Vor einigen Tagen hat Adobe auf der firmeneigenen Veranstaltung „Adobe Max“ neben etlichen Software-Updates auch einige neue Funktionen für Adobe Stock vorgestellt.
Neu sind hauptsächlich einige Suchfilter für Audio- und Video-Dateien. Außerdem findet sich in der „Creative Cloud Desktop“-App nun ein Reiter „Stock und Marketplace“, von dem aus nun direkt auf das Stock-Portfolio zugegriffen werden kann. Wirkt zumindest auf den ersten Blick so, aber schnell landet man doch wieder per Weiterleitung auf der „normalen“ Adobe Stock-Webseite.
Stolz ist Adobe auf die neue „Find similar Audio“-Funktion, bei der ähnlich wie bei der Bildsuche eine vorhandene Audiodatei hochgeladen werden kann, um ähnliche lizenzierbare Titel aus der Audio-Bibliothek von Adobe Stock zu finden.
Zusätzlich gibt es über 10.000 neue Audio-Tracks von drei neuen Partnern: Music Revolution aus Trumbull, FineTune Music und Keyframe Audio, beide aus Los Angeles.
Auch für den Video-Bereich gibt es zwei neue Filter: „Aufnahmegröße“ und „Aufnahmewinkel“.
Somit haben die Video-Suchenden noch mehr Möglichkeiten, bei ihren Suchpräferenzen ins Detail zu gehen, wenn sie bestimmte Motive im Kopf haben.
Bei einem weiteren Ankündigungspunkt habe ich als Bildproduzent etwas Bauchschmerzen. Adobe Stock verkündet stolz:
„Auf der MAX 2020 haben wir das Adobe Stock Advocates-Programm gestartet, eine Initiative von Adobe Stock, die sich auf die Förderung von Künstler:innen und Inhalten aus unterrepräsentierten Gemeinschaften konzentriert. Im Rahmen des Programms haben wir 500.000 USD in den Artist Development Fund investiert. Diese Mittel helfen den Künstler:innen, Kosten auszugleichen, die oft zu einem Hindernis werden. So können auf diese Weise Modelle bezahlt, Räumen angemietet und Ausrüstungskosten gedeckt werden.“
Im Rahmen des Artist Development Fund entstandene Bilder gibt es u.a. gleich kostenlos hier bei Adobe Stock. Auch für die Adobe Max 2021 wurde eigens eine kostenlose Sammlung kuratiert.
Auch wenn Adobe bisher Künstler im Gegensatz zu einigen anderen Plattformen für kostenlose Bilder mit einer Einmalzahlung entlohnt hat, bleibt doch der bittere Beigeschmack, dass Adobe seinen Kunden Bilder hinterherwirft, damit diese keine mehr kaufen müssen. Beim Spagat zwischen den Interessen der Bildproduzenten und der Bildnutzer scheint sich Adobe wie die meisten anderen Agenturen auch auf der Seite der Bildnutzer zu bewegen.
Ob es uns Fotoproduzenten gefällt oder nicht: Die Zukunft gehört den kostenlosen Bildern. Wie man dann noch „vergütet“ wird als Fotograf, steht auf einem anderen Blatt.
In den alten Zeiten von Makrostock, ca 2004, wurden mir mal 100 Euro ausbezahlt weil ein Kunde das RM Bild versehentlich gelöscht hatte. Das waren Kosten für den erneuten Download die mir damals , soweit ich mich erinnere, zu 80% ausbezahlt wurden. Normale Bildverkäufe wurden zu 50% / 60% vergütet.
Schon unglaublich wie schnell man auf nahezu null runter gekommen ist.
Es wrd weiterhin möglich sein mit Stockphotos Geld zu verdienen. Nur nicht mehr soviel wie vor Jahren. Bildanbietter sollten z.B. ihre Objektivpalette durchforsten und um Optiken unterhalb von 28mm KB bereichern. Diese schaffen neue Bildwinkel und koennten – zur Bildausssage passend verwendet – für vermehrte Bildnachfrage beim Kunden bzw. Anbieter sorgen.