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Rezension: „Backstage“ von Effi Berger

Das ist kein Zufall. Passend zur neu­en Staffel von Germany’s Next Topmodel erscheint ein Buch mit dem Titel „Backstage – ein Model packt aus“ (ISBN 978–3548372273) von Effi Berger. Dass sich das Taschenbuch an die glei­che Klientel wie die Fernsehsendung rich­tet, ist schon an der Typographie des Titels sicht­bar, die sich an den Schriftzug der Sendung anlehnt.

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Auch inhalt­lich glei­chen sich Buch und Sendung: Oberflächlich, sen­sa­ti­ons­hei­schend und immer etwas dümm­lich. „Backstage“ ist locker geschrie­ben, zu locker. Ich bin ver­sucht zu sagen: in paar Tagen aus dem Handgelenk geschüt­telt. Eine kur­ze Kostprobe zeigt, wie der Text von nichts­sa­gen­den Phrasen durch­setzt ist:

Als die gro­ße Stunde end­lich geschla­gen hat­te, ging auf ein­mal alles ganz schnell. Rein in die Klamotte, raus aus der Klamotte. Jedes Mädchen stol­zier­te etwa sechs bis zehn Mal über den Laufsteg. Nach jedem ‚Run‘ blie­ben gefühl­te 50 Sekunden, um Outfit, Schuhe und die dazu­ge­hö­ri­gen Accessoires zu wech­seln sowie die Frisur und das Make-​Up zu rich­ten. Es ging zu wie bei einem Boxenstopp in der Formel 1. Keine hal­be Stunde spä­ter war der gan­ze Spuk wie­der vor­bei. Ein sol­ches Theater für eine ein­zi­ge Show. Und ich mach­te drei Kreuze, denn ich war weder gestol­pert, noch quer über den Laufsteg geschlit­tert.“ (S. 28)

Ein Wort zur Warnung: Dieser Abschnitt ist aus ca. vier Seiten der ins­ge­samt knapp 190 Buchseiten, wel­che wirk­lich den Modelalltag behan­deln. Der Rest ist ein Sammelsurium aus über­trie­be­nen Anekdoten, pein­li­chen Dialogen und aus­führ­li­chen Beziehungsschilderungen. Fast könn­te man mei­nen, man wür­de das Drehbuch zu einer Model-​Seifenoper lesen. Wie pas­send, dass in dem Buch alle Namen anony­mi­siert wur­den und kei­ne kon­kre­ten Daten wie Kunden oder Daten genannt wer­den. So fällt die Überprüfung der angeb­li­chen Fakten schwer.

Es heißt, dass die Autorin seit ihrem 15. Lebensjahr modelt und jetzt 27 Jahre alt sei. Den spär­li­chen ver­steck­ten Hinweisen im Buch zufol­ge wer­den aber nur die Jahre 2002 und 2003 behan­delt. Vom Anfang und Ende ihrer Karriere ist kei­ne Rede. Dafür ist es gespickt mit frag­wür­di­gen Tipps wie „Misstraue nie­mals Deiner Agentur“ (S. 49) oder dass Models Selbstbräuner nut­zen soll­ten (S. 169). Als Vergleich müs­sen stän­dig teu­re Edelmarken her­hal­ten, um Models auch den letz­ten Funken Verstand abzu­spre­chen Rezension: „Backstage“ von Effi Berger wei­ter­le­sen

Schnee und Fotos in Hamburg

Die letz­ten Tagen war ich mit mei­ner Freundin in Hamburg.

Hamburg 2009

Es ist eine schö­ne Stadt mit sehr freund­li­chen Menschen – in den vier Tagen wur­den wir min­des­tens sechs Mal von Einwohnern gefragt, wo wir denn hin wol­len und ob wir Hilfe benö­tig­ten. Wir haben uns nach einer Weile kaum noch getraut, auf den Stadtplan zu schau­en. Ebenfalls typisch für Hamburg war das „Schietwetter“.

Hamburg 2009

Pünktlich nach unse­rer Ankunft im Hotel fing es zu schnei­en an. Das ermög­lich­te es mit immer­hin, eini­ge Winterfotos in der Hansestadt zu machen.

Hamburg 2009

Ein Profi denkt natür­lich auch an sei­ne Weiterbildung und so besuch­ten wir die Ausstellung „Gute Aussichten 2008/​2009″ im Haus der Photographie in den Deichtorhallen. Dort wur­den die neun Preisträger gezeigt, wel­che eine Jury aus über 100 Einsendungen von Hochschulen und Universitäten aus­ge­wählt hatte.

Hamburg 2009
Für mich ist immer span­nend, ob bei die­sen Ausstellungen neue Trends zu beob­ach­ten sind, die ich ken­nen soll­te. Basierend auf den gezeig­ten Arbeiten sah ich folgendes:

  • Das qua­dra­ti­sche Bildformat gewinnt an Beliebtheit. Durch die Handy- und Digitalkamera-​Bilderflut ermü­den die bis­he­ri­gen Formate und schon ein klei­ner Formatwechsel kann wie­der span­nend wirken.
  • Das (Pseudo)-Dokumentarische domi­niert. Von den neun gezeig­ten Künstlern hat­te nur das Konzept von Markus Georg einen stren­gen Inszenierungscharakter. Alle ande­ren Arbeiten waren ent­we­der kom­plett doku­men­tie­rend oder wur­den mit Hinblick auf eine zu erzäh­len­de Geschichte teils doku­men­tiert. So zum Beispiel die beein­dru­cken­den Fotos von Maziar Moradi, wel­che ihre ira­ni­sche Großfamilie por­trai­tiert hat. Die Szenen wir­ken wie zufäl­li­ge Alltagsbegebenheiten, bei genau­er Betrachtung fällt jedoch auf, dass die Fotos allein wegen des Blitzaufbaus kei­ne Schnappschüsse sein können.
  • Matte, sanf­te Farben beherr­schen die Bilder. Datzu passt, dass par­al­lel zu „Gute Aussichten“ die Ausstellung „New Color Photography der 1970er Jahre“ gezeigt wur­de, in der sich zwar von der S/​W‑Ästhetik abge­grenzt, die Poppigkeit der 1980er und 90er Jahre jedoch noch nicht erreicht wurde.

Hamburg 2009

Was sagt ihr zu den Fotos und den – ver­mu­te­ten – Trends?

Hamburg 2009

Teil 6: Fotos von Bildagenturen in Gala, Cosmopolitan, Bild der Frau, Petra, Brigitte

Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gele­sen hat, kann nach dem Foto wei­ter­le­sen, ansons­ten emp­feh­le ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.

Zeitschriften-Cover Gala, Bild der Frau, Petra, Brigitte, Cosmopolitan

Zeitschrift: Gala
Untertitel: Die Leute der Woche
Ausgabe: 37/​2008
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 2,50 Euro
Zeitschriftenthema: Stars/​Celebrity
Größe der Bildredaktion: Neun Personen (Leitung: Margit Mönikes)
Verlag: Norddeutsche Verlagsgesellschaft mbH

Der Bildverbrauch der Gala ist enorm. Die Zeitschrift kommt auf 172 Fotos aus 43 Bildagenturen und beschäf­tigt neun Leute in der Bildredaktion. Bedient wird sich vor allem bei Agenturen, die Paparrazzi-​Fotos im Angebot haben.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos: Teil 6: Fotos von Bildagenturen in Gala, Cosmopolitan, Bild der Frau, Petra, Brigitte wei­ter­le­sen

Fröhliche Fotos mit Samira Summer

In letz­ter Zeit habe ich kaum neue People-​Fotos gezeigt. Das lag dar­an, dass ich mir zwei Monate „Auszeit“ genom­men habe, um die gan­zen Stills und Landschaftsaufnahmen abzu­ar­bei­ten, die sich ange­staut hat­ten, weil die People-​Fotos immer Priorität haben.

Frauenportrait

 

Nun geht es aber wei­ter mit den Fotosessions. Als ers­te im neu­en Jahr durf­te ich Samira Summer begrü­ßen, ein net­tes Model, wel­ches sonst eher im Erotikbereich arbei­tet. Aber bei mir zeig­te sie,dass sie sich gut zu schmin­ken weiß und auch eine sehr über­zeu­gen­de Mimik hat. Fröhliche Fotos mit Samira Summer wei­ter­le­sen

Mein neues Fotobuch „People“

Taraaa! Tusch! Ich habe mein neu­es Fotobuch ver­öf­fent­licht. Der Titel „People“ ist eben­so ori­gi­nell wie der des letz­ten Buches „Faces“, aber er beschreibt den Inhalt am bes­ten. Es war auch an der Zeit: Mein letz­tes Fotobuch „Faces“ erschien Anfang 2007 und in die­sen zwei Jahren habe ich mich weiterentwickelt.

Fotobuch "People"
So gibt es im neu­en Buch viel mehr Außenaufnahmen und Arbeiten „on loca­ti­on“, zum Beispiel bei Models zu Hause oder im Büro. Außerdem habe ich bei­spiels­wei­se end­lich eini­ge Senioren foto­gra­fie­ren kön­nen. Das Buch ist haupt­säch­lich dafür gedacht, neu­en Models oder Geschäftspartnern einen Eindruck davon zu ver­mit­teln, in wel­cher Richtung ich tätig bin und wie mein foto­gra­fi­scher Stil aus­sieht. Sozusagen mein gedruck­tes Portfolio.

Trotzdem ist es mög­lich, das Buch mit ins­ge­samt 110 Fotos auf 40 Seiten zu kau­fen (Informationen zur Verarbeitung und Preis). Die ers­ten drei Interessenten erhal­ten das Buch für 36 Euro inklu­si­ve Versand. Einfach eine Mail an mich schreiben.