Gesten bzw. vorgestern kündigten sowohl Adobe Stock als auch Shutterstock neue Abo-Modelle an, bei denen Bildkäufer unter anderem unbeschränkte Downloads erhalten sollen.
Adobe Stock: Pro Edition for Creative Cloud for Teams and Enterprises Pro Edition (CCE/CCT Pro Edition)
Bei Adobe nennt sich das Programm „Pro Edition“ für Creative Cloud für Teams bzw. Enterprises, abgekürzt CCE bzw. CCT Pro Edition.
Das Programm erlaubt unbegrenzte Downloads von Fotos, Illustrationen und Vektoren aus der Standard Collection (Videos und Premium-Inhalte sind also davon ausgenommen). Die Lieferanten erhalten 33% der Einnahmen vom Umsatz von Adobe Stock, welche proportional zu den Downloads der Lieferanten verteilt werden sollen.
Das erste Jahr der Pro Edition soll für Kunden kostenlos sein, die Lieferanten werden jedoch wie oben vergütet. „Normale“ Creative-Cloud-Kunden ohne „Teams/Enterprise“ können die Pro Edition aktuell nicht nutzen.
Im Gegensatz zu bisher gibt es jedoch keine Mindestvergütung, auch eine Opt-Out-Möglichkeit gibt es für die Lieferanten nicht.
Die „Pro Edition“ Downloads werden wie Enterprise-Downloads in der Abrechnung von Adobe Stock als „Custom“ gekennzeichnet.
Downloads in der Pro Edition der CCT finden unter der „Enhanced License“ von Adobe Stock statt, Downloads in der Pro Edition der CCE unter der „Extendes License“.
Shutterstock: Flex Plans
Bei der Bildagentur Shutterstock heißt das neue Programm „Flex Subscriptions“ und hat ein etwas anders Konzept.
Hier bekommt die Zielgruppe, kleine Teams mit bis zu zehn Benutzern, ein Gutschriftsystem, ohne sich vorher auf eine bestimmte Menge Bilder oder Medientypen festlegen zu müssen. Die monatlichen Kontingente der Gutschriften werden nicht auf den kommenden Monat übertragen und verfallen, wenn sie nicht genutzt werden.
Viel mehr Details sind da leider noch nicht bekannt.
Im Februar 2021 schon hatte Shutterstock ebenfalls ein „Unlimited“-Programm eingeführt.
Einschätzung
Wie so oft schreiben sowohl Adobe als auch Shutterstock, dass mit diesen neuen Abo-Modellen „neue Käuferschichten“ erschlossen werden sollen. Daran glaube ich ungefähr 0%. Wer bisher Bedarf an „unbegrenzten“ Bilderdownloads hatte, wird diesen Bedarf auch gedeckt haben. Nun gibt es eine billigere Lösung für einige dieser Kunden, was vermutlich dazu führen wird, dass Adobe-Lieferanten deutlich häufiger Beträge unter dem bisherigen Mindestbetrag von 33 US-Cent sehen werden.
Vermutlich ist Adobes Plan eine Reaktion auf den Unlimited-Plan von Shutterstock. Daher ist es zu vermuten, dass auch bei Adobe Premium-Inhalte sowie Videos in absehbarer Zeit im unbegrenzten Abo enthalten sein werden.
Langfristig bin ich deshalb eher pessimistisch, was die Verdienstmöglichkeiten für Fotografen und andere Content-Produzenten im Bereich der Stockfotografie angeht.
Wie seht ihr das?
Deinen diesbezüglichen Pessimismus teile ich – leider – uneingeschränkt, Robert.
Aus meiner Sicht ist dies ein weiterer Baustein für die Forsetzung einer Entwicklung, die längst auch schon im Stockbereich im Gange ist. Anbieter aus Regionen mit vergleichsweise hohen Lebenshaltungs- und Produktionskosten werden dieses Spiel nicht mehr lange mitspielen können. Die Zulieferindustrie wird zukünftig, wie in so vielen anderen Branchen, auch im Bereich der Stockfotografie in den „Niedriglohnländern“ zuhause sein.
Die einzige Frage, die sich stellt, ist die, wo Käufer ihr Bildmaterial beziehen können, die auf der Suche nach bestimmten Inhalten mit Lokalkolorit, mit ethnischen, kulturellen, traditionellen oder geografischen Inhalten, die ihre Heimat oder Region widerspiegeln, dann fündig werden sollen.
Hier werden sich dann Agenturen bilden (müssen), die diesen Bedarfsbereich zukünftig abdecken können.
Man ist im Zeitalter der Gehaltskürzungen für Stockfotografen angekommen.
Es wird nicht besser. Man kann ja fast schon froh sein wenn es nicht allzu schlimm runter geht.
die geister, die ich rief! um ehrlich zu sein, verstehe ich adobe. wenn die käufer woanders die gleichen bilder finden, jedoch zu besseren preisen, kaufen sie halt dort… gejammert haben auch letztes jahr schon viele fotografen, als SS umgestellt hat, viele haben es aber schlussendlich einfach hingenommen: bei SS gibt es heute 10% mehr content als im juni letzten jahres! irgendwer muss das ja dort immer noch hochladen… wenn der content überall gleich ist, kann sich eine agentur eben nur über den preis differenzieren. für die zukunft wird großartiger content nicht reichen, man wird diesen gleichzeitig extrem günstig, viell. auch in entsprechenden ländern, produzieren (lassen) müssen.
War absehbar – schon vor Jahren, Microstock konnte keine Zukunft für Fotografen sein. Macro ist jetzt aber auch tot. Gratulation dazu – dieser BLOG hat kräftig mit am Ast des Ertrages gesägt.
zeit sich jetzt noch was anderem umzuschauen. bisher habe ich fleißig adobe mit meinem content bedient, nachdem ich shutter nicht mehr bedient habe. nur was ist jetzt die alternative. 🙁
werde beobachten wie es sich entwickelt, wenn es wie bei shutterstock eine verschlechterung sein sollte, bin ich bei adobe auch raus. alles hat seine grenzen, können dann gerne die inder oder eine billiglöhner übernehmen.
Alles andere als eine Verschlechterung für die Bildlieferanten ist eher unwahrscheinlich.
Ich bin in der fast luxuriösen Lage mit der Stockfotografie ohnedies fast nichts zu verdienen. Die Einbussen also insgesamt minimal sind. Weniger von Wenig ist Wenig.
» um ehrlich zu sein, verstehe ich adobe. wenn die käufer woanders die gleichen bilder finden, jedoch zu besseren preisen, kaufen sie halt dort…
Adobe hat doch das Exklusiv-Modell für Anbieter beendet.…
Ich wäre gerne exklusiv geblieben wie vorher bei Fotolia!
Das streuen der Bilder, macht das Angebot der Agenturen letztlich beliebig, und es gibt nur die Definition über den Preis, was letztlich allen Anbietern schadet.
War doch abzusehen. Es wird noch viel, viel heftiger werden.
Ich produziere nun schon seit über 8 Jahren content für Adobe, Shutterstock und Co. So allmählich spiele ich aber mit dem Gedanken, meinen zukünftigen Content konstelos auf Pixabay und Co anzubieten. Da der Stockbereich für mich nicht meine Haupteinnahmequelle darstellt und ich es aber einfach nicht lassen kann, qualitativ hochwertigen Content zu produzieren (professionelles Hobby), werde ich vielleicht dort glücklich, auch wenn ich natürlich weiß, dass man mit den Spenden dort nur einen Bruchteil an „Einnahmen“ generieren kann.
Es heißt ja immer so schön: Geht eine Tür zu … gehen viele auf. Dann halt gleich vornweg kostenlosen content anbieten und nichts erwarten. Ist besser als viel zu erwarten und nichts zu bekommen.
Ich denke in die Stock-Zukunft ist eindeutig:
-> Kostenlosen Content anbieten und auf Spenden hoffen bzw. eine entsprechende Community aufbauen (falls möglich).
Dort wird es halt nun mal enden.
@Unbekannter Stockanbieter
Habe auch schon daran gedacht die ganzen Bilder bei gratis Agenturen hochzuladen. Aber doch wieder Abstand von der Idee genommen. Für mich persönlich geht es mehr in die Richtung – Weniger ist mehr.
Was ich damit sagen will – früher habe ich versucht viel zu produzieren. Das war fast schon Freizeit Stress.
Verdient habe ich nie wirklich viel. Aber wenn man ein bisschen was verdient kommt man eher in die Versuchung mehr zu produzieren – denn vielleicht könnte man ja doch was verdienen wenn man mehr produziert.
Hat aber nicht wirklich funktioniert.
Nun kann ich mir für ein Bild so viel Zeit nehmen wie ich will.
Es ist völlig egal ob ich für ein Bild einen ganzen Tag brauche, oder gar eine Woche.
Bei den mickrigen Preisen komme ich gar nicht mehr in Versuchung viel zu fotografieren.
@Unbekannter Troll
Du kannst auch gelegentlich kostenlos Autos waschen gehn, Hecken schneiden, Rasen mähn, letzteres aber nur, wenn Du nen grünen Daumen hast…sonst macht es ja keinen Spaß.
Sehe es wie max2 – weniger ist mehr, lieber an sich und seiner fotografie arbeiten, vielleicht öffnet sich dann auch ein neuer markt.
Der SuperGAU steht uns erst noch bevor. Ich hatte das ja schon in der StcokGruppe bei Facebook kommentiert, dass sich Microstock jetzt abschafft. Wie einige Vorredner schon feststellten, sehe ich es auch so, dass nur noch Bildlieferanten aus Niedriglohn- und Dritteweltländern in der Lage sein werden, wirtschaftlich Stockbilder zu produzieren.
Hallo
Es ist wohl schon so…ich habe für ein frisch verkauftes Video nur 0.26US$ bekommen …sonst immer über 20 Dollar..
ist das richtig ???
Vom Support erhaltte unbrauchbare Antworten.…Wenn das echt so ist lohnt sich ein Clip/Footage nicht mehr.….
@Marco: Habe gerade mal auf deine BLOG geschaut, Du gibst dort an Berufsfotograf zu sein, dort zu finden sind auch deine Umsätze im Microstock, dass was ich dort sehe schockiert mich. Allen ernstes gibst Du Beträge von monatlich ein paar Hundert niedrigen Euros an? das ist eine Schande für die Berufsfotografie. Meine Umsätze sind zwar auch Coronabedingt um 70% geschrumpft – aber wenn ich 2019 € 300,00 monatlich gemacht hätte, als Berufsfotograf würde ich mich da nicht bezeichnen, da hat man etwas grundlegend nicht verstanden oder ist schlichtweg kein Fotograf. Ich glaube ich werde in den nächsten 2–3Jahren mit der Fotografie aufhören, da tummeln sich einfach zu viele Möchtegerne rum.
@MAX: das problem mit den möchtegern leuten hat man im internet mittlerweile an jeder ecke. und in zukunft wird es nicht besser werden. welche alternativen bleiben einem da noch?? manchmal wünsche ich mir das ganze internet würde verschwinden und man würde wieder im 18 jahrhundert leben, klar man hätte dann andere probleme.…
@max,die Bezeichnung „Berufsfotograf „ist schon sehr lange an keine Meisterprüfung gebunden. Kann Jedermann dieses Gewerbe anmelden ohne Befähigungsnachweis.
@walter: Fotograf ist nach wie vor geschützt. Fotografieren darf jeder. Aber nicht jeder Fotograf ist auch gut, ebenso wenig wie jeder Quereinsteiger schlecht ist. Mich kotz nur das ständig sinkende Niveau an – wenn man schon etwas macht, sollte man es auch leidenschaftlich und bestmöglich machen – statt dessen sehe ich hier Bildbesprechungen die nur auf Vermarktbarkeit abzielen – das ist wie Prostitution (MICRO =Bilderstrich)
@Max: Dann hast Du vermutlich das Format falsch verstanden: Es geht mit Absicht vor allem um die Vermarktbarkeit.
@Robert Kneschke: Da bin ich dann nicht der Einzige der etwas falsch verstanden hat – Vermarktbarkeit hat ja in erster Linie mit Qualität zu tun, es sollte nicht um Ramschware gehen. Es ist doch wohl klar, dass gerade die schlicht gedachten und einfach produzierten Bilder nahezu keinen Wert haben – nicht umsonst heißt es gerade in der Fotografie „weniger ist mehr“
@max:
Lt. Wikipedia steht hier über die Bezeichnung als Fotograf folgendes:
Gemäß § 18 Abs. 2 gehört der Beruf des Fotografen nach dem Dritten Gesetz zur Änderung der Handwerksordnung und anderer handwerksrechtlicher Vorschriften vom 24. Dezember 2003 zu den zulassungsfreien Berufen, das heißt, dass jeder das Fotografen-Handwerk in der Regel ohne Meisterbrief ausüben kann. Eine Eintragung in die Handwerksrolle bei der jeweiligen Berufskammer ist weiterhin für Handwerkliche Fotografie (Hochzeiten, Porträts, Architektur, Produkte) vorgeschrieben. Eine der Ausbildungsformen ist jedoch nicht erforderlich.
@Max: Dafür, dass Du nicht magst, was ich hier schreibe, bist Du ganz schön oft aktiv hier, sowohl lesend als auch kommentierend.
Kann es sein, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt, wo Du Dich so umfassend über die Branche informieren und austauschen kannst wie hier?
…und nun noch eine Frage…was bekommt man nun bei Shutterstock für einen Video-Verkauf.….vom Support gibt es nur Standart-Anworten.….LG Petra…
Gibt keinen Einheitspreis, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
Man darf gespannt sein wielange es dauert bis nun alle Fotos von Shutterstock/Adobe Stock „gratis“ im Umlauf sind.
Wir brauchen endlich einen Dienst der die rechte unserer Bilder überprüft und dann ggf. die Lizenzen eintreibt. Gebe dafür gerne 40–50% der potenziellen Lizenzgebühr ab.
@Max du schreibst, dass „Ramschware“ nicht vermarktbar sei, allerdings ist das doch das Schöne an der Kunst – jeder Käufer entscheidet für sich, ob das Bild zu seinem Konzept passt bzw. schreibt dem Bild einen gewissen Wert zu.
Du kannst noch so qualitativ hochwertige Fotos machen, aber wenn es den Geschmack des Käufers nicht trifft, dann hast du Pech. Ich musste in meiner „künstlerischen Karriere“ schon einige (in meinen Augen) Ramschfotos machen, aber der Kunde ist und bleibt König.
Also, „Ramsch“ ist nicht per se marktuntauglich!
Meiner Meinung muss ein Stockfoto eher durchschnittlich sein.
Da man nicht Einzelfotos produziert sondern auf Masse. Da fehlt einfach die Zeit für das „perfekte“ Foto.
Wichtiger ist vor allem das man den Trend erwischt. Also immer auf der Suche ist was gefragt ist und entsprechend produziert.
Hello everyone!
I’m a ph from Argentina, where the basic salary is 135 euros/month. So professional ph’s are ready to get some cents from stock agencies to cover our needs. Actually, Adobe is making a big promotion to get more and more ph’s into its team. Buenos Aires is the most european city of latinoamerica, and one can hire a huge variety of people/etnias and places very cheap or even for free, so our costs are still low… But I agree that is a huge compromise in terms of time, work and equipment for a shit payment…
Salud!