2,0 mm:

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Also dann, los geht’s! Das Setup ist auf­ge­baut und in den Wasserbehälter habe ich eine rot ein­ge­färb­te Wasser-​Guarkernmehl-​Mischung gege­ben. Begonnen habe ich dann mit den klas­si­schen TaT’s (Tropfen auf Tropfen) mit Spiegelung. Das sind qua­si die ein­fa­che­ren Wasserskulpturen mit nur einem Magnetventil im Einsatz. In dem Fall habe ich das mitt­le­re Ventil verwendet.

Setup für die Klassischen TaT's
Setup für die Klassischen TaT’s

Von hin­ten habe ich mit 5 Yongnuo YN-​560 II* Blitzen durch eine Acrylglasscheibe beleuchtet:

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Gesteuert wird der CrazyTrickler über den USB-​Anschluss an einem Laptop oder PC. Mit der bei­lie­gen­den Software kön­nen über­sicht­lich die Ventile, Blitze und die Kamera exakt auf die Millisekunde genau gesteu­ert wer­den. Die Software ist intui­tiv zu bedie­nen. Ich habe mich bin­nen Minuten zurecht­ge­fun­den und konn­te die ers­ten Tropfen fal­len lassen.

Zuerst habe ich ver­sucht, einen Tropfen im frei­en Fall zu erwi­schen. Mit der Loop Funktion star­te­te ich dann 5 Aufnahmen voll­au­to­ma­tisch, um zu prü­fen wie genau der crazyTrickler und das Magnetventil arbei­ten. Zwischen den Aufnahmen beweg­te sich der Wassertropfen in der Höhe nur etwa 1–2 Millimeter. Das ist ein sehr guter Wert, mit dem StopShot bzw. dem GlimpseCatcher erhal­te ich etwa glei­che Werte.

Sehr ange­nehm emp­fand ich die Bedienung der Software. Während die Loop Funktion läuft, kön­nen jeder­zeit Werte ver­än­dert wer­den, ohne dass der Loop unter­bro­chen wer­den muss. Die geän­der­ten Zeiten wer­den dann sofort über­nom­men und man kann die Ergebnisse sehen. Gut fand ich auch, dass man schnell einen Tropfen fal­len las­sen kann, ohne dass die Kamera aus­ge­löst wird. Dies braucht man zum Beispiel, um den Fokuspunkt zu set­zen oder bei der 3‑Ventil-​Technik, wo jedes Ventil exakt jus­tiert wer­den muss, damit jeder Tropfen auf den­sel­ben Punkt auf­trifft. Durch einen Doppelklick auf die jewei­li­ge Ventilöffnungszeit fällt dann nur von die­sem einen Ventil ein Tropfen. Anders her­um kann auch die Kamera mit den Blitzen aus­ge­löst wer­den, ohne dass die Ventile schal­ten. Das ist hilf­reich, um zum Beispiel das Licht ein­zu­stel­len. Dies geht mit dem StopShot bzw. dem GlimpseCatcher nicht so komfortabel.

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Screenshot mit den Zeiten in Millisekunden zum oberen Bild. Die Verzögerung der Kamera stellte ich beim „Hauptblitz 2“ ein. In diesem Fall betrug das Delay 450 Millisekunden.
Screenshot mit den Zeiten in Millisekunden zum Bild oben. Die Verzögerung der Kamera stell­te ich beim „Hauptblitz 2“ ein. Hier betrug das Delay 450 Millisekunden.

Nach weni­gen Minuten hat­te ich bereits das obe­re Bild geschafft. Mit leicht geän­der­ten Zeiten habe ich wie­der die Loop Funktion gestar­tet um auch hier zu beur­tei­len, wie gut das Magnetventil mit der Düse arbei­tet. Das Ergebnis ist sehr gut. Wie ihr sehen könnt sind alle 6 Bilder bei­na­he iden­tisch. Lediglich die letz­ten bei­den fal­len ein klein wenig aus der Reihe. Das liegt aber eher am fal­len­den hydro­sta­ti­schen Wasserdruck, weil natür­lich der Wasserstand im Behälter oben sinkt.

Eine Serie von 6 Bildern mit denselben Einstellungen
Eine Serie von 6 Bildern mit den­sel­ben Einstellungen
Ohne Beleuchtung von unten
Ohne Beleuchtung von unten
Bei diesem Bild hatte ich von unten zusätzlich einen Blitz mit blauer Farbfolie verwendet.
Bei die­sem Bild hat­te ich von unten zusätz­lich einen Blitz mit blau­er Farbfolie verwendet.

Vielleicht noch ein paar Worte zur Kamera und Objektiv. Bei all die­sen Aufnahmen habe ich mei­ne Canon 5D MK II* mit dem Canon 135 mm 2.0 L Objektiv* ver­wen­det. Bisher hat­te ich immer das Sigma 150 mm* Makro Objektiv genom­men. Vor ein paar Wochen habe ich mir das 135 mm von Canon gekauft und durch die 0,9 Meter Naheinstellungsgrenze ist die­ses für die­se Aufnahmen her­vor­ra­gend geeig­net. Der gro­ße Vorteil von die­ser Linse ist, dass das Bokeh extrem weich und schon fast wie gezeich­net aus­sieht. Gerade bei dem fol­gen­den Setup mit der Alufolie als Hintergrund kann das 135er sei­ne Stärken mit einer Blende von 2,0 bis 2,8 beson­ders gut ausspielen.

Das Setup mit lediglich zwei Aufsteckblitzen. Jeweils mit zwei Farbfolien bestückt.
Das Setup mit ledig­lich zwei Aufsteckblitzen. Jeweils mit zwei Farbfolien bestückt.
Mit den Fingern im Wasser habe ich hier leichte Wellen erzeugt.
Mit den Fingern im Wasser habe ich hier leich­te Wellen erzeugt.

Nachdem die klas­si­schen TaTs auf Anhieb so gut funk­tio­niert haben, woll­te ich die Komplexität erhöhen.

Ein wei­te­rer Vorteil des CrazyTrickler gegen­über dem StopShot ist der eige­ne Ausgang für die Kamera. Somit hat man alle 3 Ausgänge für die Magnetventile zur Verfügung. Damit steht der 3‑Ventil-​Technik nichts im Weg. So befüll­te ich die bei­den ande­ren Wasserbehälter mit jeweils einer anders ein­ge­färb­ten Wasser-Guarkernmehl-Mischung.

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Die Zeiten, womit das obere Bild produziert worden ist. Praktisch ist auch, dass die Zeiten mit dem Dateinamen mit protokolliert werden. Rechts oben wird einmal die aktuelle Fotonummer aus der Kamera eingegeben und schon wird alles aufgezeichnet.
Die Zeiten, womit das obe­re Bild pro­du­ziert wor­den ist. Praktisch ist auch, dass die Zeiten mit dem Dateinamen mit pro­to­kol­liert wer­den. Rechts oben wird ein­mal die aktu­el­le Fotonummer aus der Kamera ein­ge­ge­ben und schon wird alles aufgezeichnet.

Hier noch drei wei­te­re Beispiele mit der 3‑Ventil-​Technik:

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Zu guter Letzt habe ich dann noch die Double Pillar Aufnahmen getes­tet. Bei die­sen „Zweifüßlern“ lässt man zuerst die bei­den äuße­ren Tropfen fal­len, die dann eine Säule bil­den. Am obe­ren Ende soll­ten sie sich dann tref­fen wor­auf im bes­ten Fall ein wei­te­rer Tropfen vom mitt­le­ren Ventil trifft. Auch dies hat gleich auf Anhieb funktioniert.

 Die Double Pillars: Sehr interessant finde ich hier, wie sich die unterschiedlichen Farben vermischen.
Die Double Pillars: Sehr inter­es­sant fin­de ich hier, wie sich die unter­schied­li­chen Farben vermischen.

Die exak­te Vorgehensweise, wie ihr sel­ber sol­che Bilder erstel­len könnt, ist in mei­nem aktu­el­len Buch Schritt für Schritt beschrie­ben. Falls ihr sol­che Bilder in Form eines Workshops bzw. Einzelcoachings unter mei­ner Anleitung erstel­len wollt, bie­te ich auch dies hier ger­ne an.

Eines möch­te ich noch anmer­ken. All die­se Aufnahmen sind an einem ein­zi­gen Nachmittag inner­halb von 2–3 Stunden ent­stan­den. Ich habe also nicht lan­ge her­um­pro­biert, son­dern bin rela­tiv schnell zu brauch­ba­ren Ergebnissen gekommen.

Am nächs­ten Tag habe ich die Lichtschranke getes­tet. Um es gleich vor­weg zu sagen, für Ballistikaufnahmen ist die güns­ti­ge Lichtschranke nicht zu gebrau­chen. Die Diabolos sind ein­fach zu klein und schnell, um von der Lichtschranke erkannt zu wer­den. Eine Trefferquote von 10% ist kein zufrie­den­stel­len­des Ergebnis. Dies wäre auch eine klei­ne Sensation gewe­sen, da die Lichtschranke um ein viel­fa­ches güns­ti­ger ist als die von Cognisys. Und selbst die von Cognisys hat schon ihre Probleme. Bei der funk­tio­nie­ren nur die Diabolos aus Kupfer und nicht die aus Blei. Zumindest ist dies bei mir mit mei­nem Luftdruckgewehr der Fall.

Andere Aufgaben wie fal­len­de Früchte und ähn­li­ches bewäl­tigt die Lichtschranke dage­gen hervorragend.

Wie ist nun mein Fazit im direk­ten Vergleich zum GlimpseCatcher und zum StopShot von Cognisys?

Der CrazyTrickler ist das preis­wer­tes­te der drei Geräte. Er hat 3 Ausgänge für die Magnetventile. Der gro­ße Vorteil gegen­über dem StopShot ist, dass man hier kei­nen Ausgang durch die Kamera oder einen Blitz bele­gen muss. Der CrazyTrickler hat für Kamera und Blitze jeweils eige­ne Ausgänge. Dadurch kann man immer bis zu 3 Ventile ansteu­ern. Zudem kann der CrazyTrickler über­sicht­lich am Laptop bedient wer­den, was beim StopShot eben­falls nicht mög­lich ist. Anfangs hat­te ich das Problem, dass das Ventil für den ers­ten Tropfen manch­mal nicht geöff­net hat. Nach Rücksprache stell­te sich her­aus, dass die­ser Fehler dann auf­tritt, wenn die Startzeit auf 0 ms ein­ge­stellt ist. Dieser Bug ist in der aktu­el­len Programmversion bereits beho­ben. Ansonsten ist die Software gut durch­dacht und bedienerfreundlich.

Der Vergleich mit dem GlimpseCatcher sieht fol­gen­der­ma­ßen aus: Der GlimpseCatcher wird eben­falls über­sicht­lich am Laptop gesteu­ert und kann im Grunde alles, was man sich als Highspeed-​Fotograf wün­schen darf. Die Software vom CrazyTrickler hat mir an man­chen Stellen bes­ser gefal­len. Eine Änderung der Zeiten wäh­rend eines Loops, oder dass man schnell durch einen Doppelklick einen Tropfen vom jewei­li­gen Ventil fal­len las­sen kann ohne das die Kamera aus­ge­löst wird, ist mit dem GlimpseCatcher der­zeit nicht mög­lich. Der gro­ße Vorteil vom GlimpseCatcher sind natür­lich sei­ne 12 Ausgänge. Wenn jetzt jemand mit mehr als 3 Ventilen arbei­ten möch­te, so muss er etwas mehr Geld aus­ge­ben und zum GlimpseCatcher grei­fen. Wenn jedoch 3 Ventile aus­rei­chend sind, und damit kann man wirk­lich vie­le tol­le Sachen anstel­len, dann kann beden­ken­los zum güns­ti­ge­ren CrazyTrickler gegrif­fen werden.

Wenn jemand Ballistik Fotografie betrei­ben will, dann emp­feh­le ich nach wie vor den StopShot bzw. den StopShot Studio mit den X‑Cross-​Beam Sensoren.

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